Thema: Re: Innenhof des Schlosses Mo Mai 05, 2014 11:42 pm
Es war eine beeindruckende Szene, wie Gawain nunmehr feststellte. Draußen war es bitter kalt und doch versammelten sich derart viele Menschen an diesem Ort. Waren sie zuvor noch gekommen um ihr Leid zu klagen und wohlmöglich sogar ein Blutzoll einzuklagen, so standen sie doch hier und ihre Atemwolken bildeten keineswegs hässliche Wörter oder wilde Flüche. Es war nur ein Wort - nur ein Name, der ihr aller Herz trug und ihm Hoffnung zu schenken vermochte. Er richtete sich wieder zu voller Größe auf und überragte nun den ein oder anderen Bürger, welcher von all der Arbeit krumm geworden war. Er lächelte knapp während sein Blick zu Ileana glitt, die zwar in ein feines Kleid gehüllt aber gänzlich ohne Schmuck oder Tand vor ihr Volk getreten war. Nein das stimmt nicht. Sie ist nicht vor ihr Volk getreten. Sie spricht nicht von einer Empore aus. Sie ist mitten unter das Volk getreten und spricht sie direkt an. Die Kranken und Armen. Die Verzweifelten und Verlassenen Die Spiele, welche Stephan ausgerichtet hatte hatten tausende Einheiten an Nahrungsmittel eingefordert, welches nun hergestellt worden war - Brot und frisches Fleisch, sowie Fisch und Eingelegtes. Vor allem die frischen Lebensmittel würden alsbald verdorben sein und die Menschen hatten Hunger. "Wenn ich bleibe euer Gnaden," sagte er leise "dann erlaubt mir bitte meine Familie her zu holen. Sie werden euch keine Schande machen und sie werden unseren Vorratskeller mitbringen. Herbstäpfel und Kartoffeln. Guter Wein und genügend Schweinefleisch um die ärmsten der Armen dieser Stadt durch den Rest des Winters bis zum Anfang der Frühlings zu bringen. Wir benötigen es nicht mehr, wenn wir in der großen Stadt wohnen"
Ileana Xeldaric Mensch
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Thema: Re: Innenhof des Schlosses Mo Mai 05, 2014 11:57 pm
"Eure Familie ist hier jederzeit willkommen, Ser Gawain, aber Eure Vorratskammern werden auch unter Euren Bauern benötigt. Dieser Winter ist lang und ich kann nicht verantworten, dass Eure Gefolgsleute hungern müssen, damit es uns hier besser geht. Die Diener sollen die Speisekammern des Schlosses durchsehen und das Essen an die Menschen in der Stadt verteilen, ebenso wie warme Mäntel, von denen einige der Damen und Herren des Schlosses mehr als genug besitzen", führte Ileana zur Antwort an, welche sich neben ein kleines Kind gebeugt hatte und es schließlich auf den Arm nahm, wo die Kleine sie mit großen Augen ansah und dann schließlich verwundert ihren Blick wandern ließ, als könne sie noch nicht so recht begreifen, wo sie sich eigentlich befand. Die Mutter, welche daneben stand, war blass geworden und schien mit den Tränen zu kämpfen, nicht so recht glauben zu wollen, was ihr hier widerfuhr, doch Ileana hatte nicht vor, jenen Moment so einfach aufzugeben und damit vielleicht den Glauben aufkommen zu lassen, es wäre einzig und allein um das Volk ruhig zu halten. Sanft hob das Mädchen die Hand um dem kleinen Kind über die verstrubbelten, schwarzen Haare zu streicheln und sich dann noch einmal mit ihr herum zu drehen, um das Kind all die Menschen sehen zu lassen, die sich nun hier versammelt hatten. "Wenn du erwachsen bist, wirst du nie wieder leiden müssen, das verspreche ich", sagte Ileana leise ehe sie das Kind behutsam wieder an die Mutter übergab und ihm einen sachten Kuss auf die kühle Stirn hauchte. Das hier war es wert - das hier war ihr Volk, die Menschen, die an sie glaubten und denen sie vertrauen konnte. Dies hier waren die ehrlichsten Menschen, denen sie jemals begegnen würde und es würden auch die loyalsten sein, dessen war sie sich wohl bewusst und Ileana hatte nicht vor, das Vertrauen, welches sie in sie legten, zu enttäuschen indem sie nun die Fehler wiederholte, die Königen in der Vergangenheit das Genick gebrochen hatten. Es würde ein Neuanfang sein.
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Thema: Re: Innenhof des Schlosses Di Mai 06, 2014 12:09 am
Er hatte sich nicht in das Gespräch einmischen wollen, hatte er doch kaum etwas wichtiges dazu beizutragen und selbst jetzt, als sie erneut zu einigen der Bürger gingen, hielt er nur inne und beobachtete Sie, wie sie von Mann zu Frau ging und sich nach und nach ihrer annahm. Er war auf dem Dorf groß geworden, in ländlichen Reihen und er wusste nur zu gut, wie hart der Winter sein konnte und was für eine Priorität solcherlei Geschenke, wie Ileana sie gerade versprach inne haben konnten. Wenn es das wirklich sein würde, dann würde mehr als einer dagegen aufbegehren, denn mehr als einmal hatte er aus den Worten der jungen Frau heraushören können, dass sie bisher nur zur Schau gestellt wurde und nicht wirklich etwas eigenes sagen dürfte, geschweige denn das man nach ihrer Meinung gefragt hatte. Nun jedoch verschaffte Sie sich Gehör und das bei denen, für die sie eigentlich die Verantwortung trug, die Menschen des Landes. "Ileana, meine Königin. wenn ich euch dienen kann, in jedweder Art und Weise, so werde ich dies mit Freuden tun." Murmelte er leise als sie vor ihm stand, ehe er sich erneut verneigte. Er wusste es von dem Tag an als er Sie zum ersten mal am Hofe gesehen hatte. Sie war niemand der große Juwelen trug und mit den anderen Frauen am Hofe über andere Damen herzog, nein. Sie ging weitaus schneller und stärker zur Tat, als es die meisten Fürsten taten, die gut zwanzig oder mehr Jahre älter als sie waren.
