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BeitragThema: Palast   Palast EmptySo Nov 16, 2014 5:22 pm

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BeitragThema: Re: Palast   Palast EmptySo Nov 16, 2014 6:01 pm

Die Unterredung dauerte bereits eine halbe Nacht und den ganzen bisherigen Tag.
Der König und die Königin hatten anfangs nur Aufmerksam zugehört, ehe sie sich selbst auch in den Diskurs eingemischt hatten. Ein Diskurs, welcher die Ordnung im Land Ekyne vielleicht bald in seinen Grundfesten zu erschüttern vermochte.
Ekyne war schon immer ein weithin abgeschottetes Land gewesen und man hatte sich nie wirklich mit Außenpolitik abgegeben. Natürlich trieb man Handel, jedoch war dies stets eher eine Angelegenheit der Händler als des Königshofes gewesen der durch Steuern und Abgaben von dem Handel profitierte und während in einem anderen Teil der Welt ein neuer Krieg bevorstand und sich die Machtverhältnisse erst vor kurzem kristallisiert hatten war man in Ekyne dabei einen ewig währenden Krieg zu beenden und die Machtverhältnisse neu zu verteilen.
Es war der Berater des Königs gewesen, ein gewisser Gundram Hermansson von Königsberg gewesen der sich stets dafür eingesetzt hatte mit den Elfen ins Gespräch kommen zu können und tatsächlich - es hatte einen elfischen Botschafter gegeben, der sich aus dem dunklen Wald heraus gewagt und an den Königshof getraut hatte. Und nun, bereits seit beinahe 30 Stunden besprach man die möglichkeiten einer Annährung der beiden Völker, die einst ein großer Krieg aus der grauen "Vorzeit" auseinander getrieben hatte.
Natürlich war für das Königspaar oder dessen Berater dieser Krieg nicht mehr als eine Randnotiz in ihren Geschichtsbüchern und selbst der Elf war zu jung um sich an die Grauen des Krieges zu erinnern. Nur wenige Elfen, die damals an der Schlacht teilgenommen hatten lebten noch. Und kein Mensch, durch dessen Adern noch rotes Blut floss hatte diesen Krieg je miterlebt. Nun. Fast kein Mensch.
Es waren die sechs Großmeister der Magie gewesen, jene alten Adjutanten welche damals die Elfen mit ihrer Magie zurück gedrängt und im Zuge dieses Krieges uralte und verbotene Geheimnisse aufgedeckt hatten. Sie waren überlebende jenes Gemetzels, am Leben gehalten allein von der Macht die ihnen innewohnte und sie waren die Gewinner dieses Kampfes von vor über fünfhundert Jahren gewesen, herrschten sie doch und regierten seit jener Zeit, während Könige kamen und gingen. Die Angst vor den Fremden, vor dem Übernatürlichen und die Anbetung der Magier als die Heilsbringer ihrer von Göttern verschonten Welt hielten ihre Macht aufrecht. Sie hatten früh erkannt, dass Religion eine starke Macht werden konnte und hatten interveniert. Hatten Ekyne den Glauben an die Naturgesetze, an die Weisheit und die Vernunft gebracht und jede Kirche, jede Sekte bereits zu ihrer Entstehung ausgelöscht. Sie hatten keine Skrupel zu tun was getan werden musste. „Schließt die Tür“ befahl Yarna die Erzmeisterin den Wachen und sie gehorchten, ohne darüber nachzudenken ehe die großen Türen ins Schloss fielen.
Über die Ereignisse dieses Tages soll nunmehr stillschweigen herrschen. Nur so viel: In den Geschichtsbüchern würde einst stehen, dass sich Königsberg gegen seinen Eid, seinen König und einen Boten gewandt und sie alle durch Gift und Dolch getötet hätte, ehe er aufgegriffen werden konnte. Die Königstochter jedoch, sei – so heißt es entführt worden und wurde nie wieder gefunden.
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Guinevere de Enyalíe

