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Thema: Re: Wasserfall Mo Nov 07, 2011 11:05 pm
Sie hatte im ersten Augenblick nicht begriffen, worauf er hinaus wollte als er zu sprechen begonnen hatte, war jeder seiner Bewegungen stirnrunzelnd gefolgt während ihr Verstand versuchte zu begreifen, was es mit alledem auf sich hatte - weshalb er diese Worte formte und nur langsam begann sie zu begreifen. Die verwirrte Miene schwand aus ihrem Gesicht, machte Überraschung und Fassungslosigkeit Platz während die Augen der Elfe ein warmes Leuchten annahmen als sie den Blick über Calebs Gesicht schweifen ließ und vorsichtig eine Hand ausstreckte, sanft über seine Wange streichend und sich wenig später vorbeugend um ihn sacht zu küssen. "Ich bin längst die deine, Caleb", antwortete sie leise als sie sich wieder von ihm gelöst hatte und lächelte während ihre Augen über das kleine Schmuckstück in seiner Hand glitten. Das Metall, aus welchem es gefertigt worden war, glänzte silbrig in dem fahlen Mondlicht, das den Wasserfall und das angrenzende Stück Land, auf dem sie saßen, erhellte. "und wäre ich ein Mensch, dann würde ich ohne zu zögern 'Ja' sagen, um mein Leben gemeinsam mit dir verbringen zu können."
Gast Gast
Thema: Re: Wasserfall Mo Nov 07, 2011 11:36 pm
Im ersten Augenblick brachte Caleb kein einziges Wort über seine Lippen. Es war nicht so, als fiele ihm nichts ein, ganz im Gegenteil, sein Kopf und ganz besonders sein Herz waren voll mit Worten, doch seine Zunge war stumm. Lächelnd sah er Caladhiel an, fasste ihr Gesicht behutsam mit seinen Händen, wobei er mit seiner Eisenhand ganz besonders vorsichtig war. „Du hättest mir keine bessere Antwort geben können. Wenngleich es eine Tatsache ist, dass du kein Mensch bist... aber das ist gut so. Ich würde es mir nicht anders wünschen, selbst wenn es dadurch womöglich einfacher sein könnte. Denn... so wie du bist, bist du für mich perfekt“, sagte er schließlich, sobald seine Zunge ihm wieder die Stimme verlieh, nach der er gesucht hatte. „Ich werde mich auf die Briefe freuen... und das nächste Treffen wird kommen. Ich werde darauf warten und es mit einem Lächeln herbei sehnen“ Langsam ließ er seine Hände sinken, nur um nun die ihren zu ergreifen und ihr den Ring an den Finger zu stecken. Langsam, ruhig, als würde er diesen Augenblick auskosten wollen und sah daraufhin mit einem zufriedenen und zu tiefst glücklichen Ausdruck auf. Dieser Abend hätte, angesichts des nahen Abschiedes, kaum besser werden können...
Caladhiel Admiss
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Thema: Re: Wasserfall Di Nov 08, 2011 12:14 am
Sacht drückte sie seine Hand, die ihre um ihre lag und lächelte für einen Moment still in sich hinein. Der Moment, in dem sie sich wiedersehen würden, lag in nicht allzu weiter Ferne und eben diese Gewissheit war es auch, die ihr den Abschied erleichtern würde, der am nächsten Tag auf sie wartete. Sie wünschte sich, dass dieser Abend, diese Nacht niemals vorüber gehen würde - dass sie auf ewig einfach nur gemeinsam an diesem Ort bleiben könnten, fernab von allen anderen, die mit wachsamen Augen jeden ihrer beider Schritte beobachteten. "Lass uns nicht an das Morgen denken, Caleb", bat sie ihn leise und schüttelte sacht den Kopf, verjagte mit dieser Geste gleichermaßen auch die Gedanken an den morgigen Tag. "Was für mich zählt ist dieser Abend - du und nichts anderes", setzte sie nach einigen Sekunden des Schweigens hinterher und löste langsam eine Hand aus dem sanften Griff, um wenig später ein Pergament zu Tage zu fördern und es in seine Hände zu schieben. "Ein Maskenball der Elfenfürstin von Siltrím. Ich wurde gemeinsam mit einer Begleitung geladen und ich hoffte, dass du mich begleiten würdest?"