Ser Gawain Drei Blumen
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Thema: Re: Innenhof des Schlosses Di Mai 06, 2014 12:23 am
Gawain lächelte ob Noahs Worte, wenngleich der Junge dabei einfach drüber hinweg ging, dass er in erster Linie Gawain das Schild hinterher zu tragen hatte, bevor er daran denken sollte Ileana zu beschützen. Aber so war der Junge nun einmal: Ein unverbesserlicher Gutmensch, der für das Mädchen wohl alles tun würde. Wenngleich auch Gawain bezweifelte, dass dies aus tief empfundener Loyalität geschah. Viel eher hatte Noah sich anscheinend in die junge Königin verliebt. Oder zumindest empfand er etwas für sie. Ein Thema, welches Gawain in der nächsten Zeit auch noch anzusprechen gedachte, wenngleich er auch nicht glaubte, dass nun der richtige Zeitpunkt war. Er würde also seine Familie nach Ilirea holen. Davor würde erneut einiges geregelt werden müssen, denn so einfach wie es sich die junge Königin vorstellte war es nun doch nicht. Doch auch dies hatte Zeit. "Ich denke auch wir können einiges von dem was wir haben abgeben. Meine Frau besitzt sowieso zu viele Pelzmäntel und da wir wohl in einer kleineren Bleibe leben werde als bisher kann sie sowieso nicht alle unterbringen" erklärte er leise und sah in einer der hinteren Reihen den kleinen Jungen mit dem selbst gemalten Wappenrock und den drei Blumen, der vor einigen Tagen beinahe gestorben wäre. Der Löwe und die Blume. Ein seltsames Gespann, wenn man darüber nachdachte. Aber vielleicht war genau das nötig. Etwas anderes. Kein goldener Löwe auf schwarzem Grund, umgeben von anderen Wappentieren und Untergebenen. Vielleicht brauchte es einen goldenen Löwen auf rotem Grund - eine blaue Blume und.... Mitmenschen.
Ser Gawain Drei Blumen
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Thema: Re: Innenhof des Schlosses Mo Mai 12, 2014 10:33 pm
Es war nun schon beinahe zwei Tage her, seit Ileana ihre Ansprache gehalten hatte und noch immer stellten sich die feinen Härchen an Gawains Armen auf wenn er an die Stimmung dachte, welche Ileana hatte erzeugen können. All die Missgunst und die Enttäuschung der Bauern war in ihren Händen dahin geschmolzen wie Butter an einem heißen Sommertag und die Unterstützung des einfachen Volkes war ihr sicher. Er sah über die Schulter um sicher zu stellen, dass Ann ihm folgte - was er natürlich tat. Das Elfenpferd war klüger als so mancher Mensch, dass hatte Gawain bereits festgestellt und es schleppte Lasten wenn er es darum bat und es nicht übertrieb länger und weiter als jedes andere Pferd das der Ritter jemals gesehen hatte. Er sah hinauf zur Sonne, die mittlerweile jeden Tag ein klein wenig länger am Himmel stand und glitt zu einem der Apfelbäume und lächelte, während er langsam ein grünes Blatt zwischen seine vernarbten und mit Hornhaut überzogenen Finger nahm und Noah herbei rief, der in der Nähe herum lungerte. "Sieh dir das an Noah" meinte er und zeigte diesem das Blatt. "Das erste Blatt des Frühlings gehört dem Königshof. Das ist ein gutes Omen"
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Thema: Re: Innenhof des Schlosses Di Mai 13, 2014 12:06 am
Noah war gerade darin vertieft gewesen die tristen, grauen Wolken die am Himmel vorbei zogen zu beobachten. Es lag zwar inzwischen fast zwei Tage zurück, doch noch immer konnte er nicht wirklich fassen was Ileana getan hatte, als er eigentlich von ihr Abschied nehmen wollte. Zu den Menshen zu sprechen die Sie regierte war eine Sache, doch dies direkt vor ihnen zu tun, ohne Absicherung oder doppelten Boden. Es erforderte Mut, eine gehörige Menge davon. Natürlich war er nicht so töricht das er glaubte allein das würde Sie zu einer guten Herrscherin machen, auch der Truchsess wirkte zu Anfang wie ein guter Mann des Volkes, doch letztlich hatte er sich als vollkommene Fehlentscheidung heraus kristallisiert. "Was? Das, ja ... wunderbar Ser Gawain, wunderbar." Hetzte der junge und sprang auf beide Beine, wobei er derart schnell in den Stand kam, das ihm für einen Augenblick schwarz vor Augen wurde. "Das bedeutet also das künftig etwas mehr Leben in diese Stadt kommen wird?"
