Noah war von dem Regen der Blüten und dem, durchaus beeindruckenden Schauspiel der Zauberin gebannt, doch hatte er sich auf die Lippe beißen müssen als er den animalischen Schwanz gesehen hatte, der aus Brandons hinterem Hosenbund hervor gelugt hatte und der ihn, mit jeder weiteren Drehung auf der Tanzfläche nur noch lächerlicher aussehen ließ. Aiko hingegen nahm er zu Anfang nicht wahr, war er doch noch immer von dem albernen Anblick des jungen Brandon gebannt der scheinbar nur Augen für die junge Frau vor sich hatte. Doch als sein Blick schließlich zu Ileana glitt und er auf ihrem Gesicht einen derartigen Ausdruck der Trauer erkannte, war er bereits im Begriff gewesen aufzustehen, doch hatte ihn die feste Hand Gawains auf der Schulter wieder zurück auf den Stuhl gedrängt und das mit einer Kraft, die ihn, vor allem für sein Alter immer wieder erstaunte. Er sprach kein Wort, doch war dies auch nicht notwendig denn nur Sekunden später konnte er bereits erkennen warum er ihn davon abgehalten hatte. Aiko, der nun herrschende König glitt langsam zu seiner Geliebten und tröstete sie mit sanften Berührungen und leisen Worten, Worten, die bis auf sie beide vermutlich niemand verstehen konnte. Einen Augenblick lang hatte er dasselbe Gefühl im Magen, das er bereits bei Brandon empfunden hatte, welcher sich mit solch schleimig, abscheuender Art und Weise um Ileana gewickelt hatte wie eine Würgeschlange ihre Opfer packte. Der Mann aus dem fernen Land jedoch zog sie langsam mit sich auf die Tanzfläche und man konnte auf dem Gesicht der jungen Königin etwas sehen, das bisher niemand wirklich erreicht hatte. Ein ehrliches Lächeln in dem jegliche Sorge fehlte, selbst wenn es nur für einen Moment lang galt. Und so sehr er auch mit sich haderte, so verstand er doch langsam das dass, was einst ein Traum gewesen war, nie stattfinden würde. Sie war die Königin und somit an mehr Verpflichtungen gebunden als jede andere, dass sie nun noch einen Mann gefunden hatte, der sie glücklich stimmte, war ein wunderbarer Zufall. Also hob er die Hände, zu Anfang nur zögerlich und spendete schließlich leisen Applaus
Gast Gast
Thema: Re: Bankettsaal Di Aug 19, 2014 3:54 pm
Ein kaltes Zucken, gleich dem Gefühl das man empfand wenn einem die Fingernägel heraus gezogen wurden ging durch seinen Körper und lähmte ihn beinahe. Er hatte nie zuvor Magie gesehen, hatte sich stets nur sagen lassen wie das Gefühl auf den Körper wirkte. Es schmerzte nicht einmal, es war nur ein eigensinniges Knistern das in der Luft lag und von dem die andere Gäste, bis auf seinen Begleiter förmlich begeistert waren. Castor selbst jedoch beeinflusste dieses Gefühl allein mit seiner Abscheu davor so stark, dass er die Hände in den Stuhl krallte und seinen Blick schließlich abwandte. Der Tierschwanz und der Rosenregen waren jedoch noch das kleinere der beiden Übel gewesen, denn als der fremde, magieerprobte König nun über sie hinweg tanzte und dabei wohl selbst den Göttern in die Augen spuckte, lief ihm über den ganzen Körper ein kalter Schauer. Er wusste dass er nichts unternehmen konnte, weder gegen die Frau, die in seinem Land berühmt berüchtigt war und die hier Asyl gefunden hatte, noch konnte er etwas gegen die anderen Magier in diesem Raum tun. Dass sein Vater ein Bündnis, oder zumindest einen lang anhaltenden Frieden wollte war verständlich, so große, geeinigte Reiche brachten stets ein großes Maß an Macht mit sich, doch nach dieser Vorstellung würde ihm das Geschenk das er auf der Zunge trug, vorkommen als würde er diese in siedendes Öl halten und sie danach mit Salz bestreuen lassen. Sein Blick wandte sich erneut zu seinem Kameraden um, doch wagte es in diesem Augenblick, in dem das Ehepaar noch immer über ihren Köpfen tanzte und vom Raunen der Gäste begleitet wurde, auch nur ein einziges Wort gegen diese absonderliche Vorstellung zu sagen.