Gast Gast
Thema: Re: Wasserfall Di Nov 08, 2011 12:24 am
Erstaunt hob der junge Reiter die Brauen, glättete das Stück Pergament und ließ seinen Blick über die Einladung huschen. Ein Tanzball. Unweigerlich verließ ein leises Seufzen seine Lippen. Oh Gott. Die Erinnerungen an den letzten schoben sich einen Augenblick in sein Bewusstsein. Caleb rümpfte kurz die Nase, zog dann eine Braue hoch und hielt der Elfe das Schreiben hin. „Ich dachte, dass du solche Veranstaltungen nicht magst. Und ich muss leider hinzufügen, ganz zurecht. Die letzte... war nicht sonderlich vergnüglich. Und entspannend ganz und gar nicht“, sagte er und setzte sich wieder etwas bequemer hin. „Aber wenn du es wirklich noch einmal wagen willst und solchen Bällen eine weitere Chance geben möchtest, dann wäre es mir eine Ehre, dich dorthin zu begleiten“, antwortete er lächelnd. „Und hoffen wir, dass es dieses Mal weit aus angenehmer wird. Es wäre mal eine nette Abwechslung“
Caladhiel Admiss
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Thema: Re: Wasserfall Di Nov 08, 2011 12:41 am
Caladhiels Antwort bestand erst aus einem leisen Lachen, das ihre Lippen verließ, noch bevor diese Worte formen konnten. Sie erinnerte sich ebenso gut wie er an den letzten Ball und an alles, was dort geschehen war - an die Vorwürfe, die jeder Seite gemacht wurden und auch an das furchtbare Ende eben jener Festivität, doch sie hatte die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass es dieses Mal anders sein würde - dass sie im Wald der Elfen nicht von Feinden überrascht werden würden, die nach ihrem Leben trachteten. "Ich mag diese Veranstaltungen auch immer noch nicht, Caleb", räumte sie nach einigen Sekunden schmunzelnd ein und zuckte leichtfertig mit den Schultern ehe ihr Gesicht wieder an Ernsthaftigkeit gewann. "Aber ich habe keine Wahl als dorthin zu gehen, denn schließlich kann ich nicht riskieren, dass sich die Fürstin gekränkt oder zurückgesetzt fühlt, gerade nach dem ersten kurzen Aufeinandertreffen in Illirea", fuhr sie fort. "Und diese grausame Aneinanderreihung von Etikette und Höflichkeit würde mir mit dir an meiner Seite um einiges besser gefallen."
Gast Gast
Thema: Re: Wasserfall Di Nov 08, 2011 12:52 am
„Warte...“ Caleb hob beide Arme und schaute die Elfe ernst an. „Du willst damit sagen, dass die Fürstin, von der diese Einladung stammt, jenes spitzohrige Gör ist, die in Ilirea eine dicke Lippe riskiert hat?“, fragte der junge Reiter, wobei er seinerseits an seinen Ohren zog, dass sie denen von Caladhiel, als auch Hermione verblüffend nahe kamen. „Die, wegen der wir dort am Ende diese Diskussionen hatten!? Auf dem Platz beim Brunnen!? DIE IST DAS!?“ Caleb zog erneut eine Braue hoch, lehnte sich ein Stück zurück und musterte Caladhiel zweifelnd. Im nächsten Augenblick kippte er zur Seite und kugelte sich vor Lachen im Gras. „Ihr Elfen seid verrückt! Es ist bewiesen! Ihr schickt euch gegenseitig Einladungen, obwohl ihr euch nicht ausstehen könnt? Sag mir nicht, dass sich dahinter irgendwo eine Logik verbirgt – außer der, dass man seinen Feind auf diese Weise im Auge behalten kann“, brachte er unter Gelächter hervor und schüttelte den Kopf. „Frauen... Ihr könnt erschreckend beängstigend sein. Ehrlich. Fast gruseliger als Arash Huskar. Oder nein! Warte, gruseliger als Scorpio!... Aber auch wesentlich hübscher... dem Himmel sei Dank“
Caladhiel Admiss
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Thema: Re: Wasserfall Mi Nov 09, 2011 12:22 am
