Farodin blickte zu seiner und Nyarálins Hand, genoss schweigend die Berührung und ihre Worte. Er erinnerte sich an früher, wie sie Zeit in Ellesmera verbrachten, am See, oder auch hier im Garten. Dabei sah er ihr Gesicht ganz deutlich, ihr blondes Haar, welches nun silbern im Mondschein glänzte, ihre türkisfarbenen Augen, die einem verschlingenden Ocean glichen. Einem Ozean, in dessen Wellen und dunklen Tiefen er jederzeit ohne zu zögern springen würde. „Und ich bin mir sicher, dass auch der jener Elf dich niemals vergessen hat“, sagte er nach einer Weile und nickte knapp. „Als du doch vorhin entschuldigt hast... weißt du, das ist so: Wir sehen die Sterne dort oben und sie sind wirklich wunderschön, darin sind wir uns gewiss einig. Aber.. würden sie auch so schön funkeln, wenn der Himmel um sie herum nicht schwarz wäre? Nein... nein. Wer das Schöne sehen will, muss auch den Schatten in Kauf nehmen. Und ich sehe dich und es gibt für mich nichts, das schöner ist... liebenswürdiger...nichts, nur dich, Elatariel“ Und ganz gleich wie groß der Schatten ist, er war bereit ihn in Kauf zu nehmen...
Nyaralin Königin der Elfen
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Sie lächelte unweigerlich, hob langsam den Blick und richtete ihre Augen auf seine Gestalt, hob die Hand und fuhr sacht über seine Wange ehe sie schwach den Kopf schüttelte während ihre andere für einen kurzen Moment in der Bewegung innehielt bevor sie damit fortfuhr, ein kurzes Zeichen setzte, dass sie nichts von alledem zurückwies, ihn gewähren ließ bei dem, was er tat. "All das habe ich nicht verdient ...", brachte sie hervor und hob die freie Hand erneut, legte sie auf Höhe seines Herzens. "Alles, was ich je wollte war ein ruhiges Leben und nun scheint es, als habe dich das Schicksal gesandt, nur um mich zu finden und nach Hause zu geleiten." Sie blickte hinab auf ihre Hand, welche noch immer auf seiner Brust ruhte. "Ich habe dir nie gesagt, wo meines ist ..." Sie neigte den Kopf, deutete mit einer kurzen Bewegung auf ihre Hand. "Genau dort."
„Das habe ich gehofft. Doch ich wäre auch hier gekommen, um dich zu suchen und zu finden, wenn dem nicht so gewesen wäre. Deine Nähe wäre Dank genug gewesen“, ließ Farodin sie wissen und legte seine eine Hand auf die ihre, die auf seiner Brust lag. Behutsam umfasste er sie mit seinen Fingern, löste sich von jener Stelle und küsste ihre Hand. „Das ist mehr, als ich verdient habe“, sagte er, senkte dabei leicht seinen Blick „Lass uns gehen. Ich bringe dich zu unserem Haus... dort kannst du schlafen und dich ein wenig erholen. Und Morgen... ist auch noch ein Tag“ Lächelnd stand er auf, ohne jedoch dabei ihre Hand los zu lassen.
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"Selbst, wenn dies der letzte wäre, so würde ich nichts bereuen",gab sie zurück und kam selbst langsam auf die Füße. Ihre Beine fühlten sich unter ihr wie Wackelpudding an und für einen Moment lang schwankte sie, war dankbar für den Halt, den ihr seine Hand gab. Was mochte man nur von ihr denken, wenn sie so in einem Haus auftauchte, das sie schon seit einer Ewigkeit nicht betreten zu haben schien und in der Tat hatte sie es vermieden Rhunöns Sitz zu betreten - zu sehr hatten die Erinnerungen an die gemeinsame Vergangenheit mit deren Sohn geschmerzt. Sie drückte sacht seine Hand ehe sie sich langsam in Bewegung setzte. Sollten die nächsten Tage kommen, sollte die Welt über ihr doch zusammenbrechen ...