Adriana Fiorenza Nsc
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Thema: Re: Bankettsaal Di Aug 19, 2014 9:47 pm
Adriana lächelte still in sich hinein während sie das Königspaar bei ihrem Tanz beobachtete, wie sie über den Köpfen der Menschen schwebten und schüttelte sacht für sich selbst den Kopf, denn wenngleich sie selbst Aikos Magieeinwirkung für reichlich überzogen betrachtete, schien Ileana ihren Gefallen daran gefunden zu haben. Selten hatte sie die junge Königin so fröhlich gesehen, so voller Wärme und Liebe in der Miene, wie in jenem Moment, indem sie sich an ihren frisch Angetrauten schmiegte und all die Sorgen zu vergessen schien, die sie sonst stets belastet hatten und Adriana seufzte leise - für das Lächeln und das Glück der Jüngeren war es ihr wert gewesen, einen furchtbar kitschigen Blütenregen hervor zu beschwören und nichts dazu zu sagen, dass Aiko gerade in dieselbe Kerbe schlug. Das Mädchen war jung und noch voller romantischer Träume, die früher oder später ebenso schwinden würden, wie die kindliche Naivität, die sie ab und an noch an den Tag legte aber das würde früh genug geschehen und so ließ die Zauberin ihr dieses kurzweilige Glück während sie selbst ihren Blick zu den beiden jungen Männern hinüber lenkte, die ihr Heimatland gesandt hatte. Sie wirkten nicht wie gestandene Soldaten, schienen nicht einmal alt genug um überhaupt einen Rang inne zu haben und einmal mehr wunderte sie sich darüber, weshalb man ausgerechnet diese beiden hierher geschickt hatte - und dennoch war sie dankbar dafür. Die beiden Jünglinge bedeuteten, dass sie weit weniger zu befürchten hatte und so reckte Adriana das Kinn ein Stück weit in die Höhe ehe ihre Schritte sie gezielt in die Richtung eben jener jungen Soldaten hinüber führte. "Meine Herren", begrüßte sie die beiden mühelos in der Sprache ihrer Heimat und senkte sanft den Kopf während der unverkennbare Hohn in den bernsteinfarbenen Augen der Zauberin aufblitzte und sich ein feines Lächeln über ihre schmalen Züge legte. "Ich hoffe, dieses Fest findet auch euren Gefallen. Es ist erstaunlich, welche Effekte die Magie nach sich ziehen kann, nicht wahr?"
Gast Gast
Thema: Re: Bankettsaal Di Aug 19, 2014 10:03 pm
Als die Magierin auf ihn zuschritt und schließlich einfach vor ihm stehen blieb und das Wort an ihn richtete, verschluckte er sich beinahe und es war nur dem eisernen Willen zuzuschreiben das er den Klumpen im Hals, trotz des daraus resultierenden Schmerzes herunter schluckte um sich nicht die Blöße zu geben, mit vollem Mund vor ihr zu sitzen wie ein kleines Kind. „Ihr glaubt gar nicht wie mehr diese Hochzeit zusagt, Adriana.“ Ihr Bild hatte er bereits mehrmals auf dem Schreibtisch seines Vaters gesehen, hatte doch dort einer der wenigen existierenden Steckbriefe geruht. „Es könnte mir hier sogar so gut gefallen das ich länger bleibe als geplant, vielleicht sollten wie über eine längerfristige Beziehung nachdenken, nicht allein militärisch, das ist meist viel zu lapidar und fast immer eine schlechte Entscheidung. Nein viel besser wäre die Vereinigung verschiedener Rechtsstaaten unter einem gemeinsamen Gesetzbuch, wobei der Stärkste hierbei wohl Tonangebend wäre. Natürlich ist das nicht löblich, doch nur menschlich. Aber zurück zu meinem Beispiel, stellt euch einmal vor wie leicht die Verbrechensbekämpfung sein muss. Flüchtige erhalten kein Asyl und werden, gleich in welchem Land bestraft, da in jedem Land der gleiche Rechtsbeschluss herrscht.“ Ein tiefer Schluck aus seinem Kelch folgte, ehe er weiter sprach. „Aber es ist nur eine Utopie, natürlich ist es das und selbst wenn es funktionieren sollte, so würde ich es vermutlich nicht einmal mehr miterleben. Aber der Gedanke fasziniert mich wirklich … wahrhaftig.“
Adriana Fiorenza Nsc
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Thema: Re: Bankettsaal Di Aug 19, 2014 10:18 pm
Adriana lachte leise über die Worte des Jüngeren und schüttelte dann schließlich sanft den Kopf, geradewegs so als würde sie soeben Lucrezia eine neue Lehre näher gebracht haben, die die andere nicht verstanden hatte und eine Rückfrage gehalten hatte, derer sich Adriana amüsiert hatte. Er wusste ganz genau, wer sie war - das sah sie ihm in jeder noch so kleinen Bewegung an und wenngleich auch das Herz der Zauberin schmerzhaft heftig gegen ihre Rippen schlug und sie zur Vorsicht mahnte, weil sie nicht glaubte, dass er allein mit seinem Begleiter gekommen war, so vermochte sie sich für den Augenblick doch nicht weiter zurück zu halten. Sie hatte viel zu lange vor ihrer Heimat gekuscht und war geflohen - das Bündnis zwischen