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 Ausläufer im Buckel

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BeitragThema: Re: Ausläufer im Buckel   Ausläufer im Buckel - Seite 3 EmptyFr Jun 06, 2014 10:42 pm

Eärwen biss die Zähne aufeinander als der große Urgal nach ihrem Drachen trat und Elrohir Meter von ihr entfernt in das Gebüsch fiel, doch noch immer spürte sie die Gedanken des Bündnispartners und wenngleich sie auch am Liebsten zu ihm hinlaufen wollte, hielt sie sich in eben diesem Augenblick zurück und umgriff das Schwert fester. Der große Urgal vor ihr war mit einer Keule bewaffnet und selbst, wenn sie aus den Augenwinkeln sah, wie Kylians weiße Drachendame hinab stürzte und nur wenig später die erstickten Schreie der Urgal ertönten, die Brandon und Noah verfolgt hatten, strömte noch immer das Adrenalin durch ihre Adern. Einmal mehr war sie dankbar um jede einzelne Stunde im Schwertkampf, die sie hatte nehmen dürfen, als sie abermals unter der großen Keule hinweg glitt und mit der großen Klinge in ihren Händen ausholte, die Spitze der Klinge tief in die Kniekehle des Urgal bohrend und mit einem einzigen Ruck wieder herausreißend.
Sie war seit sie Denken konnte bei den Drachenreitern und seit sie Stehen konnte war sie auch von ihnen unterrichtet worden, selbst wenn die Lektionen Mal um Mal schwerer geworden waren und sie inzwischen ihre Schwierigkeiten mit all den Lektionen hatte - aufgeben wollte sie nicht. Sie konnte nicht aufgeben, sie war eine verfluchte Drachenreiterin, selbst wenn ihr Herz Mal um Mal heftiger gegen ihre Rippenbögen schlug und ein dumpfes Pochen in ihrem Schädel entstehen ließ, von dem sie nicht einmal wusste, woher es kam. Als einer der Urgal auf Kylian zustürmte, hob Eärwen die Hand, griff nach der Magie in ihrem Inneren und schneidend ertönte die Stimme der jungen Elfe als ihre Lippen ein "Vindr!" verließen ehe der Wind auffachte und den Urgal empor hob und in den Tempeleingang hinein schleuderte, welcher hinter ihnen lag.
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BeitragThema: Re: Ausläufer im Buckel   Ausläufer im Buckel - Seite 3 EmptyFr Jun 06, 2014 11:02 pm

Dovkha brüllte vor Schmerz auf, als ihn der Sturm erfasste und ihn ebenso behände fort schleuderte wie er zuvor das Drachenjunge. Er wirbelte durch die Luft, krachte in den Eingang und riss dabei eine der Stützsäulen mit sich. Mit lautem Getöse brach ein Teil des Eingangs über ihm ein.
Dovydas indes hatte seine liebe Mühe mit den vier Urgals klar zu kommen die indess auf ihn zugestürmt waren um wenigstens einen Reiter ausschalten zu können. Sie wusste nicht welcher Drache zu wem gehörte und hofften nur, dass Sie mit dem Tod der Zweibeiner auch die Echsen ermorden würde.
Der junge Reiter erwehrte sich Tapfer den Keulen und Hieben der gewaltigen Monster, tänzelte unter einem der Angriff hindurch und richtetet sich gerade auf, als ihn eine der Keulen seitlich am Kopf traf. Es war nicht so, dass er sie in Zeitlupe kommen sah wie es oft in solchen Augenblicken der Fall sein mag. Er sah sie nicht einmal wirklich, nahm sie kaum war. Das schwere Holz traf seine Schläfe und Dovydas sah noch einen hellen Blitz ehe die Lichter bei ihm ausgingen. Mit einem Brüllen kommentierten die Urgals diesen Vorfall und hoben nun ihre Keulen um auf Dovydas einzudreschen wie auf einen Sack Ähren um ihm den Rest zu geben.
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BeitragThema: Re: Ausläufer im Buckel   Ausläufer im Buckel - Seite 3 EmptyFr Jun 06, 2014 11:16 pm

