Er sollte kein Herr sein? Im ersten Moment, war Lucrezia vollkommen verwirrt über diese Aussage, vermutete für einen Augenblick, er sei tatsächlich nur eine getarnte Frau, bis ihr dann doch noch klar wurde, was er meinte. Er war zwar männlich, aber kein Herr, also Adliger, niemand von Rang und Namen, die er sich in folge großer Taten errungen hätte, oder auch nur dadurch, dass er seine Zeit als Knappe ohne gewaltige Patzer absolvierte. Doch in diesem Moment hatte sie wirklich anderes im Kopf, als Noahs andauerndes Versagen und seine nur zu häufigen Fehltritte. Sie blieb also bei einem verwirrten Blick und war vollkommen ernüchtert über seine unzureichende Antwort, abgesehen davon, dass er ihre Frage über sein Wohlbefinden unbeantwortet ließ... in gewisser Weise. Lucrezia räusperte sich. "Nun ja... ich habe dennoch zu danken... Noah.", erklärte Lucrezia, die noch immer durch seine ersten Worte verunsichert war. "Ich... also ich muss zurück zu meiner Begleitung. Falls ihr Lady Fiorenza seht, wäre es nett, wenn ihr ihr sagen würdet, dass ich sie suche.", bat Lucrezia den jungen Mann dann und wandte sich von ihm ab. Sie wollte jetzt lieber bei Doyle sein, als ihre Zeit mit Noah zu verschwenden, der ohnehin neben sich zu stehen schien und keinerlei Interesse an einem Gespräch mit ihr zu haben schien. "Ich hoffe ihr habt noch einen schönen Abend.", verabschiedete sich die Zauberin und machte den ersten Schritt von ihm fort, zurück in die Menge.
Der Erzähler Spielleitung
Anzahl der Beiträge : 3615 Anmeldedatum : 04.04.10
Thema: Re: Ballsaal Mi Sep 03, 2014 10:20 pm
Er hatte inzwischen das zweite Weinglas in den Händen, wobei er gleichermaßen fasziniert von dem reich verzierten Weinkelch, wie auch von dessen Inhalt war. Der süßlich und gleichzeitig stark gewürzte Wein hatte einen Geschmack auf seine Zunge gelegt, den er bisher noch nie gekostet hatte, was jedoch vor allem der Tatsache geschuldet war, wegen der er auch bisher kaum Wein gekostet hatte, ein recht bescheidenes Einkommen und ein ebenso bescheidenes Elternhaus. Seine Familie war seit Generationen im Handwerk tätig, auch wenn das dadurch erwirtschaftete Geld gerade einmal für das nötigste ausgereicht hatte und zur großen Bestürzung seines Vaters hatte er in dieser langen Familientradition keine wirkliche Freude, noch sonderlich großes geschickt entdeckt, sodass er stattdessen, dank einiger guter Worte seines Vaters und dessen Freunde, eine Anstellung am Hofe der Königin als Diener bekommen hatte. Es war eine vollkommen andere Welt gewesen die er betreten hatte, als er das erste Mal an den Königshof gekommen war. Im Gegensatz zu seinem Heimatdorf, das ein wenig südlich von Gil`ead lag, gab es hier die feinsten Speisen und der einzige Geruch der einem in der Nase hängen blieb, waren die feinen Duftwässer der feinen Damen. „Ich finde langsam Gefallen an diesem Abend. Es gibt feines Essen, nette Gäste und eine wirklich einzigartige Begleiterin.“ Selbst wenn sie aussah wie der erlenste Wasservogel, so war es dennoch nur ein Vogel. Die gesamte Idee, in der man Tiere in seinem Kostüm darstellen sollte, war im ein wenig absurd vorgekommen, doch war er klug genug nichts zu sagen. „Nun, wenn die Musiker nachher den Tanz eröffnen, würdet ihr mir die Ehre erweisen und den ersten Tanz begleiten?“ Seine Hand, ebenso wie sein Kopf ging ein Stück weit nach vorn und die dünnen Finger des Mannes strichen einen kurzen Augenblick lang knapp über die untere Hälfte des Magens, knapp über dem Becken, ehe er sie mit einem vielsagenden Lächeln ansah.
Gast Gast
Thema: Re: Ballsaal Mi Sep 03, 2014 11:26 pm
Lucrezia erbebte unter der zärtlichen Berührung Doyles, welche ihr die Schamesröte ins Gesicht trieb. Im ersten Moment, schloss sie die Augen ob des ungewohnt, schönen Gefühls dieser Berührung, des wundervollen Prickelns und der leichten Gänsehaut die sich über ihren Körper zog. Doch schon einen Augenblick später, als sie sich wieder gewahr wurde, wo sie wahr, schämte sie sich dafür und stellte sich in einer schnellen Bewegung wieder neben ihren Begleiter, tat als sei nichts passiert. Sie war wiedereinmal froh um ihre Maske, die es ihr ermöglichte jedes Gefühl zu verbergen, denn wer konnte schon sehen ob das Lächeln nun an ihre Augen reichte oder nicht? Sie hackte sich als bei Doyle ein und nahm auch sich, ein zweites Glas Wein, welches in einem kunstvollen Kelch gereicht wurde. Sie nahm einen kräftigen Schluck davon und blickte auf den roten Teich darin. Er schlug Wellen, denn sie zitterte. "Ich empfinde meine Begleitung ebenfalls als sehr anregend.", erklärte Lucrezia mit einem dankbaren Lächeln. Ein solches Fest fühlte sich vollkommen anders an, wenn man es in Begleitung genießen konnte. "Und ich würde nur zu gern mit dir tanzen.", antwortete Lucrezia und kam ihm etwas dichter, soweit ihr Kleid dies erlaubte. Dann drängte sich ihr eine Frage auf, die wohl auf der noch immer irgendwie präsenten Berührung seiner Seits beruhte. "Hast du das Bett schon mal mit einer Frau geteilt?", fragte sie frei heraus, wenn auch mit gedämpfter Stimme.