Skeptisch besah Caladhiel sich den lachenden jungen Reiter, der sich neben ihr im Gras kugelte und wusste für den ersten Moment nicht, ob sie ihn wegen seiner unverschämten Worte rügen oder in sein Lachen einstimmen sollte. Beides erschien ihr irgendwie nicht richtig und dennoch konnte sie nicht verhindern, dass sich ein amüsiertes Lächeln seinen Weg über ihre Lippen bahnte. Er hatte ja Recht mit dem, was er sagte, auch wenn sie sich wünschte, dass es anders wäre - dass die Fürstin sich keinen so offensichtlichen Faux-Pas geleistet hatte, der selbst Caleb im Gedächtnis geblieben war. "Ich glaube, sie begreift gar nicht, dass wir ihr nicht unbedingt wohlgesonnen sind", führte sie nach einer Weile mit ruhiger Stimme an. "Sie ist noch sehr jung, selbst auf menschliche Sicht hin gesehen und ich glaube, nachdem sie eine Absage des Hohen Rates der Elfen erhalten hat will sie sich nun ins Gedächtnis rufen und beweisen, dass sie etwas zu Stande bringt und wenn ich ehrlich bin, dann werde ich mit Freude ihrem Untergang zusehen, gerade bei all denen, die vermutlich auf der Gästeliste stehen." Sacht stieß sie den jungen Reiter neben sich in die Seite und hob eine Augenbraue während ihr Blick an Skepsis gewann. "Und das hat nichts damit zu tun, dass wir Elfen oder wir Frauen verrückt sind, mein Lieber."
Gast Gast
Thema: Re: Wasserfall Mi Nov 09, 2011 1:03 am
„Wow, ein Teil davon klang fast schon bösartig. Oder Feindselig. Fies und unfreundlich auf jeden Fall. Amüsant, das so offen aus deinem Mund heraus zu hören“, bemerkte Caleb, der sich wieder beruhigt hatte, lediglich das breite Grinsen auf seinem Gesicht zeugte noch von seinem ausgelassenen Lachen. Es musterte Caladhiel, hielt sich die Seite, in der die Elfe ihn gestoßen hatte, auch wenn sie ihm nicht weh tat. „Letzteres würde ich so auch nie... ausdrücken. Jeder ist mal ein wenig verrückt. Und Frauen an sich sind... speziell. Eine Klasse für sich, die wir Männer wohl nie ganz verstehen oder ergründen können, weil und dazu einfach die Zeit fehlt. Wobei... ich sollte mich mal mit ein paar Elfen darüber unterhalten. Womöglich haben sie schon mehr über euch in Erfahrung gebracht“, meinte er und zwinkerte Caladhiel zu. „Es ist seltsam, dass Elfen ihre wahre Meinung und Kommentare für sich behalten, nur um schlimmeres zu vermeiden. Aber angesichts ihres Lebensdauer ist es wohl das Beste... Vielleicht braucht die Fürstin einfach ein wenig, um zu lernen, was sie noch lernen muss“, sprach er seine Vermutung aus und drehte sich auf den Rücken. Er verschränkte seine Arme unter seinem Kopf und sah zu Caladhiel auf.
Caladhiel Admiss
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Thema: Re: Wasserfall Mi Nov 09, 2011 1:17 am
"Ein Streit dauert bei den Elfen Jahrhunderte, Jahrtausende gar, wenn es uns vergönnt ist so lang zu leben", erklärte sie geduldig und winkelte die Beine an, die Hände hinter sich aufstützend und den Kopf in den Nacken legend, um den Blick hinauf in den klaren Himmel zu richten, eine Weile lang die zahlreiche Sterne in der tintenschwarzen Nacht beobachtend. "Wir können uns eine endlose Fehde mit einer anderen Familie nicht erlauben, gerade da Mitglieder von politisch wichtigen Familien teilweise sehr gut darin sind jemanden zur Weißglut zu bringen, ohne dabei selbst ihr Gesicht zu verlieren - Teyran Barad wurde ein Opfer eines solchen Ränkespiels und nun ist er aus Ellesméra verbannt worden", fuhr sie fort und ließ sich nach einer Weile zurück in das Gras neben ihn sinken. Ihre eigene Erklärung war es gewesen, die ihr erneut aufzeigte, aus welchem Grund sie glücklich darüber war, nicht mehr bei ihrem eigenen Volk leben zu müssen, denn im Gegensatz zu ihnen, hatte sie niemals lernen müssen, wie man andere sehr diplomatisch über den Tisch zog.