Guinevere de Enyalíe


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BeitragThema: Re: Palast   Palast EmptySo Nov 16, 2014 6:21 pm

Dummerweise jedoch irrten sich die Schreiber der Geschichtsbücher in kleinen und scheinbar unwichtigen Dingen, welche jedoch alsbald eine Lawine ins Rollen brachten, die zuweilen eine altbekannte Struktur aufbrachen. So wie auch in jenem Moment, indem sie ein sechzehnjähriges Mädchen übersahen, das sich hinter einem der großen Wandteppiche verborgen hatte und der Ermordung der eigenen Eltern voller Schrecken zugesehen hatte. Einst hatte ihr Vater ihr die geheimen Gänge gezeigt, die zum Thronsaal führten, um ihr zu ermöglichen, bei ihren Eltern zu sein und eben jener Geheimgang war es nun auch, der wohl ihr eigenes Leben beschützt hatte, als die Großmeister angegriffen und sie damit gleichzeitig alle verraten hatten. Sie hatte gesehen, wie von Königsberg von den Wachen fort geschliffen wurde, wie Yarna, ihre einstige Lehrmeisterin, sie alle angeführt hatte und wie die Wachen bedingungslos auf sie gehört hatten, während das dunkle Blut ihrer eigenen Eltern die Stufen, die zum Thron führten, hinunter floss. Guinevere war starr vor Schreck, zu furchtsam um sich zu regen und zu erstarrt, um zu realisieren, dass sie fliehen musste, bevor sie ein ähnliches Schicksal erdulden musste - die hellen blauen Augen der jungen Prinzessin waren auf die leeren Augen ihrer Eltern nur einige wenige Meter vor ihr gerichtet, Augen, die sie ansahen und die sie vor ihrem Tode wohl bemerkt zu haben schienen. Sie hatten sie nicht verraten, hatten kein Wort verlauten lassen, dass sie hier war und Guinevere hatte ebenso wenig einen einzigen Ton von sich gebracht, während sie hatte hilflos beobachten müssen, wie ihre Eltern von ihren engsten Vertrauten verraten und ermordet worden waren.
Sie begriff nicht, wofür das hatte geschehen müssen, verstand nicht, aus welchen Gründen sie hatten sterben müssen, nachdem doch all die Jahre lang alles gut gewesen war, nachdem sie nun sogar einen Frieden mit den Elfen angestrebt hatten, aber das Warum machte in diesem Moment keinen Unterschied mehr. Sie waren tot und keine Antwort, die man ihr hätte geben können, machte den Schmerz in ihrer Brust besser, der sich darin ausbreitete und ihr die Kraft nahm, stehen zu bleiben, so dass sie wankend ein paar Schritte zurück machte und die brennenden Augen schloss. Sie hatte sich nicht verabschieden können, sie würde nicht an ihrem Grab stehen können und ihren Tod betrauern können - sie würde ihnen nicht mehr sagen können, wie wichtig sie ihr waren. Die Stimme ihres Vaters war auf ewig verstummt, das Singen ihrer Mutter, das sie so oft in den Schlaf gebracht hatte, als sie noch kleiner gewesen war. Erinnerung um Erinnerung kochte in ihr nach oben, rief ihr all jene schönen Augenblicke vor Augen, die für immer verloren waren und die ihr die Tränen in die Augen trieben, welche über ihre bleichen Wangen rollten und von ihrem Kinn abperlten, während sie sich Schritt um Schritt nach vorn kämpfte, hinein in den großen Thronsaal, hinüber zu den Leichen ihrer Eltern.
Sie brachte keinen Ton über die zitternden Lippen, als sie die Hände ausstreckte und einen Ring von dem Finger ihres Vaters nahm. Irgendetwas, das von ihm blieb - etwas, das sie an sie erinnern würde, wenn sie fortgehen musste und so verabschiedete sich Guinevere stumm von ihnen, ehe sie sich herumdrehte, als die Stimmen von Wachen erklangen und wieder hinter dem Wandteppich verschwand. Fort von den Mördern, das war alles, was sie wusste, als sie über ihr eigenes Ziel nachdachte. Fort von eben jenen, denen auch sie einst vertraut hatte.
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Yarna

