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Thema: Re: Gasthaus 'Rouge Amours' So Jul 25, 2010 2:27 am
Mit einer einzigen fließenden Bewegung erhob die Elfe sich und trat zu Destelle hinüber, hob eine Hand und legte sie eben jener auf die Schulter. Für den kurzen Augenblick war sie versucht der anderen die benötigte Ruhe zu geben aber andererseits wollte sie ihre Retterin nicht angreifen. "Die Reiter werden nichts gegen Vladimir unternehmen. Sie sind der Meinung, die Menschen sollen sich selbst helfen" Sie brach ab, beugte sich ein Stück hinab um Destelle in die Augen zu sehen. "Die Elfen werden etwas gegen ihn unternehmen und Vladimir weiß das. Lord Ethra, unser Ratsherr, wird nicht zulassen, dass ein Schatten die Welt der Nachkommenden beherrscht."Für den Bruchteil einer Sekunde war Schmerz in den Augen der Elfenfrau aufgetaucht und ruckartig wandte Nyarálin den Blick von Destells Gesicht ab, begab sich wieder zurück zu ihrem Platz.
Gast Gast
Thema: Re: Gasthaus 'Rouge Amours' So Jul 25, 2010 2:39 am
Destelle hob den Kopf an. Die Reiter lassen die Menschen im Stich? "Was für eine Tragödie. Den Reitern ist die Menschheit egal, die Elfen werden statt ihrer uns retten. Die Welt verdunkelt sich, dass kann ich sagen obwohl ich keinerlei von Magie beherrsche.", meinte sie diesmal gelassener. Die Elfe hatte ihr eine gewisse Vertraulichkeit geschenkt, die sie wieder fröhlich stimmte. "Sie sind der erste echte Elf, den ich jemals gesehen habe. Ich bewundere die Elfen...", erklärte sie lächelnd und nahm noch ein Schluck des Alkohols. Danach legte sie ihn auf den Tisch, eigentlich trank sie nichts...
Nyaralin Königin der Elfen
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Thema: Re: Gasthaus 'Rouge Amours' So Jul 25, 2010 2:42 am
Nyarálin runzelte die Stirn, hatte sie diese Worte doch zum ersten Mal gehört. "Weshalb bewundert Ihr uns?", hakte sie schließlich mit verstecktem Interesse nach. "Weshalb seid ihr Nachkommenden so sehr von unserem Volk fasziniert? Männer, die alles dafür gäben eine unserer Frauen zu haben und ebenso Frauen, die unseren Männern unwiderbringlich verfallen. Ich begreife es nicht."
Gast Gast
Thema: Re: Gasthaus 'Rouge Amours' So Jul 25, 2010 2:53 am
Schmunzelnd schloss sie die Augen. "Ihr Elfen verkörpert alles Schöne und Gute. Euer Leben ist wie eine Lilie, etwas wunderschönes, weiches, sanftes. Viele fürchten sich vor Euch, den Elfen, aber ich teile diese Furcht nicht. Ich beneide die Elfen, ihre Städte, ihre Kultur. Manchmal stelle ich mir vor, wie es wäre selbst ein Elf zu sein. Ein Geschöpf, an dem die Räder der Zeit vorbei-gleiten und es nicht berühren. Ein Geschöpf, welches undenkbare Geschwindigkeit, Anmut, Kraft und Eleganz hat. Ein intelligentes und zudem wunderschönes Geschöpf. Wir Menschen haben unser Licht längst verloren. Ihr braucht nur Menschen wie Vladimir anzuschauen. Ihr Licht ist zum Schatten geworden. Unsere Kultur ist niedrig und barbarisch. Die Massen in meiner Taverne sind mein Beweis.", Destelle erzählte und hatte diesen traurigen Blick, obwohl sie vorher glücklich war. "Ja es stimmt, ich verachte die Menschen und ihr barbarisches Verhalten...", sagte die Wirtin des Hauses, mit einem Tonfall, als ob sie selbst kein Mensch wäre. Diese Frau...war intelligenter als so manch Magier, das obwohl sie eine Wirtin ist. Destelle bereute es nicht mit Nyaralin ihre Ansicht der Welt zu teilen, sie war eine gute Gesprächspartnerin und zudem sehr intelligent.
