Der Burghof

"Stallbursche würdet Ihr mir meine zwei Pferde abnehmen udn aufbewahren solange bis ich wiederkomme?"
Er übergab die Pferde dem Stallbruschen und hielt die Hand zu einer faust geballt zu ihm hin, so als würde er ihr was geben wollen.

"Natürlich herr..." erwiderte der Junge, nahm die Zügel und streckte dann voller Erwartung und unterwürfigkeit die offene Hand unter die geballte des Händlers.
"Sie werden mit dem besten Futter versorgt werden!"

"Ich danke euch." er öffnete die Hand und es vielen 5 Goldstücke in seine Hand.
"Ich werd vielleicht später nochmal eure Hilfe bauchen."
Er drehte sich um und sprach im vorbei gehen.."Haltet euren Kopf hoch und seid nicht zu unterwürfig, dann könntet ihr besser behandelt werden."
Er ging wieder zu Astaya

"Was?" fragte der Stallbursche verdutzt und sah ungläubig auf die Goldstücke.
Kopf höher halten? Dafür wurde man im allgemeinen bei den Adligen einen Kopf kürzer gemacht

"Was meint Ihr mit "Was?"? Ihr sollt den Kopf höher halten. Wenn Ihr zeigt was Ihr könnt dann werdet Ihr dafür belohnt. Achtet aber darauf das eine Belohnung auch für andere zu Misstrauen oder Eifersicht führen kann.
Zeigt das Ihr was taugt und behauptet euch, dann schaft Ihr es vielleicht zu etwas großem zu werden.
Denkt über meine Worte nach und wenn Ihr sie verstanden habt gebt mir Bescheid." Die Worte von Horus kamen mit einer dunklen und starken Stimme aus seinem Mund. Er wollte das der Junge das beherzigte, wie alsob er diese Worte als er noch ein Knabe war hören wollte.

Der Diener schob die Augenbrauen zusammen und drehte sich um.
Armer Irrer, zuerst gab er dem jungen einen ganzen Wochenlohn einfach so in die Hand, dann meinte er noch er sollte aufstrebend sein - dieser Mann schien vollkommen des Wahnsinns zu sein.
Aber, ihm sollte das nur recht sein der Lohn würde sich auszahlen

Er ging wieder zu Astaya und nickte als er zu Ihr kahm.

Geduldig hatte die auf Horus gewartet, hatte nur Fetzen des Gespräches mitbekommen, das der Händler mit dem Stalljungen geführt hatte und lächelte ob dessen, was sie gehört hatte. Horus würde noch einiges in dieser Umgebung lernen müssen und sie war wirklich gespannt darauf, wie er sich bei längerem Aufenthalt hier in der Burg machen würde.
"Kommt. Ihr seid sicher müde - ich zeige Euch ein Zimmer, in dem Ihr Euch ausruhen könnt."

"Ja, Ihr habt recht" Er schaute sich genau um. So wie er es immer tat an einem Ort den er nicht kennt.

"Euch wird hier nichts geschehen", kommentierte Astaya auf seinen unsteten Blick hin, den sie durch die Augen der Eule wahr nahm. "Ihr seid mein Gast und ebenso wird man Euch hier behandeln."

Es war, als würde eine welle lauwarmen Wassers über sie kommen, als durchflutete ein Hoffnungsschimmer ihren Geist.
Der Geruch von Meer und Pinienwäldern lag in ihrer Nase als sie eine nur all zu bekannte Stimme in ihrem Geiste vernahm.
Wir haben gesiegt - das Tor zum Verlies der Seelen ist verschlossen Ethras Seele dem Reich der Toten zur Verantwortung überlassen.
Die Urgals fliehen zurück in ihre Gebiete - es gab viele Verluste, hunderte guter Männer sind gestorben haben ihr Leben gelassen für das höhere Wohl und doch - die Prophezeihung hat sich erfüllt. Die freien Völker schlossen sich zusammen um eine große, dunkle Bedrohung auf zu halten... kurze Stille herrschte, ehe erneut die Stimme ihres Ziehvaters erklang.
Astaya... verzeih mir was ich tat - was ich sagte, ich war in ständiger Sorge um dich. Ich hoffe, dich bald wieder in die Arme schließen zu können wenn du dies noch willst- in ewiger liebe,

dein Vater

Elune folgte Luna und Naruk wortlos. Sie würde auf keinen Fall zulassen das man diesmal nur mit Luná allein sprach. Sie würde dabei sein, ohne wenn und aber.

