Korridor

Der vermeintliche Diener ging gemächlichen Schrittes den langen gang entlang, ehe sich die Tür zu Coreens Zimmer öffnete.
Der Mann sah hinter sich, beschleunigte seine Schritte.
coreen lief ihm hinterher, der Mann selbst wurde auch schneller. Begann zu laufen. Coreen schrie, ihn solle doch jemand aufhalten.
Hände griffen, doch er stupste jeden beiseite, einige Diener landeten in den Gängen - in Rüstungen, es schepperte und klimperte.




Jaskier war gerade auf dem Weg zu Coreen um sich die Langweile mit einem netten Gespräch, einem Tee oder dergleichen zu vertreiben, als er um die Ecke bog und den rennenden Mann auf ihn zulaufen sah - heiteres Chaos, der Schrei Coreens jemand solle ihn doch aufhalten.
Mehr aus Reflex als aus Geistesgegenwärtigkeit griff er nach seiner Laute, die er wie immer auf dem Rücken trug und... schlug zu.
Das Holz knischte, die Saiten klimperten in einem unschönen Akkord und eine Riss sogar, es krachte und der Mann landete Rücklings auf den Boden, kullerte noch einige Stufen hinab und blieb bewusstlos liegen
"MEINE LAUTE!" schrie der Barde erschrocken auf und sah voller Wehmut auf das Instrument

"Jaskier!"
Erleichtert aufatmend kam Coreen wenige Sekunden später neben dem Barden zum Stehen und lenkte die Blick die paar Stufen hinab, wo der Diener auf einem kleinen Absatz lag und sich nicht mehr rührte. "Malthinae!", wisperte sie leise und der weiße Stab schlug einmal kurz auf dem kostbaren Teppich auf ehe sich Magiefunken bildeten und sich nur wenig später als leuchtende Fesseln um den Körper des Mannes legten. Sie wusste nicht, in wie weit es sinnvoll war, dem Barden davon zu berichten, was geschehen war - sie wollte nicht riskieren, ihm gleich zu so früher Zeit erklären müssen, dass ein Anschlag auf den König verübt werden sollte und so lächelte sie lediglich mitfühlend zu ihm hinauf und hob die freie Hand, um sie wenig später auf seine Schulter zu legen.
"Ich danke Euch", sagte sie aufrichtig und neigte den Kopf sanft vor ihm ehe ihr Blick zu der bejammerten Laute wanderte, die er in den Händen hielt und auf die er mit wehmütigem Blick hinab sah. "Ich werde sie reparieren lassen, Jaskier", versprach sie leise. Sie selbst hatte kaum eine Ahnung von Instrumenten und wagte sich dementsprechend auch nicht Hand daran zu legen, selbst mit Hilfe ihrer Magie nicht.
Die Zauberin wartete nicht auf eine eventuelle Antwort des Barden und trat zu dem gefesselten Diener hinüber, unsanft nach dessen Arm greifend und ihn mit Zuhilfenahme eines weiteren Zaubers aufrichtend bis er schließlich wenige Zentimeter vor ihr in der Luft schwebte.

"Was hat der getan?" fragte Jaskier überrascht und hob die Brauen. "Hat er euch... belästigt? Dann sollte ich ihm nochmal eins mit der Laute überbraten..." er verzog das Gesicht. "Aber die Laute... ja... bitte, aber ich glaube ich habe das Geld momentan nicht dafür.... aber ich kann hier auch ohne Laute kaum welches verdienen... ach so verzwickt, und die Instrumentenmacher in Ceunon sind so teuer" jammerte der Barde über die Ungerechtigkeit der Welt. "Ich schätze... ich würde euch nur stören momentan? Denn eigentlich war ich auf dem Weg zu euch, doch ihr scheint.... anderes zu tun zu haben" er deutete auf den gefesselten diener