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Thema: Re: Innenhof des Schlosses Di Mai 13, 2014 12:17 am
"Zumindest wenn du Bienen und Ameisen und Wespen meinst" erwiderte Gawain und nickte. "Und Stechmücken nicht zu vergessen. Ilirea liegt an einem Fluss und dir verdammten Biester kommen aus ihren Eiern gekrabbelt um uns allen das Leben schwer zu machen" fügte er hinzu und ließ das Blatt los. "Denn so viele Menschen wie zum Turnier werden die Stadt eine lange Zeit nicht besuchen und das ist gut so. Es hat uns allen viel Kraft gekostet" er schnalzte mit der Zunge und Ann setzte sich wieder in Bewegung. Seine Frau wollte in einigen Wochen ankommen, sie wollte noch alles bezüglich der Verwaltung ihres Landes Regeln und hatte ihm geschworen, dass wenn er kein hübsches Haus für sie und ihre Tochter finden würde sie ihm seine Schwiegermutter auf den Hals hetzen würde und das war Motivation genug für Gawain ganz besonders eifrig nach einer geeigneten Immobilie zu suchen. "Aber ich glaube Ileana ist auch ganz froh darum. Noch mehr Trubel kann sie echt nicht gebrauchen und ich glaube es tut ihr ganz gut ihre Zeit mit dem jungen Ser Velaryon zu verbringen"
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Thema: Re: Innenhof des Schlosses Di Mai 13, 2014 7:42 pm
"Mhhh." Noah gab nur einen kurzen Laut von sich, der jedoch deutlich genug war um seinen Verdruss zu äußern den er über die letzte Aussage empfand. Vielleicht schätzte er diesen Brandon einfach nur falsch ein, doch er mochte sein allzu gepflegtes Gesicht einfach nicht, würde am liebsten erneut hinein schlagen wenn er es sich so überlegte. Doch hatte er ihn nicht verraten und ihn somit vor dem Galgen bewahrt, also sprach er ihm wenn Noah ehrlich war unrecht zu. "Ich weiß nicht ob es ihr gut tut Ser. Doch wie ihr mir bereits sagtet sollte ich was so etwas betrifft lieber den Mund halten, zumal ich ohnehin nicht unbedingt die beste Umgangsweise mit Hochwohlgeborenen habe." Die Straßen wirkten nun fast leblos, die meisten Gesichter die er sah waren Handwerker, Bauern oder andere einfache Leute. Und Soldaten, zahlreiche Soldaten. "Es wirkt fast als würde man sich auf einen Krieg vorbereiten wenn man sich ansieht, wie viele Männer in Rüstungen und mit Waffen dieser Tage durch die Straßen gehen." Immer wieder zog er an bestimmten Ecken und Enden vergleiche mit Gil`ead und natürlich mit dem kleinen Dorf, welches direkt davor gelegen hatte und in welchem er aufgewachsen und gelebt hatte. Eine Spur von Heimweh schwang in jedem Gedanken mit, zumal er für das Haus nur einen schäbigen Preis erzielt hatte wenn man bedachte, in welch gutem Zustand es gewesen war.
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Thema: Re: Innenhof des Schlosses Di Mai 13, 2014 7:59 pm
"Was hast du denn auf dem Herzen?" fragte Gawain schließlich und blieb stehen, während er sich zu seinem Schützling umsah. "Du wetterst ja allgemein immer gegen Adlige und kannst dein vorlautes Mundwerk ja sowieso niemals halten. Aber wieso hasst du Brandon so sehr?" er sah den Jüngeren ernst an. "Und wage es ja nicht mich zu belügen. Als Ritter habe ich gelernt zu erkennen wenn mich mein Knappe belügt und dann gibt es Ohrfeigen! Also, was ist los?" er lehnte sich gegen eine Mauer und sah zu wie Ann stehen blieb und begann das Gras, welches etwas höher war als das andere abzuknabbern. Ein Pferd mit Sinn für Ästhetik. Die Elfen sind unglaublich Er betrachtete Noah von oben bis unten, ehe er seufzte. "Ach sag nichts. Du hast etwas für ihre Gnaden übrig nicht wahr? Deswegen wolltest du keine Hure. Deswegen warst du so enttäuscht als wir gehen sollten und deswegen hoffst du seine Lordschaft möge von den Zinnen fallen"
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Thema: Re: Innenhof des Schlosses Di Mai 13, 2014 8:12 pm
„Ihr sagtet einmal das, wenn ich nichts Angebrachtes oder gar etwas Dummes zu sagen habe, ich lieber den Mund halten sollte.“ Ein Lächeln, das fast schelmisch wirkte umspielte seine Lippen, doch verstrich es allzu schnell wieder als er sich erneut der Frage bewusst wurde. Gawain würde sich nicht mit einer derartigen Bauernschläue abfinden, das wusste er und wenn er nun nichts mehr sagen würde, würde er definitiv einen Schlag mit dem Kettenhandschuh bekommen. „Nun ich würde lügen wenn ich sage dass ich nichts für sie empfinde, Ser. Ich habe sie kennen gelernt als sie ebenso so war wie ich, ein junger Mensch in einer viel zu großen Welt mit viel zu vielen Regeln und eigentlich nur auf der Suche nach irgendetwas, dass man Beständigkeit nennen konnte. Vielleicht trauere ich also nur dem Mädchen hinterher, das Sie einmal war. Doch ist es ungerecht so etwas zu behaupten, nur weil es mein Gemüt erleichtert. Sie wird immer eine herzensgute Person sein, gleich ob sie eine Krone trägt oder nicht.“ Er zuckte mit den Schultern als er darüber nachdachte, was er nun noch sagen konnte. Gawain hatte ihm recht schnell klar gemacht das ein schwärmendes Verhalten bei einer höher gestellten nicht nur peinlich sein konnte, sondern auch ein schlechtes Bild auf seinen Herren werfen würde. „Ich bin nur ein Knappe und selbst wenn ich später zum Ritter geschlagen werde, so ist sie noch immer die Königin.“
Ser Gawain Drei Blumen
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Thema: Re: Innenhof des Schlosses Di Mai 13, 2014 8:26 pm
"So ist es" sagte Gawain und nahm seine langstielige Pfeife aus der Manteltasche, stopfte etwas Tabak hinein und zündete sie an. Heller, weißer Rauch stieg von der Pfeife auf während sich ein grimmiges Lächeln um seine Lippen spielte. Er steckte die Hände in die Tasche und sprach ohne das dabei die Pfeife aus seinem Mund fiel. "Du bist ein kleiner Träumer Noah. Ein junger Schreiner, der glaubt ein Elfenschwert und einige Träumereien machen ihn zu einem Ritter. Einem Edelmann oder irgendwann gar einmal zu einem Lord" er grinste und nahm die Pfeife wieder in die Hand und blies den Rauch in die Luft, wo er als beeindruckender Ring nach oben waberte. "Aber behalt dir das. Diesen Glauben und vor allem auch die Liebe für Ileana. Die Liebe für deine Königin. Wenn ich einmal nicht mehr bin und du zum Ritter geschlagen wurdest wirst du sie verteidigen bis aufs Blut. Du wirst sie aus der Ferne lieben und deine Liebe wird dir die Kraft geben dich allen Gefahren entgegen zu stellen. Wenn du diese Worte beherzigst wirst du irgendwann einmal der beste Ritter, den dieses Land jemals gesehen hat. Nun..." er zog die Brauen zusammen, "vorrausgesetzt natürlich du kannst bis dahin eine Rüstung anziehen und hast dich noch nicht auf deinem eigenen Schwert aufgespießt"
Vrael Drachenreiter
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Thema: Re: Innenhof des Schlosses Di Mai 20, 2014 10:04 pm
"Hey Noah" grüßte Vrael nur kurz den Jüngeren, als dieser an ihm vorbei rannte und kurz nickte. Der Knappe schien es recht eilig zu haben und Vrael schüttelte nur den Kopf. War er als junger Mann auch derart ungestüm gewesen? Gewesen? Das bist du doch immer noch hallte die dunkle Stimme seines Drachens durch seinen Geist und Vrael verzog das Gesicht. Er richtete noch einmal die zahlreichen Bücher und Dokumente die er mit sich trug um diese zurück in die Bibliothek zu bringen, als ihm die beiden Gestalten auffielen, welche am Rande des Hofes standen und Noah hinter her blickten. Er wollte ihnen gerade zunicken, als sich seine Augen weiteten. Die Bücher fielen mit einem lauten Klappern und Poltern auf den Boden, ein Jadestein welcher als Verzierung in einend er Buchrücken eingelassen war sprang aus seiner Verankerung und kullerte über den staubigen Innenhof. Vrael blinzelte erneut doch noch immer hatte sich nichts an der Szenerie verändert. "Co?" fragte er und trat einen Schritt auf die Fremde zu.
