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Charles Bennain
Emhir Pars
Leandra Farro
Der Erzähler
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BeitragThema: Gesandtenquartiere   Gesandtenquartiere EmptyFr Jan 23, 2015 12:22 am

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Leandra Farro

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BeitragThema: Re: Gesandtenquartiere   Gesandtenquartiere EmptyFr Jan 23, 2015 12:32 am

Schweigend hatte Leandra die kurze Unterredung zwischen Emhir und dem Fremden mitangehört und nicht einen einzigen Laut von sich gegeben, um nicht den Zorn des Prinzen auf sich zu ziehen, selbst wenn sie ab und an über die Worte des fremden Herrschers hatte schmunzeln müssen. Sie hatte geglaubt, etwas wie Mitleid für sie in den Augen des anderen zu erkennen, aber nicht darauf zu hoffen gewagt, dass er dieses wahrhaft für sie hegte. Sie wusste, wie es in anderen Reichen vor sich ging und dass sie die Sklaverei nur anders nannten, die Frauen jedoch mit einem Ring am Finger statt einem goldenen Halsband, wie sie es trug, an sich ketteten. Fünf lange Jahre war sie nun bereits im Reich der Drei Sonnen, fünf lange Jahre, von denen sie jeden einzelnen Tag an Emhirs Seite verbracht hatte.
Dieses Reich hier war ihr fremd und wenngleich man ihr auch Bücher gegeben hatte, mit denen sie sich hatte auf diesen Besuch vorbereiten sollen, so war ihr doch noch immer nicht wohl bei dem Gedanken daran, hier länger bleiben zu müssen. Das Erste, was ihr aufgefallen war, war, dass es hier kalt war und dass sie in den dünnen Kleidern, die sie am schmalen Leib trug, immer wieder schauderte und sich nichts weiter wünschte, als sich in einem Bett einrollen und schlafen zu können, doch danach gefragt hatte sie nicht, weil sie wusste, dass es jetzt nicht angemessen und angebracht war.
Als sie nun Emhir mit langsamen Schritten folgte, der von ein paar Wachen zu einem der Quartiere gebracht wurde, bekam sie die Gelegenheit ihren Blick noch einmal schweifen zu lassen, die Bilder in den hohen Korridoren zu bewundern, die ausgestellt worden waren und ihr allerhand Szenerien der Vergangenheit zeigten. Alte Schlachten und große Männer und Frauen dieses Landes, bis auf die teuren Gemälde in dem Geiste der einfachen Menschen bereits beinahe vergessen. Ein leises Klicken der hölzernen Tür erregte ihre Aufmerksamkeit und Leandra beeilte sich, wieder an Emhirs Seite zu gelangen, um einen Blick in das große Quartier zu erhalten, das man ihm zugeteilt hatte. "... es ist beinahe leer ...", bemerkte sie überrascht und runzelte die Stirn, ehe sie den Kopf wieder ein Stück weit senkte und die weißblonden Haare in ihr schmales Gesicht fallen ließ, auf die Einschätzung Emhirs wartend.
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Emhir Pars

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BeitragThema: Re: Gesandtenquartiere   Gesandtenquartiere EmptyFr Jan 23, 2015 12:46 am

Er fand vieles an diesem Ort interessant. Die Gobelins, die so verschiedene Szenerien darstellten. Von Schlachten, bis hin zu der Vermählung zweier Menschen. Einer Frau mit gelockten, schwarzen Haaren und einem Mann, dessen Haar golden war. Ganz so wie das von Alvias. Einen Augenblick lang bleib er vor eben diesem Bild stehen, starrte es an als hoffte er, es würde ihm seine Geschichte von sich aus erzählen, dann jedoch wandte er sich ab, schüttelte den Kopf um einen fixen Gedanken aus just diesem zu bekommen. „Es IST leer, meine goldene Dame.“ Murmelte Emhir, ging durch den Raum und streckte aus reiner Gewohnheit die Hände aus, versuchte den Stoff an den Wänden, an den Fenstern zu ertasten. Doch da war kein Stoff. Nur eine karge Steinwand und an einigen Stellen eine Holzvertäfelung. „Es ist kalt, riecht wie eine viel zu lang gebrauchte Latrine und scheint ohne jeglichen Farben auszukommen.“ Und zweifelsohne gab es ein seltsames Bild ab die, in dem farblich eher mild gestimmten Zimmer, zwei Personen mit farbenfrohen Kleidern zu sehen.
„Was hältst du von dem hohen Ser Alvias? Sprich frei heraus.“ Zur Bestätigung seiner Erlaubnis neigte er den Kopf, ehe er zu einer Karaffe ging, die ohne jegliche Verzierung auskam, nicht mehr als ein tumbes Gefäß aus Eisen war, und schenkte sich aus eben jenem zwei kleine Becher Wein ein. „Ton …“ Murmelte er lachend. „Vielleicht erleben wir noch, wie sie das Glasblasen für sich entdecken, mein Goldstück.“
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Leandra Farro

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BeitragThema: Re: Gesandtenquartiere   Gesandtenquartiere EmptyFr Jan 23, 2015 12:54 am