Erneut war es an Eärwen laut zu fluchen, doch eben jenes Fluchen ging in dem Brüllen eines purpurnen Drachen unter, welcher vom Himmel stürzte und den ersten der Urgal mit den großen Klauen packte und zu Boden drückte. Jadvyga stieß ein tiefes Grollen aus, während sich die Klauen des Drachen tief in das Fleisch des Urgal grub und die weißen, langen Zähne der Drachendame funkelten in dem Licht der Abendsonne bedrohlich während die gelben Augen des Drachen sich unverwandt auf die Urgal gerichtet hatten, die ihren Reiter noch immer bedrohten und die inzwischen inne gehalten hatten, auf ihn eindreschen zu wollen. Der Drache gab damit Eärwen die Gelegenheit erneut zum Angriff überzugehen und sich selbst mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen als eigentlich beabsichtigt gewesen war, denn spätestens nachdem sich die großen Keulen ihr zuwandten und sie die groben Gesichter der Urgal, das unheilvolle Blitzen in ihren schwarzen Augen sah, schluckte die Elfe.
Urgal ... wie verdammt noch einmal war sie auf den Gedanken gekommen, sich mit denen anlegen zu wollen? Dem ersten Keulenschlag wich sie aus, riss ihr Schwert genau in dem Moment empor, indem der Urgal es auf ihren Kopf donnern wollte und auch den zweiten Schlag schaffte sie abzuwehren, indem sie aus zusammen gepressten Zähnen ein wütendes "Jierda!" verlauten ließ, welches das dicke Holz der Keule brechen ließ. Keuchend stemmte sich die Elfe wieder nach oben, nachdem sie zuvor die dritte Keule unsanft am Knie erwischt hatte ehe eben jenes einfach unter ihr eingeknickt war, doch auch jetzt spürte sie noch den beißenden Schmerz und als der erste Urgal erneut seinen Mut gefunden hatte, um auf sie loszugehen, blieb ihr nichts weiter übrig als ihren Geist auszusenden und ein verzweifeltes, panisch klingendes 'Meister Oromis!' im Stillen auszusenden, in der Hoffnung, der andere würde noch rechtzeitig kommen, bevor man die kleine Gruppe gänzlich ermordet hatte.
Ihr Knie tat weh und wann immer sie versuchte zurück auf die Beine zu kommen, knickte ihr linkes Bein wieder unter ihr weg, so dass sie letztlich dazu übergegangen war, nur noch im Knien zu kämpfen. Sie wollte nicht sterben, sie wollte nicht, dass ihr Drache allein war oder dass sie Schuld daran war, dass die anderen verletzt waren und hatte Eärwen noch niemals zuvor in ihrem Leben wirkliche Angst empfunden, so griff sie in diesem Augenblick nach ihr und trieb ihr die Tränen in die Augen.
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BeitragThema: Re: Ausläufer im Buckel   Ausläufer im Buckel - Seite 3 EmptyFr Jun 06, 2014 11:43 pm

Kylian war überrascht gewesen, über das plötzliche Auftauchen des Menschen Sohnes, dessen Name ihm irgendetwas sagte. Sein Erscheinen sprach eigentlich nur dafür, dass sie in den Tempel gegangen. Mochten sie dort auch nichts gefunden haben, so hätten sie ihn nicht retten können wären sie nicht in den Tempel gegangen. Die Göttin mochte verworrene Wege finden um einen zu seiner Pflicht zu führen, doch sie waren sichtbar. Dennoch war er alles andere als glücklich darüber gewesen, als dann die Urgals auf sie zugestürmt waren. Er konnte kaum kämpfen, wusste lediglich ein oder zwei Zauber mit denen er sich wehren konnte, doch er wusste dass ihnen das nicht wirklich helfen könnte. Ihm war nichts anderes übrig geblieben, als den Urgals auszuweichen und Eärwen und Dovydas das Kämpfen zu überlassen.
Als Nesireä dann die Verfolgung der Urgals aufgenommen hatte, die hinter Brandon her waren, und einige von ihnen zur Strecke gebracht hatte, war er zusammen gezuckt. Er hatte nichts selbst getötet, das wusste er eigentlich, doch auch so war es als wäre er dabei gewesen... als hätte er es eben doch selbst getan. Er hatte jedoch keine Zeit darüber nach zu denken. Als Eärwen auf den Knien war und Jadvyga auf einem Urgal stand und mit einem mal einem zweiten den Kopf abbiss, musste Kylian etwas tun. Kylian atmete einmal tief durch, hob seine Hand mit der Gedwey Insignya und sprach ein einziges Wort, von dem er gelernt hatte wie es wirken konnte: "Jierda!". Die Magie löste sich von ihm und nahm Form an. Seine Handfläche begann zu glühen, kurz bevor Lichtpfeile aus dieser hervor schossen und zielsterbig auf die Urgals zuhielten. Sie trafen sie gegen die Brust und schleuderten sie in hohem Bogen durch die Luft. Kylian spürte sofort den Verlust an Kraft und merkte wie Nesireä kurz davor war die Verfolgung abzubrechen. "Nein! Mir geht es gut! Schütze die beiden!"
Kylian ging auf Dovydas zu und sah nach ob es ihm einigermaßen gut ging. Er traute sich nicht die Wunde an seinem Kopf mit Magie zu heilen und so blieb ihm nichts anderes übrig, als ein Stück seines Umhangs auf die Wunde zu pressen, um die Blutung zu stoppen.
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BeitragThema: Re: Ausläufer im Buckel   Ausläufer im Buckel - Seite 3 EmptyFr Jun 06, 2014 11:55 pm