Coreen sah Jaskier eine Weile lang skeptisch, beinahe zweifelnd an und überlegte fieberhaft, wie sie in dieser Situation am Besten reagieren konnte und was sie ihm erzählen konnte. Einerseits war es ihr zuwider, diesem Mann davon zu berichten, dass er gerade einen Attentäter gestoppt hatte und damit zu früh deutlich zu machen, was hier im Argen lag, doch andererseits würde ihre Verschwiegenheit so wirken, als hätte sie ein großes Geheimnis und eben diese Vermutung würde Jaskier nur dazu bringen, seine Nase noch tiefer in die Angelegenheit hinein zu stecken.
"Ihr habt gerade einen Mann aufgehalten, welcher ein Attentat auf den König verüben wollte", erklärte sie schließlich leise, gerade einmal laut genug, damit es nur der Barde hören konnte. Es war vermutlich besser so, wenn sie gleich bei der Wahrheit blieb und sich damit nicht noch weiter selbst verdächtigte. "Begleitet mich ruhig, Alvias wird sich bei Euch sicherlich auch noch für Eure Heldentat bedanken wollen."

"Tatsächlich? Oh welcher Stoff für eine Ballade das wäre..." meinte er, sah jedoch Coreens Blick. "Nein? Auch gut, hach Kunst ist so schwer" er lächelte matt. "Aber das gehört doch zum guten Ton des Hofes oder? Ein König auf den kein Attentat vollübt wird hat doch irgendetwas falsch gemacht nicht wahr?" er lächelte, verneigte sich kurz ehe er Coreen in gebührendem Abstand folgte

tbc: Coreens Zimmer

Auf einem Bein hüpfend versuchte sich Cynric seine Hose anzuziehen, was ihm jedoch offensichtlich nicht gelang. Leise Fluchend umklammerte er das um seine Taille liegende Handtuch, das herunter zu rutschen drohte. "Hermióne bei allem Respekt aber war es nötig mich so vor die Tür zu schicken? Ich hätte mich doch wenigstens noch ankleiden können!" Besorgt blickte er über seine Schulter und sah ein paar Dienstmädchen die sich kichernd zusammengefunden hatten und nun leise Schnatterten. "Ich wusste doch das Frauen Rudeltiere sind." Er kniff seine Lippen aufeinander und presste ein. "Verflucht..." heraus. "Außerdem ist der Boden kälter als jedes Eiswasser!" Protestierte er ein zweites mal und hüpfte dann weiter mit den nackten Füßen auf und ab.

Hemióne lehnte mit verschränkten Armen an der Wand und blickte auf Cynrik, der sich abmühte seine Hose anzuziehen. Auch sie musste bei diesem Anblick kichern und konnte es sich nur schwer verkneifen in Lachen auszubrechen. Doch es wunderte sie wie es sich diese Mädchen leisten konnten in den Gängen herum zu stehen, hatten sie denn nichts zutun?
"Ach stell dich nicht so an, so kalt kann der Boden nicht sein! Ich dachte ihr seid Soldat oder wart einmal ein ausgebildeter Attentäter oder soetwas? Habt ihr nicht gesehen das Alvias und Coreen ein wenig Zeit für sich brauchten?!", fragte Hemióne und konnte nur schwerfällig ihr Lachen unterdrücken während sie sprach. In gewisser Hinsicht tat sie ihm ja schon leid. Sie konnte ja zumindest... "Hey ihr! Mädchen! Verschwindet hier! Habt ihr denn nichts zutun, Teller waschen oder so?! Na los, lasst den Mann in ruhe!", sagte sie den Mädchen, die in ihrem Grüppchen standen. "Ob sie nun gehen weiß ich nicht, aber ich habe es versucht. Gern geschehen!", erklärte sie Cynrik, als sie wieder an der Wand lehnte.

"Oh werter Herr Cynric" hallte die bekannte Stimme des Bardens durch den weitern gang welcher breit feixend aus dem Zimmer einer Zofe kam und dabei die Augenbrauen ob der ungewöhnlichen Situation hob.
"Der Boden ist sooo kalt was?" frgate er wobei er mit Daumen und Zeigefinger einen kleinen Abstand symbolisierte ehe sein Blick auf Hemióne fiel welche sich ein Lachen nur schwerlich verbeißen konnte
"Aber werte Elfe, Lady Hemióne man lacht doch nicht über die Größe eines Mannes... außer sein Bruder ist König..." fügte er anbei und lüftete seinen Hut
"Welch eine Freude euer edles Antlitz wieder im Schloss zu sehen, welch ein Augenschmaus einer lieblichen Blume mit goldgelben Blättern und zierlichem Stängel - wohlduftend und rein"