Alagäsia und Aurea und die Absolution, die sie hier erhalten hatte, gab ihr hier die Sicherheit, die sie so dringend benötigt hatte, um erneut an Selbstvertrauen und Mut zu gewinnen, den Fyonara beinahe vollständig zerstört hatte. Sanft schob sie sich eine der braunen Locken aus dem Gesicht und neigte dann schließlich sacht den Kopf vor dem Jüngeren. "Aber aber, junger Herr", schallt sie ihn dann schließlich sichtlich amüsiert und zuckte leichthin mit den Schultern, gerade so als haben sie sich soeben lediglich über das Wetter unterhalten. "Eure Gedanken sind ja beinahe frevelhaft. Ein gemeinschaftliches Land mit uns Zaubern und dann mit gleichen Gesetzen? Ein solcher Zusammenschluss muss sich sicherlich den Gesetzen des Stärkeren beugen und für den Augenblick scheint es so, als würde sich das große Fyonara einem Reich beugen, das Zauberern Freiheit verspricht", führte sie seelenruhig fort und trat dann schließlich schlichtweg um den Tisch herum, einen der anderen niederen Adligen mit einer kurzen Handbewegung fortscheuchend, nur um sich neben Castor zu setzen und jenen freundlich anzulächeln. "Und wie Ihr sicherlich wisst ... Es sind die Menschen, die alles sind, was zählt und die die Herrscher willkommen heißen oder verdammen."
Gast Gast
Thema: Re: Bankettsaal Di Aug 19, 2014 10:29 pm
„Und es sind Menschen, die Menschen töten.“ Erinnerte er die Bekannte und hielt einen Augenblick inne, rang er doch sichtbar mit seiner Contenance, schließlich aber lächelte er wieder matt und nickte dann. Er fragte sich was sein Vater in diesem Moment wohl tun würde, wie er reagieren, ja ob er sich überhaupt auf ein derartiges Theater und Possenspiel einlassen würde. Es war eine Demonstration der gegenseitigen Macht, ein Vergleich zwischen den rhetorischen Künsten und des schnellen Denkens. Sie war älter als er und selbst wenn sie vermutlich ihr halbes Leben auf der Flucht verbracht hatte, so musste sie dennoch um einiges mehr an Lebenserfahrung haben als er selbst. „Ein wahrer Mann versteckt sich nicht hinter einem Schwall von ewig langen Worten, deren Bedeutung so schwach ist wie Fliege.“ Er rief sich diese Worte immer und immer wieder Gedächtnis, doch schließlich fühlte er sich, aufgrund der lang anhaltenden Stille im Zugzwang, sodass er schließlich zu der Weinkaraffe griff, einen freien Kelch von einem der Tablet holte und der Frau einschenkte. „Ich hoffe..“ Begann er, schob Adriana den Kelch hinüber, denn die Diener waren inzwischen vollauf damit beschäftigt die Essensreste abzuräumen und gleichzeitig neues Geschirr herbei zu bringen. „Eurer Gefährtin geht es gut, wie war doch ihr Name, Lucrezia, nicht wahr?“
Adriana Fiorenza Nsc
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Thema: Re: Bankettsaal Di Aug 19, 2014 10:38 pm
Nur für einen kurzen Moment verengte Adriana die Augen ein Stück weit und spürte, wie sich eine ihrer Hände zur Faust ballte während sie den jungen Mann neben ihr noch einmal musterte und den Zorn in sich aufwallen spürte. Sie wurden nur wegen einem dummen Fehler einer Novizin gejagt - es war nichts weiter als die Schuld eines anderen gewesen, der sie zu Gejagten gemacht hatte und inzwischen interessierte es niemanden mehr, was vorgefallen war, dafür war zu viel Zeit vergangen. Fyonara sah sie als Gefahr an und Adriana hatte ihr Möglichstes getan, um jenen Ruf beizubehalten, in der Hoffnung, die Häscher würden dadurch zu viel Furcht davor haben, Lucrezia und sie weiterhin zu jagen, doch stattdessen waren die Verfolger nur zahlreicher geworden und mehr als einmal waren sie nur knapp mit dem Leben davon gekommen. "Sicherlich geht es ihr gut. Einer Eurer ... Abtrünnigen ist bei ihr und achtet darauf, dass niemand ihr ein Haar krümmen kann, gerade wo die Welt doch so unsagbar gefährlich geworden ist", erläuterte sie schließlich und bemühte sich um ihre eigene Ruhe während sie den Becher hob, den der andere ihr hinüber geschoben hatte und erneut Magie ins Ich zog, um das Getränk nach Giften zu untersuchen. Die Flucht hatte sie vorsichtig gemacht, hatte ihr bewiesen, dass sie niemandem vertrauen durfte außer sich selbst und so war jenes Tun nicht viel weiter als einfache Routine, der sie nachging. "Selbst, wenn ich gestehen muss, dass ich noch immer überrascht davon war, mit welcher Ehrerbietung Valerian auch uns achtet. Es scheint wirklich, als habe er seine Meinung vollständig geändert und sich stattdessen eigene Gedanken gemacht und Ihr glaubt gar nicht, wie unsagbar dankbar ich dafür bin, ihn nun an unserer Seite zu wissen. Wisst Ihr, er war es sogar, der die anderen Jäger tötete, nur damit ich frei komme."