Ein heftiger Wind kam auf, schien sich auf einen Punkt zu konzentrieren und alles in seiner näheren Umgebung anzusaugen, wenngleich dieser sog auch nicht sonderlich stark sein mochte. Dann, mit einem lauten Knall und einem Ring aus goldenen Flammen materalisierte sich eine Gestalt auf der Lichtung. Das lange weiße Haar fiel ihm in langen Kaskaden über die Schultern, über die rote Robe zuckten noch immer kleinere Blitze.
Nachdem Oromis den Hilfeschrei seiner Schülerin vernommen und ihre Aufenthaltsort lokalisiert hatte war keine Zeit mehr für ein Gespräch gewesen. Auch hätte es Glaedr nicht mehr rechtzeitig geschafft und wenngleich Oromis auch das Reisen auf diese Art und Weise hasste, so hatte er es doch angewendet um schnell bei seiner Schülerin zu sein, die ihn so flehentlich hergebeten hatte.
Die wenigen Urgal die noch am Leben und bei Bewußtsein waren machten sich bei dem Anblick dieses magischen Schauspiels gänzlich aus dem Staub und Oromis betrachtete die Verwüstung, die seine Schüler hier angerichtet hatten, während er selbst eins und eins zusammen zählte. "Eärwen" meinte er leise und seine Stimme war bar jeder Emotion, "Hilf Kylian Dovydas zu mir zu bringen und macht die Pferde bereit, sammelt das Zaumzeug ein. Glaedr dürfte in einer halben Stunde ebensfalls hier sein und wird die Pferde und uns mitnehmen"
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BeitragThema: Re: Ausläufer im Buckel   Ausläufer im Buckel - Seite 3 EmptySa Jun 07, 2014 12:07 am

Eärwen zuckte wie unter einem Schlag zusammen, als ihr Meister mit einem einzigen Mal und wie aus dem Nichts mitten auf der Lichtung auftauchte und die junge Elfe sackte vollkommen in sich zusammen, als ihr bewusst geworden war, dass sie jetzt zwei Möglichkeiten hatte - entweder Oromis warf sie einfach aus dem Orden oder er brachte sie gleich dafür um, dass sie sich und die anderen gleich mit in Gefahr gebracht hatte. Leise tapsende Schritte erklangen und als sie den Geist ihres eigenen Drachen wieder stärker spürte, der inzwischen neben sie getreten war und den Kopf an ihrer Seite rieb, streckte sie lediglich die Hände aus und umschloss Elrohir, drückte ihn fest an sich. In diesem einen Augenblick fürchtete sie Oromis Reaktion mehr als die Keulen der Urgal, die ihr vorher so zugesetzt hatten und einmal mehr wünschte sie sich, sie wäre einfach ebenso bewusstlos geschlagen worden wie Dovydas, der noch immer mitten auf der Lichtung neben Kylian lag und mühselig kämpfte sie sich wieder zurück auf die Beine.
Zitternd knickte ihr Knie erneut unter ihr weg, aber Eärwen wagte es nicht auch nur einen einzigen Laut von sich zu geben und mit den Schmerzenstränen, die ihr über die Wangen liefen, im Gesicht kämpfte sie sich Schritt um Schritt weiter nach vorn, hinüber zu Dovydas und zog den anderen mit Kylians Hilfe nach oben. Der Körper des bewusstlosen Reiters wog schwer auf ihrer Schulter und Mal um Mal hatte Eärwen das Gefühl, als müsse sie den anderen einfach fallen lassen, weil sie selbst nicht mehr konnte, doch dann war da wieder das Gesicht ihres Meisters vor ihr, der Zorn, den sie selten zuvor dort gesehen hatte und der sie ängstigte. Behutsam ließ sie Dovydas Körper schließlich vor ihren Meister auf den Boden sinken ehe sie wieder zurück zu Elrohir humpelte und sich schließlich einfach wieder in das Gras sinken lassend und den Kopf senkend. "Noah und Brandon Velaryon sind noch unterwegs ... Nesireä beschützt sie vor den Verfolgern. Die Urgal haben ihn gefangen gehalten und er hat uns um Hilfe gebeten", ließ sie schließlich einzig und allein leise verlauten, selbst wenn sie darauf keine Antwort erwartete.
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BeitragThema: Re: Ausläufer im Buckel   Ausläufer im Buckel - Seite 3 EmptySa Jun 07, 2014 12:31 am