Das Lachen verging ihr als sie Jaskier sah. Sie verdrehte die ob seiner anfäglichen Worte und schüttelte leicht den Kopf. Wie konnte man so jemanden in ein Schloss lassen? fragte sich Hemióne. Sie überkam das Gefühl, genau das selbe bereits einmal über ihn gedacht zu haben. Doch leider musste sie zugeben, dass das Kompliment das er ihr machte, nicht von schlechten Eltern war. Vielleicht sollte sie sich dieses Mal ein wenig zurück halten.
"Ich danke euch Jaskier! Es ist immer ein Vergnügen euch und eure wohltuenden Worte zu begegnen. Ich lache nicht über die Größe unseres lieben Cynrik, sondern darüber wie es aussieht während er versucht seine Hose überzustreifen. Aber ihr müsst soeben ja selbst eine Hose übergestreift haben, wenn man bedenkt wo ihr mit diesem Gesichtsausdruck her kommt.", Nun ich habe ja gesagt: vielleicht.

Nach einiger Zeit hatte sich Cynric endlich die Hose überstreifen können, ohne den anderen noch mehr Gesprächsstoff als ohnehin schon zu geben. "Nun Jaskir, ich nehme an ihr habt genug Vergleichsmaterial gesehen um klein von groß unterscheiden zu können." Sagte er wahrend das Kichern der Bediensteten langsam abflaute. Schnell knöpfte er sein Hemd zu und schnallte seinen Gürtel, nur zur Sicherheit ein weniger enger als sonst. Das Schuhe anziehen ging weniger schnell von statten, da er die korrekte Schnürung des Stiefels beibehalten wollte. "Das Königspaar will seine Ruhe, pah von wegen! Das einzige was die beiden tun werden ist sich gegenseitig anzumaulen." Cynric sah kurz durch den restlichen Korridor, konnte aber niemanden erspähen der das Spektakel mit angesehen hatte. "Das wird sich noch rächen Herr Hahnenfuß... das wird sich noch rächen." Er hatte schon allerhand von dem Barden gehört, auch das er die Finger von keiner Frau lassen konnte bei der noch ein Gesicht und kein Faltenberg zu erkennen war." Vielleicht sollte er sich bei Gelegenheit mit einem der Ehemänner seiner Errungenschaften kurzschließen und ihm einige Informationen zukommen lassen.

"Jeden Tag vor dem Spiegel Cynric, jeden Tag vor dem Spiegel" wehrte er nur Cynrics lächerlichen Versuch ihn zu boykottieren ab ehe er sich wieder an Hemióne wandte.
"Und was meine Hose anbelangt, ja so habe ich sie doch gerade eben erst wieder angezogen nachdem eine der Zofen so nett war mit ein Loch darin zu stopfen" erklärte er und lächelte Hemióne freundlich an
"Desweiteren bin ich froh das wir uns über den Weg laufen Lady Hemióne - der Krieg ist sodenn vorbei, die Schlachten geschlagen und das geschah - wenn mir die Bemerkung erlaubt sei mit kräftiger und heldenhafter Unterstützung der Elfen laut eurem persönlichen Befehl und Plan" er holte tief Luft ehe er seine Rede fortzusetzen vermochte.
"Ich derweil sehe mich in der pikante Situation euch gegenüber Fehler einräumen zu müssen und entschuldige mich demütigst für sämtliche Worte welche aus meinem Mund wie aus einer übereifrigen Quelle entsprangen und euch gekränkt haben mögen"

"Ja, natürlich sie hat ihnen ein Loch gestopft.", tat Hemióne Jaskiers Erklärung leicht hin ab. Wer soll diesem Schleimer denn diese Ausrede glauben? Vielleicht eines der Küchenmädchen, den dummen Hühnern. Man sollte Jaskier mal das Loch in seinem Kopf stopfen, oder besser. Man stopft ihm einfach das Maul, dachte Hemióne gehässig.
Den Schleimereien schenkte sie kaum Gehör. Ein einfaches Danke würde ihn zufrieden stellen, außerdem tat er es wahrscheinlich bloß damit Coreen ihm nicht in irgendeiner Hinsicht böse war. Doch Hemióne bezweifelte dass die Fyhamer so leicht aufgeben, besonders nachdem sie ihre Tochter gestohlen hatten. Sie hätte es nicht einfach hingenommen wenn ihre Tochter entführt und vergewaltigt wird. "Ich danke euch für diese Entschuldigung. Sie kam sicher von Herzen. Aber sie wäre nicht nötig gewesen.", sagte Hemióne auf die Entschuldigung.

