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BeitragThema: Kirche    Kirche   EmptyFr Sep 12, 2014 8:33 pm

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BeitragThema: Re: Kirche    Kirche   EmptyFr Sep 12, 2014 8:35 pm

Die Aufforderung zu gehen kam nicht unerwartet. Er hatte sei bereits zu Beginn des Gespräches erwartet und überraschenderweise war er sogar dankbar. Dankbar dafür, dass er ihm Ileana die Gunst gewährt hatte sich zu erklären, wo sie doch keinen erdenklichen Grund dazu gehabt hätte. Doch nichts desto trotz wollte ein Teil von ihm bleiben, Ileanas Hand nehmen, sie umarmen und ihr sagen das all dies nur ein paar dumme Worte waren, denen man am besten gar keine Aufmerksamkeit mehr schenkte. Doch es waren nicht nur Worte gewesen und selbst diese konnte man nicht einfach so vergessen. Ob sie in ihm nun einen Feind, einen Verräter, einen Narren – wie es die Karte dieser seltsamen Kirche besagte, oder nur einen Fremden sah, das vermochte er nicht zu sagen. „Wenn ich irgendwas für dich tun kann Ileana, egal was, dann lass es mich wissen und ich werde tun was immer ich kann.“ Er neigte ein letztes Mal den Kopf und verließ dann, mit mehr Reue als jemals zuvor im Herzen den Raum, denn die Worte der jungen Königin waren wahr. Er hatte dies alles getan um sein eigenes Gewissen zu schonen, erst danach kam das Wohlbefinden der Freundin und dies widerte ihn mehr an, als der starke Geruch von Mist der in der Nase spürte, als die Wache ihn, nach einem kurzen Marsch durch den Innenhof, vor das große Tor des Palastes warf.
Es war wohl der einzige Ort, an dem er sich in diesem Moment wirklich heimisch fühlte, denn Gawains Platz war am Hofe, der ihm momentan verwehrt war und die Akademie, so sehr er die Geste der Zauberin auch achtete und schätzte, war vieles, doch nicht sein Heim. Er ging an den, scheinbar mit dem Stein verschmolzenen Altar der direkt neben dem Eingang der Kapelle dieses Stadtbezirks stand und griff nach dem Messer, das dünner war als jeder Essenspieß er vermocht hätte. Dennoch war es scharf, unweigerlich scharf, denn andernfalls hätte es seinen einzigen Zweck kaum erfüllen können. Er rieb mit dem Tuch über die Spitze, atmete kurz ein und stach dann ein Stück weit in seinen Finger hinein, ließ sein Blut in das Becken, das mit Rosenwasser gefüllt war tropfen, bis dieses eine rötliche Färbung angenommen hatten und wusch sich in eben diesem Wasser die Hände. Wie alt dieser Brauch war wusste er nicht, vermutlich gab es ihn bereits seit der Gründung der Kirche. Es sollte die Opferbereitschaft verdeutlichen, die jeder Gläubige dem Herren anbot und das waschen in dem eigenen Blut sollte die Reinigung darstellen, die vor dem Betreten eines so heiligen Ortes zwingend notwendig war.
Er nahm auf einer der zahlreichen Holzbänke Platz und tat es, gleich jedem anderen Gläubigen um ihm herum gleich. Er legte beide Hände aneinander und schloss die Augen, wagte es jedoch nur seine Worte zu murmeln, wollte er doch weder das Gebet der anderen stören, noch sein eigenes Jemand anderem als seinem Herrn mitteilen. „Vergib mir oh Herr, vergib mir, denn ich habe das begangen, was in all den Schriften so furchtbar verurteilt wird. Ich habe meine Freunde betrogen, war falsch, Unrecht und sprach Verleumdungen aus. Ich …“ Ein Kloß bildete sich in seinem Hals, doch schluckte er diesen mit kräftigem Willen herunter, gab es doch außer ihm niemand anderen in dieser Kapelle der etwas derartiges zeigte und demzufolge wäre es ihm peinlich, wenn er der Einzige wäre. „Ich habe getötet. Das Kind meiner Freundin habe ich getötet, unwillentlich, doch habe ich es dennoch getan. Durch eben diese dummen Worte, die sie so erbosten, das ihr Kind dem Tod zum Opfer fiel. Ich griff ihren Gatten an als er mich zu reden stellen wollte und als ich mich zur Wehr setzte, ihn schließlich selbst angriff, griff ich nicht nur ihren Ehemann, sondern auch meinen König an.“ Seine Hände, dessen Finger noch immer ineinander griffen, zitterten inzwischen und immer wieder kniff er die Augen zusammen, um das hervorkommen von Tränen zu unterdrücken. „Ich bitte dich Herr, schenke ihnen beiden erbarmen. Segne sie und helfe ihnen durch diese Zeit, die ich ihnen so schwer gemacht habe und schütze Sie, auf das sie das Leben können, das sie verdienen. Ich bitte dich in deiner unendlichen Weisheit um dieses eine Geschenk. Gib ihnen das Glück zurück, das ich ihnen genommen habe.“
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BeitragThema: Re: Kirche    Kirche   EmptyFr Sep 12, 2014 9:09 pm