Der Erzähler Spielleitung
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Thema: Re: Innenhof des Schlosses Di Mai 20, 2014 11:45 pm
Diese Stadt war nicht mehr das, was sie einstmals gekannt hatte, stellte sie fest als sie nun den Weg hinauf zu dem Schloss bestritten, das sich über ihnen erhob und das einen dunklen Schatten über ihren eigenen Geist warf, ihn zurückdrängte und sie immer wieder schaudern ließ. Ilirea war zu ihrer Zeit noch die weiße Stadt gewesen, doch jetzt als sie vor den weißen Mauern stand, die einst so vielen Angriffen getrotzt hatten, da wirkte die Stadt nicht mehr weiß - die Magie prickelte in ihren eigenen Adern, sie spürte, wie das Dunkel nach ihr griff und sie zu verschlingen drohte, während sie Schritt um Schritt nach vorn machte und behutsam nach der Hand ihres Mannes tastete, sein aufmunterndes Lächeln bemerkte und sich darum bemühte es zurück zu geben. Es waren 120 Jahre vergangen seit sie am Leben gewesen war, in diesem Schloss regierte nun ihre Urahnin und wenngleich es sie auch erleichterte, dass es Lian geschafft zu haben schien - dass ihrer beider Sohn überlebt hatte, so stimmte es sie dennoch traurig, nie wieder sein Gesicht sehen zu können und gleichwohl zu wissen, welchem Leid sie ihn ausgesetzt hatte. Auch der Innenhof des Schlosses wirkte nicht minder bedrückend und schaudernd schüttete sie den Kopf ehe die hochgewachsene Gestalt eines Fremden ihren Namen nannte und sie sich automatisiert umwandte, in ein Gesicht blickte, aus welchem sie nur allzu vertraute Augen verwundert anstarrten. Sie kannte diesen Mann, der dort vor ihr stand, noch aus einer anderen Zeit - damals war er jünger gewesen und sie war noch am Leben gewesen, lange bevor Farim ihr Schicksal mit der Heirat besiegelt hatte. "... Vrael ...?", hakte sie leise nach, ihre erste Vermutung in einen leisen Namen formend, welcher sich nun über ihre Lippen bahnte und der unsicher in dem Frühlingswind verhallte, der durch die Anlage zog. Was mochte er wohl denken? Im Grunde hätte sie froh sein können, wenn er nicht augenblicklich nach einem Schwert griff und Alvias und sie ermordete, um dem Dunklen ein Ende zu bereiten.
Vrael Drachenreiter
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Thema: Re: Innenhof des Schlosses Di Mai 20, 2014 11:54 pm
Noch immer stand Vrael perplex da, wenngleich auf sein Name aus ihrem Mund ihn aus dieser Starre zu lösen schien. Er blinzelte während eine Flut aus Emotionen über ihn hereinbrach und ihn beinahe unter sich begrub. Er zitterte während er sie weiterhin nur anstarrte. Er wusste, dass er sein Schwert hätte nehmen, sie befragen oder zu Oromis hätte bringen sollen. Doch all das war gewesen bevor Anurin zurück gekehrt wahr. Wenn der Großmeister der Reiter aus seinem Gefänfnis hinter den Spieglen befreit werden konnte, wieso sollten dann nicht andere aus anderen Welten wieder zurück kehren? Mit diesen Worten in seinem Herzen waren auch noch die wenigen, letzten Meter schnell überwunden und er fiel Coreen um den Hals, trat dabei auf die teuren Bücher doch scherte er sich nicht weiter darum. Die silbernen Schließen seines Mantels welche in Form von Drachen geschmiedet worden waren klimperten als er sie an sich zog. "Oh ich habe dich so vermisst" erklärte er flüsternd und strich ihr über den Rücken. "Du... wir haben euch im Stich gelassen. Es tut mir leid"
Gast Gast
Thema: Re: Innenhof des Schlosses Mi Mai 21, 2014 12:02 am
Unwillkürlich machte sie einen halben Schritt zurück, glich damit den Schwung aus, welchen Vraels Umarmung noch gehabt hatte und hob dann langsam die Arme, um jene überschwängliche Geste zu erwidern und ihn behutsam fest zu halten. Er erinnerte sie in diesem Augenblick so sehr an den jungen Reiter, der damals vollkommen verzweifelt vor ihr gestanden hatte und der nicht einmal mehr wusste, wohin mit sich und seinen Gedanken - jener junge Reiter, der inzwischen zum Mann gereift zu sein schien und den sie nun, 120 Jahre später, erneut vor sich stehen hatte und der sich noch immer an all die Erlebnisse erinnerte, sie die beide durchstanden hatte. Sie spürte sein Zittern unter ihren Fingern, welches ihr bestätigte, das hier nicht erneut einer der Tage war, die sie immer wieder aufs Neue erleben würde bis es erneut in ihrem eigenen Tod gipfelte und trotz alledem blieb ihr nichts anderes übrig als misstrauisch zu bleiben. Wenn Vrael nicht wusste, dass sie wieder hier waren, wer war dann die Drachenreiterin gewesen, die diesen Zauber gewoben hatte? "Es ist gut", sagte sie leise, selbst wenn ihre eigene Stimme sich noch immer fremd in ihren eigenen Ohren anhörte als sie einen halben Schritt zurück machte und behutsam mit einer Hand nach dem Gesicht des anderen griff, es ein Stück empor hob und ihn mit einem versonnenen Lächeln ansah. "Ihr habt euch nichts vorzuwerfen. Euer Orden stand kurz vor der Vernichtung und ihr musstet an euch denken", versicherte sie ihm noch einmal, sehr wohl die unzähligen Vorwürfe in seinen Augen erkennend, die er sich selbst über all die Zeit gemacht hatte und von denen nicht ein einziger berechtigt war. Nach der Schlacht um Fyham war der Orden der Reiter weiter gezogen und sie hatten es mit dem Segen der Menschen getan - dass es nun in eben diesen Dingen gegipfelt war, hatte niemand ahnen können - am allerwenigsten noch Vrael.