Vorsichtig hielt Farodin ihre Hand umfasst, musterte sie immer wieder ein wenig besorgt von der Seite, aus Angst, ihre Beine würden nachgeben. Innerlich stellte er sich bereits darauf ein, so dass er sie jeden Augenblick rechtzeitig halten und stützen konnte. Die beiden Elfen verließen den Garten, während die Sterne ihnen stumm folgten und der Mond deren Schatten in die Länge zog...
Mhink hatte Nyaralin nich suchen müssen, sein Gespür hatte ihm verraten wo sie sich befand, er kletterte auf die Bank, setzte sich neben sie und legte seinen Schwanz um ihre Hüften. Lange schwieg er, ehe er sie anschaute, dne Kopf schief legte und sowas wie ein Lächeln zustande brachte.
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Die Elfe gab eben jenes Lächeln ebenso schwach zurück und hob die Hand, strich dem Werkater sacht über den Kopf. Vor einigen Stunden bereits hatte sie sich entschieden das Haus zu verlassen, war die Hektik darin ihr doch zuviel geworden angesichts des Gespräches, das sie vor kurzem hinter sich gebracht hatte. "Mhink. Ich hatte nicht mit dir gerechnet."
Das höre ich öfter... gab Mhink zurück und gab sein wohlbekanntes Schnurren von sich. Dellanir sagte das Gleiche, als im Königspalast antraf.... Es ist alles geklärt, sie ist nicht begeistert aber sie wird keinen Widerspruch einlegen - solange er sich angemessen benimmt soll ich ausrichten....
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"Ich danke dir",sagte sie aufrichtig und nickte dann bedächtig. Sollte Julian sich nicht angemessen verhalten, würde sie persönlich dafür sorgen, dass er aus dem Elfenreich verschwand - ohne eine einzige Erinnerung daran zu behalten. Sie wollte Dellanirs Geduld und die Gutmütigkeit der Königin nicht unnötig auf die Probe stellen, in dem sie Julian weiterhin dulden musste, obgleich er keinerlei Respekt zeigte. "Julian wird hoffentlich keinen Fehler machen."
Wenn doch kratz ich ihm die augen aus! Hier geht es immerhin auch um MEINE Ehre, ich habe mich für ihn verbürgt! er tappste zuerst mit der linken, dann der Pfoten auf, und begann eine Melodie zu summen.
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"Das war ein sehr nobler Zug von dir, angesichts des Verhaltens, das er dir zuteil werden ließ, Mhink", entgegnete sie überrascht. Julian hatte Mhink einiges zu verdanken und vermutlich würde der Reiter es niemals einsehen geschweige denn wertschätzen, was der Werkater für ihn getan hatte. Er war ein Mensch ... die Menschen schätzten Dinge immer erst, wenn alles für sie verloren schien.
Ich bin in seinen Augen nur ein exotisches Haustier, genauso wie Eluneya... Es ist erschreckend, welch Arroganz er an den Tag legt, ich habe dies nicht für ihn getan - sondern für seine Frau, sein Kind und euch! gab er zu. Er seufzte und sah Nyaralin dann an. Er wird nocht viel Ärger bedeuten glaubt mir!
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"Ja, daran zweifle ich nicht einmal", stimmte sie leise zu und legte gedankenverloren den Kopf in den Nacken, zum Himmel hinaufblickend. "Julian ist ein Mann, der vom Bösen nur allzu leicht korrupiert werden kann ... das war der Grund, weshalb ich ihn aus diesem Wirkungskreis ziehen wollte, damit das Böse ihn nicht mehr findet und er damit noch mehr Leid verursachen kann als er es ohnehin schon tat."