Der Erzähler Spielleitung
Anzahl der Beiträge : 3615 Anmeldedatum : 04.04.10
Thema: Re: Ballsaal Mi Sep 03, 2014 11:40 pm
Als sie ihren kurzen, verlegenen Blick sah, musste er selbst schmunzeln, doch alsbald war er derjenige, der irritiert aufsah und sie mit einem Mal aus verwunderten Augen heraus anblickte, den Blick nun ebenso mit einem gefestigten, wenn auch leicht süffisantem Lächeln. Er erlangte einen Augenblick in welchem er sich seine Antwort zurecht legen konnte, indem er einen langen, genussvollen Schluck aus dem verzierten Kelch nahm. Er würde ohne Zweifel die Wahrheit sagen müssen, wobei sie das vielleicht ein wenig verunsichern würde. Doch andererseits konnte sie seine Lüge ebenso leicht enttarnen und würde dies schließlich heraus kommen, so würde als Lügner dastehen, was im Allgemeinen kein sonderlich gutes Fundament für eine längere Bekanntschaft zweier Menschen war. „Mehreren.“ Er neigte sacht den Kopf nachdem er sich endlich zu einer Antwort durchgerungen hatte und führte Lucrezia mit langsamen Schritten durch den großen Saal, in der Hoffnung dass niemand anderes dieses Gespräch durch Zufall mitbekam. „Ich wuchs in ländlichen Gefilden auf und das es dort einzig und allein nur fromme und adrette Frauen gibt ist eine einzige Lüge, selbst bei vielen der Nonnen kann man dies bezweifeln, aber verzeiht, ich wollte dieses Thema gar nicht weiter vertiefen. Wobei … ich will euch nicht beleidigen, allerdings seit ihr keine Dame aus unserem Land und vielleicht herrschen in eurem Heimatland weniger strenge Regeln die den Frauen eine solche Frömmigkeit auferlegen.“ Er zuckte kurz mit den Schultern um die Ernsthaftigkeit ein wenig aus dem Gespräch zu nehmen, doch nichts desto trotz blickte er sie noch immer mit einem interessierten Blick an, Maß mit seinen Augen immer wieder die feinen Konturen des Korsetts ab, welches knapp über dem Busen endete.
Gast Gast
Thema: Re: Ballsaal Fr Sep 05, 2014 10:28 pm
Lucrezia musste leise lachen, ob der Bemerkung dass strengere Regelungen in ihrem Heimatland betreffend der Jungfräulichkeit herrschen könnten. Sie hatte in Fyonara stets im Turm gelebt und doch wusste sie, dass Fyonara es mit der Jungfräulichkeit der Frau alles andere als ernst nahm. Auch die Tatsache, dass, in Alagaesia, die jungen Männer auf dem Lande so gut wie alles nahmen, was bei drei nicht auf dem Baum war, war ihr bekannt. Doch es störte sie kaum. Doyle war ein gesunder, junger Mann, also hatte sie bezüglich jedweder Krankheit kaum etwas zu befürchten. Auch war es viel mehr so, dass es sie eher beruhigte, dass sie nicht seine erste wäre. So hätte zumindest er schon etwas Erfahrung damit. Lucrezia hatte schon gemerkt, dass Doyle dieser Teil des Gespräches nicht ganz so sehr lag, doch es war ihr ziemlich egal, abgesehen davon dass die hohen Herrschaften weder wussten wer sie waren, noch Interesse an ihrem Gespräch zeigten, da sie in ihre eigenen Gespräche vertieft waren. Sie legte ihm sanft die freie Hand auf die Brust und sah in seine azurblauen Augen. "Das muss dir nicht unangenehm sein. Ich finde es gut, dass du bereits Erfahrungen gemacht hast.", versicherte sie ihm mit einem sanften Lächeln. Nach einem kurzen Moment des Schweigens, in dem sie abwog, ob sie es nun sagen sollte oder nicht, faste sie ihren Mut zusammen und sprach es aus. "Ich teilte bisher mit keinem Mann das Bett.", sagte sie mit gedämpfter Stimme zu ihm und richtete ihren Blick wieder zu Boden.
Der Erzähler Spielleitung
Anzahl der Beiträge : 3615 Anmeldedatum : 04.04.10
Thema: Re: Ballsaal Fr Sep 05, 2014 11:01 pm
Er von dieser Aussage nicht sonderlich überrascht, kannte er doch die eher konservative Einstellung dieses Landes und zuvor, zu Zeiten ihrer Flucht, hatte sie wohl kaum die Gelegenheit gehabt, sonderlich viel Zeit darin zu investieren einen Günstling für ihre Unschuld zu finden. „Nun ich denke dieses Thema sollte man nicht in einer solch frommen Gesellschaft vertiefen, dafür gibt es denke ich bessere Orte.“ Er nippte an dem Weinkelch, genoss das warme Gefühl das der Magen in seinem Bauch bewirkte, ebenso das leichte Gefühl der plötzlichen Leichtigkeit die in jeder Bewegung lag, doch bemerkte er allein anhand seiner Schritte, dass dies nur eine Täuschung war und er nicht mehr vollständig Herr seiner Sinne war. Er bot schließlich seinen Arm an, sodass Lucrezia sich wieder in diesen einhaken konnte und das gelegentliche Schaukeln das er in seinen Bewegungen spürte, versuchte er mit kurzen Pausen zu übergehen, in denen er vor den verschiedenen Buntgläsern oder Statuen Halt machte. Natürlich waren diese Kunstwerke faszinierend und hatten ohne Zweifel eine gewisse Faszination, zumal er solche Kunstwerke bisher nie gesehen hatte, doch interessierte ihn die eigentliche, fachmännische Leistung dahinter ebenso wenig, wie die Bedeutung. Er sah sich immer und immer wieder im Raum um, erkannte jedoch keinen anderen der Schüler, ebenso wenig wie Lucrezias stetige Begleiterin Adriana, nun zumindest wurde ihr dies nachgesagt. Persönlich hatte er diese Frau nur im Unterricht und abseits dessen nur ein paar kurze Male gesehen, wobei jedes einzelne Mal nicht viel mehr als eine knappe Begrüßung folgte und den verwunderten Blick von Adriana, welche sich sein Gesicht vermutlich nicht einmal gemerkt hatte, was bei der Masse an Schülern jedoch durchaus verständlich war.
