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Ein seit 2010 bestehendes Rollenspiel, das von der Vorstellungskraft seiner Nutzer lebt.
 
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 Platz vor der Burg

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Graham Drake
Ashryn
Vrael
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Adriana Fiorenza
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BeitragThema: Re: Platz vor der Burg   Platz vor der Burg - Seite 4 EmptyMo Jun 16, 2014 6:52 pm

"Spart Euch die Feindseligkeiten, Vrael. Valerian ist der Name meines Begleiters und er ist ein ...", begann Adriana lediglich seelenruhig, wenngleich ihre Stimme auch einen schneidenden Tonfall angenommen hatte und ihre Worte wieder gewohnt kühl klingen ließ. Der Drachenreiter und sie hatten sich niemals sonderlich gut verstanden und es hatte sich nicht gebessert, nachdem sie dafür Sorge getragen hatte, dass die beiden Wiedergänger eingekerkert worden waren und der Schreinerjunge zu den Reitern gekommen war, der sie letztlich wenig später doch wieder befreit hatte. Vrael schien es ihr noch immer übel zu nehmen, dass sie ihn geschlagen hatte, doch auch für diese Banalitäten hatte Adriana momentan weder die Muse, geschweige denn die Motivation, um sich darüber noch einmal zu unterhalten - der junge Drachenreiter war noch immer ungestüm, wirkte nicht viel älter als ein sechzehnjähriger Junge, der nicht einmal das Mannesalter erreicht hatte und als eben jenen behandelte sie ihn auch. Für einen kurzen Moment glitt ihr Blick noch einmal über Valerians Antlitz ehe sie sich dazu entschied weiter zu sprechen und sich wieder zurück zu Vrael zu wenden, wenngleich auch über ihre Züge ein knappes Lächeln glitt, welches ihre Augen nicht erreichen sollte.
"alter Freund aus meiner Heimat, welcher nun ebenfalls seinen Weg hierher gefunden hat, um mich zu begleiten", führte sie ihre Aussage dann fort, in der Hoffnung Valerian würde ihr nicht sofort in den Rücken fallen, indem er sich selbst verriet. Es war besser, wenn Vrael nicht wusste, was wirklich geschehen war, zumal sie sich selbst nicht die Blöße geben wollte, vor dem Reiterjungen ihre eigene Schwäche einzugestehen. "Sofern es dem Orden und dem Abgesandten des Ordens der Reiter genehm ist, dass auch solcherlei Menschen in diesem Schloss geduldet werden. Ihre Majestät jedenfalls sprach sich nicht dagegen aus."
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BeitragThema: Re: Platz vor der Burg   Platz vor der Burg - Seite 4 EmptyMo Jun 16, 2014 7:06 pm

"Wer auch immer die Vielfalt dieses Landes bereichert und für die Freiheit der Völker eintritt ist dem Orden der Reiter willkommen" antwortete Vrael und lächelte knapp. Er mochte Adriana nicht - mochte ihre ganze Art nicht. Das falsche Lächeln, die schönen Worte hinter denen sie sich verbarg. Sie spielte das Spiel gut welches man am Hofe spielte. Jenes Spiel um Einfluss, Macht und Reichtum. Besser wohl als er das musste er ihr zugestehen. Doch wer einen Drachen auf der Hand hatte, der brauchte in der Regel kein besseres Blatt.
Schließlich seufzte er jedoch. Er war zu erschöpft und noch immer zu aufgekratzt um sich nun auch noch mit der Magierin zu streiten. Wenn er ehrlich war wollte er sich niewirklich mit der Magierin streiten - allerdings ließ sie ihm meistens keine Wahl. "Darf ich euch um eine kurze Zusammenfassung der letzten Ereignisse seid meiner Abreise bitte? Ich muss im Bilde sein wenn ich an der nächsten Versammlung teilnehmen möchte"
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BeitragThema: Re: Platz vor der Burg   Platz vor der Burg - Seite 4 EmptyMo Jun 16, 2014 7:25 pm

„Es ist mir eine Freude.“ Hatte er zu seiner Vorstellung nur hinzugefügt, ehe er wieder ins Schweigen verfallen war. Der Unbill der Zauberin war allein in ihrer Stimme so deutlich zu erkennen, dass er für einen Augenblick glaubte sie würde dem Reiter ebenso versuchen die Augen aus deren Höhlen herauszukratzen, wie sie es auch bei ihm versucht hatte.
Scheinbar hatten die beiden eine bewegte Vergangenheit, man musste kein Verhaltensforscher sein um das zu erkennen, doch glaubte er nicht dass von dem anderen eine direkte Gefahr ausging. „Verzeiht wenn ich euch unterbreche Vrael, doch diene ich keinem freien Volk, ich bin nur aufgrund von Adriana hier. Von euren politischen Gängeleien weiß ich mit Verlaub weitaus weniger als ihr.“ Wenn sich der Gedanke, dass er nun ein Soldat der Königin sein würde festsetzte, würde man von ihm auch eben diese Ideale verlangen und bisher hatte er mit dieser jungen Frau nur ein Gespräch geführt. Mit Verlaub ein weitaus angenehmeres Gespräch als er befürchtet hatte, doch dennoch nur ein paar Worte, ehe er wieder verschwunden war.
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BeitragThema: Re: Platz vor der Burg   Platz vor der Burg - Seite 4 EmptyMo Jun 16, 2014 7:39 pm

"Nun, ich bin mir sicher das Lady Adriana nur im Sinne des freien Volkes handelt. Daher dient ihr ebenso den Idealen unseres Reiches wie sie. So wie es jeder tun sollte, der die Gastfreundschaft unseres Landes in Anspruch nimmt" erklärte er. Adriana mochte er nicht, doch Valerian war ihm äußerst suspekt. Er schien sich diesem Land nicht verpflichtet zu fühlen - das konnte er zwar durchaus verstehen, war er doch ein Fremder in einem fremden Land, doch er würde sich alsbald entscheiden müssen ob er für oder gegen dieses Land war und auf Basis dieser Entscheidung würde auch Vrael weiter mit ihm verfahren. "Was ich euch jedoch von meiner Seite aus mitteilen kann Mylady Adriana ist dies: Surda stellt in der nächsten Zeit keine Gefahr mehr da. Der Kalif wurde von seinen eigenen Dienern ermordet. Die Gefahr für das Königreich ist also zumindest zeitweise vorrüber. Viel ist es nicht, aber ein schwacher Trost immerhin"
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BeitragThema: Re: Platz vor der Burg   Platz vor der Burg - Seite 4 EmptyMo Jun 16, 2014 7:52 pm