Vrael Drachenreiter
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Thema: Re: Innenhof des Schlosses Mi Mai 21, 2014 12:17 am
"Es. Wie?" fragte er leise und ließ sie los trat einige Schritte zurück. Was sollte er schon sagen? "Das ist unmöglich" oder "Du müsstest tot sein" kam ihm nicht sonderlich feinfühlig vor. Er brachte dennoch ein zaghaftes Lächeln zustande. Es tat gut sie wieder zu sehen und auch Alvias, der sich ein breites Grinsen nicht verkneifen konnte, welches ihn erneut mehr wie den Mann denn wie der König aussehen ließ, den er vor so langer Zeit vom Rechte her gewesen war. "Ich wusste, dass ich dich nie wieder sehen würde an jenem Tag als wir Alagaésia verließen und doch war ich zu feige um mich zu verabschieden. Und als ich zurückkehrte und erfuhr was geschehen war...." er verstummte. Sah dann zu Coreen. "Aber... jetzt bin ich mir nicht mehr sicher was geschehen sein soll. Ich... was ist geschehen Coreen? Du.... müsstest mindestens Steinalt, wenn nich..." er zog eine Grimasse. "Aber ich bin froh das dem nicht so ist" fügte er anbei, als wolle er sich entschuldigen.
Gast Gast
Thema: Re: Innenhof des Schlosses Mi Mai 21, 2014 12:37 am
"Wir waren ... tot, denke ich ... und dann war da die Reiterin, die uns wieder zurück geholt hat und uns gesagt hat, dass diese Welt uns bräuchte und wir nicht tot bleiben dürften bis wir unser Ziel erfüllt haben und seither sind wir wieder hier", begann sie mit ihrer Erklärung, wenngleich sie auch wusste, wie es wohl auf den anderen wirken mochte, dass sie nun hier stand und mit ihm über Dinge sprach, die schon längst geschehen waren. Sie wusste nicht, weshalb man sie hierher geholt hatte, weshalb man Alvias und ihr nicht endlich die Ruhe gönnte, aber andererseits war sie dankbar darum nicht jeden Tag aufs Neue sehen zu müssen, wie ihr Mann starb, ihr Kind vor Angst schrie und sie schlussendlich selbst von einem Mann mit dem Zeichen der Velaryon ermordet wurde. "Ich weiß nicht, wie es möglich war, Vrael und ich weiß nicht, welchen Sinn wir in dieser Welt erfüllen sollen, aber wir sind nun hier und ich möchte helfen - ebenso sehr wie ich es damals wollte. Ilirea ist die neue Hauptstadt und Velaryon hat uns Ceunon weggenommen, die weiße Stadt ist von dunklen Schatten überzogen und nicht mehr dasselbe und du bist allein hier, ohne andere Reiter während die Soldaten hier nicht einmal jene der Königsgarde sind, die es geben sollte. Was ist passiert?", hakte sie dann schließlich nach, um dem anderen keine Gelegenheit zu lassen, sich weiter über den Zauber, noch jene Zauberin Gedanken zu machen, die dafür verantwortlich war. Im Grunde war es ihr gleichgültig, wer daran die Schuld trug - sie war wieder hier, sie hatte Alvias wieder und das war alles, was für sie in diesem Augenblick noch zählte.