Gast Gast
Thema: Re: Ballsaal Fr Sep 05, 2014 11:35 pm
"Ja bessere Orte.", stimmte Lucrezia ihm zu und zeigte ein kokettes Lächeln, während sie sich ein wenig an ihn schmiegte. Sie bemerkte, dass der Wein bei ihm bereits Wirkung zeigte, was sie zu dem Entschluss brachte, ihn von weiteren Weinkelchen fern zu halten. Doch auch wenn Doyle sie in diesem Moment einnahm, richtete sich ein Teil ihrer Aufmerksamkeit noch immer auf Adriana und fyonarischen Attentäter. Was hatte er hier gewollt? Er schien Adriana nicht entführt, oder gar getötet zu haben, schließlich hätte ihre alte Meisterin sie sonst nicht warnen können und die Tatsache, dass Noah ihr Begleiter bekannt vorkam, schloss auch die Vermutung aus, er könnte sie entführt haben. Lucrezia versuchte also sich zu beruhigen und zu versichern dass es Adriana gut ging. Sicherlich hatte sie sich nur von diesem Fest zurück gezogen, um zur Ruhe zu kommen und den Schock zu verkraften, ehe sie wieder hier auftauchte. Die Musik schlug um und die Gäste räumten die Tanzfläche, für den ersten Tanz frei. "Also, wollen wir?", richtete Lucrezia die Frage an ihren Begleiter und zog ihn, ohne eine Antwort abzuwarten, auf die Tanzfläche. Sie wollte mit ihm tanzen und sie hoffte natürlich, dass der Alkohol sich sich bei ihm etwas löste, wenn er sich bewegte. Sie gesellten sich zu den anderen Paaren auf der Tanzfläche, legten die Handrücken aneinander und warteten auf das erneute einsetzen der Musik, ehe sie sich im selben Rhythmus wie die anderen zu bewegen begangen.
Elijah Chamberlain
Anzahl der Beiträge : 172 Anmeldedatum : 24.08.14
Thema: Re: Ballsaal Sa Okt 04, 2014 11:43 pm
Es war eine Zeit der Schwärze gewesen - eine Zeit des immer währenden Brennens, welches seine Brust ausgestrahlt hatte während sein Körper selbst langsam zerfallen war. Um nicht ob der Schmerzen Wahnsinnig zu werden hatte sich Elijah in seinen eigenen Kopf zurück gezogen. Ein Ort, der jedoch bei weitem nicht so sicher war wie man glauben mochte. Wenn die eigenen Gedanken für andere Personen ein Ort der Ruhe und der Einsamkeit waren, so waren sie sie für Elijah ein düsterer Ort, an dem nicht er selbst Herrschte sondern andere, dunklere Mächte. Ein Wesen aus einer uralten Zeit - Wissen aus Äonen und dunkle Magie welche wie Tätowierungen in seinen Geist gebrannt worden waren. Ein unsichtbarer Schrecken, welcher Elijah vor der Hölle der Außenwelt abgeschottet hatte. Konversationen die Jahre statt Wochen zu dauern schienen und die das was von seinem Verstand nach all der Folter noch übrig geblieben war wieder aufgerichtet und wiederhergestellt hatten. Erst mit Adrianas Anwesenheit, mit der Wiederkehr ihres Dufts und der Heilung der Äußeren Wunden hatte sich jener Innere Teil seiner Selbst wieder nach außen gewagt, hatte die Hülle aufgebrochen und sich befreit. Langsam stand Elijah auf, besah seine Hände, betastete sein Gesicht und ein feines Lächeln umspielte seine Lippen, während er zu Chem sah, welcher noch immer an einer Mauer angekettet lag, wenngleich auch nun nicht mehr in Valencia sondern vielmehr in dem Ballsall des Schlosses, wo er vor vielen Monaten gemeinsam mit Adriana den Ball besucht hatte. Langsam glitt er auf Adriana zu, fing die nunmehr blasse und zitternde Geliebte auf und trug sie zu einer Liege in der Nähe während er zu Chem ging und mit seinen Fingern langsam über das Blut des Mittäters fuhr, ehe er zu Adriana wandelte. Irgendetwas in ihm sprach alte Worte, Worte welche die Energie von Chems Blut auf Adriana übertrug und wieder Farbe auf ihre Wange zurück kehren ließ. "Danke" flüsterte er leise und kniete sich neben sie.
Gast Gast
Thema: Re: Ballsaal So Okt 05, 2014 12:02 am
Wie kann man einen Teleport für Jemanden begreiflich machen, der ihn noch nie erlebt hat und sich dementsprechend kaum vorstellen kann, was dieser alles beinhaltet? Nun es gibt viele Geschichten darüber, wie einstmals eine Teleportation schief gegangen ist und der jeweilige Teilnehmer nur noch in seinen einzelnen Bestandteilen die andere Seite gesehen hatte. Grund dafür waren zumeist, so behaupteten es zumindest stets die großen Gelehrten, vernachlässigte Sicherheitsmaßnahmen, unüberlegte Zauber die man nicht sorgfältig vorbereitet hatte und, was wohl mit die häufigste Ursache war, die reine Inkompetenz des Anwenders. All diese Geschichten kannte Chem und seit jeher hatte er sich gesagt, er würde etwas derartiges nie nutzen, denn die armen Wesen die man, ohne Arme, Beine oder teilweise fast ohne Unterlaib sah und die etwas derartiges Überlebt hatten, schienen sich nichts sehnlicher zu wünschen als den Tod, nur verhalf ihnen niemand zu eben diesem. Und doch war es ein Teleport gewesen, der ihn aus dieser misslichen Lage befreit hatte, denn eine seiner Fähigkeiten die er sich über die Jahre angeeignet hatte war, zu wissen wann man sich geschlagen geben musste. Im ersten Moment war er nur froh darüber eine andere Umgebung zu sehen, überhaupt etwas anderes zu sehen als die seltsame Welt des Teleports, doch viel länger konnte er nicht nachdenken, denn die Wand an die er noch immer gekettet war, fiel mit einem lauten Krachen nach hinten und verursachte einen Starken Schmerz in seinem Rücken. Doch hörte dieser Schmerz ab seinem Unterleib auf, was Panik in ihm weckte. Der Schmerz seiner Eier, der Schmerz seiner Beine fehlte ihm in diesem Augenblick so sehr, dass er beinahe darum geweint hätte und im ersten Moment wagte er nicht an sich herab zu sehen, konnte er sich doch bereits ausmalen wie er aussehen musste, entstellt durch einen Fehlerhaften Teleport. Doch zu seiner Verwunderung war alles ganz und gar unverletzt, nur ein paar Schrammen und Scharten aufgrund der Schrapnelle die durch den Einstürzenden Raum entstanden waren, hatten ihn gestreift. Doch warum fühlte er sich dann, als hätte er gerade eben dem Tod die Hand geschüttelt? Eine Antwort darauf erhielt er nicht, denn mochte es das allgemeine Chaos, die Verwirrung, die Erschöpfung oder die Schönheit der Frau sein, die Elijah neben ihm in den Armen trug, in just diesem Moment verlor Chem das Bewusstsein.