"Wovon ich in diesem Reich nicht sprechen kann. Thomas Velaryon ist zurück gekehrt und hat Teirm wieder an sich genommen, sein jüngster Sohn und Mitglied des Kronrates Ryan Velaryon marschierte mit den Truppen in der Stadt ein und die Anhänger des roten Gottes ließen die Stadt nieder brennen. Teirm liegt in Schutt und Asche und auch in Dras-Leona gibt es inzwischen Unruhen. Die Bürger lehnen sich gegen die Familie Lancaster auf und sind in Begriff sie zu stürzen, desweiteren sind die ersten Magierjäger Fyonaras in dem Reich gesichtet worden. Wir haben Surda nur gegen eine andere Gefahr eingetauscht", führte Adriana lediglich aus, ohne auch nur eine einzige Erwähnung der beiden Gesprächspartner wirklich zur Kenntnis zu nehmen, geschweige denn darauf einzugehen und so hielt sich das schmale Lächeln lediglich seelenruhig auf ihrem Gesicht, während ihr Blick noch immer unverwandt auf dem Gesicht des jungen Reiters lag, in welchem sie erneut den kurzen Funken des Schmerzes aufflammen sah, der sie erneut dazu brachte, die Stirn zu runzeln und den anderen noch einmal genauer zu mustern.
"Euer Verlust tut mir leid, Vrael", erhob sie dann erneut die Stimme und machte einen halben Schritt zurück, näher zu Valerian hinüber, welcher bislang bei ihr gestanden hatte und war bereits im Begriff, sich erneut umzuwenden, als ihr noch etwas einfiel, das sie bislang vergessen hatte zu erwähnen und so schob sich die Zauberin ein paar der dunklen Strähnen aus dem Gesicht während ihr Lächeln wieder verblasste und der kühleren, berechnenden Miene wieder Platz einräumte, die sich sonst auch auf ihrem Gesicht wiederfand, wann immer sie mit dem jungen Reiter sprach. "Eure Wiedergänger-Freundin ist inzwischen im Kaiserreich und versucht dort Bande zu knüpfen, während ihre Majestät inzwischen Bündnisse mit den Zwergen eingegangen ist."
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BeitragThema: Re: Platz vor der Burg   Platz vor der Burg - Seite 4 EmptyMo Jun 16, 2014 8:20 pm

"Ihr Name lautet Coreen Armar und sie ist die Ahnin eurer Königin, die Begründerin dieses Reiches. Die wilde Magie - das Schicksal selbst hat sie zurück in diese Welt gebracht. Es würde euch besser zu Gesicht stehen ihr etwas mehr Respekt zu erweisen!" erklärte Vrael schroff und ballte die Hände zu Fäusten. "Aber danke, dass ihr mich auf den neusten Stand gebracht habt Lady Adriana, wenngleich ich euch empfehlen würde die Magie dieses Landes zu Wertschätzen. Ihr seid Gast in diesem Land und es gab bereits mächtige Magier, welche die Magie dieses Landes nicht zu schätzen wussten. Ihnen erging es nicht sonderlich gut. Ich habe mit eigenen Augen gesehen was mit jenen Magiern geschieht, die sich gegen den Willen des Schicksals stellen" erklärte er leise und wandte sich dann ab, sah noch einmal in den Himmel. Komm bitte bald zurück Umaroth. Mir gefällt es hier nicht und ich will nicht ohne dich dieser Schlangengrube hier ausgeliefert sein. Mir scheint Miss Fiorenza hat diese Grube während unserer Abwesenheit noch tiefer gegraben
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BeitragThema: Re: Platz vor der Burg   Platz vor der Burg - Seite 4 EmptyMo Jun 16, 2014 8:29 pm

"Im Grunde war es ein Schatten, welcher die Wiedergänger zurück gebracht hat, Vrael, und das haben sowohl die Elfen, als auch Eure Hochmeisterin selbst festgestellt und überprüft. Die einstige Königin, als welche ihr die Wiedergängerin nun seht, ist bereits seit 120 Jahren tot und das, was sonst hier im Schloss umher wandert, ist nicht viel mehr als eine dunkle Teufelei eines Feindes, den wir bislang noch nicht gefunden haben, aber ich begreife natürlich, dass es für Euch schwer sein muss, persönliche Belange loszulassen und den Tod zu akzeptieren. Schließlich habt Ihr bereits erschreckend viele Bekannte und Freunde verloren", führte Adriana lediglich zur Antwort an und verschränkte die Arme vor der Brust, während ihr Blick auch weiterhin unverwandt auf dem Gesicht des jungen Reiters lag und dort jede noch so kleine Regung registrierte, die der andere sehen ließ. Sie bemerkte, dass er die Hände zu Fäusten ballte, bemerkte den Angriff in seiner Stimme und dass sich sein Körper spannte, als würde sie bereits in der nächsten Sekunde nach einer Waffe greifen und auf ihn losgehen, doch nichts von alledem hatte Adriana wirklich vor. Der Junge vor ihr war ein Kind, das kein Verständnis für die Magie aufwies und das auch nicht begriff, wie diese Welt voran ging.
"Nur, weil das Mädchen, das Euch des Öfteren in der Nacht besucht, Verständnis der Magie und über das Wesen derer hat, die auf dieser Erde wandeln, erhebt Euch das nicht in den Stand eines Magiers, wie es Lord Oromis ist. Ihr seid in erster Linie ein Krieger und Soldat, wie Ihr bereits aufgrund Euer Worte und Eurer Entscheidungen mehr als nur ein einziges Mal deutlich gemacht habt und ich ziehe es vor, Eure Worte nicht als Angriff oder eine Drohung anzusehen und sie geflissentlich zu ignorieren, bevor sich einer von uns unglücklich macht."
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BeitragThema: Re: Platz vor der Burg   Platz vor der Burg - Seite 4 EmptyMo Jun 16, 2014 8:45 pm