Natürlich wäre das nicht nötig gewesen du überhebliche Kuh er schenkte ihr ein Lächeln und senkte knapp den Kopf "Sie kam jedoch absolut vom Herzen und ich hoffe sie fällt auf Fruchtbaren Boden, so dass sie wachsen und erblühen werde"

Eine Wache, mit gequälten Gesichtsausdruck patroullierte in dem langen Gang auf und ab.
Was soll das überhaupt? Es ist nur ein einzelner verdammter Mann...
Er sah auf einen Bauch als ein schweres grummeln durch das Blech und schließlich auch durch den Korridor hallte.
"Oh verdammt... ich muss doch so dringend!"

So leise wie es ihr nur irgendwie möglich war, schloss sie die Tür hinter sich, ließ den schlafenden Scar in dem großen Zimmer zurück. Sie hatte den Soldaten, nachdem Jaskier den Raum verlassen hatte, mit einem kurzen Zauber schlafen gelegt, hatte sie doch verhindern wollen, dass Erol auch ihm ein weiteres Leid zufügen würde, wenn er erfuhr, dass er sie hatte gehen lassen. So würde es für den Gnom wenigstens so aussehen, als habe sie den Mann überwältigt.
Still an eine Wand gepresst lauschte sie den schweren Schritten der Wache, versuchte abzuschätzen, wann der Mann hinter einer der Ecken verschwunden war, um zu wissen, wann sie es riskieren konnte, sich in Bewegung zu setzen. "Still, Spatz. Wir sind bald in Sicherheit - weit weg von Erol, wo er dir nicht mehr weh tun kann", wisperte sie dem Kind in ihrem Arm leise zu, das mit großen Augen zu ihr hochsah und das, zu ihrem Glück, bisher nicht begonnen hatte, erneut zu schreien oder zu weinen. Dann jedoch wurde die Stille von eiligen Schritten und rasselndem Atem abgelöst und sie hob den Kopf, runzelte die Stirn während sie versuchte denjenigen auszumachen, der für diese Geräusche verantwortlich war. Es war kein Soldat, denn das gewohnte Fluchen der hektischen Männer blieb aus und ihre Befürchtungen sollten wenig später bestätigt werden als sie Cynrics Gestalt den Gang entlang hasten sah.

Mit ein paar großen Schritten war Cynric die Stufen heruntergekommen und schlich nun die Flure entlang. Immer wieder hatte er das Hallen schwerer Schritte gehört und immer wieder war hatte er sich zum Kampf bereit gemacht, doch bisher war er unentdeckt geblieben. Er wollte gerade um die nächste Ecke schleichen, als er sah wie eine Wache ihre Patrouille drehte , ihm jedoch gerade den Rücken zu wandte. Der Atem des jungen Mannes ging flach, doch das zittern war deutlich zu hören.
Dann aber schnappte er mit einem mal plötzlich nach Luft, überrascht und gleichzeitig überrumpelt von Coreen, die zusammen mit ihrem Sohn Lian, seinem Patenkind, in den Armen anscheinend zu fliehen versuchte. "Was machst du hier?" Flüsterter er und schüttelte den Kopf. Ein solch riskantes Manöver war viel zu gefährlich für das Kind, doch Cynric konnte es Coreen nicht verdenken. sie wollte sich und vor allem ihren Sprössling Sicherheit wissen, wollte nicht zulassen das ihm etwas geschah oder er unter Erols Erziehung aufwachsen musste. "Wer wünscht seinem Kind schon so etwas?" Dann schalle abermals das Scheppern eisenbeschlagener Stiefel durch den großen Flur und erinnerte Cynric daran, wie heikel die Situation derzeit war. Mit einem Handbewegung versuchte er der Königin klar zu machen das sie Ruhe bewahren sollte und er sich um den Feind kümmern würde. "Ich übernehme das... und verfalle somit in mein altes Schema... das ich in den letzten Monaten immer mehr verabscheut habe. Ich nehme anderen Menschen ohne Gefühl und Rücksicht das Leben und raube somit einem Kind seinen Vater und einer Frau ihren Ehemann.... was bin ich doch für ein Held..."