Adriana Fiorenza Nsc
Anzahl der Beiträge : 304 Anmeldedatum : 22.04.14
Thema: Re: Ballsaal So Okt 05, 2014 12:12 am
Magie hatte stets ihre Konsequenzen gehabt, hatte stets enorme Kraft gefordert und eben jene Folge ihres eigenen Handeln spürte Adriana nun umso stärker als die Energie, die sie durchflutet hatte, mit einem Mal abgeebbt war und es ihr nach und nach die Augen zuzog. Sie wusste, sie durfte nun nicht schlafen, sie wusste, dass wenn sie jetzt die Augen schloss, dass sie sie nicht wieder öffnen würde und dennoch war jene Umarmung, in welche sie nun sank, so unendlich warm und vertraut, dass sie nichts lieber getan hätte, als sich darin zu verlieren. Sie erkannte aus müden Augen den vertrauten Blick eines Mannes neben sich, dessen restliches Gesicht im Schatten lag und nach dem sie jetzt dennoch die Finger ihrer rechten Hand ausstreckte, mit zitternden Händen über die weiche Haut streichelnd während sich ein müdes Lächeln über ihre Züge huschte und darauf nur einige wenige Sekunden verharrte. Ihr Körper war müde und erschöpft, jeder einzelne Muskel in ihrem Leib schmerzte und selbst, nachdem sie die Magie spürte, die sie für einen Moment lang umgeben hatte, wurde es nicht besser - es vertrieb lediglich den Schleier ein Stück, der sich über ihren müden Geist gelegt hatte. Wer hatte sie hingelegt? Sie waren mitten auf dem Boden in einem Ballsaal aufgetaucht, das wusste sie noch, aber immer wieder fehlten ihr Einzelheiten der letzten paar Minuten. "... Elijah", wisperte ihre leise, zitternde Stimme und sein Name war das Einzige, was sie in jenem Moment zu Stande brachte. Er war am Leben, er war hier bei ihr und selbst, wenn sie nur bei dem Zauber, den sie gewirkt hatte, gestorben war, dann war sie nun wenigstens bei ihm - an einem Ort, an dem man ihr nicht mehr weh tun konnte und an dem nicht hinter jeder Ecke ein neuer fyonarischer Attentäter auf sie wartete und auf neue Informationen hoffte. Fest hielt sie seine Finger umschlossen, als wolle sie sicher gehen, dass er nicht mehr einfach verschwinden würde und zog seine Hand zu ihrem Gesicht hinauf, lehnte ihre Wange dagegen und schloss die Augen.
Elijah Chamberlain
Anzahl der Beiträge : 172 Anmeldedatum : 24.08.14
Thema: Re: Ballsaal So Okt 05, 2014 12:19 am
"Keine Sorge mein Engel. Du wirst nie wieder zu einem anderen Mann müssen - diese Zeiten sind vorbei" flüsterte er leise und schüttelte den Kopf. Sie in die Höhle des Löwen zu schicken, sie zu diesem Prinzen zu lassen war ein Fehler gewesen - er hätte gleich intervenieren müssen. Aber vielleicht hatte er sich trotz alle dem noch mehr Einfluss versprochen. Doch in was dies alles geendet war... nein, diese Zeiten waren wahrlich vorbei. Er brauchte nicht mehr die Macht kleiner Könige. Er wollte kein Land unter sich, wollte sich nicht in den Lächerlichkeiten der Bürokratie und Monarchie hingeben. Er würde die Seele der Menschheit selbst retten und sie würde ihm gehören. Und Adriana würde dafür nie wieder leiden müssen. "Ich liebe dich" flüsterte er leise und beugte sich weiter nach vorne, berührte ihre Stirn sacht mit der Seinen. Und hier in all dem Staub und dem Blut. Inmitten all dieses Chaos und tausende Meilen von jenem Tod und Verderben entfernt welches sie gesäht hatten flüsterte er ihr vier Worte ins Ohr. Vier leise, wichtige Worte und ehe er eine Antwort abwarten konnte flog die Tür zum Ballsaal auf.
Gast Gast
Thema: Re: Ballsaal So Okt 05, 2014 3:03 pm
"Was ist hier los?" Aikos Stimme hallte durch die lange Halle, während der König mit langen Schritten den Ballsaal durchmaß und sein aurischer Gehrock dabei hinter ihm her flatterte. Er sah übermüdet aus, die Augen von roten Adern durchzogen und von tiefen Ringen unterlagert. Sein Teint war blasser als Sonst und er weckte Assoziationen mit einem hart gekochten Ei, dessen Schalle gesplittert war und durch dessen feine Risse man bereits das Innere sehen konnte. Sein Blick wanderte zu Chem, welcher noch immer an der nach hinten gekippten Mauer festgekettet war und scheinbar das Bewusstsein verloren hatte. Mit einem einzigen Wink sprangen die Ketten auf und er stieg über Chem hinweg auf Elijah und Adriana zu. Warf dem einen noch einen kurzen prüfenden Blick zu. Er glaubte ihn schon einmal gesehen zu haben, aber unter all dem Dreck, und dem erschöpften Gesicht konnte er sich nicht sicher sein. Schließlich beugte er sich über Adriana und legte die Hand auf ihre Stirn, ehe ein Teil seiner Energie in sie überging, ihre Lebensgeister erweckte und sie aus der Ohnmacht zog in welche sie gefallen war.
Aiko drehte das Glas Glühwein in seinen Händen hin und her während er Adrianas Blick begegnete, welche ihm gegenüber auf der weichen Couch neben ELijah saß der bisher still gewesen war. Chem hatte man auf eine andere Liege verfrachtet und Aiko saß nun auf einem Sessel zwischen diesem ganzen Chaos. "Und was ist dann passiert, als du in Valencia ankamst?"