Gast Gast
Thema: Re: Gasthaus 'Rouge Amours' So Jul 25, 2010 10:16 am
Baldor war das Warten endgültig Leid. Dafür war er nicht da, er stand auf schob sich trotz dem Protest der Schankmaiden an der Theke vorbei, zu einer Tür die zu Destelles Wohnung führt, sie war verschlossen, doch mit einem kräftigen Ruck hob er sie aus den Angeln und trat ein. Die Szene vor ihm war perplex, aber er wurde nicht dafür bezahlt sich großartig Gedanken zu machen. "Destelle... Ich bin als Beauftragter der Stadt unterwegs!"
Nyaralin Königin der Elfen
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Thema: Re: Gasthaus 'Rouge Amours' So Jul 25, 2010 10:56 am
Nyarálin hatte über Destelles Ausführungen leise lachen müssen. Die andere stellte sich also vor, wie es war selbst ein Elf zu sein. Ein merkwürdiger Gedanke, wenn die Elfin die Wirtin so musterte - für einen Elfen war sie zu menschlich, ihr Wesen zu sehr der Hektik der Menschenwelt verfallen. Gerade als sie antworten wollte war ein lautes Geräusch zu vernehmen und sie fuhr zu Tür rum. Hatte dieser Mann gerade wirklich die Tür allein aus den Angeln gehoben? Sie schluckte, fühlte sich mit einem Mal noch kleiner als sie es ohnehin war. Als sie seine Worte wahr nahm war ihre Handlung die Kapuze des Umhangs wieder über ihren Kopf zu ziehen.
Gast Gast
Thema: Re: Gasthaus 'Rouge Amours' So Jul 25, 2010 10:59 am
Baldor ließ seinen Speer auf den Boden krachen. Eine seltsame und durch und durch beeindruckende Waffe. Seine dunkle Augen strichen emotionslos durch den Raum. Der Hüne blickte auf Nyaralin. "Und wer seid ihr?" fragte er emotionslos
Nyaralin Königin der Elfen
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Thema: Re: Gasthaus 'Rouge Amours' So Jul 25, 2010 11:04 am
"Nur ein Besucher", antwortete sie schlichtweg auf seine Frage hin, heftete ihren Blick auf den Tisch und zwang sich ihn nicht mehr abzuwenden. Sie wollte ihn nicht dauerhaft anstarren und sich darüber klar werden, dass sie selbst als Elfe keine Chance haben würde an ihm vorbei zu kommen. Andererseits wollte sie Destelle auch nicht allein lassen mit dem Mann, von dem sie alles aber nichts Gutes erwartete.
"Moment mal. Ihr seid die Elfe, welche Graf Vladimir sucht!" sagte Baldor und erhob seine Lanze. "Ihr seid hiermit Festgenommen, im Namen seiner zukünftigen Majestät!"
Nyaralin Königin der Elfen
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Erneut fuhr Nyarálin hoch, starrte den anderen an ehe sie ruckartig aufstand. Ihre Gestalt wirkte wie ein Kind im Gegensatz zu seiner Größe und für den kurzen Augenblick dachte sie darüber nach, wie es am besten möglich war an ihm vorbei zu kommen - schlussendlich entschied sie sich einfach die Schnelligkeit zu nutzen und hastete an ihm vorbei.
"Nicht so schnell!" meinte Baldor und versuchte Nyaralin zu erwischen,doch die Elfe war schneller als er und entkam im letzten Moment seiner Pranke. Baldor stieß die Lanze auf den Boden. "Dafür werdet ihr bezahlen Frau Lemour!"
Unbeeindruckt sah Destelle ihm entgegen. "Wann werdet ihr Männer verstehen, dass die Welt nicht von Geld regiert wird? Ihr seid barbarisch, genau wie Urgals, wahrscheinlich noch schlimmer.", sagte sie, sah daraufhin zum Glas und dann wieder zu dem leeren Stuhl, wo die Elfin gesessen war. Sie war verschwunden, ließ Destelle allein und hastete eigensinnig durch die Straßen Dras-Leonas. Was für eine Schande, ich dachte ich kann jemandem vertrauen. Als ob sie Angst vor diesem Typen haben sollte... Destelle stand auf und ging zu dem Mann, der gerade die Tür eingeschlagen hatte. "Was führt dich hierher...Baldor?"