"Er ist ein Soldat wie er im Buche steht, aber er weist wenig Geschick dabei auf, ein Reich zu leiten. Er war mehrfach kurz davor, Euch zu schlagen, mein Prinz, und er hätte einen Krieg ohne zu zögern auf sich genommen, wenn er wüsste, dass er augenblicklich die Mittel dazu hätte, um diesen zu gewinnen. Es werden andere sein, die dieses Reich lenken und seine Meinungen beeinflussen - er ist nur instruiert und auf den Thron gesetzt worden, um Euch zu empfangen", lautete Leandras leise Antwort auf die Frage, die Emhir ihr gestellt hatte und gedankenverloren durchwanderte sie für einen Moment das große Quartier ehe sie doch wieder stehen blieb und ein verhaltenes Lächeln zeigte, als Emhir seinen Becher in die Hand nahm und eben jenen kritisch beäugte. "Vielleicht könnt Ihr ihnen ein wenig Kultur beibringen während Eures Aufenthaltes hier, mein Prinz. Es werden sicherlich nicht alle Menschen hier so abweisend sein, wie es Ser Alvias war", fügte sie schließlich angesichts der letzten Äußerung noch hinzu, um diese nicht einfach so stehen zu lassen und ließ ihre hellblauen Augen über die Gestalt des anderen wandern.
Emhir mochte es hier nicht, das sah sie ihm an - er mochte die Kultur und die vollen Städte nicht, die leeren, kalten Zimmer in dem Schloss nicht, selbst wenn sie ihm durchaus zutraute, ein Interesse für dieses Reich zu hegen, das in andere Richtung lief, als es sich sein Vater von seinem ältesten Sohn wünschte, als er ihn hierher gesandt hatte. Was auch immer geschah - es würde damit enden, dass das Reich der Drei Sonnen siegen und an Macht gewinnen würde, dessen war sich auch Leandra bewusst. "Ich denke ebenso, dass er Euer Geschenk nicht zu schätzen weiß und es anderweitig nutzen wird, sobald Ihr abgereist seid."
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BeitragThema: Re: Gesandtenquartiere   Gesandtenquartiere EmptyFr Jan 23, 2015 1:04 am

„Mein Goldstück.“ Murmelte er leise, lächelte ein wenig breiter und umschloss ihre Taille, ehe er sie einen Augenblick lang küsste. Er brauchte etwas, dass ihn einen Augenblick lang an seine Heimat erinnerte, dass ihm das Gefühl gab, dass wenigstens ein Teil seiner Umgebung vertraut war. Und da Leandra seit fast fünf Jahren stets an seiner Seite war, versprühte sie durchaus dieses Gefühl der Heimat. „Wir hätten ihnen einen Sack Kartoffeln schenken sollen, vermutlich hätten sie damit eher gewusst etwas anzufangen. Diener wie Herrscher schienen hier keineswegs großen Wert auf … Verzierungen zu legen.“ Schließlich löste er sich wieder von ihr, reichte ihr jedoch zuvor seinen eigenen Becher, denn der Wein schmeckte ihm keinesfalls. Er war seltsam gewürzt, lauwarm, was Angesicht der Kälte in dem Raum an ein Wunder grenzte und schien vom Alkoholpegel her so mild zu sein, dass er diesen nicht einmal auf der Zunge zu spüren vermochte.
„Aber dieses Land bietet mehr als das Auge am Anfang zu sehen glaubt, so sagten es uns zumindest viele. Die Drachen die Alvias bereits erwähnt hat … ich selbst habe noch nie einen gesehen. Oder Magier, größer als wie sie in unserem Land kennen und mit Mächten, die Kontinente verschieben werden. Dagegen stehen allerdings ganze Bevölkerungsschichten, die vermutlich nicht einmal ihren eigenen Namen schreiben können …“ Er durchmaß den Raum mit ein paar Schritten, ging schließlich an ein mit Buntglas getäfeltes Fenster, schob dieses ein Stück weit nach außen und hörte Augenblicklich, wie die Kakophonie der Straße zu ihm herauf drang. „Würdest du gern einen sehen? Einen Drachen meine ich.“
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BeitragThema: Re: Gesandtenquartiere   Gesandtenquartiere EmptyFr Jan 23, 2015 1:13 am

Leandras Finger glitten zu einem der beiden Becher, jenem, der bislang noch nicht angerührt worden war und nahmen den kalten Ton auf. Neugierig roch sie an dem Wein, von dem Emhir gesprochen hatte und runzelte missmutig die Stirn, als der beißende Gestank ihr in die Nase drang, der so vollkommen anders war als das, was sie bislang von dem Reich der Drei Sonnen kannte - dort hatte sie nur selten Wein gesehen, dafür aber umso fruchtigere, die ihr nicht auf der Zunge brannten, wie das, was sie hier vorgesetzt bekommen hatten und von dem Leandra es gewagt hatte, einen Schluck zu versuchen. Missmutig stellte sie den Tonbecher wieder zurück auf den Tisch, an dem Emhir zuvor gesessen hatte und beobachtete seine Laufwege für einen kurzen Moment bis er an dem Buntglasfenster stehen blieb und sie ihm langsam zu folgen begann, über seine Frage noch einmal nachdenkend und dann schließlich den Kopf schüttelnd.
"Wenn ich wüsste, dass sie nicht gefährlich für Euch wären, dann würde ich sie sehen wollen. Aber die Drachen sind im Bündnis mit Ser Alvias und ich denke, er würde eine Menge dafür bezahlen, um Euch verbrennen zu sehen ehe er Eurem Vater davon berichten würde, dass sich ein tragischer Unfall zugetragen hat. Die Drachen sind wilde Tiere und er würde sie nicht zur Verantwortung ziehen können", äußerte Leandra schließlich mit wehmütiger Miene während ihr Blick dem seinen hinaus aus den Buntglasfenster folgte und sie nur wenig später ein leises Seufzen über die Lippen brachte, dem sie ein sachtes Kopfschütteln folgen ließ ehe sie sich sacht vor ihn schob und ihre Hände hob, um selbige behutsam an die Ränder seines Mantels zu führen. "Würdet Ihr denn gern einen Drachen sehen, mein Prinz?"
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Charles Bennain

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BeitragThema: Re: Gesandtenquartiere   Gesandtenquartiere EmptyFr Jan 23, 2015 1:24 am