Adriana Fiorenza Nsc
Anzahl der Beiträge : 304 Anmeldedatum : 22.04.14
Thema: Re: Ballsaal So Okt 05, 2014 3:13 pm
Adriana hatte bislang geschwiegen, hatte keinen einzigen Laut von sich gegeben während sie Aiko und Elijah gefolgt war und sich schließlich auf eines der Sofa hatte sinken lassen, die zwischen all den Tänzen und Festivitäten hierher geräumt wurden, um aus dem großen Saal einen Salon zu machen. Sie wusste nicht, wie sie Aiko erklären sollte, was geschehen war und weshalb sie nun hier war - sie wusste nicht, wie sie ihm berichten sollte, weshalb sie etwas getan hatte und warum all das so furchtbar schief gelaufen war, geschweige denn wie sie ihm davon berichten sollte, welche Art von Magie sie eingesetzt hatte, um hierher zu gelangen und damit auch gleichzeitig zwei Männer zu retten, die dort in den Kerkern in Ketten gelegen hatten. Geistesabwesend schwenkte sie ihr Glas in ihrer zitternden Rechten, starrte hinab auf den dunkelroten Inhalt, von dem sie noch nicht einen einzigen Schluck genommen hatte und schob sich immer wieder eine dunkle Strähne aus dem Gesicht, nur um sie wenig später wieder hervor zu zupfen. "Ich ... wurde dort begrüßt. Ich schien zu ihrem Fest der Licht anzukommen, der König hat mich selbst begrüßt und mich vom Hafen abgeholt, mich zu ihrem Ball im Schloss begleitet und mit mir den Abend verbracht. Wir ..." Kopfschüttelnd brach sie ab und schallt sich selbst eine Närrin, weil sie das, was sie hatte aussprechen wollen, nicht wichtig für Aiko war - es war allein ihre Angelegenheit und er musste diese Dinge nicht wissen. "Wir sind ein paar Tage später mit einer militärischen Eskorte aufgebrochen. Ich kenne den Weg nicht und niemand anders durfte wissen, wohin wir reiten - das Einzige, was mir im Gedächtnis geblieben ist, ist die See, die ich gesehen habe, mehr nicht. Ein Bote kam Wochen später mit einer Nachricht aus der Hauptstadt, es wären Gesandte aus Fyonara dort gewesen, die man aufgegriffen hätte, als sie die Stadt verlassen haben. Sie haben alle Häfen daraufhin gesperrt, niemand durfte dieses Land mehr betreten und verlassen und wir sind zurück geritten. Ich bin hinunter in die Kerker gegangen und habe diese beiden dort unten gefunden, ausgepeitscht und vollkommen ausgehungert. Meine Magie war der einzige Weg diesem Land noch zu entkommen und nun sind wir hier."
Gast Gast
Thema: Re: Ballsaal So Okt 05, 2014 3:30 pm
"Es war dunkle Magie nicht wahr?" fragte er leise und sah Adriana dabei fest in die Augen während er zu ihr ging und ihr Kinn anhob, ihr die Strähnen aus den Augen strich und ihr Fest in die Augen blickte, ihren Kopf nach links und nach rechts drehte. "Zauber, welche in uralten Büchern standen deren Seiten noch aus gegerbtem Leder oder halb zerfallenem Papyri gefertigt waren nehme ich an. Dunkle Worte in fremden Sprachen verfasst - viel mehr Notizen einsamer Wahnsinniger, als genaue Beschreibungen von Ritualen" er schwieg schließlich und nickte dann quasi zufrieden. "Es ist gut... der Zauber hat keine Narben in dir hinterlassen. Ich seh weder dunkelheit noch Lüge in deinen Augen und alles andere wird die Zeit heilen" erklärte er und setzte sich auf den Sessel. "Dir ist Bewusst, dass auf diese Art von Zauber in Alagaésia der Tod steht? Du musst es gewusst haben, als du diese Mächte entfesselt hast. Wieso hast du es getan? Wegen zwei Fremder? Du hast den Friedensvertrag und deine Seele in den Wind geschrieben um sie beide zu retten - da steckt doch mehr dahinter"
Adriana Fiorenza Nsc
Anzahl der Beiträge : 304 Anmeldedatum : 22.04.14
Thema: Re: Ballsaal So Okt 05, 2014 3:37 pm
"Dann sterbe ich eben, Aiko. Es ist bei Weitem nicht das erste Mal, das man mir damit droht und ich hätte alles dafür getan, um aus diesem Land fortzukommen, das mehr Gefängnis war. Die Valenci haben ihnen weh getan und wofür? Für gar nichts. Die beiden haben nichts getan und trotzdem haben die Valenci sie ausgepeitscht, sie beinahe verhungern lassen und an einem dunklen Ort eingesperrt. Du magst nichts von alledem kennen, du magst die Angst nicht kennen, die Menschen in solchen Kerkern empfinden - ich kenne sie und ich wollte nicht zulassen, dass so etwas noch einmal auch nur einem einzigen Menschen widerfährt", lautete ihre Antwort auf seine Frage und erneut schüttelte sie den Kopf, wissend, wie sehr Elijah doch um seine Tarnung bemüht war und dass das Letzte, was sie nun tun durfte, eben diese auffliegen lassen war. Er hatte stets mit seiner Unabhängigkeit gelebt, hatte sich selbst stets aus dem Spiel heraus genommen, um eigenständig arbeiten zu können und unbeobachtet zu sein, wenn er ausging - sie wollte ihm das nicht zerstören, indem sie Aiko nun die Wahrheit über sie beide sagte und so blieb sie stumm. Es war das Beste, was sie tun konnte - Aiko würde ihren Geist nicht durchsuchen können, ohne sie dabei gleichzeitig auch zu ermorden und so fühlte sie sich zumindest in diesem Moment sicher. "Ich habe längst keine Angst mehr vor dem Tod. Auch er ist nur ein Abschnitt unseres Lebens und wenn Valencia dafür, dass ich Unschuldige gerettet habe, die ihnen nichts getan haben, meinen Kopf fordern, dann kehre ich gern dorthin zurück und beweise ihnen noch einmal, dass ich dazu in der Lage bin, ihr gesamtes Reich mit mir in den Fluten verschlucken zu lassen."
Gast Gast
Thema: Re: Ballsaal So Okt 05, 2014 3:46 pm
"Adriana ich bin nicht dein Feind" erklärte Aiko langsam und fuhr sich über die Stirn. Er war zu erschöpft um mit ihr zu diskutieren, sein Geist war von all der letzten Zeit zu aufgewühlt um irgend einen wirklich richtigen Entschluss zu fassen. "Auch wir haben Menschen bei uns im Kerker - Männer und Frauen, vor denen wir unser Volk beschützen müssen. Wieso hast du denn dann diese beiden Männer" - "Adriana ist mit mir zusammen" Aiko sah von seinem Getränk auf, welches er zuvor hoch gehoben hatte um seine Gedanken zu sortieren und sah den Mann an, welcher nun zum ersten Mal gesprochen hatte. "Und das bereits seit über einem Jahr - wir hielten es geheim, da ich nur von einfacher Geburt bin und ich ihren Stand und ihren Ruf nicht besudeln wollte. Doch als ihr sie nach Valencia schicktet folgte ich ihr, da ich den Ruf des Königs kannte. Mein Freund war einst als Dieb dort und sollte mir helfen, mich stets in ihrer Nähe aufhalten zu können. Aber wir wurden geschnappt. Sie hat all dies nur getan weil sie mich liebte eure Hoheit. Es war meine Schuld, dass es zu all dem gekommen ist. Hätte ich zu ihr gestanden oder mich nicht in all dies eingemischt wäre es niemals so weit gekommen. Wenn ihr jemanden bestafen wollt, dann mich" Aiko schwieg für eine Weile, ehe er den Kopf schüttelte. [Du hast den Zauber in Valencia gewirkt Adriana. Hierher hast du nur einen Reisezauber verwendet. Ich sehe keinen Grund dich für etwas zu bestrafen, das außerhalb meiner Macht liegt[/b] erklärte er schließlich noch immer sichtlich verwirrt von dem Geständnis des verwildert aussehenden Mannes, welcher nach Adrianas Hand griff.