Die schweren Schritte der Wache glitten über den steinernen Boden, schlugen dort auf wie Hammerschläge auf Amboss. Sein wehender, hinter ihm schwingender Umhang war weiß wie eh und je, hatte jedoch all seine Bedeutung - all seine Reinheit verloren. Das Schwert an seinem Gurt war kein Symbol der Rechenschaft mehr, sondern nur noch das Werkzeug eines Mörders.


Der Soldat sah sich kaum um während er weiter durch den Flur ging, den Griff seiner Hand schwer am Schwert und mit einem schleppenden Atem. Draußen hörte er kaum einen Vogel, nur die Glocken der Stadt welche immer noch nicht aufgehört hatten zu klingeln. Er dachte kurz darüber nach was wohl jetzt werden würde, ehe er beschloss das es für ihn am besten war sich keine Gedanken darum zu machen.


Langsam kam die Wache nun an die Position in der sich Cynric versteckt hielt und schritt an diesem vorbei, zu sehr in finstere und brütende Gedanken über recht und Unrecht versunken die er trotz seines Vorsatzes nicht abstreifen konnte. Er seufzte schwer während Cynric sich von hinten anschleichen konnte, ein Schwert in der Hand welches er einer der Rüstungen entnehmen konnte welche am Rande des Flurs aufgestellt worden waren


Unvermittelt blieb die Wache stehen, er hätte schwören können etwas gehört zu haben. Mit pochendem Herzen und einer unguten Vorahnung drehte er sich betont langsam um....


Es war ein einziger, schneller Hieb welchen Cynric ausführte und somit die Wache vor langen Schmerzen bewahrte. Das Schwert glitt durch die ungerüstete Kehle der Königswache und Blut lief über die Klinge, perlte an ihr herab und umschmeichelte das Heft während der junge Mann welcher Cynric gegenüberstand röchelnd nach Luft schnappte, in einer letzten Verzweifelten Bewegung die Hände an das Schwert legte, welche jedoch bald erschlafften.


Die Wache erschlaffte sehr schnell, ihre Knie gaben nach und rasselnd glitt sie auf den Boden, erlag nach nur wenigen Sekunden der Verwundung als das Blut auch noch in die Lunge strömte und somit seinem Leben ein Ende bereitete. Cynric zog das Schwert langsam heraus und sah noch einige Sekunden auf die Leiche, ehe er sie an den Armen packte und fortschleifte


Cynric war langsam zu Coreen zurückgekehrt nachdem er die Rüstung übergestreift hatte und so gut er konnte das Blut entfernte. Die Königin stand mitsamt Kind in einer der Ecken des Flures, uneinsehbar vom Gang und somit für den Moment geschützt. Lian war immer noch sehr ruhig, hatte aber das Gesicht verzogen und schien kurz davor zu weinen


Cynric und Coreen sehen sich noch ein letztes Mal an, der verschleierte Blick der Königin wirkte nicht viel durchsichtiger als das Visier welches Cynric über sein Antlitz gezogen hatte um sich zu verbergen. Ein letztes nicken, eine unausgesprochene Übereinkunft ehe sie sich auf den Weg machten.


~Jaskier setzte die Feder ab und sah auf die Ballade welche er gerade verfasst hatte, es war aus ihm herausgeströmt - all seine Gefühle hatten sich ein ventil gesucht und eben dieses in der kleinen Kutsche mit einem Blatt Papier und einem Federkiel gefunden.
Langsam holperte die Kutsche über die steinige Straße und Jaskier, immer noch berührt von seinem eigenen Lied sah emotionslos aus dem fenster und sah wie Ceunon immer kleiner und kleiner wurde...~