Es klopfte kurz an die große, hölzerne Tür und nach einem kurzen Moment schwang die Tür auf und Charles betrat den Raum. Gekleidet war er in edle, schwarze Gewänder aus Brokat und weichem Samt. Seine Füße steckten in dunklen Velour, während seine schwarzen Haare kurz und akkurat geschnitten waren. Seine funkelnden Augen erfassten kurz den Fremdling, ehe er einen halben Schritt zurück trat und sich verbeugte.
"Eure Erhabenheit, Emhir Parsolason" meinte er mit fester Stimme und ohne ein einziges Stocken während er den ungewohnten Namen über seine Lippen brachte. "Erlaubt mir euch in der Königsfeste Ceunons willkommen zu heißen. Nennt mich Charles, ich bin der Kämmerer der Königin und wurde gebeten euch für den Dauer eures Aufenthaltes zur Verfügung zu stehen" erklärte er den beiden Neuankömmlingen, ehe er mit den Fingern schnippste und einige Diener mit silbernen Platten herein kamen. "Ser Alvias ist unser größter Heerführer und ein Mann von unerschütterlicher Ehre, doch meine Königin ist der Meinung, dass er zuweilen ein wenig zu sehr auf dem Schlachtfeld lebt. Ihre Hoheit entrichtet euch ihre besten Wünsche" erklärte er und auf einen Wink wurden die silbernen Platten gelüftet. Ein Spanferkel, Hirschgulasch und gefüllte Paprika waren ebenso zu finden wie allerlei Sorten von Kartoffeln und Rüben, Rebhühnern und dergleichen mehr. "Wir wussten nicht was euch mundet, daher hat ihre Hoheit beschlossen euch eine Auswahl von Spezialitäten unseres Landes zu präsentieren"
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BeitragThema: Re: Gesandtenquartiere   Gesandtenquartiere EmptyFr Jan 23, 2015 1:36 am

Überrascht sah er auf die zahlreichen Speisen, auf das seltsame Tier mit so dunkler Haut, die sonderbar fest und brüchig wirkte und eine goldgelbe Frucht im Mund trug. Eben diese konnte er als Apfel deklarieren, doch das Tier war ihm gänzlich fremd. Ebenso wie einige der anderen Beilagen, wie die grünen, länglichen Stängel oder die roten Früchte, die zum Ende hin spitz zuliefen. Der Geruch des Essens indes war eigen. Es war kein frischer Geruch angenehmer Speisen und starker Gewürze. Und als er ein paar der Beilagen probierte, schmeckte er keinerlei Schärfe. Eine Tatsache, die seine Laune nur weiter sinken ließ. „Ich bin mir nicht sicher ob Diener in diesem Land eine andere Befehlskette kennen, aber meines Wissens nach warten Diener, bis sie dazu aufgefordert werden die Tür zu öffnen und öffnen diese nicht selbst, Charles Bennain. Auf Ungehorsam folgt für gewöhnlich ein Hieb mit einer Dornenranke.“ Er starrte den Mann einen Augenblick lang an, musterte seinen vielsagenden Blick, in dem sowohl eine gewisse Aufmüpfigkeit, wie auch eine Demut lag. „Leandra, meine Liebe.“ Er zog sie, nachdem sie die Hand zu ihm herausgestreckt hatte zu sich, bot ihr ebenfalls eine der seltsamen Beilagen an und schaute interessiert, ob ihr dieses Essen eher zusagte als ihm.
„Doch es ist großzügig von euch das ihr an uns dachtet. Aber dieses Essen … habt ihr etwas, das mehr Würze besitzt? Etwas Scharfes möglicherweise?“
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Charles Bennain

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BeitragThema: Re: Gesandtenquartiere   Gesandtenquartiere EmptyFr Jan 23, 2015 8:56 pm

"Ich befürchte, ihr missversteht die Bedeutung des Wortes Kämmerer. Ich bin kein einfacher Diener, Sire. Als Kämmerer bin ich von adligen Geblüt und diene eher als Berater ihrer Majestät und trage dafür Sorge, dass in diesem Schloss alles seine Richtigkeit hat. Ich sorge für einen steten Nachschub an Wein und Essen. Ich bin weit mehr als nur ein Diener und ein Hieb mit einer Dornenranke, solange nicht von der Königin befohlen wird hart bestraft" erklärte er Lächelnd. "Verzeiht, ich hätte befürchten müssen, dass unser Essen für euren exotischen Gaumen das gewisse Etwas fehlt" er klatsche in die Hände und eine junge Dame kam herein - sie war in hauchdünnen, lichtdurchlässigen Stoff gekleidet und trug ein silbernes Tablett, auf dem drei schwarze Schoten lagen. "Durch einige unserer exquisiteren Handelsbeziehungne sind wir auch im Besitz des "schwarzen Todes". Ein Gewürz aus Ryanti, das so scharf ist, dass es heißt man müsse nur eine der Schoten in einen Vulkan werfen um ihn ausbrechen zu lassen" erklärte er.
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BeitragThema: Re: Gesandtenquartiere   Gesandtenquartiere EmptyFr Jan 23, 2015 9:19 pm