Vrael Drachenreiter
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Thema: Re: Innenhof des Schlosses Mi Mai 21, 2014 12:52 am
Vrael blies die Backen auf und sah Coreen eine Weile lang an, überlegte wie er ihr all dies beibringen sollte. "Naja, ehrlich gesagt ist das eine ziemlich lange Geschichte" gestand er ihr und fuhr sich durch das nunmehr leicht lockige, schwarze Haar. "Soviel wir wissen haben die Velaryons beinahe deine gesamte Familie ausgelöscht und soweit ich das verstanden habe, haben die Drakes - eine befreunde Familie von Alvias Eltern Lian bei sich versteckt. Die Velaryons haben ihre Macht ausgeweitet und schließlich auch noch die Varys nieder gesteckt - so heißt es zumindest - bis sich niemand mehr traute sich ihnen entgegen zu stellen. Meister Oromis vermutet, dass es Lady Eliras eigenes Werk war, dass die Ratsmitglieder der weißen Statd nach und nach starben, ehe sie die Kontrolle über dieses Stück Land völlig besaß. Zwar konnten die Velaryons ihren Anspruch auf die Krone nicht durchsetzen, aber sie stellten nach und nach die größte Streitmacht auf, so dass auch ohne Krone ihre Macht gefestigt war." er schien kurz zu überlegen. "Als wir schließlich vor vier Monaten zurück kehrten uns Graham Drake, der mittlerwiele Fürst von Gil´ead geworden war zu sich gerufen und hat Cally alles berichtet was er wusste, ehe er sie zu Ileana also deiner... Urururenkelin führte. Danach griffen die LaFleurs Dras Leona an und wurden dafür verurteilt. Danach wurde ein Truchsess eingesetzt. Doch Adam Velaryon einer der drei Velaryon Geschwister dieser Generation kam mit einer neuen Religion aus fernen Landne zurück, welche alle Magier und Anderlinge verbrennen wollen" er holte tief Luft, ehe er weiter sprach: "Hier angekommen stellten wir Fest, dass ein Schatten die Stadt in Brand gesteckt hatte. Dazu hat sich Lady Elira selbst auch in einen Schatten verwandelt. Stepham Hamleigh - der Truchsess versuchte Ileana vom Thron zu drängen und hat ein Turnier veranstaltet für welches er verdammt viel Geld ausgegeben hatte. Dann hat er den Verstand verloren und die Velaryons offen angefeindet, weswegen er weg gesperrt wurde. Seitdem herrscht Ileana wieder. Daher sind all diese Soldaten... nur geliehen. Es gibt erst seit etwa drei Wochen ein Königshaus"
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Thema: Re: Innenhof des Schlosses Mi Mai 21, 2014 1:04 am
Sie brauchte eine ganze Weile bis Vraels Erklärung vollständig an ihre Gedanken gedrungen war und sie deren tieferen Sinn auch wirklich verstand, von der Wucht der schwerwiegenden Bedeutung dennoch einen halben Schritt zurück gedrängt. Hemíone war ein Schatten, hatte sich gegen das Reich gewandt - das war wohl eine der Nachrichten, die sie am schwersten traf und ihr kurz die Luft zum Atmen nahm, die erst seit so kurzer Zeit wieder durch ihre Lungen dringen konnte. Die Elfe war ihre Freundin gewesen, sie hatte alles mit ihr geteilt und ihr vertraut und nun zu erfahren, dass eben jene Elfe das gesamte Reich verraten hatte, wo sie es doch hätte retten können, stimmte sie traurig - Hemíone hätte ihre Nachkommen schützen können, hätte Velaryon aufhalten können und dieses Reich wieder in Wohlstand aufgehen lassen können, aber stattdessen hatte sie sich dagegen entschieden und alles verraten, woran Coreen und sie jemals geglaubt hatten. Der Umstand, dass Velaryon noch immer Macht in diesen Landen besaß jedoch, trieb lediglich die Wut zurück und ließ etwas entbrennen, von dem sie nicht mehr dachte, dass es noch bestehen und ihr zu eigen sein würde. Es waren damals Männer von Velaryon gewesen - sie erinnerte sich an das Grinsen des Mannes bevor er ihr die Kehle durchgeschnitten hatte - wie seine dunkle Stimme an ihrem Ohr wiedergehallt war "Mit besten Grüßen von Fürst Velaryon", hatte er gesagt. Fassungslos und enttäuscht von den Menschen in diesem Reich ballte sie die freie Hand zur Faust und schüttelte langsam den Kopf. Es wurde Zeit, dass es hier anders laufen würde - dass jemand auftauchte, der Velaryon endgültig in die Schranken wies und sie zurück auf den Platz verbannte, der ihnen eigentlich zustand, bevor sie weiter nach der Macht gierten. "Vrael ...", begann sie mit fester Stimme und richtete sich zu ihrer vollständigen Größe auf ehe sie einen kurzen Blick mit Alvias tauschte. Mochte dieses Reich doch so sein wie es sollte - sie würden es wieder ändern, würden aus ihm wieder den Traum machen, den sie einst gemeinsam gehabt hatten. "Finde heraus, welche Soldaten hier Velaryon gehören und schicke sie augenblicklich aus der Stadt, genauso wie alle anderen ihrer Spione - bitte Oromis um Hilfe sie zu finden. Ileana kann nicht herrschen, wenn sie Verrat umgibt und schick Fürst Drake eine Nachricht, er soll sich hier einfinden."
Vrael Drachenreiter
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Thema: Re: Innenhof des Schlosses Mi Mai 21, 2014 1:14 am
Vrael blinzelte nun selbst ob der Informationsflut, welche nun auf ihn einprasselte. Er knirschte mit den Zähnen ob der unerwarteten Wendung der Ereignisse. "Co hör mal, wir können nun wirklich nicht. Ich meine wir..." als er jedoch Cos Blick sah, das Feuer das in ihren Augen brannte und welches keine Widerworte duldete. "Natürlich ich werde das alles veranlassen" erklärte er schließlich. Cally würde nicht begeistert sein, dass wusste er - aber da stand sowieso noch eine STandpauke ungeahnter Größe aus und von daher würde es auch nicht mehr viel ausmachen, wenn er noch einige Schippen oben drauf legte. Allgemein hatte Vrael nur auf solch eine Gelegenheit gewartet - auch nur irgend einen Grund weswegen er die Velaryons aus der Stadt würde jagen können. "Ich werde noch heute einen Vogel nach Gil´ead schicken" versprach er ihr und lächelte noch ein Stück breiter. Sie war wieder da. "Coreen Armar und der kleine Drachenreiter. Wie in alten Zeiten, was?"
