Versammlungssaal

Mit einer hochgezogenen Augenbraue sah William zu Ryan. Was verlangte er da? Sein Erst geborenes? Und dieses in der Hand von den Velaryons? Es würde verderben... von Grund auf dem Wesen eines dieser korrupten Schweine entsprechen. War das dass Leben das er sich für sein Kind vorstellte? "Bis dahin sind es noch einige Jahre... Jahre in denen das Haus des Löwen fallen kann. Derzeit bin ich ihnen nur verpflichtet mein Kind zu geben und dieses später mit einer der ihren zu vermählen, doch wenn die gesamte Blutslinie ausgestorben ist, wird sich keiner mehr beschweren können wenn dies nicht geschieht." Er konnte sich derzeit keinen Krieg mit dem Haus Velaryon leisten. Noch waren sie zu mächtig. Noch hatten sie Belatona und Teirm, teilweise sogar Ceunon. Doch dies würde sich bald ändern. Veränderung lag in der Luft und wenn die eigentliche Königin wieder auf dem Thron war, würde er, zusammen mit den Reitern, mit denen er einen gültigen Packt hatte, darum bitten die Macht der feindlichen Familie einzuschränken, sodass der Frieden eine gewisse Sicherheit hatte. Dann brauchte er nur noch einen unsinnigen Grund, ein vereiteltes Attentat oder etwas in der Art, vieles konnte man in die Wege leiten wenn man nicht zu sparsam mit dem Geld war. In jedem Fall war William sich sicher das er sein Kind, sollte es Sohn oder auch Tochter sein, nicht einfach so heraus geben würde. "Ich stimme zu Fürst Ryan Velaryon, wir un es so wie ihr sagt." Kurz darauf band er einen Lederbeutel von seinem Gürtel und warf diesen Ryan zu. "Und eure fünfzig Kronen als Entschädigungssumme, ich hoffe ihr gebt sie weise aus."

" Oh nein ", entgegnete Ryan mit einem Lachen und warf William den Geldbeutel wieder zu. " Wir werden das Ganze öffentlich stattfinden lassen. Ihr werdet mir vor dem König, den Adligen und ausgewählten Vertretern des Volkes das Geld überreichen und ihr werdet mir vor den Adligen euren Sohn versprechen und einen Vertrag dieser Art unterzeichnen. Im Gegenzug zieht die Familie Valeryans ihre Armee aus Gil'ead ab. " Schwungvoll erhob sich Ryan von seinem Platz und schritt in Richtung Tür. " Ich schlage vor, ihr sorgt dafür, dass meine Schwester schnellstmöglich freigelassen wird. Ich möchte nicht, dass sie unnötig lange in Angst bleiben muss. "

William war schon im Begriff zuzustimmen, doch dann zögerte er. Was tat er da gerade? Er versank selbst immer mehr in dem, was er früher so verachtet hatte. In dem Morast aus Lügen und Intrigen. Aus Machtkämpfen und Ränken, von denen keiner vorhersehen konnte wie sie endeten. "Wisst ihr Velaryon, ich habe es mir anders überlegt." Sagte der junge Fürst mit einer emotionslosen Stimme und stand auf, stützte sich mit beiden Händen auf dem Tisch ab. "Eure Schwester wird freigelassen ja, darauf habt ihr mein Wort. es war der direkte Wille des Königs das sie frei kommt, diesem kann ich mich schlecht widersetzten. Doch kann ich euch nicht versichern das sie in der darauf folgenden Schlacht unversehrt bleibt. Viele Bolzen und Pfeile fliegen über ein Schlachtfeld müsst ihr wissen." Seine steinerne Miene verwandelte sich in ein schwaches Lächeln, auch wenn er sich keineswegs sicher war ob das der richtige Weg war dies alles zu beenden. Doch so würde er seinen Prinzipien treu bleiben, er würde nicht vorgeben jemand zu sein der er nicht war und musste nicht ständig mit einer gespaltenen Zunge reden. "Wenn ihr Krieg wollt Velaryon dann könnt ihr ihn haben. Meine Familie spielt dieses Spiel schon weitaus länger als die eure und oft genug haben wir gesiegt. Setzt in diese Chronik eine weitere Schlacht wenn ihr es für richtig erachtet derart viele Männer in den Tod zu schicken." Langsam, in aller Ruhe stieß sich der junge Fürst von dem dunklen Holz auf das er sich zuvor gestützt hatte ab und wandte sich von Ryan ab, ging in Richtung Ausgang. "Noch einen angenehmen Tag." Mit diesen Worten verschwand er.