Einen Augenblick lang sah er die schwarzen Schoten nur abschätzig an, dann blickte er wieder zu Charles, der mit seinem süffisanten Grinsen nach wie vor in der Tür stand. „Ihr seid anmaßend, Kämmerer Bennain, und das nicht zu wenig.“ Doch wenn ehrlich sein sollte, so gefiel ihm diese Mischung aus Anmaßung und Übermut. Es war unterhaltsam, ja beinahe belebend in einem Land, von dem er eigentlich geglaubt hatte es würde von keuschen, kirschentreuen Männern regiert werden, jemanden wie ihn zu treffen, der seiner Aussage nach selbst einen hohen Titel hatte. „Wollt ihr ein wenig bleiben? Setzt euch, ich lade euch ein Kämmerer Bennain. Und die Einladung eines Prinzen schlägt man nicht leichtfertig aus.“ Seine Hand ging zu der Schote, ehe er nach dem danebenliegenden Messer griff, sich ein kleines Stück abschnitt und eben jenes in seinen Mund schob. Die Schärfe machte sich bereits auf seiner Zunge breit, entflammte jedoch erst in seinem Rachen. Und mit einem lauten, tiefen Seufzer schloss er die Augen und lächelte.
„Es ist gut, wirklich.“ Gestand er, schnitt Leandra ebenfalls ein Stück ab und reichte es ihr, ehe er sich selbst auf einen der recht tristen Stühle setzte. „Ihr seid also der Berater ihrer Majestät, richtig? Nun ich bin erstaunt, ihr wirkt auch mich reichlich jung. Es doch schon so weit gebracht zu haben, zeigt gewisse Talente und einen gehörigen Ehrgeiz auf.“ Er schnitt ein weiteres Stück ab, und erneut machte sich dieser süße, beißende Geschmack der Heimat breit.
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BeitragThema: Re: Gesandtenquartiere   Gesandtenquartiere EmptyFr Jan 23, 2015 10:05 pm

"Ich würde niemals auf die Idee kommen euch zu beleidigen" antwortete Charles, welcher eintrat und sich auf dem ihm angebotenen Platz setzte. Seine Augen wanderten kurz hinüber zu dem jungen Mädchen, das noch immer nichts gesagt hatte und nickte ihr knapp zu, ehe er seine Aufmerksamkeit wieder auf Emhir lenkte. "Ich bin hoch erfreut, dass euch dieses seltene Gemüse mundet Prinz Emhir Parsolason" gestand Charles und lehnte sich ein wenig in dem Stuhl zurück, nahm einen Schluck von dem Wein und betrachtete diesen, wie er im Kelch hin und her wippte.
"Ich bin auch reichlich jung, Sire. Und was den Ehrgeiz angeht - so werdet ihr kaum einen ehrgeizigeren Mann als mich in diesem Reich finden. Und was mein Talent betrifft, nun ich habe meine Vorzüge und Talente. Das bestreite ich nicht" erklärte Charles und nahm einen kurzen Schluck. "Und Talent braucht dieses Land" erklärte er leise. "Man muss euch nur einige Sekunden betrachten um sofort zu wissen, dass euer Land wesentlich fortgeschrittener ist als das meinige, welches durch den Krieg und Streitigkeitne zwischen Adligen in den letzten 120 Jahren auf der Stelle verharrte"
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BeitragThema: Re: Gesandtenquartiere   Gesandtenquartiere EmptyFr Jan 23, 2015 10:16 pm

„Fortschritt…“ Erklärte Emhir und zog das Wort erstaunlich lang. „Ist eine Sache der Definition, wie mir einer der Großwesire meines Vaters einst erklärte. All unser Wissen kann binnen Sekunden wieder verschwinden. Und wisst ihr auch weshalb? Weil wir alle Menschen sind, im inneren gleich. Die Bedürfnisse weichen nur minimal ab und alles was darüber steht, was wir stolz Persönlichkeit nennen, ist variabel, wechselhaft und unsicher. Und euer Land, wer weiß wo in einhundert Jahren stehen mag? Die Zeit kann keiner vorhersehen, von zu vielem hängt sie hab und diejenigen die glauben sie können langfristig für die Zukunft planen, sind Narren. Also bitte ich euch Kämmerer, und ich bitte euch sehr, nicht Länder zu beurteilen. Länder werden von ihren Einwohnern geschaffen und die wiederum sind alle unterschiedlich.“
Er lehnte sich gegen die Lehne des starren, hölzernen Stuhls, blickte einen Augenblick auf das recht kleine, beschauliche Gobelin das recht von ihm an der Wand hing, und das ein kleines Scharmützel vor einer Burg darstellte. „Erzählt mir also von euren Landsleuten, mh? Ritter die edler nicht sein könnten und insgeheim doch einen ganzen Harem beherbergen. Keusche Priester die sich insgeheim kleine Knaben schnappen. Tapfere Krieger die bis zum Tod kämpfen und auf großen Flugwesen reiten, euer Land bringt zahlreiche Gerüchte hervor.“
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Charles Bennain

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BeitragThema: Re: Gesandtenquartiere   Gesandtenquartiere EmptyFr Jan 23, 2015 10:23 pm

"Eure Denkweise ist erfirschend und durchaus belebend" erklärte Charles, während er noch einen weiteren Schluck vom Wein nahm. "Und ihr seid wirklich außerordentlich gut über meine Landsleute informiert Emhir Parsolason. Wie ihr bereits sagtet, sind wir verschiedene Menschen und ich kann kaum von mir behaupten sie alle zu kennen. Ja, ich bin sogar froh darüber. Aber eine Aussage über meine Landsleute machen? Nun, sie sind tüchtig und strebsam und sie lieben die Freiheit, die die Königin ihnen gewährt über alles. Wir blicken auf eine lange Tradition aus Kriegen und Kämpfen gegen Tyrannei unterdrückung und Niedertracht zurück. Unser Volk sieht sich als die Nachkommenschaft großer und mutiger Männer. Der eine mehr, der andere weniger" erklärte Charles und zuckte die Schultern. "Aber ihr mit euren Großwesiren und dem mächtigen Vater. Von euch weiß hier niemand etwas. Das verwundert mich, wenn doch Gerüchte über uns bis in euer Land gedrungen sind. Seid ihr so verschwiegen wie die Auri oder setzt ihr nur auf Bescheidenheit?"
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BeitragThema: Re: Gesandtenquartiere   Gesandtenquartiere EmptyFr Jan 23, 2015 10:32 pm