Jeremy stand an der Tür zu Erols Gemächern, als Taryn die Tür aufstieß und hinaus kam.
Der Berater stieß sich von der Wand ab, hielt wie immer sein großes Buch in den Händen während er mit Taryn schritt hielt. Der Korridor war leer, keine Wache und kein Diener waren zu sehen.
"Das lief doch ganz gut" meinte Jeremy leise und sah Taryn nachdenklich an. "Immerhin hat er dir kein weiteres Loch irgendwo in den Körper gestanzt" als er Taryns Blick sah winkte er ab, "frag lieber nicht, ist eine sehr unappetitliche Geschichte" er lächelte berechnend.
"Ich hoffe, es war nicht all zu schlimm?" setzte er schließlich mit ehrlicher Besorgnis hinterher und versuchte einen Blick in ihre Augen zu erhaschen während sie weiter den Gang entlang glitten
"Er kann sehr... harsch sein, und du schienst mir nicht wie jemand, der das gewohnt ist. Ich hoffe... ich habe dir nicht zuviel auf einmal zugemutet?"

Nur allzu bereitwillig hatte Taryn die Zimmer des Königs verlassen, nachdem er sie dazu aufgefordert hatte und schlang den dicken Umhang wieder um ihre schmalen Schultern, versuchend hinter dem Stoff auch gleichzeitig ihr Zittern zu verbergen. Von dem Schlag, den der König ihr versetzt hatte, schmerzte ihr Gesicht noch immer und sie war dankbar für das Halbdunkel, das in dem langen Korridor herrschte, verbarg dieses doch die Tränen, die in ihren Augen schwammen. "Es ist in Ordnung", erwiderte sie mit gesenktem Haupt während sie neben dem hochgewachsenen Mann herlief. Sie wusste nicht, was sie von ihm zu halten schien - Erol schien in jedem Fall nicht allzu begeistert von der Selbstständigkeit des anderen zu sein, der Berater schien sogar ein Dorn in seinem Auge zu sein.
Diese Gedanken hakten sich in ihrem benebelten Verstand fest, ließen sie das Reißen in ihrem Unterleib vergessen. Unruhig kaute sie auf der Unterlippe herum bis sie den metallenen Geschmack von Blut in ihrem Mund schmeckte. "Auf welcher Seite steht Ihr?", fragte sie nach einer Weile und schrägte den Kopf ab, die Arme fröstelnd um sich schlingend.

"Welch interessante Frage" ließ Jeremy verlauten während er genauso wie sie stehen blieb und sie unter hochgezogenen Brauen beobachtete.
"Mir scheint es beinahe so, als würdest du dich schneller am Hof einleben als gedacht" er betrachtete das zitternde Häufchen Elend welches versuchte durch all die Intrigen und Machtspiele zu blicken um dies ihren Freunden mitzuteilen. Er würde ihr auf jeden fall unter die Arme greifen müssen wenn sie erfolgreich sein wollte. Wenn die Rebellion erfolgreich sein sollte.
Er lächelte schließlich wie jemand, der bei Pferdewetten auf das richtige Pferd gesetzt hatte.
"Ich stehe einzig und allein auf der Seite des wahren Königs, zu ihm und all seinen nachkommen" erklärte er schließlich und ließ das Buch, welches er zuvor beinahe wie eine Rüstung vor der Brust getragen hatte langsam sinken.
"Wir befinden uns am Hofe Taryn" meinte er schließlich, obgleich ihm die andere niemals ihren Namen verraten hatte.
"Und es ist hier sehr wichtig zu wissen wer auf deiner Seite steht und wer nicht - du hast Glück das du gerade mit dem richtigen sprichst! Aber du musst dich auf mich verlassen, ebenso wie ich mich auf dich verlassen können muss wenn wir beide wollen, dass der wahre König den Thron besteigt"