Gast Gast
Thema: Re: Innenhof des Schlosses So Jun 15, 2014 9:41 pm
Aléia sass auf ihrem weissen Pferd und sah aufgeregt in die Ferne, wo sich eine riesige Stadt, umgeben von hohen Mauern befand. Ilirea. Ihre Vorfreude wuchs stetig je näher sie der Stadt kamen. Links und rechts von ihr ritten jeweils zwei weitere Elfen, ihre weissen Pferde etwas grösser als ihres. Tagelang waren sie unterwegs gewesen und endlich kam Ilirea in Sicht. Während der ganzen Reise wurde ihr von ihren vier Begleitern das Wichtigste erklärt, was bei den Menschen passiert war. Aléia hatte versucht, sich alles zu merken, aber es waren zu viele Informationen auf einmal. Das wichtigste wusste sie aber: Auf dem Thron sass nun ein Mädchen, gleich jung wie sie selbst, mit dem Namen Ileana Xeldaric. Das Elfenkind runzelte die Stirn. Sie könnte es sich niemals vorstellen, so eine grosse Verantwortung zu tragen mit ihren 14 Jahren. Die Arme…Bestimmt wollte sie das gar nicht! Aber sie freute sich sehr, die junge Königin kennen zu lernen. Noch nie hatte sie jemanden in ihrem Alter kennengelernt, wenn man die drei anderen Elfenkinder in Ellesmèra nicht mitzählte. Der einzige Mensch, mit dem sie sich angefreundet hatte war Akkina gewesen. Sie hoffte sehr, die junge Frau wieder einmal zu treffen. Aber nun freute sich Aléia umso mehr, die Königin kennenzulernen. Aléia liess ihr Pferd schneller galoppieren und rauschte an ihren Begleitern vorbei. Kommt schon! Wir sind gleich da! , rief sie und lachte über die verdutzten Gesichter der anderen Elfen. Ihre langen Haare, die sie ausnahmsweise nicht zu einem Zopf gebunden hatte peitschten ihr ins Gesicht. Sie hörte noch ein leises Seufzten ihrer Gefährten, die sich dann ihrem Tempo anpassten. Aléia konnte es immer noch nicht fassen: Sie hatte einen richtigen Auftrag von einem Drachenreiter bekommen! Um was für einen Auftrag es sich handelte wusste sie nicht genau, doch das war ihr egal. Hauptsache, sie konnte helfen. Ihre Magiemeisterin und Vormund war jedoch überhaupt nicht begeistert gewesen. Ihre Worte hallten noch immer in Aléias Bewusstsein:“ Aléia, du wirst nicht nach Ilirea gehen. Das letzte Mal, als du den Wald verlassen hattest, wärst du fast gestorben! Und obwohl du ein beeindruckendes Talent für den Schwertkampf, vor allem für dein Alter, gezeigt hast, lassen deine Magiefähigkeiten mehr als zu Wünschen übrig, du könntest so leicht umgebracht werden!“ Nach einer langen Diskussion und mehreren Warnungen willigte sie jedoch ein. Jedoch müssen vier mächtige Elfen mit ihr reisen und sie egal wo hin begleiten und wenn nötig beschützen. Auch müssen sie Aléia, gegen ihren Willen, mit diversen Schutzzaubern belegen. Während Aléia ihren Gedanken nachging haben sie und ihre Beschützer schon das Tor zur Stadt passiert, um sich geradewegs zum Palast zu begeben. Aléia wurde durch laute Stimmen aus ihren Gedanken gerissen und sah sich neugierig um. Sie ritten gerade quer durch einen kreisrunden Platz, an dem ein Markt stattfand. Es waren viele bunte Stände vertreten, die die verschiedensten Waren verkauften. Lächelnd beobachtete das Elfenmädchen ein paar Menschen, die tanzten. Es kam ihr vor, als ob sie ewig nicht mehr hier gewesen war! Als die Gefährten auf ihren majestätischen Pferden den Platz durchquerten sahen die meisten Menschen von ihrer Arbeit auf. Aléia zog sich ihre Kapuze tiefer ins Gesicht, sie stand nicht gerne im Mittelpunkt. Sie versank wieder in ihren Gedanken um den Auftrag. Was wird sie wohl erwarten? Würde ihr Auftrag viel zu leicht oder zu schwer war sein? Aber eins stand fest, Aléia wird ihr bestes geben um die Aufgabe von Oromis zu erfüllen. Je näher sie dem Palast ankamen, desto stärker wurde das mulmige Gefühl in ihrem Magen und sie begann sich zu fragen, ob das wirklich eine gute Idee war. Aléia atmete tief durch und strich sich ein paar lästige Haarsträhnen aus dem Gesicht. Sie versuchte sich, irgendwie abzulenken und konzentrierte wieder auf ihre Umgebung. Der Weg zum Schloss kam ihr sehr bekannt vor und sie erkannte sogar noch die Häuserecke, an der sie Davir zur Rede gestellt hatte und Mercin, die Werkatze kennengelernt hatte. Dieser Gedanke zauberte ihr ein Lächeln aufs Gesicht und sie straffte zuversichtlich ihre Schultern. Die Pferde kamen schnaubend vor dem grossen Tor zum Stehen. Leichtfüssig sprang Aléia von ihrem Pferd und strich ihm strich ihm sanft über den Kopf. Sie zog sich die Kapuze vom Kopf und fuhr sich ein paar Mal mit den Händen durch ihre Haare. Sie hätte sie zu einem Zopf flechten sollen! Ihre Begleiter stiegen ebenfalls von ihren Pferden ab und stellten sich schützend um das Mädchen. Aléia verzog etwas genervt das Gesicht, sagte jedoch nichts. Die Gruppe wurde nach einer kurzen Gespräch eingelassen und in den Innenhof des Schlosses geführt. Sie wurden gebeten, hier zu warten. Bevor Aléia eine weitere Frage stellen konnte, war die Wache auch schon wieder verschwunden. Aléia strich über ihr Schwert an ihrer Seite um sich selbst etwas zu beruhigen, doch ihre blau-grauen Augen untersuchten das Schloss genau und suchten nach irgendjemanden, der ihr ihren Auftrag erläutern sollte.