„Weder noch … ein zufälliges Spiel aus Leuten die aus Freude bei uns bleiben und einer zu fremden Kultur als das sie für andere von Interesse wäre schätze ich. Dazu kommt, dass ihr direkt neben euch ein kleines Wüstenvolk habt das, wie mir berichtet wurde, durchaus Ähnlichkeit mit meiner eigenen Kultur hat. Sicherlich wird jeder meiner Landsleute eher für einen Vertreter just jenen Landes gehalten.“ Die Plattitüden über Freiheit, Einigkeit und … er hatte die meisten der Bestandteile wenn er ehrlich war nicht einmal wirklich wahrgenommen. Zu ähnlich waren all diese Aussagen, zu gekünstelt und keine einzige spiegelte den eigentlichen Kern des Landes wieder. Denn auf den Straßen trieben Menschen Handel, bettelten, hielten Wache oder gingen einfach nur ihrem alltäglichen Leben nach. Woran eben daran die Freiheit erkennbar war, war fraglich. Doch weder würde sich eine Diskussion darüber lohnen, noch wäre sie sonderlich aufschlussreich. Denn eines hatte er in all den Jahren in denen er andere Länder bereist hatte gelernt. Patriotismus fraß nach und nach die Gabe, Differenziert und realistisch über das eigene Land zu sprechen.
„Und euer Land wiederum … nun ihr habt erstaunlich viele, die eine Reise ins Ungewisse wagen, oder aber Händler die neue Routen erforschen wollen und sich letztlich in unserem Land etwas neues aufbauen, fernab von dieser … Kälte, ihr verzeiht?“ Ohne auf eine Antwort zu warten, nickte er für sich selbst, aß das letzte Stück der Schote und sah dann zu seiner Begleiterin. „Leandra, was denkst du über den Kämmerer? Sprich frei heraus.“
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Leandra Farro

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BeitragThema: Re: Gesandtenquartiere   Gesandtenquartiere EmptyFr Jan 23, 2015 10:40 pm

Leandra war still am Fenster stehen geblieben und hatte aufmerksam dem Gespräch gelauscht, das die beiden miteinander geführt hatten, weil sie geahnt hatte, dass Emhir ihr diese Frage früher oder später stellen würde und sie wollte nicht dabei erwischt werden, dass sie seinen Worten keinerlei Aufmerksamkeit schenkte. Die Schoten hatte sie nicht angerührt, selbst als Emhir ihr ein Stück davon abgeschnitten hatte, weil die Erklärung des Kämmerers über deren scharfen Geschmack allein schon dafür gesorgt hatten, dass sie das Gesicht verzogen hatte, ebenso wenig wie sie es gewagt hatte, selbstständig nach dem Essen zu greifen, das man ihr aufgetragen hatte. Lediglich an ihrem Tonbecher voller Wein nippte sie ab und an, wenn ihre Kehle zu trocken wurde und ab und an hatte sie sich dabei ertappt, wie sie den Kämmerer, der soeben eingetreten war, neugierig gemustert hatte. Er war sicher in seinem Auftreten, das musste sie ihm lassen und etwas an ihm riet ihr zur Vorsicht, sowohl um ihr eigenes Wohl, als auch um das des Prinzen mit dem sie hierher gereist war. Fröstelnd glitten ihre Hände noch einmal über ihre bloßen Arme, die das luftige Kleid, das sie am Leib trug, nicht bedeckten ehe sich ihre Augen für einen kurzen Moment auf Emhir richtete und dann erneut zu Charles hinüber wanderten.
"Er wurde gut ausgebildet", begann sie zuerst noch zaghaft und als sie bemerkte, dass dies nicht alles war, was von ihr erwartet wurde, schloss sie für einen kurzen Moment die Augen und ließ ein leises Seufzen hören ehe sie noch einmal die Worte in ihrem Geiste sortierte und sich dann entschied, wie sie sie am Besten vorbrachte. "Ser Bennain hat Erfahrung damit, anderen höher gestellten Persönlichkeiten zu begegnen und ich bin mir sicher, er nimmt seiner Königin sehr viel Arbeit ab und ist ihr absolut treu ergeben, mein Prinz. Aber ich glaube, er möchte nicht mehr als unbedingt notwendig an Euch weitergeben, insbesondere da Ihr bereits so viel über dieses Reich wisst - ich glaube, er fühlt sich und seine Heimat durch Euer Wissen bedroht, mein Prinz."
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BeitragThema: Re: Gesandtenquartiere   Gesandtenquartiere EmptyFr Jan 23, 2015 10:48 pm

"Ich danke euch für diese wohlmeinenden Worte. Ich hatte die beste Ausbildung, die es für Geld gibt, das ist wahr" erwiderte Charles, der der jungen Sklavin aufmerksam zugehört hatte und erst jetzt, wo sie verstummt war wieder zu Wort griff. "Und ihre Majestät weiß mich und meine Hilfe sehr zu schätzen, auch das entspricht der Wahrheit" er nahm einen erneuten Schluck, presste die Zunge gegen den Gaumen, damit sich der Geschmack entfalten konnte und schloss für einen kurzen Moment die Augen, während die großen Weinberge seiner Heimat in seiner Vorstellung an ihm vorbei zogen. Charles öffnete wieder die Augen und fixierte nun Prinz Emhir. "Und ja, euer Wissen überraschte mich. Es gibt nur wenige Ausländer, die sich derart intensiv mit unserer Kultur auseinander setzen. Aber ich verspreche euch. Noch nie gelang es irgend einem Mann, dass ich mich bedroht fühlte. Niemals" er stellte den Kelch wieder auf seinen Platz und faltete die Hände über dem Bauch. "Wollt ihr euch vielleicht ein wenig in der Stadt umschauen, statt euch in diesen zugigen Mauern zu erkälten?"
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BeitragThema: Re: Gesandtenquartiere   Gesandtenquartiere EmptyFr Jan 23, 2015 10:56 pm