Oromis ließ nicht durchblicken ob er ihr zugehört hatte, sondern beugte sich zu Dovydas hinab und besah sich die Wunde, legte die Hand darauf und leise, schnell gesprochene Worte verließen seine Lippen, ließen die Wunde sich langsam zurück bilden, ehe nichts mehr von ihr zu sehen war. Er strich Dovydas das blutige Haar aus dem Gesicht und richtete sich dann langsam auf. Er besah sich noch einmal die Umgebung, zählte die Urgals durch welche auf dem Boden lagen. Er seufzte und wandte sich schließlich an seine Schülerin. "Ich hoffe dir ist bewusst in was für eine Gefahr ihr euch gebracht habt" meinte er leise und verschränkte die Arme vor der Brust. "Das ihr alle hättet sterben können muss ich ja wohl auch nicht extra noch einmal erwähnen." er sah nochmal zu den Urgals, zu den Schülern und seufzte gleichzeitig erleichtert als auch niedergeschlagen. "Ist bei dir alles in Ordnung? Irgendwelche größeren Verletzungen? Hast du Schmerzen?"
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BeitragThema: Re: Ausläufer im Buckel   Ausläufer im Buckel - Seite 3 EmptySa Jun 07, 2014 12:47 am

Eärwen hockte noch immer am Boden, ihren Drachen fest an sich gedrückt, als wolle sie sicher gehen, dass er ihr nicht erneut entrissen werden würde und als Oromis' Stimme schließlich an sie herandrang, zuckte die Elfe lediglich erneut zusammen und schüttelte dann hastig den Kopf. Dass Dovydas verletzt worden war, genügte schon und sie wollte nicht zugeben, dass auch sie es nicht geschafft hatte, die Urgal gänzlich zu bekämpfen und so hielt sie einfach den Mund, wischte sich stattdessen lediglich verhalten über das Gesicht, um die Tränen davon fortzustreichen. Wäre Brandon nicht aufgetaucht und hätten die Urgal den Velaryon nicht verfolgt, dann wäre alles gut gewesen - dann wären Kylian, Noah, Dovydas und sie einfach bei Anbruch der Nacht oder dem nächsten Morgen wieder zurück in Narda gewesen und wären jetzt nicht verletzt. Es war die Schuld des Menschenkindes, dass er ausgerechnet jetzt hierher gekommen war und dass sie jetzt mehr Ärger bekamen als eingeplant und als wären ihre Gedanken ein Tor, hörte sie das leise Rascheln und zwei vollkommen zerstrubbelte Gestalten, die wieder auf die Lichtung traten und die von einem großen, weißen Drachen begleitet wurden, der hinter ihnen mit blutbesudelter Schnauze hertrottete und sich nun seinem eigenen Reiter zuwandte.
"Es geht mir gut, Meister", sagte Eärwen schließlich um ihm keine Antwort schuldig zu bleiben ehe sie sich erneut empor kämpfte und ein paar wankende Schritte hinüber zu den Pferden machte, um diese nach der Hektik wieder zusammen zu treiben. Sie wollte nicht, dass Oromis weitere Fragen stellte, geschweige denn irgendetwas von alledem bemerkte - nicht, nachdem sie ihm ohnehin schon so viele Sorgen bereitet hatte und den Schmerz, den sie empfand und der sie beinahe wieder aufs Neue losweinen ließ ... sie hatte ihn verdient und vielleicht würde es auch notwendig sein, damit sie lernte stärker und besser zu werden.
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