"Ihr habt Steuerrückzahlung zu leisten! Die Umbaumaßnahmen in eurer Taverne -die Luftschächte- wurden nie bei der Stadt angemeldet! Das verlangt ein Bußgeld,welches sich - einschließlich Zinsen - in den letzten Jahren auf eine Summer von 55.000 Kronen beläuft, ich bin hier um das Gasthaus zu Pfänden!" erklärte der Hüne und sah kalt und emotionslos auf Destell hinab.
Ein leichter Seufzer gefolgt von einem Lächeln. "Achso..die Lüftungsschächte...", sagte sie ruhiger als vorher. Es tat gut zu wissen, dass der Typ nur ein Steuereintreiber war. 55.000 Kronen würden bedeuten den ganzen Umsatz des Monats herzugeben. Trotzdem besser als gefoltert und dann umgebracht zu werden, dachte sie sich vergnügt und ging zu einem Kasten, den sie aufmachte. Sie räumte ein paar Sachen aus dem Weg und nahm einen fußball-großen Sack hinaus, den sie Baldor zuwarf. "Das macht 49.000 Kronen. Weißt du eigentlich, warum ihr erst jetzt daraufgekommen seid?", fragte sie grinsend, während sie alle Sachen wieder in den Kasten stopft und hinter einer Tür verschwand. Ihr Stimme ertönte aus dem Nebenzimmer. "Ach egal, vergiss es Baldor. Geld, Geld, Geld..." Sie kam mit einem kleineren Sack aus dem Schlafzimmer, den sie ihm elegant zuwarf. "Das müssten dann 55.000 Kronen sein. Du hast mir die ganzen Ersparnisse genommen.", sie schnitt kurz eine Grimasse. "Ja, schau mich nicht so an! Geh endlich.", schnaubte sie und drehte sich um, so dass sie aus dem Fenster die Straßen Dras-Leonas beobachten konnte.
"Da wäre noch eine klitzekleine Kleinigkeit...." meinte Baldor betont ruhig. "Destelle, ihr seid hiermit festgenommen! Euch wird vorgeworfen einer Elfe unterschlupf geboten zu haben, welche vom König gesucht wird! Solltet ihr euch widersetzen werden all eure Angestellten als Mittäter ebenfalls verhaftet!"
"Ich hab leider nicht vor, irgendwo hinzugehen...", antwortete sie und drehte sich um, um ihn direkt anschauen zu können. "Außerdem hast du keine Beweise, meine Mitarbeiterinnen sind längst über alle Berge verstreut, Baldor.", sie lächelte im entgegen. "Wie auch immer, ich komme gleich. Schließlich kann ich in dem Kleid wohl schlecht verhaftet werden.", meinte sie und ging zum Schlafzimmer, schlug die Tür zu. Zuerst waren nur einige Geräusche zu hören. Es verstrichen 5 Minuten, aber Destelle war noch immer nicht fertig. Nach 20 Minuten würde der Mann wohl die Nerven verlieren...
Baldor ging Destelle direkt nach. "Frau Lemour, es interessiert die Stadt - und mich in keinster Weise wie sie bei ihrer Verhaftung aussehen! Ich muss sie bittne sofort mit mir zu kommen oder sie werden wegen Behinderung der Staatsarbeit direkt hier und jetzt hingerichtet!"
"Du willst eine Frau umbringen? Irgendwie bist du herzlos.", meinte sie, blieb stehen und sah dann zu ihm. Er war wirklich bereit sie umzubringen. "Gut, dann werde ich wohl sterben. Obwohl du besser als ich weißt, dass meine Verbindungen meinen Tod wohl nicht leicht hinnehmen werden.", erklärte sie ohne mit der Wimper zu zucken. Sie schloss die Augen und wartete darauf, dass es endlich vorbei ist...
"Niemand stellt sich gegen Zar´roc!" meinte Baldor eiskalt und seine Lanze sauste auf Destelle nieder, zerris ihr Wadenbein. "Sie sind festgenommen Frau Lemour, weitere Drohungen werden unverzüglich bestraft. Ich habe freie Hand!"