Adriana Fiorenza Nsc
Anzahl der Beiträge : 304 Anmeldedatum : 22.04.14
Thema: Re: Ballsaal So Okt 05, 2014 3:58 pm
Überraschung und Verwirrung stand in ihrem Blick, als sie sich zu Elijah herum wandte, der bislang still geblieben war und nun zu sprechen anfing. Worte formte, von denen sie niemals geglaubt hatte, sie würde sie jemals von ihm hören - niemals hatte er ihr zu ihr gestanden, niemals hatte er zugestimmt, wenn sie an einen anderen Ort wollte und mit ihm zusammen sein wollte, selbst hier auf dem Maskenball war er dagegen gewesen. Er hatte sie zu Hisoka geschickt und sie hatten nie darüber gesprochen, nicht ein einziges Wort darüber gewechselt, was geschehen war - für die Welt hatte Elijah niemals wirklich existiert und sie war stets allein gewesen, hatte immer neue Ausflüchte finden müssen, wie sie ihr Wegbleiben am Hofe erklärte, wie sie ihre nächtlichen Ausflüge erklärte und weshalb sie Lucrezia alles in der Magierakademie überlassen musste. Sie hatte sich hier und jetzt bereits eine Menge Dinge überlegt, wie sie Aiko hätte klar machen können, weshalb sie Elijah und seinen Dieb gerettet hatte, aber in keinem davon wäre sie eben jener Geschichte gefolgt, die doch die vollkommene Wahrheit beinhaltete und damit alle Tarnung über Bord warf, die er bislang aufrecht erhalten hatte. Sie fühlte sich seltsam taub, überwältigt von Emotionen, die sie nicht einordnen konnte und das Gefühl der Hand des anderen auf ihrer eigenen schwinden ließen, bis sie hinunter sehen musste, um zu wissen, dass er sie zum ersten Mal seit sie ihn kannte, offen vor anderen festhielt. Dass ihre Liebe nicht mehr das Geheimnis war, das sie über all die Zeit lang gewesen war. Er hatte seinen Plan, sein Vorhaben für diese Welt, mit seiner Offenbarung aufgegeben - man würde ihn jetzt im Auge behalten, würde ihn nicht mehr einfach so gewähren lassen und so sehr sich ein Teil von ihr auch darüber freute, dass er es endlich gesehen hatte, so sehr fürchtete ein anderer Teil von ihr auch Aiko, der hier nun vor ihr saß und über dessen Entscheidung sie lediglich betäubt genickt hatte. Er war noch immer Hisokas Bruder und eben jenen hatte sie an der Nase herum geführt und um den Finger gewickelt, um an Informationen zu gelangen, die sie letztlich an den Feind geben musste, dem sie als unfreiwillige Spionin diente. "... Danke ...", war schließlich das Einzige, was ihre blassen Lippen im ersten Moment verließ, bevor sie sich langsam von ihrem Platz erhob und Elijah behutsam mit sich zog. "... Hör mal ... ich bin müde von den ganzen Strapazen ... ich würde mich gern ein wenig ausruhen und Elijah und der Dieb brauchen ein Bad und etwas zu essen ... lass uns später weiterreden, wenn du auch ein wenig zur Ruhe gekommen bist."
Gast Gast
Thema: Re: Ballsaal So Okt 05, 2014 4:38 pm
"Ja... ja natürlich" erklärte Aiko und sah aus dem Fenster - es war noch immer früher Morgen. "Ich erwarte euch dann heute Mittag zur fünften Stunde wieder hier, ich denke das ist der beste Ort für solche Gespräche - zumindest im Moment. Ich werde Ileana von deiner Rückkehr erzählen" er fuhr sich langsam durch das zurück gekämmte schwarze Haar, noch immer durch die Ankündigung des Fremden irritiert und auch ein wenig vor den Kopf gestoßen. Nicht das es ihn kümmerte welchen Stand der Geliebte seiner Hofmagierin inne hatte - wenn er ehrlich war gab es wenig, dass ihn weniger interessierte. "Ich werde mir selbst noch einige Gedanken machen.... es." er schüttelte den Kopf und richtete sich langsam auf. "Das bedeutet alles unheimlich viel Papierkram, ich werde dem König von Valencia schreiben müssen und noch weitere Briefe aufsetzen. Ich hoffe dir ist bewusst was für Probleme dein kleiner Auftritt verursacht" er ging an ihr vorüber, blieb dann aber auf dem Absatz stehen und drehte sich um. "Achja Adriana - Ich danke den Ahnen, dass du wieder hier bist"
Gast Gast
Thema: Re: Ballsaal So Okt 19, 2014 10:47 pm
"Pass auf, Korgam, wenn ich dieses Wetttrinken gewinne, dann bringst du die Zwerge dazu uns zu unterstützen und uns zu helfen und wenn du gewinnst, dann werde ich mich danach nur noch damit auseinander setzen, wie viel besser du doch im Gegensatz zu allen anderen Zwergen bist und werde deinen Namen für die nächsten Wochen überall ehren", lautete Coreens Vorschlag, die gemeinsam mit dem neu angekommenen Zwerg in dem Ballsaal an einem der Tische saß, wo in zwei großen Krügen zwergisches Starkbier ausgeschenkt worden war, und die sich jetzt mit einem herausfordernden Lächeln auf den Lippen langsam in ihrem Sessel zurücklehnte, nur um den vollkommen irritierten Blick des Zwerg ihr gegenüber aufzufangen und leise darüber zu lachen begann. "Was denn? Dachtest du, nur weil ich eine Frau bin, kann ich mit Zwergen keine Verhandlungen führen? So habe ich das damals ständig gemacht", fügte sie leise lachend zur Erklärung zu und zuckte mit den Schultern, als wäre ihre Offenbarung das Gewöhnlichste dieser Welt. Sie hatte die Zwerge immer gemocht, war stets gut mit ihnen zurecht gekommen und hatte ihr Wesen wohl weit besser verstanden als es ihr einstiger Meister tat - Korgam war der Schatten einer Vergangenheit, in welcher sie einst gelebt hatte und die sie nur allzu bereitwillig wieder zurück in ihr Leben gelassen hatte, nach all der Düsternis der vergangenen Tage. Aiko und Caladhiel hatten ihn mitgebracht und wenngleich auch Aiko sich bislang von ihm distanziert hatte und sich darum bemühte, seiner Herrscherposition gerecht zu werden, hatte sie es schließlich übernommen hier am Hof alles zusammen zu halten und sich um die Gäste zu kümmern, die sonst untergegangen wären und von denen sie einiges Gutes erhalten konnten, wenn sie nur gewillt waren, auf sie einzugehen. "Also? Zwerg oder Elf? Trinkst du mit oder soll ich dir einen hübschen Baum für die Nacht suchen?"