"Die Frage, die sich mir viel mehr in diesem Moment stellt ...", begann Taryn nach einer Weile des Schweigens und runzelte die Stirn. Sie hatte sich Zeit genommen auf die Worte des Beraters zu antworten und war dabei immer wieder über eine einzige Aussage gestolpert, die nicht so recht mit dem zusammenzupassen schien, was er all die Gespräche zuvor gesagt hatte. "... ist ... wer ist für Euch der wahre König und wer der falsche?", vollendete sie ihre Frage mit einem schmalen Lächeln auf den Lippen und zuckte im nächsten Moment die Schultern. Er hatte Recht mit dem, was er gesagt hatte - dass es wichtig war, wer auf ihrer Seite stand und wer nicht, doch sie vermochte noch nicht durch all die Machtspiele und Intrigen hindurch zu blicken, vermochte es noch nicht zu wissen, welcher Diener ein Spion für welchen Herren war. Es waren so viele wachsame Augen im Schloss, die jeden einzelnen ihrer Schritte mit Argusaugen beobachteten, nur um jede noch so kleine Information zu ihren Gönnern zu tragen.
"Ihr könnt sagen, was Ihr wollt. Ich vertraue Euch nicht", setzte sie noch hinzu ehe sie ihre Schritte beschleunigte. Der Weg den endlosen langen Korridor entlang, erschien ihr für einen Moment so als würde sie auf ein helles Licht, das Freiheit versprach, zulaufen und sich dabei doch keinen einzigen Zentimeter rühren.

"Mir nicht zu vertrauen war das klügste was ihr getan habt, seit ihr nach Ceunon gekommen seit" meinte Jeremy leise lachend, ehe er seine Schritte beschleunigte und wieder mit ihr gleichzog.
"Gespräche über Politik, sollten wir jedoch nicht hier führen, ich lade dich zum essen ein. Im besten Gasthaus von ganz Ceunon! Nirgends wirst du vorzüglicher Speisen können, denn ich sehe es so - " er lächelte breiter.
"Ich bin der einzige auf den du bauen kannst, denn du lebst noch. Das ist mehr garantie als dir irgendjemand geben kann.....
Alles weitere sollten wir aber, bei den Göttern nun wirklich nicht hier besprechen!" er klimperte mit einem Sack Gold in seiner tasche
"Und ich nehme nicht an, dass du sonderlich viel Geld mitgenommen hast um irgendwo unter zu kommen?"

Im ersten Moment hatte Taryn noch zu einer Erwiderung ansetzen wollen, dann jedoch fiel ihr die Wahrheit hinter seinen Worten auf und sie seufzte resigniert ehe sie knapp nickte. Er hatte Recht - sie hatte an alles Mögliche gedacht als sie aus Kuasta aufgebrochen war aber nicht daran, dass sie Geld mitnehmen musste um hier weiterzukommen. Ihr blieb nichts anderes übrig als auf dieses Angebot einzugehen, wenngleich sie sich bei ihrem Einverständnis auch so vorkam, als wäre sie das Kaninchen, das bereitwillig mit der Schlange mitging, nur um von dieser zu einem späteren Zeitpunkt getötet zu werden.
"Ihr fragt mich nur aus Höflichkeit", erwiderte sie mit einem knappen Blick über die Schulter zu ihm zurück während das Lächeln, das auf ihren Zügen stand, begann bitter anzumuten. "Ich hätte keine Wahl als auf Euer Angebot einzugehen", setzte sie hinzu und richtete den Blick wieder auf den langen Korridor. Sie wollte hier einfach nur weg, denn allein der Gedanke daran, dass sie am nächsten Abend wiederkehren musste, ließ sie erneut schaudern. Worauf hatte sie sich nur eingelassen?

tbc: Gasthaus

"Ihr habt ihre Majestät gehört!" wies Owen nun lauter an und deutete auf Hemióne. "Bringt sie ruhig in eines der Gästezimmer! Sie ist eine Frau und eine Elfe noch dazu! Es geziemt sich nicht ihr ein Leid anzutun, sollte sie sich kooperativ zeigen so krümmt ihr kein Haar!" er selbst legte seine Hand ans Schwert, sah den Leibwächter funklend an.
"Lasst die Waffe ruhen Herr Elf, es muss niemandem ein Leid geschehen - was mit eurer Herrn geschieht wird die Königin entscheiden. Solange ihr uns euer Wort gebt sollt ihr euer Schwert behalten und euch, wie eure Herrin frei im Schloss bewegen können! Wir werden eure Ehre nicht anzweifeln und auch nicht angreifen. Alles was ihr tun könntet würde nur in Blut und Tränen Enden. Lasst uns dies friedlich klären!"