"Ahhhhhrgh!", sie schrie auf als sie den stechenden Schmerz in ihrem Bein spürte. Ihr Gleichgewicht verlierend fiel sie hin und hielt die Hand auf die große Wunde, das Blut spritzte umher, als sie die Panik ergriff. ER WÜRDE SIE UMBRINGEN!!! Sie rollte sich hastig zur Seite, direkt im Schlafzimmer, reagierte blitzschnell und schloss die Tür. Daraufhin zwang sie sich auf und sperrte die Tür von innen aus. Im Zimmer gab es nur ein Fenster, zu dem sie hin hüpfte, Gott sei dank war ihr Zimmer im Erdgeschoss. Langsam öffnete sie das Fenster und sah kurz zur Tür, die Baldor wohl nicht sehr lange aufhalten würde.
"Ja, sicher.", antwortete sie und sprang hastig aus dem Fenster. Sie rollte sich beim aufkommen ab, schrie dann aber auf, da ihr Bein schmerzte. Sie schloss von außen das Fenster schnell zu und hastete nach rechts, humpelnd kam sie zwar nicht wirklich schnell vor, aber die vorbeigehenden Massen konnten sie einigermaßen verdecken. Da sie die Kutte noch nicht abgelegt hatte, konnte sie sie schnell über den Kopf ziehen, so dass ihre roten Haare nicht mehr sichtbar waren. Sie hörte die Schreie des Mannes, also humpelte sie noch schneller weg.
Baldor blieb nach wenigen Metern stehen. Es war seines Standes nicht würdig einer Wirtin hinterher zu rennen. Eine Zeichnung ihres Gesichts und eine Beschreibung würden bald durchs ganze Land gehen und sie als Vogelfreie brandmarken. Sie kam nicht weit.
Als sie bemerkte, dass Baldor sie nicht weiter verfolgte fiel ihr ein Stein vom Herzen. Sie bog in einer Seitenstraße ab, setzte sich hin und sah zu ihrem Bein. Gehend würde sie nicht weit kommen. Ihr Gesicht war viel zu bekannt, so dass sie sich noch im Land aufhalten konnte, die einzige Möglichkeit wären die Zwerge, die Elfen oder Surda. Aber warum sollten sie eine einsame Wirtin einfach so annehmen?
Sie zerriss einen Stofffetzen von ihrem Kleid und band es um ihr Bein, so stoppte sie die Blutung. Die Tore der Stadt waren noch offen, wenn sie ein Pferd kauft, wäre sie noch in der Lage zu fliehen. Ich hab gar kein Geld...verdammt! Die Wirtin stand wieder auf. Alles was sie ihr ganzes Leben lang aufgebaut hatte, verlor sie in diesem Augenblick. Ein paar Tränen rannten ihr Gesicht hinunter und tropften dann auf dem kalten Boden. Nach einigen Augenblicken verschwand die Frau auch schon wieder.
Gast Gast
Thema: Re: Gasthaus 'Rouge Amours' So Aug 15, 2010 7:24 pm
Die hölzerne Tür schlug auf, als sie gegen die Wand geknallt wurde ... und fiel dann auf dem Boden. So lang war es gar nicht her, dass Destelle ihre Taverne verließ, aber vermutlich hatte Vladimir doch genug Zeit um sie zu einer Ruine zu machen. Stirnrunzelnd ging sie hinein, öffnete alle Fenster und hustete ein paar Mal, der Staub hier war dick abgelagert. Das kann ruhig als Horrorhaus-museum benutzt werden. Es dauerte nicht lang, da hatte sie ihre versteckten Schlüssel gefunden. All die Verstecke die sie hatte, um ihr Geld verschwinden zu lassen, würde sie nie im Leben finden, aber was soll's! Solange sie mindestens 300 Kronen findet, wird sie froh sein.
Das Glück hatte sie wohl nicht verlassen, 370 Kronen fand sie - und das an den ungeheuerlichsten Orten. In einer Wand, auf dem Kronleuchter und im Fensterrahmen. Vermutlich konnte sie das doppelte finden, wenn sie Lust und Laune hätte. Natürlich hatte sie nicht, das was sie fand reichte ihr vollkommen aus. Sie schloss alles wieder und verschwand aus der alten Taverne, mit herzzerreißenden Erinnerungen an die Vergangenheit.