Gast Gast
Thema: Re: Wasserfall Mi Nov 09, 2011 3:53 pm
„Himmel... bei euch sollte man wirklich vorsichtig sein. Ein Wunder, dass ich nicht bei meinem letzten Besuch in Ellesmera verbannt wurde. Aber damals ging ohnehin alles mögliche drunter und drüber, vermutlich fiel ich deswegen nicht sonderlich auf. Zumindest nicht negativ“ Caleb tat es der Elfe gleich und schaute lächelnd hinauf zu den Sternen, als diese sich neben ihn sinken ließ. Zwischen ein paar Blättern blitzte der Mond hervor, welcher in dieser Nacht einen fast vollkommen runden Körper hatte. Das gelbliche Licht malte das Laub der Blätter an und erhellte die späte Stunde. Es war so ruhig und friedlich um sie herum, das man meinen könnte, das Land hätte überhaupt keine Probleme, keine Feinde, kein Übel, das auf ihm wandelt. Langsam huschte sein Blick zur Elfe hinüber, bemerkte, wie der Mond sich in ihren Augen spiegelte und das Licht der Sterne sich in ihrem dunklen Haar verfangen hatte. Ihr dunkles, braunes Haar glänzte und verleitete ihn einmal mehr dazu, mit seinen Fingern hindurch zu fahren. Sie sollten die ernsten Themen an diesem Abend hinter sich lassen, um keine Zeit mehr weiter zu vergeuden. Seine Mundwinkel zuckten kurz und dann hob er die Hand. „Komm“, sagte der junge Reiter, ergriff ihre Hand und stützte sich dabei auf seinen anderen Arm. „Lerne fallen!“, wisperte er schmunzelnd, lehnte sich zu ihr hinpber und küsste sie.
Caladhiel Admiss
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Thema: Re: Wasserfall Mi Nov 09, 2011 10:06 pm
Im ersten Moment noch die Stirn runzelnd ließ sie sich mit seiner Hilfe hochziehen und lächelte bei seinen folgenden Worten leicht. Ihr Herz schlug schnell während sie zum ersten Mal das Gefühl des Fallen erlebte, das ihr nicht bang werden ließ. Es war, als fiele sie hinab in eine sanfte Wolke als sie seinen Kuss sanft erwiderte und würde von eben dieser Wolke fortgetragen. Fort in eine ruhigere, friedlichere Welt, die keinerlei Sorgen und Ängste für sie bereit hielt. Fort in eine Welt, in der niemanden es scherte, ob sie zusammen waren und in der sie nicht mehr ständig getrennt wurden, in der das Wort des Abschieds nicht mehr interessierte. Sie waren hier in einem Paradies angekommen, aus dem sie niemand mehr vertreiben konnte bevor sich am morgigen Tag ihrer beider Wege erneut trennen würden, doch all dies sollte für diesen Abend nicht weiter zählen. Zögerlich erst, dann mit wachsender Sicherheit glitten ihre schlanken Finger über die weiche Haut seiner Hände, lösten sich sanft aus deren Griff, glitten seine Arme hinauf und verschränkten sich schließlich in seinem Nacken, gerade so als befürchte sie, es wäre das letzte Mal, dass sie einander so nah sein konnten an einem so friedlichen Ort wie diesem hier. Ein angenehmer Schauer jagte ihr über den Rücken während die Schläge ihres Herzens heftiger wurden, dem steten Pulsieren des Herzens eines jungen Vogels glichen, welcher die Welt gerade zum ersten Mal in all ihrer Schönheit erblickte. Unschuldig schien der Mond auf die beiden Liebenden hinab, erhellte in einem diffusen, sanftem Licht die Szene, welche sich dort unten an dem Wasserfall abspielte während die Sterne sich wie eine große Decke über ihnen ausbreiteten, sie umarmten und sie die Wirklichkeit vergessen ließen. Für diesen einen Moment des Glücks, der ihnen vergönnt war und von dem sie sich beide wünschten, er würde niemals vorübergehen, würde niemals enden. Für diese eine Nacht.