William hatte sich zusammen mit Ryan ein weiteres mal in dem Versammlungssaal eingefunden. Die Nachricht darüber, das Gil´ead erobert wurde hatte ihm einen tiefen Schlag versetzt. Alle seiner Vertrauten und Geliebten waren nun in den Händen der Velaryons. "Und das nur weil ich zu stolz zum buckeln war." Er hatte sich selbst verflucht als Kleinfinger ihm die Nachricht überbracht hatte. Am liebsten hätte er Ryan, als dieser im Thronsaal aufgetaucht war, direkt mit einem Dolch zur Strecke gebracht, doch sein Verstand hatte ihn daran gehindert. Der junge Fürst verzog den Mund, sah dann von dem Tisch auf, auf den er bis vor kurzem gestarrt hatte und blickte direkt in die braunen Augen des Fürsten von Teirm. "Nun, ihr habt gewonnen." Sagte William leise und gestand somit seine Niederlage auch seinem Feind.
"Was verlangt ihr für meine Stadt und die Geiseln?"

" Nun, zum einen würde sich das Haus Velaryon immer noch sehr geehrt fühlen, euren zukünftigen Sohn an seinem Hof willkommen zu heißen "[/b, meinte Ryan, welcher sich gemütlich in seinem Stuhl nach hinten gelehnt hatte und die Arme vor der Brust verschränkt hielt. So etwas wie Triumph spiegelte sich in den Augen des Fürsten von Teirm, während dieser seinen besiegten Kontrahenten musterte. [b]" Das Haus Velaryon hat bei dem Angriff auf die Stadt viele Soldaten eingebüßt...ich denke, eine kleine Reparationszahlung wäre angebracht. Sagen wir...30 Kronen für jeden getöteten Soldaten. Und als letztes " Ryan lehnte sich ein Stück in seinem Stuhl nach vorne und beobachtete das Gesicht des ehemaligen Fürsten lauernd, " verlange ich die Gewährleistung, dass von der Seite Gil'eads aus keine feindseligen Handlungen gegen mich oder meine Familie mehr vorgenommen werden. Und mehr noch, ich verlange, dass das Haus Varys dem Hause Velaryon dabei hilft, seine Interessen durchzusetzen. Das bedeute: militärische und wirtschaftliche Unterstützung. Im Gegenzug erhaltet ihr die Stadt inklusive aller Geiseln, das bedeutet eure Frau, euer Bruder und alle anderen gefangen genommenen Soldaten und Bürger. "

"Nun.... ich kann zwanzig Kronen pro Person entbehren." Antwortete William mit einem trockenen Lächeln und tippte mit den Fingerkuppen leicht auf dem Tisch vor ihm. "Was meinen Erstgeborenen betrifft." Der junge Fürst zögerte kurz. Es würde ihn zu einem Vasall der Velaryons machen. Eine größere Schande könnte er sich und seinem Haus wohl kaum machen, doch war es eine genauso große Schande die komplette Blutslinie der Varys einfach aussterben zu lassen. "Er wird bei euch aufwachsen und eine Ausbildung genießen, jedoch bitte ich darum das ich und seine Mutter ihn besuchen dürfen. Keiner kann einem Vater und einer Mutter den Umgang mit ihrem Knd verwehren, ich denke ich werdet dies verstehen." Der Rest der Verhandlungen lief relativ schnell ab, William unterschrieb ein Dokument das Ryan verfasst ahtte und entfernte sich dann schnellstmöglich aus dem Raum. Er musste es Anna sagen, das war derzeit seine schlimmste Angst. Leiber würde er gegen drei wilde Kulls anzutreten als den Zorn seiner Frau zu wecken. Die Kulls konnte er schließlich erschlagen, seine Frau jedoch war stets an seiner Seite und konnte ihm somit jeden Tag mit Vorwürfen in den Ohren liegen. Was William jedoch vollauf verstehen würde. Er hatte gerade unterzeichnet das er sein Kind weggeben würde. Es würde unter völlig Fremden aufwachsen, bis schließlich William und Anna die Fremden waren, nicht die Velaryons.

tbc. Lets see