Korgam Goldbreit
Anzahl der Beiträge : 15 Anmeldedatum : 06.10.14
Thema: Re: Ballsaal So Okt 19, 2014 10:58 pm
Hätte Jemand auf einem der großen Kronleuchter einen Platz gefunden, oder hätte Jemand am Fenster gelugt, was bisweilen ziemlich schwer sein musste, denn das Stockwerk in dem sich der Ballsaal befand war gut zwanzig Meter über dem Boden, so hätte er einen Anblick erlebt, den die Welt vermutlich schon seit viel zu langer Zeit nicht gesehen hätte. Doch da war niemand der dieses Schauspiel beobachten konnte, sodass es nur in den Köpfen der beiden Teilnehmer blieb. „Beim Bart meiner Väter!“ Er schlug mit einer groben Bewegung auf den Tisch und mit einer stärke die man bei seinem Wuchs wohl kaum erwarten konnte, woraufhin beide Krüge kurz nach oben hüpften und dann, mit einem schäumen des Biers wieder auf den Tisch kamen. „Ihr kennt dieses verdammte Spiel?“ Noch ehe Coreen die Frage beantworten konnte, war der Krug bereits an Korgams Mund und mit einem schnellen Satz trank er diesen aus. Das Bier, oder besser gesagt dessen Schaum, hinterließ nur kleine Spuren in dem dichten Bart, welche er kurz darauf mit ein paar gekonnten Handbewegungen entfernte. „Ich habe das seit Jahren mit keinem mehr spielen können…“ Wie man unweigerlich bemerken konnte, spielte er erneut auf das von Coreen genannte >Elf oder Zwerg< an. „Der letzte war mit Vetter dritten Grades und der hat so viel ausgehalten, dass nicht einmal die Bezeichnung Elf für ihn wirklich zugetroffen hätte.“
Gast Gast
Thema: Re: Ballsaal So Okt 19, 2014 11:05 pm
"Ich bin wahrscheinlich sogar älter als dein Großvater, Korgam. Natürlich kenn ich dieses verdammte Spiel", lautete die einzige Antwort, die von Coreens Seite her folgte ehe auch sie nach dem Bierkrug griff und selbigen an die Lippen setzte. Dass der Zwerg darauf einging war sicher gewesen, dass er sich damit auch auf ihre Bedingungen einließ, war ebenso sicher gewesen und nichts desto trotz hatte sie Mühe damit kein siegessicheres Lächeln auf ihre Lippen zu bringen. Aiko und Ileana brauchten dringend die Unterstützung der anderen Völker, brauchten ihren Rückhalt und ihre Truppen um die eigenen Städte zu sichern und das Land vor Gefahren wie damals Fyham eine gewesen war, zu behüten - das und ihr eigenes vergangenes Leben waren Gründe dafür gewesen, dass sie das hier auf sich nahm, selbst wenn sie wusste, wie furchtbar zwergisches Starkbier schmeckte und dass sie spätestens am Morgen magisch dafür sorgen müsse, dass man sie überhaupt ansprechen durfte. "Sag mir nicht, dass du ständig gewonnen hast, so grün wie du hinter den Ohren bist", lachte sie schließlich, den Blick der dunklen Augen auf dem Zwerg ruhen lassend während sie ihren eigenen leeren Bierkrug wieder auf dem Tisch abstellte und die Augenbrauen ein Stück weit hob. "Ich wette, du hast bisher nur ein ziviles, hübsches Leben geführt und bist noch nie weit rumgekommen - von dem Rücken dieses schwarzen Riesendrachen mal abgesehen, auf dem du hier aufgetaucht bist."