Mit dem ersten Sonnenstrahl, der seinen Weg zu ihnen hinab fand, löste sich auch die Trance der Elfe, die ihrem Volk den Schlaf ersetzte und sie öffnete langsam die müden Augen, wünschte sich, sie könne sich einreden, sie würde träumen. Wünschte sich bei dem nächsten Blinzeln, es wäre noch tiefe Nacht und ihnen wäre noch einige Zeit gemeinsam vergönnt. Zu Zweit. Doch das lebhafte Zwitschern der Vögel, ihr Gesang belehrte sie eines Besseren und mit einem bedauernden Seufzen auf den Lippen stützte sie sich auf, strich sich die langen Haare über die Schultern zurück, die ihr wirr über die Schultern fielen und in ihrem Rücken kitzelten. Mit einem warmen Lächeln blickte sie hinab auf das schlafende Gesicht des jüngeren Reiters und beobachtete eine Weile lang seine gleichmäßigen, ruhigen Atemzüge. Frieden und Entspannung sprach aus seinen Zügen - eben die Empfindungen, in denen sie sich am liebsten selbst wieder verloren hätte und die ihr die Erinnerung an die letzte Nacht lebhafter werden ließen. Sie wollte sie bewahren während seiner Abwesenheit - sie sorgsam verschließen, als wäre die Erinnerung ihrer beider Schatz und wertvollstes Gut. Etwas, von dem niemand außer ihnen beiden wusste.
Gast Gast
Thema: Re: Wasserfall Mi Nov 09, 2011 10:38 pm
Caleb. Der junge Reiter kniff die Augen zusammen und verzog den Mund zu einer grimmigen Linie. Kleiner, du solltest aufstehen, es wird langsam Zeit zum Aufbruch und du musst noch deine Sachen aus dem Zimmer holen, raunte die tiefe Stimme seines Drachens in Calebs Kopf, die ihn unsanft aus seinen schönen Träumen rissen. Blinzelnd öffnete er langsam seine Augen, fuhr sich über das blonde Haar und schaute dann auf. „Guten Morgen“, grüßte er die Elfe lächelnd, machte Anstalten sich aufsetzen zu wollen, aber ließ es dann wieder, wobei er sein Gesicht schmerzlich verzog. „Urgh...Ich glaube, ich werde alt“, murrte er, wobei er jedoch nicht lange ernst drein schaute. Es reichte ein Blick in ihr Antlitz und seine Mundwinkel zuckten unweigerlich nach oben. Wie sehr wünschte er sich, doch öfters neben ihr aufwachen zu können... Erst jetzt bemerkte Caleb das Zwitschern der Vögel und das warme Sonnenlicht, dass auf ihrer beiden Gesichter fiel, ehe er das leise Murmeln seines Drachens vernahm. Caleb, ich weiß, dass ich störe, aber du musst los. Ja... ja, ist ja gut, gab dieser seufzend in Gedanken zurück und raffte sie nun doch mühselig auf. „Aeon“, sagte er knapp und tippte sich gegen die Stirn. „Ich soll mich auf den Weg machen“
Caladhiel Admiss
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Thema: Re: Wasserfall Mi Nov 09, 2011 11:13 pm
Langsam nickte Caladhiel und richtete sich ebenfalls auf, in Gedanken ebenso die mahnende Stimme ihres Drachen hörend, der sie darauf aufmerksam machte, dass sie ihn in der gestrigen Nacht völlig wortlos aus ihren Gedanken verbannt hatte. Die Realität und ihre täglichen Pflichten machten mit der Macht eines Hammerschlags auf sich aufmerksam, zerstörte den Moment des Friedens und des Glücks, den sie in der gestrigen Nacht gehabt hatten. Sie wollte sich nicht von ihm verabschieden, wenn auch das nächste Treffen in nicht allzu weiter Ferne lag - sie würden beide nicht mehr dieselben sein, die sie jetzt waren. "Ich weiß ...", bestätigte sie ihm leise und zwang ein scheinbar sorgloses Lächeln auf ihre Züge, das jedoch nur wenige Augenblicke dort verharrte und schließlich barst, als wäre es nur aus dünnem Glas gewesen. Sie hob eine Hand, strich sich damit erneut durch die langen, dunklen Haare um diese zu ordnen und mit dieser Geste auch gleichzeitig das schmerzhafte Stechen in ihrer Brust verdrängen wollend, das sich dort bemerkbar machte. Langsam machte sie einen Schritt nach vorn, nur um wenig später nach seinen Händen zu greifen und sanft über die weiche Haut zu streicheln. "Ich werde hier sein, wenn du zurückkehrst", versprach sie ihm erneut mit leiser Stimme, ein stummes Bedauern in den Augen, die ihren verschleierten Blick auf sein Gesicht richteten. "Ich werde warten."
