Ileana wusste im ersten Moment nicht, was sie zu eben jener Eröffnung sagen sollte, welche er ihr gerade so eben getätigt hatte, wusste nicht, wie die hohen Damen auf eine solche Eröffnung antworteten oder wie sie sich verhielten, geschweige denn wie sie sich als Königin verhalten sollte und was sich geziemte oder was nicht. Noch immer pochte ihr Herz gegen ihre Rippen während das Blut in ihren Ohren rauschte und all ihr Denken ausblendete, das sie vielleicht zu einer klügeren Reaktion würde hinreißen lassen können, als nun vor ihm zu stehen und warm zu lächeln während sie seine Hand umschlossen hielt, nachdem sie beide inne gehalten hatten und die Musik ruhiger und leiser wurde, nur noch in Form entfernter leiser Klänge an ihre Ohren drang. Auf ihren Wangen hatte sich unlängst ein rötlicher Schimmer ausgebreitet und noch immer hallten seine Worte in ihrem Geiste nach sich, dass dieser eine Augenblick, dieser Moment, nur ihnen beiden gehörte und dass es hier niemanden gab, der sie noch stören würde können. Er stand hier vor ihr, hatte all ihre Befürchtungen mit jenen leisen Worten zunichte gemacht und die Hoffnung zurück gebracht, die sich nun in ihr ausgebreitet hatte und sie ganz ohne den Mantel, der auf ihren Schultern ruhte, wärmte, sie schaudern ließ während sie in jene Seelenspiegel blickte und darin all die Wärme und Zuneigung erkannte, die er vollkommen aufrichtig und offen ihr entgegen brachte.
Noch einmal erinnerte sie sich daran, was er getan hatte - er war zu ihr gekommen, hatte ihr zur Seite gestanden und in Gil'ead für sie gelogen, er hatte sie unterstützt, wann immer sie seine Hilfe gebraucht hatte und auch während des Turniers hatte er sie nicht eine einzige Minute im Stich gelassen. Sollte er doch Velaryon sein, wie er wollte - sie sah längst nicht mehr nur das Haus, aus welchem er kam, sondern jenen jungen Mann, der nun vor ihr stand und dessen warme Finger sie an ihrer weichen Wange spürte. Er war Brandon. Der Brandon, der sich in sie verliebt hatte und dessen Anwesenheit sie in jedem einzelnen Moment genoss und so beugte sie sich ein Stück zu ihm nach vorn, streckte sich, um die Distanz zwischen ihnen beiden zu überwinden, die zwischen ihnen gelegen hatte und tat das, was ihr in den Sinn kam und was wohl am Ehesten all ihre Empfindungen ausdrücken konnte - weit mehr, als es ihre Worte vermochten, war es nun ein zögerlicher, zarter Kuss, welcher ihre Antwort war.