„Es gibt zwei Arten von Mutigen Männern. Die dummen und diejenigen, die eine zu hohe Meinung von sich, oder aber von ihren Idealen haben und eben diese als Schutz benutzten. Dumm seid ihr nicht, dass stellte meine Begleiterin bereits fest und ich muss ihr zustimmen. Nun ist also nur die Frage welche Meinung die ist, die zu hoch ist. Denn das eure Worte wahr sind, bezweifle ich nicht nur, sondern streite es schlichtweg ab. Um es erneut zu sagen, ihr seid nicht dumm. Und der kluge Geist fürchtet, was er nicht kennt und akzeptiert erst, wenn ihm eben diese vertraut ist.“
Er stand nunmehr von dem Tisch auf, durchmaß den Raum und blieb schließlich neben Leandra stehen, legte seine Hände langsam um ihre und hob dann ihr Kinn. „Mein Goldstück, willst du mit Herrn Charles Bennain gehen und die Stadt erkunden? Dich selbst erkundigen ob die Gerüchte die kursieren wahr sind? Ich indes werde noch einige Schreiben anfertigen müssen, für Vater und für einige wichtige Handelsvertreter. Die Dokumente sind bereits überfällig und je schneller wir sie absenden, desto schneller können wir … in genauere Verhandlungen treten.“
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BeitragThema: Re: Gesandtenquartiere   Gesandtenquartiere EmptyFr Jan 23, 2015 11:06 pm

Leandra kannte den Blick in Emhirs Augen, wusste nur zu gut um seine Absichten und Vorhaben und dennoch zögerte sie für einen kurzen Moment lang. Charles hatte freundlich gewirkt, wenngleich sie auch glaubte, dass hinter seiner freundlichen Maske noch weit mehr lauerte als er im Augenblick zu offenbaren gedachte, doch sie wusste auch, dass sie Emhir nicht einfach enttäuschen konnte und so nickte sie langsam und unterdrückte den Widerwillen, den sie für einen Moment lang empfand. Im Grunde genommen hatte er ihr keine Frage gestellt, es war keine Bitte gewesen und das hatte sie durchaus begriffen, ebenso wie sie begriffen hatte, was geschehen würde, wenn sie ihm diese Aufforderung verweigerte und sich quer stellte. Gehorsam senkte sie die Lider ein Stück weit und senkte den Blick. "Wenn es Euer Wunsch ist", äußerte sie dann schließlich und wagte sich an ein behutsames Lächeln, das nur für einen kurzen Moment lang ihre blassen, feinen Züge erhellte. "Und es Ser Bennain genehm ist, dass lediglich ich ihn begleite an Eurer statt", fügte sie noch anbei.
Es war ein Spiel, das sie nicht zum ersten Mal spielten - ein Spiel, das zu Beginn für Leandra wahrhaft noch die Hoffnung beinhaltete, eines Tages fort zu gelangen bis ihre Hoffnung sich in Resignation und jene Resignation in Gehorsam gewandelt worden war. Inzwischen wusste sie, dass sie nicht fortkommen würde, ohne zurück gebracht zu werden und wenn sie ehrlich war, dann ging es ihr noch nicht einmal schlecht an dem Ort, den sie nun als ihr Zuhause bezeichnete. Sie wurde ausgebildet, hatte niemals hungern oder frieren müssen und sah viele unterschiedliche Orte, einer faszinierender als der andere - das war wohl weit mehr als jeder andere Mensch von sich selbst behaupten konnte, insbesondere in ihrer eigenen Position.
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BeitragThema: Re: Gesandtenquartiere   Gesandtenquartiere EmptySa Jan 24, 2015 12:44 am

Verschwitzt rollte er sich von ihr herunter, doch stand er nicht einfach auf. Ihm stand der Sinn nach etwas Ruhe, etwas dass ihm das Gefühl von Heimat einbrachte. Ein Gefühl, dass ihm vertraut war. Und als er die sanften Fingerspitzen spürte, fühlte er wie ein just solch vertrautes Gefühl in ihm heraufstieg. Er hatte das Feuer des Kamins entzünden lassen, hatte sich dazu noch etliche Kerzen bringen lassen und all diese kleinen Feuerherde zusammen brachten langsam eine angenehme Wärme in den Raum. Auf seiner Stirn jedoch stand nach wie vor der Schweiß. Und als er sich zu Leandra herumdrehte, musste er schmunzeln. „Ich konnte nicht mehr warten, all diese hohen Herren, die sich fühlen als würden sie dem Tier auf ihrem Wappen gerecht werden.“ Er küsste sie einen Augenblick lang, sah sie dann abschätzig an.
„Du wolltest erzählen, davon was dieser Kämmerer dir berichtete und davon, was du genau von ihm hältst und der Gefahr, die von ihm ausgeht. Laut seiner eigenen Aussage assistiert er der Königin, ist ihr Berater. Wobei sich mit die Frage stellt, welche Art von Berater ist er? Er wirkt mir nicht wie ein Mitläufer, der nur auf das Kopfnicken bedacht ist, doch ebenso wenig kommt er mir wie Jemand vor, der aus reiner Nächstenliebe handelt. Dafür waren allein seine Worte zu stolz.“
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BeitragThema: Re: Gesandtenquartiere   Gesandtenquartiere EmptySa Jan 24, 2015 12:56 am