Der Hof war groß. Ab und zu liefen ein paar Männer über den Hof aber sonst passierte hier nicht allzuviel. Kharas schienen sie hier nicht zu finden.
[color=darkred]Irgendwo muss es hier doch einen Thronsaal oder so etwas geben oder? Vielleicht finden wir ihn da.. Elune was hälst du davon wenn ich rein gehe und nach den Saal suche und du fliegst mal um die Burg ob du ein Fenster findest das groß genug ist das du rein passen könntest? Am besten wäre natürlich der Thronsaal direkt wenn du ihn findest. Falls ich ihn vor dir finden sollte sag ich dir Beischeid./color]
Sie sah ELune in die tiefblauen Augen und lächelte.
Im unwissen was sie erwartete schritt sie auf die Burg zu und machte sich auf den Weg den Thronsaal zu suchen.
tbc: Thronsaal

Raoul stand, einige hundert Meter entfernt auf einem der Wachtürme und starrte auf den großen Uhrzeiger des Hauptturms.
Langsam zählte er auf Null.
"Drei... zwei... eins..." er lächelte als unter ihm die großen Werfeuer angingen.
Er hatte zuvor eine kleine Kerze auf dem Holzscheit drapiert, welche nun abgebrannt war und mit dem Feuer und Wachs das Holzstück genau zur rechten Zeit entzündet hatte.
Von dem Burghof aus war er nun perfekt zu sehen, er liebte solche auftritte, dieses Sich-in-Szene setzen.
Wie aus dem Nichts musste es gewirkt haben als er auftauchte.
"Mesdames et messieurs," rief er laut genug, dass ihn alle hören konnten.
"Lassen wir die Show, beginnen!" er schien als hätte er sich auf einmal in Luft aufgelöst.

Das hatte er sich natürlich nicht, lediglich war er mit dem Gleitschirm den er entwickelt hatte und der sich mit Stangen aus seinem Umhang bauen ließ abgesprungen und lautlos auf einem der Dächer des Hauptgebäudes gelandet.
Das Wehrfeuer widerum hatte die Zuschauer nachtblind gemacht, so dass er mit seinem dunklen Gewand nicht aufgefallen war.

"Einen wunderschönen guten Abend wünsche ich", kam die Antwort einer Gestalt, die unweit des Diebes entfernt im Schatten saß und nun langsam auf die Füße kam. Schon seit einer ganzen Weile hatte Coreen gemeinsam mit einigen Wachen, Vrael und Astaya in der Burg auf das Ankommen des Diebes gewartet, nachdem sie zuvor den halben Tag damit verbracht hatte die übrig gebliebenen Adligen davon zu überzeugen, dass sie keine Verräter waren und das Reich nicht stürzen wollten. Es hatte sie alle Überzeugungskraft und ein wenig magische Nachhilfe gekostet, die sie zu dieser Zeit hatte erübrigen können.
Vor einem knappen Tag hatte die junge Seherin von dem Brief berichtet, der in die Burg geschickt worden war und von da an war Coreens Eifer geweckt worden - sie konnte als Angehörige des Volkes der Menschen nicht zulassen, dass Palancars Krone gestohlen wurde, das Symbol einer besseren Zukunft.
Vrael hatte sie aufgetragen direkt mit ein paar Wachen bei der Krone zu bleiben und sich nicht davon zu entfernen, ganz gleich, was geschehen sollte während sie selbst in Gedanken allerhand Möglichkeiten durchging, wie sie am besten einen solchen Diebstahl durchführen würde. Es war für jeden Dieb zu riskant, den direkten Weg durch die engen Gänge der Burg zu nehmen, doch auf die Idee mit den Dächern war sie erst gekommen, nachdem sie einen Schwarm Vögel beobachtet hatte, die sich darauf niedergelassen hatten.

Raoul sah sie mit einem Lächeln im Gesicht an, gut sie machten es ihm nicht zu einfach - das wäre ja auch langweilig geworden.
Er zog sich den Zylinder etwas tiefer ins Gesicht und funkelte Coreen mit seinem Monokel an.
"Bonjour Mademoiselle, welch wunderbare sternenklare Nacht - nicht wahr?" fragte er und lehnte sich etwas an einen der Türme.
"Und wenn ich das sagen darf, eure Augen funkeln noch mehr als der Sternenhimmel, darf ich mich vorstellen? Pik Ass!"

"Spart Euch das Süßholzgeraspel, darauf kann ich nun wirklich beim besten Willen verzichten", schoss Coreen im nächsten Moment zurück und schüttelte den Kopf während sie langsam auf den anderen zutrat, stets darauf achtend, dass sie keinen falschen Schritt machte während sie ihren Geist aussandte und die anderen davon informierte, dass der Dieb aufgetaucht war.
Pik Ass ...
Sie hatte sich wirklich einen einfallsreicheren Namen vorgestellt, als die Bezeichnung einer Karte, doch wie es schien sank selbst das Niveau unter Dieben beträchtlich in der letzten Zeit. Damals hatte sie noch Diebe seiner Art gefürchtet, doch nach all den Ereignissen ging ihr der hochnäsige Fremde nur noch auf die Nerven.
"Coreen Armar, Schülerin des Hofmagiers", stellte sie sich dann schließlich doch vor, damit wieder den Regeln des Hofes entsprechend.