Lasst euch von der Dunkelheit der Nacht gesagt sein: Ihr schiebt den Verlauf der Geschichte nur auf... meinte Mhink leise. Wenn alles verloren scheint, blickt auf die Geburststunde der Magie und erbittet euch die Hilfe eurer Göttin sagte er plötzlich in einem anderen Tonfall als normalerweise
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Verwirrt richtete die Elfe ihren Blick zurück auf den Werkater und runzelte die Stirn. Sie begriff die wahre Bedeutung der Worte noch nicht, war sich jedoch sicher, dass sich das zu gegebener Zeit ändern würde. Was hatte sie auch anderes erwartet? Es würde nicht ewig so ruhig bleiben, wie es im Moment schien. Den Verlauf der Geschichte aufschieben ... versuchte sie wirklich mit allen Mitteln etwas aufzuschieben, was ohnehin unvermeidbar war?
Macht euch keinen Kopf MyLady... meinte Mhink und rieb seinen Kopf an ihrer Seite. Ihr seid ebensowenig Schuld an dem Verlauf der Welt, wie ein Fisch für Wellen und Stürme...
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"Jedes Wesen trägt seinen Teil zu dieser Geschichte bei, mit jedem Handeln und jeder Entscheidung", entgegnete sie, fuhr ihm erneut übers weiche Fell und seufzte gedankenverloren. Allein mit ihrer Entscheidung mit Ethra zu sprechen und ihm deutlich zu machen, dass es nie wieder etwas zwischen ihnen werden würde, hatte sie den Lauf der Welt beeinflusst, hatte den anderen vielleicht sogar verändert.
Mhink schüttelte den Kopf. Ich spare mir meine Kraft auf, euch verändern zu wollen... meinte er nur und gähnte, rollte sich zusammen und sah Nyaralin mit einem halboffnenen Auge an. Ihr seid auch nur ein Kind... Und Kinder müssen ihre Erfahrungen selber machen..
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Einen kurzen Moment lang hing bedeutungsschwangeres Schweigen zwischen den beiden, dann lachte Nyarálin leise und nickte Mhink zu. "Ihr habt Recht", stimmte sie zu. Im Vergleich zu ihm war sie wirklich nur ein Kind, im Vergleich zu vielen war sie nur ein Kind, das verzweifelt um Selbstbestimmung kämpfte.
Aber sorgt euch nicht.... Kind sein, könne heutzutage nur noch wenige... er schloss die Augen, ließ eine Pfote am Rande der Bank hin und herschwingen. Was habt ihr seit langem nicht mehr gemacht?
Nyaralin Königin der Elfen
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Sie überlegte lange, suchte nach einer Antwort auf Mhinks Frage hin. Alles, was sie tat, erschien ihr so als habe sie niemals etwas anderes getan - jede Geste war bewusst gewählt, nichts ohne Bedacht gesagt und nun erinnerte Mhink sie mit seiner so einfachen Frage wieder daran, dass nicht ihr gesamtes Leben von Höflichkeit und Regeln beeinflusst sein sollte. "Ich war seit sehr langer Zeit nicht mehr ohne ein Ziel in den Wäldern."
Mhink sprang auf. Dann kommt, gehen wir spazieren! meinte er und legte den Kopf schief. Er wollte sie auf andere Gedanken bringen, fort von dem Mief der Jahrhunderte.
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"Gerne", stimmte sie zu und erhob sich ebenfalls, Mhink mit langsamen Schritten folgend. Es mochte vielleicht falsch sein aber sie begann dem Werkater zu vertrauen.
tbc: mal sehen ...