Vrael zog die Lefzen hoch, ebenso wie Umaroth es oftmals tat wenn er wütend war. Die Worte der Frau hatten in ihm etwas gelöst - eine Wut die er mit sich umher trug seitdem er in Surda gesehen hatte was man mit Anaiah angestellt hatte. Es war genug. Adriana hatte oft genug ihn und seinen Orden in Frage gestellt. Für diese Frau war all dies nur ein Spiel und sie glaubte als einzige die Spielregeln verstanden zu haben. Wenn er wollte, dass seine Worte an diesem Hofe jemals wieder Gewicht haben würden dann musste er nun einschreiten. Adrianas bereits angegriffener geistiger Schutzwall wurde von den vereinten Kräften Vraels und Umaroths beiseite gefegt. Hütet eure Zunge Magierin. Wir sind Drache und Reiter - zwei Wesen die Älter sind als ihr jemals werdet. Wir sind verbunden mit der wilden Magie. Sie fließt durch unsere Adern, führt unseren Schwertarm und lässt uns Feuer speien. Dieser Orden beschützt dieses Land seit Jahrhunderten und die ehrenwertesten und mächtigsten Persönlichkeiten der Geschichte stammen aus unseren Reihen. Wir haben Gefahren getrotz, die ihr euch nicht einmal im Ansatz vorstellen könnt schnelle Bilder durchfluteten Adrianas Geist. Arash und Scorpio, die Macht der beiden Magier welche Adrianas Zauberstricks weit in den Schatten stellten und das Echo ihrer dunklen Magie hallte sogar noch in den Erinnerungen des Reiters nach. Werdet euch eurer Stellung bewusst. Ihr seid für ein Wesen wie uns - dem vereinten Geist zweier Individuen nicht mehr als ein Kind und wir werden euren Aufstieg und euren Fall erleben und noch lange nach euch durch die Lüfte kreisen. Verachtet uns so sehr ihr mögt. Aber ihr irrt, wenn ihr unsere Fähigkeiten in Frage stellt Vrael entspannte sich langsam. War es das, was Caladhiel und Anwar zuweilen spürten? Als er mit Adriana gesprochen hatte konnte er keinen Unterschied mehr zwischen Umaroth und sich erkennen. Die Macht die er in sich gespürt hatte, jener Nachhall der Fragmente reiner Magie die im Tempel der Arcanea auf ihn eingeströmt waren hatten selbst ihn schockiert. Hatte Scorpio ihn deswegen haben wollen? War es das, was einen Reiter ausmachte? Er spürte noch immer den Herzschlag des karamellfarbenen Drachens im Einklang mit dem seinen und sah dann zu Adriana. "Können wir uns also auf Augenhöhe begegnen?" fragte er schließlich leise.
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BeitragThema: Re: Platz vor der Burg   Platz vor der Burg - Seite 4 EmptyMo Jun 16, 2014 9:08 pm

Panik glomm über ihren Verstand auf, rief Bilder der einstigen Folter und der zahlreichen Stunden der Pein in ihr hinauf, riss die alten Wunden auf, die sie zuvor geglaubt hatte verdrängt zu haben. Sie sah die Prediger Ryantis vor ihren Augen, hörte deren Gebetsgesänge und roch erneut das brennende Holz des Scheiterhaufens unter sich als der Priester den Reisig anzündete, sie hörte sich selbst schreien, hörte sich selbst um Gnade flehen ehe die Bilder von den Gesichtern von Menschen abgelöst wurden, die sie nicht kannte und deren Grausamkeiten nun ebenfalls in ihren Verstand hinein gebrannt wurden. Sie sah, wie Scorpio die Herrscher der Versammlung tötete, einen Körper nach dem anderen zerriss, sah wie Arash den Körper eines jungen Drachenreiters immer wieder gegen die Wand schlug, sah wie eine schwarzhaarige Frau den Körper eines anderen Reiters mit seinem eigenen Schwert durchstieß, hörte die bitteren Schreie des Reiters als ihm der Arm abgetrennt wurde. Die Welt verwandelte sich wieder zurück in ihre eigene Vergangenheit, wechselte wieder zurück zu den Kerkerzellen Fyonaras - sie hörte wieder das Lachen der Jäger, die sie gefangen hatte, hörte das Knallen der Peitsche und spürte den beißenden Schmerz in ihrem Rücken, als die Haut dort aufriss und erneut hörte sie sich selbst schreien.
Sie wollte aus diesen Erinnerungen heraus, wollte nicht mehr sehen, was ihr geschehen war, wollte nicht erneut erleben, weshalb sie geflohen war und vor allem wollte sie nicht mehr die Angst in ihrem Inneren spüren, die sie lähmte und wieder in eine andere Welt riss. Sie sah erneut den Jäger, der sich zu ihr hinab beugte, hörte ihre eigene Kleidung reißen - dann war es plötzlich vorbei und ihr Blick klärte sich langsam wieder. Der Körper der Zauberin zitterte wie Espenlaub, ihr Gesicht hatte alle Farbe verloren und die bernsteinfarbenen Augen hatten allen Glanz verloren als sie sich zurück auf Vrael richteten während der Atem der Frau schnell und kurz über ihre blassen Lippen glitt.
Es war nur ein einziger Wimpernschlag, ein einziges Blinzeln der Zauberin, dann verdunkelten sich die Wolken, die am Horizont standen und begannen um den Reiter zu pulsieren ehe ein einziger Stromschlag, verursacht von einem künstlich geschaffenen Blitz den Körper des Reiters traf und selbigen wegschleuderte. "Bring ... bring mich weg ... bitte ... jetzt ... Valerian bitte ..."
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BeitragThema: Re: Platz vor der Burg   Platz vor der Burg - Seite 4 EmptyMo Jun 16, 2014 9:29 pm