Ihr Kleid lag keine drei Schritte vor der Tür und als sie über die Kante des Bettes hinaus blinzelte, erkannte sie ein paar der Perlen, die auf dem steinernen Boden lagen und mit denen die Träger ihres Kleides befestigt waren. Jetzt waren sie gänzlich nutzlos und Leandra trauerte für einen kurzen Moment lang dem Kleidungsstück hinterher, das sie lieb gewonnen hatte ehe Emhirs schweres Atmen sie wieder zurück in das Hier und Jetzt holte und sie dazu brachte, sich zu ihm herum zu drehen und das dünne Laken über ihren bloßen Körper zu ziehen. Sie schauderte noch immer angesichts der Kälte des dünnen Stoffes, der sich über ihre eigene warme Haut schob und als sie Emhirs Blick registrierte, hielt sie für einen Moment lang die Luft an und schob sich dann näher zu ihm hin, in der Hoffnung, es könne dafür sorgen, dass der Widerwillen und der Missmut in seinem Blick wieder schwinden würde. Mit einer Hand wischte sie sich ein paar der wirren blonden Strähnen aus dem geröteten Gesicht, schob sie von den von den wilden Küssen roten und geschwollenen Lippen und bettete ihren Kopf dann in den feinen Kissen ehe sie die Augen für einen Moment lang schloss.
"Er handelt um seiner Königin zu imponieren und um ihr zu gefallen. Er tut mehr, als ihr bewusst ist und ich denke, sie billigt sein Handeln", sagte sie dann schließlich während ihre schlanken Finger sacht über die dunkle Haut des anderen strichen und sie sich die Bilder des Turniers vor Augen hielt, die Charles in ihr hervor gerufen hatte. "Die Armeen hier sind zu unorganisiert, um wirklich gezählt werden zu können, Ser Bennain nannte sie ... zahllos. Ebenso erzählte er, Alagäsia akzeptiere keine Fremden und der Auri, der einst hier König war, wurde von seinen eigenen Landsleuten ermordet, weil sie ihn nicht wollten. Er sprach davon einen Handelsexperten hierher zu holen, um mit Euch zu Verhandlungen über Bündnisse zu besprechen ... er will, dass ich ein Teil dieser verhandelbaren Güter bin ..."
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Emhir Pars

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BeitragThema: Re: Gesandtenquartiere   Gesandtenquartiere EmptySa Jan 24, 2015 1:09 am

Sein Atem stockte einen Augenblick lang und er legte langsam seine Haut auf die ihre, die noch immer über seine Haut fuhr. „Er wagt es …?“ Echote er, lächelte dann jedoch als sie erneut ihre Augen aufschlug. Dann lachte er, lang und anhaltend. Er legte den Kopf in die Kissen, zog sie, von einem plötzlichen Enthusiasmus gepackt auf sie herauf und küsste sie erneut. „Ich hatte bereits vermutet das dieser junge Mann ein wenig zu energisch handelt … dich als Bedingung des Vertrages? Du hast mir über fünf Jahre hinweg treu gedient, meine Einsamkeit vertrieben und mir nicht selten geholfen mein Ziel zu erreichen.“ Seine Hand glitt über ihren freien Oberkörper, an den hellen Haaren vorbei, die in seinem Volk so selten waren, dass man sie meist als Geschenk Gottes deklarierte.
„Ich will deine Meinung darüber hören, Leandra … ich will hören, wie du mit ihm verfahren würdest. Denn in mir keimt der plötzliche Wunsch auf, ihm zu einem Duell zwischen Ehrenmännern herauszufordern. Und sollte …“ Er stöhnte leicht auf, schnappte nach Luft und sein Mund wurde erneut von einem Lächeln erfüllt. „Er ablehnen, so ist seine Reputation als Edelmann dahin. Nimmt er an, nun so wird er verlieren und im besten Fall darauf verzichten mü … müssen seine Ansprüche geltend zu machen. Was … was denkst du? Du darfst sprechen.“
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Leandra Farro

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BeitragThema: Re: Gesandtenquartiere   Gesandtenquartiere EmptySa Jan 24, 2015 1:20 am

Sie hatte damit gerechnet, dass so etwas geschehen würde - dass er sie nicht einfach so gewähren und gehen lassen würde und so hielt sie all ihre wahren Gedanken für sich selbst zurück und drängte sie zurück in die Woge des Vergessen, die ihr sonst so oft geholfen hatte. Es war einfach zu agieren, einfach das zu tun, was sie so unzählige Male zuvor schon getan hatte während sie sich vorzustellen versuchte, wie es sein würde, mit jemandem zu schlafen, den sie wirklich und wahrhaftig liebte, statt nun auf Emhirs Schoß zu sitzen und seine Hände auf ihrem bloßen Oberkörper zu spüren und sich in jenem Rhythmus zu bewegen, den er ihr vorgab. Langsam beugte sie sich zu ihm hinab, brachte ihre Lippen nahe seines Ohres ehe sie sich dazu entschied, eine leise Antwort zu formulieren, von der sie hoffte, sie würde nicht auf Widerwillen stoßen. "Eines Tages werdet Ihr Sultan sein, mein Prinz. Er ist Eurer Aufmerksamkeit nicht würdig und ab und an ist es klüger, die wahren Fähigkeiten zurück zu halten, damit der Feind sie nicht erkennen kann. Duelliert Euch nicht meinetwegen, mein Prinz, das ist es nicht wert", lautete schließlich ihre leise Antwort auf seine Aufforderung hin während sie es sich selbst erlaubte, für einen kurzen Moment lang erneut die Augen zu schließen. Sein Augenmerk sollte auf anderen Dingen liegen, auf den Handelsbeziehungen, für die sein Vater ihn hierher gesandt hatte und Leandra fürchtete den Zorn des Sultans, wenn dieser herausfand, dass sein Erstgeborener in einem Duell nur wegen seiner eigenen Sklavin verletzt worden war.
"Lasst ihn gewähren. Ihr habt nichts zu befürchten."
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Emhir Pars

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BeitragThema: Re: Gesandtenquartiere   Gesandtenquartiere EmptySa Jan 24, 2015 1:30 am