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Thema: Re: Elfengarten Maela Finna Mo Sep 27, 2010 10:32 pm
Flüchtig nur hielten die blassen Finger die Sehne des Bogens fest, so flüchtig, das man meinen könnte, dass er sie nicht einmal berührte. Farodins grüne Augen, waren leicht verengt, sodass sie kaummerkliche Falten auf seiner Stirn abzeichneten, Falten, die so gleich wieder verschwinden würden. Angespannt kniff er seine Lippen aufeinander und dann plötzlich löste sich seine Finger. Die Sehne schnellte nach vorne und gab dem Pfeil den nötigen Schwung, die nötige Kraft, um durch die Luft zu jagen und diese geräuschvoll zu zerschneiden, als wäre es dünnes Papier. Surrend flog er auf einen der Bäume zu, als der Elf auch schon seine Hand erhoben hatte. „Blöthr“, kam es leise über seine Lippen und der Pfeil blieb wenige Zentimeter vor der alten Rinde des Baumes stehen, mitten in der Luft. Seufzend fuhr sich der Elf durch das blonde Haar, dass ihm heute lose auf den Schultern lag. In seinen Gedanken sah er Nyarálin, schwer verwundet, nachdem man ihr so übel mitgespielt hatte. Ein Anblick, der ihm gleichsam schwer zugesetzt hatte. Der Pfeil zitterte leicht in der Luft, als ein kurzer Windstoß durch den Garten fegte, Bäume und Sträucher zum Rascheln brachte. „Gath sem Oro un Lam iet“, sagte der Elf mit einem kurzen Winken seiner Finger und der Pfeil flog, gelenkt von einer unsichtbaren Hand, zurück in die Hand Farodins. Anschließend steckte er diesen zurück zu den anderen in seinem Köcher, der neben ihm lag. Der Elf kniete in dem grünen Gras des Gartens, der, ganz gleich wie viele ihn bereits besichtigt hatten, immer noch so aussah, als hätte ihn nie jemand betreten. Lautlos ließ er den Köcher zurück ins Gras fallen und lehnte sich dann gegen einen Felsen, um den herum ein paar Loivissa und Delois wuchsen. Lächelnd berührte Farodin ein paar der blauen, langstieligen Lilien und begann dabei leise zu singen. „Eldhrimner O Loivissa nuanen, Dautr abr Deloi. Eldhrimner nen ono weohnataí medh Solus un Thringa. Eldhrimner un fortha onr Feon Vara. Wiol allr sjon“ Die Lilien unter seinen Fingern begann ihre Köpfe ein wenig höher zu recken, öffnete sacht ihre Blüten und schien auf seltsame Weise sein Lächeln zu erwidern.
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Thema: Re: Elfengarten Maela Finna Mo Sep 27, 2010 10:44 pm
Die letzten Wochen waren verstrichen als seien sie nur ein einzelnes Sandkorn in der großen Uhr der Zeit und selbst an jenem zeitlosen Ort wie den Wäldern Du Weldenvardens war jene Eile nicht ohne Spuren vorbeigestrichen. Die Neuerrichtung Ceris hatte Zeit gebraucht und alle Kraft in Anspruch genommen, die ein einzelner von ihnen aufweisen konnte. Nyarálin selbst hatte kaum mehr Zeit gehabt zurück nach Ellesméra zu kehren um sich den Aufgaben zu widmen, die beim Rat liegen geblieben waren, geschweige denn, dass sie wirklich Zeit für Farodin gefunden hatte, dessen Vertrautheit sie in der letzten Zeit schmerzlich vermisst hatte. Die Angst vor einem erneuten Angriff begleitete sie stetig, die Furcht vor einem Angriff durch die Wiederkehr von Alice, die ihr bereits damals so schwer zugesetzt hatte. Ebenso wie Julians Verrat, der noch immer wie eine eiternde Wunde schmerzte und ihr bewiesen hatte wie närrisch sie doch gewesen war einem Drachenreiter zu vertrauen, einen Menschen in ihr Heiligtum zu bringen und wirklich zu glauben, er sei von all den Versuchungen der Welt gefeit, nachdem nicht einmal einer der ihren jenen widerstanden hatte. Ihre Schritten trugen sie langsam durch den Garten ehe sie stoppte, weil sie unweit entfernt eine vertraute Gestalt dort im Gras sitzen sah. Eine Weile lang beobachtete sie den Elf, lauschte der sanften Stimme, die der Wind zu ihr hinüber trug und lächelte sacht. "Atra Esterní ono thelduin", erhob sie leise die Stimme, befürchtete den Moment zu zerstören, wenn sie lauter werden würde.