An seiner Kleidung nestelte der Wind der mit einem Mal aufgekommen war und das unangenehme Gefühl all umfassender Magie durchfluchtete ihn. Er hatte etwas ähnliches bereits zuvor erlebt, als er zusammen mit einem anderen Jäger ein Mädchen gejagt hatte, das kaum älter als sechszehn, siebzehn gewesen sein mochte, jedoch ein umfassendes magisches Potenzial besessen hatte. Die Hagelkörner waren fast so groß wie Hühnereier gewesen, nicht vergleichbar mit dem dünnen Nieselregen und statt des einen Blitzes war der gesamte Himmel kurzzeitig erleuchtet gewesen.
„In der Todesangst nutzt jeder Magier Zauber, die jenseits seines Kenntnisbereiches sind. Sie handeln voll und ganz wie Tiere, die sie, bis auf ihre Gestalt auch sind.“ Er beachtete den Reiter nicht weiter, griff Adriana um die Taille und versuchte sie mit ein paar leisen Worten zu beruhigen. Er hatte schlecht abschätzen können was zwischen den beiden passiert war und selbst jetzt verstand er es nicht gänzlich. Sie hatte von außen keinerlei Verletzungen, was auf etwas im Geiste schließen ließ. „Braucht ihr irgendetwas? Soll ich den Medicus holen?“
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BeitragThema: Re: Platz vor der Burg   Platz vor der Burg - Seite 4 EmptyDi Jun 17, 2014 7:54 pm

Schaudernd versuchte sie wieder die Bilder der Ereignisse und die fremden Erinnerungen, die Vrael ihr in den Kopf gepflanzt hatte, zu verdrängen und bei Seite zu schieben, versuchte all die Grausamkeiten zu vergessen, die sich in ihren Geist gebrannt hatten und sie immer wieder aufs Neue den Schmerz erleben ließen, den der Träger der Erinnerungen empfunden hatte. Sie spürte die Furcht, die nackte Todesangst, die sie zittern ließ und letztlich ihre schlanken Finger dazu übergehen ließ, sich in dem Stoff von Valerians Oberteil zu verhaken, sich dort festzuhalten als wäre der einstige Jäger der einzige Halt, der ihr noch dabei helfen konnte sich in dem Meer aus Erinnerungen und Schmerz zurecht zu finden. Ihre eigenen Erinnerungen vermischten sich mit denen des Reiters, seine Stimme hallte dröhnend und hallend immer wieder in ihrem Kopf wieder, mischte sich mit den dunklen Worten der Magier, die er ihr gezeigt hatte und ließen sie Mal um Mal wieder den Boden unter sich selbst verließen als der See aus finsterer Magie sie mit sich riss. Sie hatte es niemals sehen wollen, hatte niemals mehr daran erinnert werden wollen, was ihr geschehen war und welches Schicksal sie hatte erdulden müssen, um bis hierher zu kommen, wo sie gedacht hätte, sie sei in Sicherheit.
Unaufhörlich prasselte der kalte Regen hinab auf den Platz vor der Burg, auf dem sie stand, und durchnässte ihre Kleidung, tränkte die Haare der Zauberin bis sie ihr strähnig in dem blass gewordenen Gesicht klebten, das sich halb gegen Valerian gedrückt hatte, als könne er dafür sorgen, dass sie Sicherheit empfand. Blitze zuckten unaufhörlich weiter am Horizont, schlugen Hunderte von Metern auf Feldern und in Bäume ein ehe nur Sekunden später der dunkle grollende Donner folgte, der sie erneut zusammen zucken ließ, während der kühle Wind an den Kleidern der Menschen zerrte, die während des plötzlich auftretenden Gewitters unter irgendeinem Unterschlupf Schutz suchten.
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BeitragThema: Re: Platz vor der Burg   Platz vor der Burg - Seite 4 EmptyDi Jun 17, 2014 8:21 pm

Die Menschen um das Kartell herum, in welchem der Sturm am schlimmsten wütete, fluchten lauthals auf und nicht wenige der höheren Herren legten ihren Mantel über ihre Haarpracht, wobei dies sowohl auf Männer wie auch auf Frauen zutraf. „Es ist alles in Ordnung, beruhigt euch.“ Flüsterte er Adriana leise zu. Ein Medicus würde hier wohl nicht sehr viel bringen, denn Äußerlich fehlte ihr kein einziges Haar. Doch hatte er bei dem jungen Bengel eine starke magische Aura gespürt und zusammen mit der plötzlichen Panik, die sie empfunden hatte und aus der das Gewitter heraus entstanden war konnte fast nur ein Angriff auf ihren Geist Sinn ergeben.
„Adriana. Hört mir zu, es sind nur Gedanken. Sie können euch nichts anhaben, hört ihr mich? Ruhig, es ist alles in Ordnung.“ Er umschloss ihr Gesicht und sah ihr eindringlich in die Augen, versuchte sie aus der Traumwelt zu bekommen in der sie noch immer eingekerkert schien. Inzwischen war er zusammen mit ihr unter das Vordach des Schlosses gegangen, den Rücken an eine der großen Säulen gelehnt. Die Leute flossen an ihm vorbei Wie das Wasser eines schnellen Flusses an einem Stein.
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BeitragThema: Re: Platz vor der Burg   Platz vor der Burg - Seite 4 EmptyDi Jun 17, 2014 9:10 pm

Nur langsam begann sich Adrianas Blick wieder zu klären, die Stimmen in ihrem Inneren wieder zu verschwinden und die Bilder all des Erlebten sich gegen das Gesicht Valerians tauschten, war die Zauberin für einen kurzen Moment lang versucht einen Schritt zurück zu machen. Sie spürte seine Hände an ihren Wangen, die Wärme seiner Haut auf der ihren, die ihr dabei half sich wieder zurück in die Wirklichkeit zu hangeln und als sie langsam blinzelte, bemerkte sie, dass ihr Atem kleine Wölkchen bildete als sie schnell ausatmete. Die Zauberin schlug die Augen betroffen nieder, spürte die nagende Beschämung in sich selbst als sie daran dachte, wie sie Valerian wohl gerade begegnet sein musste und als ihr Blick hinter sich fiel, wo noch immer der Regen auf den Platz fiel, hätte sie sich am Liebsten selbst den Blitzen übergeben. Sie hätte die Kontrolle behalten müssen, hätte sich nicht dazu zwingen lassen dürfen, die Magie so gänzlich unkontrolliert und wirr zu nutzen und damit Risiken eingehen dürfen, derer sie sich in jenem Moment des Angriffs überhaupt nicht bewusst gewesen war - es war ein Fehler und als ihre Augen nun wieder zurück zu Valerian glitten und den Ausdruck in seinen Augen bemerkten, brachten ihre bebenden Lippen ein leises "... es tut mir leid ..." hervor.
Sie hätte nicht so agieren dürfen, hätte sich besser unter Kontrolle haben müssen und insbesondere hätte sie den jungen Reiter nicht angreifen dürfen, gleich dem, was er getan hatte. Ihre eigene Kraft, die Magie, derer sie gebot und deren Kraft sich niemand gänzlich bewusst war, war gefährlich - sie war eine Waffe und konnte Menschen weit schneller verletzen als es der Nutzer begriff. Diese ursprüngliche Kraft durfte niemals verantwortungslos genutzt werden, niemals dafür genutzt werden, Menschen ohne Grund zu verletzen und in diesem Augenblick hatte sie eben das getan. "... ich ... wollte nicht ...", begann sie nur erneut und schlug dann doch wieder die Augen nieder. Was mochte er nur von ihr denken? Er wollte ein anderes Bild von den Zauberern zu erhalten und sie schlug in jene Kerbe, die ihn all die Jahre geprägt hatte - dass sie böse waren.
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BeitragThema: Re: Platz vor der Burg   Platz vor der Burg - Seite 4 EmptyDi Jun 17, 2014 9:21 pm