„Wie würde ich dastehen, würde man versuchen dich mir wegzunehmen? Wie ein Hirte, der nicht auf seine Herde aufpassen kann.“ Erwiderte Emhir, ließ seine Hände über das goldene Halsband wanderte, zog jedoch nicht daran. Das einzige was er tat war es einen Augenblick lang zu beobachten. „Ein Duell mag falsch sein, vielleicht hast du Recht. Doch das du mir entrissen wirst kann und werde ich nicht zulassen. Das hier ist ein dunkler, dreckiger Ort. Es stinkt alle Nase lang nach Ausscheidungen und mir scheint dass die Sonne an diesem Ort verschwunden ist, nur die Wolken bleiben bestehen. Nein, das ist kein Ort für dich.“ Die ausgebreitete Hand wanderte von ihrem Halsband zu ihrem Gesicht, über welches er sanft strich, dann zu ihren weißblonden Haaren, die ihn auch nach fünf Jahren noch so faszinierten.
„Sollte man eine solche Handelsbeziehung jedoch eingehen müssen, aus welchen Gründen auch immer, sag mir ehrlich, wie würdest du dich entscheiden? Ich vertraue dir Leandra, ich hoffe das weißt du. Ich schätzte deine Meinung und deine Fähigkeiten, ebenso wie deinen Körper und deinen Willen. Du hast dich an meiner Seite bewiesen, aber ich will, dass du ehrlich auf diese Frage antwortest.“ Erneut schloss sich seine Hand um die goldene Halskette.
„Was würdest du tun, wenn du in die Hände eines solchen Mannes gerätest? In diesen Ländern gibt es kein Sklaventum, das heißt vom Gesetz her wärst du frei.“
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Leandra Farro

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BeitragThema: Re: Gesandtenquartiere   Gesandtenquartiere EmptySa Jan 24, 2015 7:27 pm

Sie würde weit fortlaufen, wenn sie frei wäre - sie würde so weit es nur irgendwie ging von ihm fortlaufen und nie wieder einen einzigen Blick zurück verschwenden, die Erinnerung an sein Gesicht und seine Berührungen vergessen wollen und zurück in ihre Heimat kehren, in den Schoß ihrer eigenen Familie, die sie vor fünf Jahren verkauft hatte, um nicht getötet zu werden als sie die Schulden nicht mehr hatten zahlen können. Doch von eben jener Wahrheit sagte Leandra kein einziges Wort, spürte sie doch seine Hand, die um das goldene Halsband an ihrem Hals lag und sie daran ein Stück zu sich hinunter zogen - sie wusste, welche Antwort er erwartete und dass seine Bitte um eine aufrechte, ehrliche Antwort nicht viel mehr als eine simple Fangfrage war, mit der er ihre Loyalität hatte testen wollen und so lächelte sie ein gut gespieltes Lächeln und schob eine ihrer Hände auf seine nackte Brust, um sich daran ein wenig abzustützen.
"Ich will nicht in die Hände eines solchen Mannes geraten. Ich mag dieses Land und seine Bewohner nicht. Es ist kalt, grausam und niemand hier vertraut mir, weil ich anders aussehe als die Menschen, die sie kennen", antwortete sie deswegen lediglich leise und bemühte sich darum ihr heftig schlagendes Herz in ihrer Brust wieder zu beruhigen, das den kurzen Anflug von Furcht über die Frage, die Emhir ihr gestellt hatte, durchaus registriert hatte. "Ich würde von einem solchen Menschen fortlaufen und dorthin zurückkehren, wo es mir gut geht und wo meine Fähigkeiten geschätzt werden ... wenn Ihr mich dann noch wollen würdet, mein Prinz", fügte sie anbei, sich an den genauen Wortlaut der Frage erinnernd und die Augen ein Stück weit senkend, in der Erwartung einer Antwort, mit der er ihr wohl mitteilen würde, ob sie soeben ihre Grenzen überschritten hatte oder ihm diese Antwort gefallen hatte.
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BeitragThema: Re: Gesandtenquartiere   Gesandtenquartiere EmptySa Jan 24, 2015 7:42 pm

„Ich würde nie wieder eine Frau finden, wie du sie bist.“ Erwiderte er ohne Umschweife, woraufhin einen Augenblick Stille herrschte. Das Liebesspiel dauerte noch einen Augenblick an, dann ließ er Lenadra schließlich gewähren sich wieder zur Seite gleiten zu lassen. Erstaunlicherweise war er es daraufhin, der die Decke ein Stück weit über ihre Scham zog, als er bemerkte das sie zitterte. „Ich verspreche dir mir Goldstück, so lange du mir treu bleibst, wirst du bei mir ein gutes Leben finden. Mein Vater gab dich einst in meine Obhut. Und als dein Herr werde ich immer darauf achten, dass du nicht leiden wirst.“ Er war zufrieden mit der Antwort gewesen, mehr als zufrieden. Und das wohlige Gefühl des Erfolges, auch wenn eigentlich nicht wirklich einer Bestand, breitete sich binnen kürzester Zeit in ihm aus. „Und dich zu verschmähen würde mir nie einfallen, weder jetzt, noch in der Zukunft.“
Nach dem kurzen Schlaf, und der musste es wahrhaftig gewesen sein, denn die Sonne, die sich noch immer hinter den Wolken versteckte, war erst ein kleines Stück gewandert, hatte er sich schließlich zur Bettkante aufgerafft. Leandra indes ließ er weiterhin ruhen.
Mit einem lauten Seufzer streckte er sich, genoss für einen Moment die kühle Luft an seiner Brust, die durch das offene Fenster herein wehte. Im zweiten jedoch vermisste er erneut die Hitze seiner Heimat, die einen niemals an Kälte leiden ließ. Zumindest dann nicht, wenn die Sonne am Himmel stand. Sein Griff ging schließlich zu einer Karaffe, welche er auf einem kleinen Abstelltisch postiert hatte und in der nach wie vor dieser seltsame, übel schmeckende Wein schwappte. Doch er brauchte etwas um seinen Geist zu beleben, um sein Blut in Wallung zu bringen und Leandra und er hatten heute bereits mehrere Stunden Zeit miteinander verbracht. Also schenkte er sich ein, und trank.
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