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Thema: Re: Innenhof des Schlosses So Jun 15, 2014 9:59 pm
Mit langsamen Schritten glitt Gawain über den Innenhof des Schlosses und klopfte sich das Stroh von der Kleidung, welches im Stall an ihm haften geblieben war. Er hatte dort das Pferd gefüttert - eine Aufgabe die sonst immer der Junge übernommen hatte. Es war erstaunlich wie sehr ihm der Junge fehlte. Wenngleich auch Noah ihm bisher beinahe nur Scherereien eingebracht hatte so vermisste er ihn doch. Seine Frau und seine Tochter waren mittlerweile nach Ilirea gezogen und hatten sich eingelebt und wenngleich auch Gawain gehofft hatte er würde Noah seiner Tochter vorstellen können, damit die beiden Freunde wurden so lebte der Junge doch momentan bei den Reitern. Als er nun den Blick hob erkannte er die Frau zu welcher er gesandt worden war. Nun, zumindest hatte man ihn instruiert was er zu tun hatte. Denn wirklich bewandert in all diesen Dingen war er niemals gewesen. Er blieb schließlich vor dem jungen Mädchen stehen, welches einen guten Kopf kleiner war als er und dennoch... sie hatte eine seltsame Ausstrahlung. Er fühlte sich beinahe schmutzig in ihrer Gegenwart. "Lady Aleía?" fragte er leise und deutete eine Verbeugung an. "Ser Gawain Drei Blumen - Geschworenes Schwert ihrer Hoheit Königin Ileana Xeldaric, erste ihres Namens Protectorin des Reiches und Erbin Ceunons"
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Thema: Re: Innenhof des Schlosses So Jun 15, 2014 11:52 pm
Aléia ging ungeduldig hin und her während sie auf ihren Informanten wartete. Ihre Begleiter standen ruhig neben ihr und schienen ganz in Gedanken vertieft zu sein. Wie können sie nur so ruhig sein?" Ihr Blick glitt immer wieder über den Innenhof, als ob sie eine Person suchen würde, die sich vor ihnen versteckte. Obwohl sie erst einige Minuten warteten kam es ihr sehr lange vor. Gerade als Aléia beschließen wollte, einfach ins Schloss hereinzuspazieren hörte sie Schritte, die von der anderen Seite des Innenhofes kamen und hob hoffnungsvoll ihren Kopf. Ein Mann schritt geradewegs auf sie zu. Das muss er sein! Aléias Gesicht erhellte sich schlagartig, nachdem die Warterei endlich ein Ende zu haben schien. Mit einem warmen Lächeln sah sie zu jenem Mann, der sich als Ser Gawain Der Blumen vorstellte, auf. Sie neigte ihren Kopf und machte eine abwinkende Bewegung. "Es freut mich, eure Bekanntschaft zu machen, Ser Gawain Drei Blumen. Aber ihr braucht euch doch nicht vor mir zu verbeugen.", erwiderte sie auf die typische, höfliche Begrüssung, von der das Elfenmädchen nicht sehr viel hielt. Sie musste sich wieder an die Sprache der Menschen gewöhnen, aber die Worte kamen ihr - trotz des leichten Akzentes - problemlos über die Lippen. Sie strich sich abermals ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht und betrachtete den Mann neugierig. "Ich nehme an, dass ihr mir meinen Auftrag erläutern sollt?", fragte sie freundlich, mit einem aufgeregten Glänzen in den Augen.
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Thema: Re: Innenhof des Schlosses Mo Jun 16, 2014 12:03 am
"Ich befürchte ich muss euch enttäuschen. Viel mehr bin ich der Überbringer von Nachrichten. Guten so wie schlechten" erklärte Gawain und fuhr sich über das frisch rasierte Gesicht, spürte die kleinen Einbuchtungen wo ihn einst die Pocken erwischt hatten. "Meister Oromis hält sich bereits seit einer ganzen Weile nicht mehr in Illirea auf - auch alle anderen Reiter haben sich momentan aus der Hauptstadt zurück gezogen. Es riecht nach Krieg und Surda rasselt mit den Klingen. Man sagt die Reiter würden sich dieses Problems anzunehmen. Ich soll euch jedoch aufgeben auf einen der Reiter zu warten. Die meisten befinden sich momentan in Narda, einer Stadt weit im Nordwesten an der Küste, hinter dem Buckel. Dort haben die Reiter mittlerweile ihr eigenes Fürstentum" erklärte er und bedeutete Aléia mit ihm einige Schritte zu gehen. "Bleibt doch einige Tage und füllt eure Vorräte auf. Ich bin mir sicher, dass einer der Drachenreiter aus Surda sowieso bald hier ankommen müsste. Und das wohl früher als ihr in Narda ankommen würdet. Die Königin würde euch nur zu gerne ihre Gastfreundschaft anbieten"
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Thema: Re: Innenhof des Schlosses Mo Jun 16, 2014 9:02 pm
"Ohh..." Aléia liess enttäuscht die Schulternt hängen. Sie hatte sich so gefreut und sich vorbereitet und ist für diesen Auftrag nach Ilirea gekommen, und nun sollte sie warten? Das Mädchen öffnete den Mund um zu sagen, dass das nicht ginge, dass sie nicht länger warten wollte und ihren Auftrag erfüllen wollte. Zum Glück konnte sie sich gerade noch zurück halten und hatte damit ihr selbst einige Unannehmlichkeiten erspart. Wie kam sie auf die Idee, die Entscheidung eines Drachenreiters in Frage zu stellen? Also biss sie sich lediglich auf die Unterlippe und ging neben Ser Gawain her, ihre vier Begleiter folgten ihnen mit kleinem Abstand. "Das ist wirklich keine erfreuliche Nachricht... Aber dann werde ich hier wohl warten müssen. Ich weiss eure Gastfreundschaft zu schätzen.", sagte sie höflich, ihre Stimme nicht mehr so fröhlich wie zuvor. Aléia seufzte leise und versuchte, sich zu beruhigen."Es wird bestimmt nicht mehr lange dauern, bis einer der Reiter hierher kommt. Wenn es soweit ist, bin ich bereit. Bis dahin kann ich mich ja andersweitig beschäftigen. Eine Weile lang schritt sie stumm neben Ser Gawain her, ihr Schwert klirrte leise bei jedem Schritt. Sie überlegte, was sie in ihrer Zeit hier alles tun könnte und da fiel ihr etwas wichtiges ein. "Es wäre mir übrigens eine grosse Ehre, Königin Ileana kennenzulernen. Was meint ihr, hat sie gerade Zeit oder ist sie beschäftigt?", fragte Aléia neugierig und sah zu dem Ritter auf.