Seine Gedanken waren immer wieder zu seiner Ausbildung gegangen und alle seine Reflexe hatten förmlich danach gebettelt und mit einem schnellen Schnitt das Leben zu nehmen. Die Kehle, erinnerte er sich nur allzu gut. Magier konnten noch im Sterben sein, was eine Brandnarbe an seiner Schulter bestätige und in ihren letzten Momenten in denen sie klar denken konnten, konnten sie noch immer mächtige Zauber fassen. Deshalb musste man sie möglichst schnell schwächen und vor allem ihre Konzentration derart stören, das außer blanker Panik nichts anderes mehr im Kopf prangen konnte. Das ersticken am eigenen Blute hatte sich dabei als beste Methode gewährt. Gewöhnliche Stiche durch Bauch, Schulter oder ähnliches hatten meist zur Folge, dass der Jäger schwer verletzt oder gar nicht von seiner Jagd zurückkam.
„Ihr habt nichts Falsches getan Adraina, trinkt.“ Er reichte ihr seinen eigenen Wasserschlauch und schnaufte leise in sich hinein. Er hatte im Grunde mit all dem abschließen wollen, was seine Vergangenheit und vor allem seine Berufung betraf, doch hätte er die, mit Wasser vermischten Drogen, welche eine Magiehemmung zur Folge hatten zur Hand gehabt, so wäre dies vermutlich nicht passiert. Sicherlich es war nur ein Gewitter, doch wer sagte das es unter gegeben Umständen nicht schlimmer werden konnte? Nein, er musste ihr vertrauten. Nicht nur ihr, sondern vor allem ihren Fähigkeiten und darauf, dass sie diese unter Kontrolle hatte.
„Es ist alles in Ordnung, der Junge wurde augenblicklich fortgeschafft und ich habe selbst noch mit ansehen können, wie er geatmet hat. Er wird einen Schock und vielleicht ein paar Oberfläche Verletzungen haben, nichts für das ihr euch lange Vorwürfe machen müsstet.“ Seine Hand strich durch das offene Haar, in der Hoffnung sie würde ihre Gedanken langsam wieder zu fassen bekommen.
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BeitragThema: Re: Platz vor der Burg   Platz vor der Burg - Seite 4 EmptyMi Jun 18, 2014 2:20 pm

Es kostete sie noch immer einiges an Mühe, die Aufmerksamkeit nicht erneut von Valerian abwandern zu lassen und ihren Blick starr auf ihn gerichtet zu halten, sich darauf zu konzentrieren, was er sagte und die Hand nicht zu vergessen, die ihr durch das offene Haare strich. Seine Stimme klang sanfter als sie sie in Erinnerung hatte, seine Worte weicher und warmherziger als zuvor noch in der Ebene vor Dras-Leona, wo sie beide mitten in einem Wald gesessen hatten und er seine Fragen gestellt hatte - noch vor ein paar Tagen hatte sie sich vor ihm gefürchtet, ein Teil von ihr hatte ihn gehasst und nun stand sie hier so nah bei ihm und empfand nichts anderes als Dankbarkeit für seine Hilfe. Sie fürchtete die Hand nicht mehr, die sich ihr genähert hatte und von der sie vor ein paar Tagen noch geglaubt hatte, sie würde ihr nichts anderes als Schmerzen bringen, selbst wenn es für den Augenblick wohl nur der Schock über das war, was sie dem Reiter in ihrer Panik angetan hatte. Die Zauberin wusste, dass sie ihm nicht vertrauen durfte, wusste, dass sie sich vor ihm hätte zurückziehen sollen und gar nicht erst hätte zulassen dürfen, dass Ileana sich dafür ausgesprochen hatte, ihn bei ihr zu halten, doch inzwischen weigerte sie sich zu behaupten, er würde ihr nichts als Schmerz bringen. Valerian war derjenige gewesen, der das Schwert gegen die anderen Jäger erhoben hatte, um sie zu beschützen und der nun sein eigenes Leben, wie auch seine Heimat verloren hatte, weil er für sie eingestanden war.
Behutsam hob sie die Hand hinauf zu seinem Gesicht, ließ ihre Fingerspitzen über die Wunden der Kratzer gleiten, die sie ihm selbst beschert hatte und die sich über sein ganzes Gesicht zogen, ihr dabei eine ganz eigene Geschichte erzählten, deren Teil sie war und die ein Zeugnis all dessen waren, was geschehen war. "Es tut mir leid, dass Ihr meinetwegen Eure Heimat verloren habt, Valerian", sagte sie dann schließlich leise, schob die Worte, welche sie zuvor noch gesprochen hatte, weiter zurück in ihren Geist und schloss die Schublade wieder ab, vergrub sie tief hinter den Mauern ihres Geistes. Sie würde sich nicht erneut daran erinnern, würde es einfach verdrängen bis es eines Tages vergessen war - sie musste stark bleiben, durfte sich nicht von alledem so mitreißen lassen, sich nicht schwächen lassen. Sie würde stark sein - für sich selbst, aber insbesondere für Lucrezia.
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BeitragThema: Re: Platz vor der Burg   Platz vor der Burg - Seite 4 EmptyMi Jun 18, 2014 2:42 pm