Das helle Sonnenlicht drang durch die hohen Buntglasfenster der großen Kathedrale, in welcher Noah seinen Platz gefunden hatte, zeichnete bunte Mosaike auf dem weißen Marmor und floss in hellen Lichtkaskaden bis hinüber zu dem Altar, der weit vor den hölzernen Bänken stand, auf denen die Gläubigen im Flüstern ihre Gebete an einen unsichtbaren Herren formten und hofften, von ihm erhört zu werden. Der Lärm der Stadt besaß hier kein Gewicht, vollbrachte es nicht durch die dicken, steinernen Flügeltore, in die zahlreiche Künstler ihre Darstellungen von Himmel und Verderben eingemeißelt hatten, bis zu dem Mittelschiff zu dringen. In den Mittelschiffen des Gotteshauses hatten die Priester des einen Gottes Kerzen für die Verstorbenen angezündet, um sich ihrer zu erinnern und ihrer Leben zu gedenken, so unbedeutend sie auch sein mochten. Dann mit einem Mal erstarb das Flüstern neben dem jungen Knappen und ließ nichts außer Stille übrig - die dünnen Lichter der Kerzen waren inmitten der Luft erstarrt, die Lippen der Gläubigen im stummen Gebet versiegelt und ihre Körper eingefroren in Zeit und Raum während sich vor dem Altar, in eben jenem Lichtstrahl die zierliche Gestalt einer jungen Frau zu materialisieren begann.
Über ihrem blassen, zierlichen Gesicht ruhte ein ebenso weißer Stoffstreifen, der ihre Augen vor dem Antlitz der Welt verbarg und das weiße Kleid, das sie auf der bleichen Haut trug, raschelte bei jedem Schritt, den sie auf nackten Füßen hinunter zu dem Knappen setzte, welcher der Einzige zu sein schien, dem sie gestattet hatte, sich weiterhin zu regen. "Noah Ronan ...", begannen ihre Lippen zu formen und verzogen sich für einen kurzen Bruchteil der Sekunde zu einem sanftmütigen Lächeln während sie die Hände rechts und links ausgestreckt hatte, mit den filigranen Fingern nach ihrer Umgebung zu tasten schien, um sich daran zu orientieren. "... du säßest nicht hier, wenn du die Karte bedacht hättest, die wir dir sandten. Sie sollte dir den Weg weisen, aber wie es stets die Menschen tun, hast auch du sie vergessen ...", führte sie mit leiser, sanfter Stimme fort, den Kopf nicht einmal zu ihm hinüber gerichtet und leise entglitt ein beinahe schwermütiges Seufzen sich ihrer Lippen.
"Aber du hast hierher gefunden und ich bin bereit, deine Gebete zu erhören ... wenn du es wünscht."
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BeitragThema: Re: Kirche    Kirche   EmptyFr Sep 12, 2014 9:25 pm

Das Wort „Zauber“ traf wohl am ehesten das Gefühl, das in diesem Moment vorherrschte. In der Luft lag etwas angespanntes, etwas fremdes das er nicht einordnen konnte und einen Augenblick lang waren Noah Lider unglaublich schwer geworden. Im nächsten jedoch hatte er sich in einer Szenerie wieder gefunden, die zwar die gleiche Kulisse wie zuvor hatte, aber dennoch gänzlich anders wirkte. Alles um ihn herum stand mit einem Mal still, als hätte eine kosmische Kraft veranlasst, dass die Zeit in diesem Augenblick still stand. Doch er selbst konnte sich bewegen, aber warum? War dies ein Traum? Nein, er konnte unmöglich einfach in der Kirche eingeschlafen sein, zumal ihn das Gespräch viel zu sehr aufgewühlt hatte und er vieles, aber keine Ruhe empfunden hatte. „Was?“ Er schreckte hoch als mit einem Mal eine Stimme in sein Ohr kroch, die ihm eine Gänsehaut bescherte.
Dort stand ein Mädchen, gänzlich in weiße Kleider gehüllt, die bei jeder Bewegung leise Geräusche von sich gaben und dessen Augen Geschichten erzählten, die zu ganzen Völkern passen konnten. Ihre Haare, gleichwohl gepflegt und in ihrer Farbe einmalig, waren wild und von jeglicher Frisur befreit, wirkten aber dennoch erhaben und außerordentlich ordentlich, ebenso wie der Rest ihrer Gestalt. Was war dies? Eine Vision? War sie die Vorbotin für seine eigene Hölle? Hatte der Herr ihn so strafen wollen? Nein, die Frau vor ihm hatte keine Absichten ihn zu schaden, das konnte man ihr ansehen. Doch erst als sie die Karte erwähnte, begriff er, wenn auch nur stückweise Wer sie war. Er sank auf die Knie, ergriffen von der Macht die sie scheinbar innehatte, denn noch immer bewegte sich außer ihnen beiden niemand in diesem Raum. „Verzeiht mir doch … ich wusste nicht wie ich diese Karte deuten soll. Ich, ich war ein Narr sie nicht als stetes Mahnmal in meiner Erinnerung zu tragen.“ Doch die darauf folgenden Worte waren es, die ihn dazu brachten sich so tief zu verneigen, das er mit seinem Kopf die Steinplatten berührte. „Ich wusste nicht dass ihr … mir war nicht klar, dass ihr mit dem Herrn einher geht, eine Botin seiner Stimme seid. Vergebt mir.“
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