Korgam Goldbreit
Anzahl der Beiträge : 15 Anmeldedatum : 06.10.14
Thema: Re: Ballsaal So Okt 19, 2014 11:17 pm
„Ziviles Leben.“ Blaffte Kormag lachen zurück, als gäbe es nicht schlimmeres. Kopfschütteln griff er sich einer der großen Karaffen die Coreen mitgebracht hatte und füllte ihnen beiden mit eben dieser nach. „Frau Xeldaric lasst euch sagen, dass ich bei weitem nicht nur die Ärsche von Pferden, Maultieren und Frauen gesehen haben, im Zusammenhang mit jeder Menge Papiere auf denen Dinge stehen, die man eigentlich in fünf Minuten klären, doch warum auch immer in mehreren Seiten langen Abhandlungen festhält. Ich war fast zehn Jahre lang im Grenzschutz unseres Reiches tätig. Das mag aufs erste recht lächerlich oder banal klingen, doch hatte diese Arbeit weder mit dem Mauteintreiben, noch mit dem Ärsche Platt sitzen sonderlich viel zu tun. Hier in diesen Landen mögen bestimmte Wesen vielleicht inzwischen wie ausgestorben wirken, aber in unserem Gebirge, keimen sie noch immer, wenn nicht sogar noch stärker auf. Urgals.“ Er setzte den zweiten Humpen an um einen Vorsprung zu gewinnen, stieß dafür jedoch äußert unfromm auf, was ihm ein lautes Lachen entlockte, dass durch den großen Raum hallte. Doch noch ehe er weiter sprach, zündete er sich eine Pfeife, ein langes, stromlinienförmiges Modell an, aus dessen Kopf der Geruch äußert starken Tabaks drang. „Alle paar Tage haben wir gut sieben oder acht von diesen verdammten Strolchen aufgegriffen. Ein paar schöne Narben hab ich davon getragen. Wir waren, als ich und meine Kumpanen eine neue Einheit bildeten einhundert Mann. Nach dem letzten Angriff, nachdem wir uns auch auflösen mussten, waren wir insgesamt noch dreizehn. Die anderen sind vermutlich … nun ich weiß nicht, einem Schatz hinterher? Einem Weib? Sie sprachen zumindest von etwas das einmal ihnen gehörte und das sie nun zurückfordern wollten, dass kann allerdings auch nur eine fadenscheinige Erinnerung sein, die in ihrem, neben dem Kampf fast permanenten Rausch von Alkohol entstanden ist.“
Gast Gast
Thema: Re: Ballsaal So Okt 19, 2014 11:28 pm
"Urgal? Diese riesigen grünen Ungeheuer? Hab gehört, die sollen inzwischen ganz brav sein und sogar menschliche Adlige gefangen nehmen. Sicher, dass ihr nicht einfach nur bei denen einen trinken wart? Soweit ich mich erinnere, haben sie damals noch Ilirea angegriffen und uns bei der Schlacht gegen Fyham ziemlichen Ärger bereitet. Damals haben die Zwerge noch an unserer Seite gestanden und gemeinsam mit uns gekämpft, den verdammten Fyhamern ziemlich den Arsch aufgerissen - heute pudert ihr euch nur noch, hat die Reiterin erzählt", setzte Coreen ihm lediglich entgegen, die sich wenig beeindruckt von den Erzählungen des Zwerges zeigte und lediglich ab und an den Kopf geschüttelt hatte. Wenn sie darüber nachdachte, wie ihr einstiges Leben verlaufen war - dass nicht einmal der Tod sie wirklich hatte haben wollen und sie nach 120 Jahren des Todes wieder ausgespuckt hatte, weil es hier noch eine Aufgabe gab, die sie zu erledigen hatte, dann wusste sie nicht mehr, was für sie noch real war und was nicht. Es war pures Glück, ein einfacher Zufall, der Alvias und sie wieder zurück geholt hatte und trotz alledem dankte sie allen ihr bekannten Göttern dafür, dass sie diese Gelegenheit erhalten hatte. "Grenzschutz hat man damals denen gegeben, die ziemlich viel Mist gemacht haben und ob bei euren Frauen so viel Unterschied zu dem Arsch von einem Pferd oder Maultier ist, wag ich ja zu bezweifeln", schickte sie noch spöttisch hinterher und schenkte Korgam noch einmal nach als der seinen dritten Bierkrug geleert hatte und als auch ihr eigener inzwischen leer war. Sie war den Alkohol nicht mehr gewöhnt, das wurde ihr bewusst als sie schneller blinzeln musste als sie es sonst gewohnt war und wenngleich sie es auch nicht mochte zu unehrenhaften Mitteln zu greifen - Kharas hatte ihr damals beigebracht, wie sie das Wetttrinken mit Zwergen gewinnen konnte. "Was hältst du von den Menschen? Von mir mal abgesehen."
Korgam Goldbreit
Anzahl der Beiträge : 15 Anmeldedatum : 06.10.14
Thema: Re: Ballsaal So Okt 19, 2014 11:44 pm
Über die Worte der jungen Frau hinweg, die in Wahrheit eigentlich gar keine junge Frau mehr war, sondern die man schon fast als alte Vettel bezeichnen konnte und auch über die Wirkung des Alkohols hinweg wurde Kormag rot im Gesicht. „Poliert haben wir ihnen die Gesichtszüge Frau Xeldaric, dass sag ich euch. Jedem einzelnen dieser vertrottelten Hörnerwesen und das so wahr wie ich hier auf dem Hocker sitze und mit euch Bier trinke. Seltsam, nicht wahr? Noch vor ein paar Monaten hatte ich nur alle paar Jahre mal einen von euch gesehen und jetzt?“ Er hob den Krug, grinste vielsagend und leerte ihn dann erneut. „Nun ich muss zugeben … ihr vertragt erstaunlich viel. Vor allem für eine schmale Figur, ich meine …“ Er konnte sich nicht an viele Credos erinnern, die man bei Umgang mit dem Wesen Frau beachten sollte, doch an eines erinnerte er sich noch – die Figur war einer Frau heilig. „Ach vergesst es. Ihr wollt wissen wie ich die Menschen sehe?“ Froh darüber das Thema einigermaßen schnell gewechselt zu haben, verfiel er in einen leichten Redeschwall. „Ihr seid dem Zahn der Zeit zum Opfer gefallen, ebenso wie wir. Die Gelehrten reden vom Wandel der Zeit, Fortschritt und dem ganzen Mist … wenn ihr meine Meinung hören wollt, es gab einfach zu lange keine Bedrohung in der Welt. Keine, gegen die man vorgehen musste und die Menschen und auch die Zwerge wissen den Luxus, ruhig in den Betten schlafen zu können nicht zu schätzen. Eine Generation von Idioten und Weicheiern, dass ist es.“
Gast Gast
Thema: Re: Ballsaal So Okt 19, 2014 11:53 pm
"Sind wir das Herr Zwerg?" fragte Aiko welcher mit einem Mal quasi unvermittelt hinter Korgam und Coreen auftauchte, die Brauen hochgezogen und ein belustigtes Grinsen im Gesicht, welches seine allgemeine Laune widerspiegelte. Er hatte den Vormittag damit verbracht sich zusammen mit Ileana die Bittsteller bei der Audienz anzuhören, ehe sie sich zurück gezogen hatten um ein wenig Zeit miteinander zu verbringen und unter anderem auch Schach zu spielen - eine Betätigung die ihnen Alvias vorgeschlagen hatte und nachdem sowohl Alvias als auch Ileana zuerst nichts damit hatten anfangen können so war es doch mittlerweile zu einem beliebten Zeitvertreib geworden, welchen sie dazu nutzten sich auszutauschen, über Probleme und vor allem Lösungen zu philosophieren ehe Ileana mittlerweile eine ungebrochene Siegeslinie davon trug, während Aiko noch nicht ganz verstand wie ihr weiblicher Geist dieses Spiel anging. Nunmehr war er durchs Schloss gestromert um seinen Geist frei zu bekommen während Ileana widerwilliger Weise mit Gawain noch einmal die verschiedenen Adelshäuser durchging - vor allem die kleineren, unbedeutenderen. "Mir schien, dass auch eure ach so alten Zwerge sich ihren vernarbten Hintern breit gesessen haben und Edlesteine sammelten. Inklusive euch - der sich in einer Paraderüstung prächtig in Szene schmiss. Wenn genug Leute zusahen versteht sich"