Ein sanftes Lächeln huschte über sein Gesicht und Erleichterung war ebenso in diesem zu erkennen als die Worte langsam Wirkung zeigten und Adriana sich wieder aus der Schockstarre, zurück in die Wirklichkeit besann, auch wenn die Worte die sie wählte, in ebenso überraschten wie der plötzliche Blitz den der Reiter getroffen hatte.
„Ich habe nicht meine Heimat verloren, meine Heimat hat mich verloren. Ihr … habt mir die Möglichkeit gegeben Antworten auf die Fragen zu finden, die mich all die Jahre begleiteten. Und die Möglichkeit gegeben, Einsicht zu finden und das was ich getan habe, zu bereuen, Vielleicht sogar wieder gut zu machen.“ Seine Hand glitt langsam von ihrem Haar zu ihrer Hand, die über sein zerkratztes Gesicht strich. Er würde niemanden wieder zum Leben erwecken können, all die Toten würden ihn begleiten und jetzt, da er wusste was ein Magier wahrhaftig war, würde er sich die einzelnen Namen umso mehr einprägen.
Vielleicht war der Gedanke den seine Heimat damit verfolgte nobel gewesen, sie wollten die Menschen nur vor Mächten schützen die man nicht kontrollieren konnte und bisher dachte er, so wie jeder andere vernünftige Bürger des Landes, dass mit dem Fluch der Magie auch jedes Ehr und Pflichtgefühl, jedes Gefühl außer Hass in dem Wesen abgetötet wurde. Doch Adriana entschuldigte sich bei ihm, erneut und ehrliches Bedauern lag in ihrem Blick.
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BeitragThema: Re: Platz vor der Burg   Platz vor der Burg - Seite 4 EmptyMi Jun 18, 2014 3:04 pm

Ein verhaltenes, schwaches und kaum sichtbares Lächeln huschte über die Züge der Zauberin als sie die Worte des einstigen Jägers hörte und sich der Bedeutung all jener Worte bewusster wurde. Er bereute seine Taten und wollte sie wiedergutmachen - er wollte für etwas büßen, was er aus Pflicht und Tradition heraus getan hatte und wofür sie ihm doch im Grunde genommen nicht einmal die Schuld geben konnte. Selbst, als er sie gefangen hatte, hatte er sie nie geschlagen, hatte sie nie unhöflich behandelt, wie es die anderen Jäger getan hatten - er hatte mit ihr gesprochen, hatte sie nach ihrer Meinung gefragt und ihr letztlich sogar die Fesseln gelöst, damit sie schlafen konnte. Sie wollte ihm glauben, sie wollte daran glauben, dass es noch eine Chance darauf gab, einem Jäger zu beweisen, dass die Magier nicht grausam oder kalt waren, dass sie keine Monster waren und ebenso wollte sie glauben, dass es auch eine andere Seite in einem der Häscher gab, die sie bislang nur niemals hatte erkennen können. Vielleicht - vielleicht würde Valerian derjenige sein, der es Wert war, noch eine Chance zu erhalten, vielleicht würde er derjenige sein, der ihr Vertrauen nicht missbrauchte und sie wieder verriet. Vielleicht würde er die Sicherheit bedeuten, die sie so dringend in der stürmischen Zeit brauchte.
"Ihr habt alles verloren, was Euch je etwas bedeutet hat. Euren Wohnsitz, Eure Familie und all Eure Freunde", begann sie dann zu erklären und schüttelte sanft den Kopf, als wolle sie sich selbst nur von den eigenen Gedanken ablenken, die sich in ihrem Geist aufgetan hatten und sie drohten erneut hinab in die dunklen Fluten zu reißen. "Ihr habt alles eingetauscht gegen ein ungewisses neues Leben in einem fremden Land, von dem Ihr nicht einmal wisst, ob es Euch freundlich gesonnen ist. Ihr habt all das eingetauscht wegen einer Magierin."
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BeitragThema: Re: Platz vor der Burg   Platz vor der Burg - Seite 4 EmptyMi Jun 18, 2014 3:21 pm

„Es wird mir nicht freundlich gesinnt sein, und jeder der die Stimme gegen mich erhebt, wird im Recht sein. Ich bin kein guter Mensch, ich weiß nicht einmal ob ich mich, nach all dem was ich getan habe überhaupt noch so nennen darf.“ Man konnte es als feige bezeichnen das er einfach alles hinter sich gelassen hatte, sich stattdessen in ein neues Leben geflüchtet hatte in den ihm kaum Jemand kannte und in dem er dementsprechend nicht allen Personen begegnen musste, die er hinter sich gelassen hatte.
Doch es war richtig hier zu blieben, zu bereuen und etwas wieder gut zu machen, oder es zumindest zu versuchen, das jedenfalls war der Gedanke gewesen, der stets alle anderen überwogen hatte. „Nicht wegen einer Magiern Adriana. Wegen einer Frau die ich bei unserer ersten Begegnung falsch behandelt habe und der ich Missgunst entgegen gebracht habe und der ich erst nach einem zögern helfen konnte. Und wegen all derer, die Unschuldig waren und trotzdem durch meine Hand und mein Schwert gestorben sind.“ Seine Hand blieb an ihrer Hängen und seine Augen wurden ein Stück weit ernster, konnten sich jedoch nicht von denen der Magierin lösen. „Und das ich alles verloren haben stimmt nicht gänzlich. Ich habe mein Leben, und das verdanke ich euch.“
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BeitragThema: Re: Platz vor der Burg   Platz vor der Burg - Seite 4 EmptyMi Jun 18, 2014 5:42 pm