Yarna


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BeitragThema: Re: Palast   Palast EmptySo Dez 21, 2014 7:31 pm

Die Dämmerung brach langsam an und vertrieb die Dunkelheit der letzten Nacht, jene Schwärze, die auch jetzt noch ihre dunklen Schatten durch die hohen Hallen ziehen ließ und die sich in einer diffusen Gestalt manifestiert hatte, die nur wenige Millimeter von Yarna entfernt stand. Das dunkle Gesicht lag in dem Schatten, den sie niemals erreichen würde und dennoch konnte sie darin den Schmerz erkennen, den der andere empfinden konnte, die Pein als man ihn in das Licht hinein getrieben hatte, das auch ihr zu eigen war und das für ihn auf ewig unerreichbar war. Die Großmeisterin des Lichts hatte eine Hand ausgestreckt, als wolle sie nach jener Hand aus Schatten greifen, die ihr Gegenüber ihr entgegen gestreckt hatte, doch sie vermochte es ebenso wenig wie er es konnte, so dass ihre Finger nur wenige Millimeter voreinander ruhen blieben. Tränen glitzerten in ihren hellen blauen Augen, hingen an den schwarzen Wimpern und perlten ab und an über ihre schlanken, hohen Wangen während ihre Lippen leise Worte formten, die für niemand anderen gedacht waren als für jenes Wesen, das vor ihr stand und das sie endgültig verloren hatte, als sie versucht hatte, ihn vor so langer Zeit zu retten.
"Es tut mir so leid, Myrkur ... dein Schmerz ist meine Schuld. Ich hätte dich niemals fortsenden dürfen ...", flüsterte sie, ihre Stimme leiser und weicher als jemals zuvor, sanfter als sie es jemals gewesen war, wenn sie mit einem anderen gesprochen hatte. "Es ist meine Schuld und ich wünschte, ich könnte dich halten ... ich wünschte, ich könne dein Leiden beenden und wieder bei dir sein, so wie früher ... ich wünschte, du könntest mich halten und mir versprechen, alles würde wieder eines Tages gut werden ..." Seine Präsenz verschwamm mit jeder fortschreitenden Minute und je heller die Gestalt ihres geliebten Bruders wurde, umso schwerer tat sich ihr Herz daran weiter in ihrer Brust zu schlagen. Einst war er von einem Elfen getötet worden, während des großen Krieges und sie hatte nicht aufgeben wollen, sie hatte alle Zauber angewandt, die sie von Nenfaron gelernt hatte und das, was sie aus ihm geschaffen hatte, war die Dunkelheit. Sie hatte sich und ihn verdammt, um ihn nicht loslassen zu müssen - dazu verdammt, einander nie wieder umarmen zu dürfen, einander nur noch in wenigen Minuten sehen zu dürfen, die nicht ausreichten für all das, was sie mit ihm teilen wollte.
"Mein geliebter Bruder ... du darfst mich niemals verlassen. Ohne dich bin ich in alledem hier verloren, ich würde es ohne dich niemals schaffen", flüsterte sie und setzte ein leises "Ich hab dich lieb" hinterher ehe seine Gestalt endgültig verschwand und die Morgensonne ihre eigene Gestalt erhellte und all das offenbarte, was die Nacht ihr bisweilen zu verbergen geholfen hatte. Jeder Einzelne würde für all das büßen, was sie ihrem Bruder angetan hatten - jeder Einzelne, der daran Schuld trug und beginnen würde sie bei jenen, die sie immer wieder aufs Neue verrieten.
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