"Magierin? Wie treffend, ich auch..." meinte er leise und zwinkerte ihr zu.
Er lächelte - sie war also eine echte Magierin, was für gemeiner Vorteil ihm gegenüber - er arbeitete mit genialen Tricks und seinem Genie und was machten sie? Sprachen ein, zwei Zauberwörter und unterwarfen die Welt ihrem Willen.
"Nun Coreen, ich befürchte wir werden uns später wieder unterhalten müssen..." er warf ihr einen Handkuss zu.
"Bis dann!" er sprang vom Dach, sein Umhang flatterte und er war verschwunden, unter ihr hörte die das Splittern von Glas....

Die junge Magierin lächelte für sich selbst, machte jedoch auch keinerlei Anstalten dem anderen zu folgen - es hätte keinen Sinn gehabt und würde für sie nur mit noch mehr Schmerzen enden. Die Wunden von ihrem Aufenthalt bei den Feinden waren noch nicht gänzlich verheilt und so verschränkte Coreen lediglich die Arme vor der Brust und sandte ein Bild von dem eben erlebten an die übrigen Wartenden.
Magier also ...
Etwas in ihr schien seinen Worten keinen Glauben schenken zu wollen, denn sonst wäre es für ihn wesentlich einfacher gewesen die Krone zu stehlen und er hätte nicht ein derartiges Spektakel darum machen müssen. Dennoch ... es galt ihn daran zu hindern diesen Diebstahl durch zu ziehen.
Innerlich fluchend wandte die junge Frau sich um und beeilte sich den anderen recht bald Gesellschaft leisten zu können. Er würde mit Sicherheit noch mehr Tricks auf Lager haben.

Alvias hatte gerade den Burghof betreten, als ein großer - schlächtiger Krieger mit kahlrasiertem Schädel einmarschierte.
Ein mächtiges Breitschwert lag auf seiner Schulter.
Er verengte die Augen, als der neue Adminstrator der Stadt seinen Weg kreuzte
"Ich bin Jhelon!" sprach der Mann mit einem rauen Akzent, welcher in den Ohren wie in der Kehle kratzte.
"Ich bin der beste Schwertkämpfer diesseits des Anora! Ich suche einen würdigen Gegner und habe gehört, ihr wäret solch einer! Ich forder euch also heraus!"

" Da seid ihr hier falsch. ", entgegnete Alvias dem hühnenhaften Krieger.
" Zwar mag ich durchaus ein würdiger Gegner sein, aber warum sollte ich mich mit jedem selbsternannten Schwertmeister duellieren ? "
Der Magier verschränkte die Arme vor der Brust und fixierte das Gesicht des Herausforderers.
" In der Stadt gibt es sicher genug Krieger, die bereit wären sich mit euch zu messen. Warum wendet ihr euch nicht stattdessen eher in diese Richtung ? "

"Jhelon den Schwertmeister weist man nicht zurück!" schrie Ebennamiger auf, rannte so gut er es in seiner schweren Rüstung konnte auf Alvias zu, das Schwert erhoben und ein mordlüsterner Ausdruck in den Augen.
Steinchen flogen unter seinen gepanzerten Stiefeln hinfort, Staub wirbelte auf und das knacken und kracken des Steines war zu hören als er schnell und behäbig einen Fuß vor den anderen setzten, mit schnellen und gezielten Schritten die kurze Strecke zwischen Alvias und ihm hinter sich brachte und mit dem gewaltigen Breitschwert aushieb

Seufzend zog Alvias sein Schwert. Einen Moment lang war er versucht, den Angriff des Hühnen durch einen Zauber zu stoppen, aber das würde sich sicherlich rasch in der Festung herumsprechen und der Herrscher würde den Respekt seiner Soldaten verlieren.
Daher blieb ihm wohl oder übel nichts anderes übrig, als sich auf den Zweikampf einzulassen. Wie auch immer er ausgehen mochte.
Mit einem schnellen Schritt gelangte Alvias etwas neben den riesigen Krieger. Ein Zittern lief durch seinen Arm, als er den wuchtigen Hieb des Anderen parierte.
In einer schnellen Drehung löste der Magier sich von seinem Kontrahenten und ließ sein Schwert auf dessen Hüfte zuschießen.

Der Krieger verengte die Auge, ließ nun eine Angriff nach dem anderen starten - Hieb um Hieb, Schlag um Schlag.
Seine Attacken waren langsam, behäbig aber wenn er treffen würde, so war sich Alvias sicher würde dieser Hieb ihm die Rüstung vom Leib scheren.
Der Hüne verzog das Gesicht zu einer Grimasse, setzte einen Fuß vor den anderen, Attacke folgte auf Parade, Revise auf Drehung....

Unter den unnachgiebigen Angriffen seines Kontrahenten schien Alvias langsam aber sicher zu ermüden.
Seine Konterangriffe wurden schwächer und seine Arme erzitterten bei jedem parierten Hieb.
" Stop ", keuchte er schließlich und trat einen Schritt von dem Hühnen weg.
" Ihr habt gewonnen "