Nichts davon verdankte er ihr, weder sein Leben, noch den Umstand, dass er sich nun hier befand - der Grund, aus dem sie beide lebten, war nichts anderes als die Hilfe einer weißen Werkatze, die ihnen in der Stunde der Not zu Hilfe gekommen war und wegen der sie nun eine zweite Chance erhalten hatten. Eine zweite Chance, welche Adriana nutzen wollte - sie wollte das ehrliche Lachen lernen, das sie sooft auf den Gesichtern anderer gesehen hatte, die Freude in ihren eigenen Augen erkennen, die ihr bislang verwehrt geblieben war und sie wollte Geborgenheit und Sicherheit kennen lernen, wollte einen Ort finden, an dem sie sich wohlfühlen konnte, Nächte haben, in denen sie einschlafen konnte und die nicht von den unzähligen Alpträumen begleitet wurden, die sie jetzt immer wieder aus dem Schlaf rissen. Keine Furcht mehr vor den nächtlichen Schatten, keine zahlreichen Schutzzauber mehr gegen eventuelle Angriffe, die ihr doch nichts gegen die Jäger bringen würden, die inzwischen wohl erneut auf dem Weg waren, um Lucrezia und sie zurück zu bringen und die, sofern sie die Wahrheit über Valerian erfuhren, wohl auch ihn jagen würden. Sie wollte einfach ein gewöhnlicher Mensch sein, ebenso wie Valerian.
"Ihr seid ein Mensch", sagte sie leise, wollte sie ihn doch nicht in seinen dunklen Befürchtungen und schlimmsten Selbstvorwürfen allein lassen, in denen auch sie sich einst befunden hatte und behutsam tasteten ihre Finger nach den seinen, welche sich schon längst auf die ihre gelegt hatte. "Ihr habt für mich eingestanden, als ich Eure Hilfe gebraucht habe. Ihr habt gesehen, dass es nicht richtig war, was Ihr getan habt und Ihr habt die Strafe für all das ertragen. Mehr darf man nicht von Euch verlangen", versuchte sie ihm zu erklären ehe das zarte Lächeln auf ihren Zügen wieder verschwand und einer weit ernsteren, beinah wehmütig wirkenden Miene den Platz einräumte. "Sie werden auch Euch jagen, wenn sie wissen, dass Ihr bei mir seid."
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BeitragThema: Re: Platz vor der Burg   Platz vor der Burg - Seite 4 EmptyMi Jun 18, 2014 6:00 pm

„Das werden sie. Und wenn sie mich finden, werden sich mich zu aller erst gefangen nehmen und mich in Fyonara in aller Öffentlichkeit foltern, bis ich um den Tod bettle. Nein, nein verzeiht ich wollte euch nicht mit dem Gedanken an andere Jäger verschrecken. Ich glaube … wir sind beide Kinder des Umstandes und müssen mit dem Leben was wir noch übrig haben. Und ich glaube, dass ihr euch ausruhen solltet. Wir reden beide reichlich seltsames Zeug.“
Er half ihr langsam auf die Beine und stützte sie mit beiden Armen, damit sie sich nicht gänzlich allein auf den Beinen halten musste. Das Unwetter war noch immer zugegen, doch hatten zumindest die Blitze inzwischen aufgehört alle paar Minuten durch die Luft zu zucken und der Regen wurde nach und nach weniger. Einzig der dicke, dunkle Wolkenteppich am Himmel und der starke Wind der an der Kleidung nestelte waren geblieben. „Was plant ihr für die nächste Zeit?“ Er wollte die Gedanken von Jägern und von der alten Heimat ablenken, weshalb er auch versuchte sich selbst nicht weiter in den Mittelpunkt des Gespräches rücken zu lassen. „Ich meine sicherlich gibt es Dinge die ihr ebenso zu erledigen habt wie die Königin.“
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BeitragThema: Re: Platz vor der Burg   Platz vor der Burg - Seite 4 EmptyMi Jun 18, 2014 6:15 pm

Jener kurze Moment, indem sie geglaubt hatte, irgendetwas in dem anderen erkannt zu haben, das sie bislang noch nicht gesehen hatte, zerplatzte wie eine Seifenblase und langsam erhob sie sich wieder von ihrem Platz und brachte ein wenig Abstand zwischen Valerian und sich selbst ehe ihre Finger unstet über ihre Kleidung strichen. Sie hätte das nicht tun dürfen, hätte nicht so offen sein dürfen, ihm nicht so viele Dinge erzählen dürfen, die mit der Jagd und der grausamen Realität zu tun hatten, doch für eben diese Reue war es nun zu spät und so schob sich Adriana ein paar Strähnen aus dem Gesicht und erlaubte es sich selbst noch einmal tief durchzuatmen. Sie beide redeten reichlich seltsames Zeug - damit hatte er wohl am Ehesten das getroffen, was in den letzten paar Minuten geschehen war und all das, was sie zuvor ausgesprochen hatte und was ihr noch so furchtbar richtig vorgekommen war, schien nun so gänzlich falsch zu sein. Letztlich wäre es vermutlich besser gewesen, wenn sie einfach den Mund gehalten hätte.
"Ich ...", begann sie und schüttelte den Kopf, unterbrach sich selbst, nur um ihre Haltung noch einmal zu korrigieren und sich wieder aufzurichten. Im Stillen erinnerte sich die Zauberin wieder daran, wer sie war und was geschehen war, was sie tun sollte und wie sie sich zu geben hatte, schallt sich selbst eine Närrin für jenen kurzen Moment, den sie sich selbst erlaubt hatte und atmete noch einmal tief durch ehe sie ihre Hände vor sich zusammen legte. Es war falsch gewesen, was sie getan hatte. "Ich werde mich in erster Linie darum kümmern, dass die Königin die nötige Unterstützung erhält. Wir brauchen noch immer jemanden in Dras-Leona, der die Meute in die richtige Richtung lenkt und sie dazu bringt, wieder neues Vertrauen in das Königshaus zu erhalten, dann können wir weitersehen", antwortete sie dann und schlug dabei wieder einen geschäftigeren Tonfall an.
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BeitragThema: Re: Platz vor der Burg   Platz vor der Burg - Seite 4 EmptyMi Jun 18, 2014 6:38 pm

Das kurze Zögern das sie brauchte, um sich ihrer Gedanken wieder vollkommen bewusst zu werden, empfand er durchaus als Kompliment, weswegen er erneut ein leichtes Lächeln über sein Gesicht huschen ließ. „Nun wenn ihr erneut dort in die Hölle hinein gehen wollt, so sollten wir beide vorher ein paar Dinge besprechen. Ich brauche einen groben Plan der Stadt damit wir wissen, wie wir Notfalls fliehen können. Ihr habt diese Stadt gesehen, fast die gesamte Stadt ist eine einzige, schreiende Meute und wenn wir diese Meute hinter uns haben sollten, zählt jede Minute. Ich zweifle nicht daran das die Absicht sie in die richtige Bahn zu lenken für dieses Reich das Richtige ist, zumal ich ohnehin nur wenig über dieses Land weiß, doch weiß ich wie sich Menschen benehmen, wenn sie mit einem mal heraus bekommen das die eigentliche Ansicht des Menschen der zu ihnen spricht eine andere ist, als die, die er zum Schein vorgibt.“
Sie hatte seine Hände inzwischen von sich geschoben und damit begonnen, ihre eigene Kleidung zu richten, was ihm wiederum recht leicht fiel. Bis auf das Leinenhemd, die dunkle Bundhose und die gegerbten Schweinslederstiefel hatte er nicht am Leib und da kein einziges Kleidungsstück davon sonderlich nobel aussah musste er diese nun auch nicht zurecht rücken, denn Falten schlugen sie so oder so.
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BeitragThema: Re: Platz vor der Burg   Platz vor der Burg - Seite 4 EmptyMi Jun 18, 2014 7:31 pm