Gast Gast
Thema: Re: Wasserfall Mi Nov 09, 2011 11:37 pm
„Und ich werde zurückkehren“ Caleb drückte sanft ihre Hand, wagte es nicht, das gleiche mit seinem eisernen Arm zu tun, aus Angst sie unbedacht zu verletzen. Er fühlte sich nicht ganz Herr über seine Gefühle. Alles in ihm schrie, er solle bei ihr bleiben, einen anderen Meister suchen, wenn es denn sein musste. Aber seine Vernunft war lauter, seltsamerweise, obwohl sie sich sonst immer so zurückhielt, vor allem früher. Der junge Reiter presste die Lippen aufeinander, während er ihren Blick erwiderte und in ihre Augen schaute. Es würde das letzte Mal für eine sehr lange Zeit sein, bis zum Ball, und dann... wer weiß, wie lange. Liebe war wirklich derart beängstigend. Etwas, das so schwer zu finden war, sollte nicht so leicht zu verlieren sein. Caleb atmete tief ein, drückte ihre Hand noch einmal und zog seine Arme beide zurück. „Ich liebe dich“, wisperte er leise, gab ihr einen Abschiedskuss und trat daraufhin zurück. „Bis bald“ Dann wandte er sich um und ging. Er vermied es, sich noch einmal umzusehen, da er befürchtete, am Ende doch zu bleiben. Seine Schritte fühlten sich an, als wären seine Beine aus Blei, so schwer erschienen sie ihm, selbst dann noch, als er die Festung erreichte. Am Vortag hatte er bereits gepackt, sodass er nur kurz in sein Zimmer gehen musste, nahm seine Taschen und verließ anschließend mit Vrael die Insel.
Tbc: Ilirea
Caladhiel Admiss
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Thema: Re: Wasserfall Mi Nov 09, 2011 11:59 pm
Sie musste all ihre Willenskraft aufbringen, um stehen zu bleiben, ihre Beine dazu zu zwingen sich nicht noch einmal in Bewegung zu setzen, um ihm zu folgen, ihn aufzuhalten, festzuhalten um zu verhindern, dass er ging. Sie wusste, dass er gehen musste, dass er ebenso wenig eine Wahl hatte wie sie, die hier auf der Insel bleiben und so tun musste, als wäre nichts geschehen. Tun musste, als wäre niemals etwas gewesen. Lediglich ihre Augen, in denen ein sehnsüchtiger, trauriger Ausdruck lag, verfolgten seine langsamen Schritte, die endgültig das Ende eines Abschnitts bezeichneten - die ihre erste Trennung bezeichneten, die sie beide nicht gewollt hatten. "Ich liebe dich", wisperte sie noch in den Wind ehe seine Gestalt von den Hügeln der Insel verschluckt wurde und sie allein auf der Lichtung zurückblieb. Sie senkte den Blick, blinzelte die Tränen hinfort, die der bittere Schmerz des Abschieds hinterlassen hatte, schaffte es jedoch nicht ihre Gedanken von dem jüngeren Reiter abzuwenden, denn spätestens als ihr Blick auf den kleinen Ring an ihrem Finger fiel und sie sich an das Versprechen erinnerte, dass sie sich beide gegeben hatten, kehrte das traurige Lächeln auf ihre feinen Züge zurück. Dennoch fiel es ihr schwer sich ebenfalls in Bewegung zu setzen, einen Schritt nach dem anderen zu machen und sich mit diesen Schritten auch von dem kleinen Geheimnis zu entfernen, das in ihrer Erinnerung ruhte. Er hatte versprochen zurückzukehren und sie würde die Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft nicht aufgeben.