Konsterniert blinzelte Adriana für eine Weile, die sie benötigte, um sich gänzlich darüber bewusst zu werden, was Valerian ihr da soeben vorgeschlagen hatte und entschieden schüttelte die Zauberin den Kopf und machte einen Schritt zurück. Sie würde nicht noch einmal dorthin gehen, wo man sie beinahe umgebracht hatte - sie würde generell das Schloss binnen der nächsten Tage nicht verlassen, sich nicht unter größere Menschenmassen mischen und insbesondere nicht reisen. Nicht solange sie sich nicht sicher sein konnte, ob es nicht doch noch eine zweite Gruppe Jäger gab, die sich hier in diesem Land befanden und nur auf einen ähnlichen Fehler warteten - sie hatte sich schon einmal zu weit aus dem Fenster gelehnt und sie wollte nicht erneut stürzen. Dieses Mal nicht und es war der Zauberin gleichgültig, würde Valerian sie egoistisch oder verängstigt halten, denn allein bei dem Gedanken daran, sich den Ängsten wieder widmen zu müssen, schauderte sie. Es war zu frisch, zu viel war in der Stadt und dem Umland geschehen.
"Nein", sagte sie rasch und schüttelte erneut den Kopf ehe sie sich umwandte und zurück zu den großen Bogengängen schritt, die ihr den Blick auf den großen Innenhof ermöglichten, wo sie Ser Gawain gerade mit einer jungen Frau reden sah, deren Aussehen die Zauberin die Stirn runzeln ließ. Sie hatte diese schmalen Züge, die mandelförmigen Augen und den stechenden Blick schon einmal gesehen, selbst, wenn sie glaubte der jungen Frau vor dem Ritter ansehen zu können, dass sie weit jünger war als ihre Begleiter. "Ich gehe nicht zurück nach Dras-Leona. Ich werde jemand anderen finden, der dorthin gehen kann und der den Auftrag erfüllen kann, aber ich werde es nicht erneut sein", setzte sie ihre Erklärung noch einmal fort als sie Valerians Schritte hinter sich hören konnte.
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BeitragThema: Re: Platz vor der Burg   Platz vor der Burg - Seite 4 EmptyMi Jun 18, 2014 9:36 pm

„Das … klingt vernünftig. Bei weitem, wobei mir die arme Seele die man dorthin entsenden wird, jetzt schon leid tut.“ Die anscheinend recht lockere Hand mit der die Königin hier regierte, und scheinbar auch die Herrscher vor ihr, war bei weitem nicht nur im positiven zu spüren, denn nur durch solcherlei Handlungen konnte überhaupt die Möglichkeit eines Aufstandes aufkommen.
„Wenn ich euch einen Ratschlag geben darf, esst etwas und ruht euch aus. Ich weiß nicht ob ihr seitdem wir hier angekommen sind bereits einmal ausgeruht habt. Und wenn ihr befürchtet euch könnte hier etwas passieren – ich habe Wochenlang versucht einen Weg in diese Festung zu finden. Es gibt allerlei, doch keinen in die höheren Gemächer, zumindest keinen Risikofreien und jetzt da eure Königin weiß dass Jäger auf euch angesetzt werden wird sich die Wache noch verstärken. Ihr seid hier so sicher wie es nur geht.“
Doch auch das schien sie nicht sonderlich zu beeindruckend. „Wenn mir die Frage erlaubt ist, ich hörte damals das zwei Magierinnen aus Fyonara entkommen sind. Ist die jüngere von euch beiden noch auf einer Reise, wie der euren oder ist sie ebenfalls hier im Schloss?“
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BeitragThema: Re: Platz vor der Burg   Platz vor der Burg - Seite 4 EmptySa Jun 21, 2014 7:15 pm

Als sich schließlich auf der Verwandte der Königin, Vater, Onkel, Großvater – nun als sich Alvias erhoben hatte und sich schließlich mit einem kurzen Kopfnicken verabschiedetet hatte, hatte Valerian eine kurze Zeit lang nur auf seinen Krug gestarrt und darüber gebrütet, was er nun als nächstes tun sollte. Der Gedanke der Kaserne lag natürlich am nächsten, doch würde man ihn dort sicherlich in der aktuellen Lage dazu benutzen wollen, in der Armee zu dienen und sich in die Stadt einzuschleusen, jedoch traf beides nicht unbedingt die Vorstellung, die er sich über seine Zukunft in diesem Land gemacht hatte. Wobei, was genau war seine Vorstellung? Er hatte sich noch keine genauen Gedanken gemacht, alles was er wusste war, dass er nicht erneut Leute jagen und töten wollte, nur um davon zu Leben oder weil es ihm irgendein Staat auftrug. Momentan schützte er die Hofmagierin, zumindest hatte er dies aus den Worten der Königin heraus lesen können und alles weitere … nun dies würde sich sicherlich mit der Zeit ergeben. Er blieb noch eine ganze Weile lang sitzen, leerte seinen Krug und als er sich aus der glänzenden Karaffe erneut einschenken wollte stellte er an dessen Gewicht fest, dass sie so gut wie leer war. Er brachte das Tablett zurück in die Küche und machte sich dann auf, das Schloss weiter zu erkunden, möglicherweise vielleicht sogar Adriana zu finden um noch einmal ein paar ihrer vorhin gewählten Worte zu hinterfragen. Wobei er sich fragte, ob dies in ihrer momentanen Situation wirklich das Beste war, letztlich konnte es ebenso gut sein, dass sie erneut die Flucht ergriff und sich von ihm ebenso entfernte, wie von dem Tischgespräch.
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