Gast Gast
Thema: Re: Bankettsaal Di Aug 19, 2014 10:55 pm
Er schwieg, das musste er wenn er nicht die erstbesten Worte heraus posaunen wollte und sich damit vollkommen lächerlich machen wollte. Er hatte derartige Gespräche nie geführt. Gespräche in denen es um nichts und gleichzeitig absonderlich viel ging. Alles was man erreichen konnte war den anderen zu demütigen, auch wenn niemand außer der andere es mitbekam, im besten Falle konnte man dem Feind noch ein paar Informationen entlocken, mehr jedoch lag nicht darin. Oder verstand er dieses Spiel nur falsch? Hatte er seine Studien über die genau Sprachführung so nachlässig betrieben und in den Worten seiner Lehrer und auch seines Vaters, welcher ebenfalls in gewisser Weise sein Lehrer war, so viel missverstanden das er nun nicht recht wusste, wie er reagieren sollte, was er von all dem halten sollte? „Mit Verrätern hält man es wie in der Botanik, so zumindest hat man es mich stets gelehrt. Findet man ein welkendes Blatt so soll man es direkt entfernen um die anderen vor Schaden zu schützen.“ Er kam sich mit dieser Antwort förmlich lächerlich vor und einen Augenblick lang fragte er sich, was er hier eigentlich tat, war er doch nur zwei Jahre älter als sein jüngerer Bruder und gerade einmal mit seiner Militärausbildung fertig geworden. Politisches Kalkül hatte er bisher weder einsetzten, noch ertragen müssen. „Wie … wie stellt ihr euch eure Zukunft vor Adriana? Ich kann nur mutmaßen, aber zwei große Länder haben auf Dauer nur zwei Möglichkeiten, sie schließen sich zusammen oder bekämpfen einander. Wobei beides für bestimmte Parteien Leid hervorrufen kann. Wie lange wart ihr auf der Flucht? Mehrere Jahre nicht wahr? Ihr seid der Flucht sicher müde.“
Der Erzähler Spielleitung
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Thema: Re: Bankettsaal Di Aug 19, 2014 11:07 pm
Septim war mit der Umgebung verschmolzen, was einer der Diener geworden und sein Allerweltsgesicht, welches sich ohne seine Maske seltsam nackt anfühlte verschwand in der Menge, passte sich den Gepflogenheiten dieses Landes an und tanzte selbst im Reigen der Diener. Ein Tanz bei dem der Partner kein Adliger, sondern eine Karaffe, ein Weinglas oder ein Tablett voller köstlicher Speisen war. Er hatte Castor schon den ganzen Abend lang beobachtet, wenngleich auch der andere ihn nicht bemerkt hatte - eine Tatsache auf die Septim stolz war. Wenn selbst seine eigene Freunde ihn nicht erkannten und ihn nur für einen der Diener hielten, denen man keinen zweiten Blick zuwarf dann machte er alles richtig. In ihm war die Galle hochgestiegen, als er mitansehen musste wie unverantwortlich diese Leute mit Magie umgingen. So als wäre diese Macht nichts anderes als ein Spielzeug, dass sie kontrollieren konnten. Ihm ging es nie darum, dass die Magier irgendwelche Götter erzürnen konnten - sie waren wie Kinder, denen man Dolche in die Hand gedrückt hatte. Wenn man Glück hatte geschah nichts, doch wenn sich eine Katastrophe anbahnte... Das sich Castor nun auch noch mit der geflüchteten Magierin unterhielt und so sehr versuchte gegen sie vorzugehen misfiel ihm noch mehr. Der Junge hatte sich nicht nur zu benehmen, er sah auch in den Augen der Magierin das sie kurz davor war ihn auf verbaler und gesellschaftlicher Ebene auseinander zu nehmen. Wenn dies geschah - wenn der Respekt und die Angst vor Fyonara zerstört wurde, dann hatten sie ein großes Problem. Umso wichtiger wurde nun ein schnelles Einschreiten. Er trat an den Tisch, an welchem sie beide saßen und schenkte ihnen Wein ein, ehe er sich umdrehte und wie aus Versehen mit der Kante der Karaffe Adrianas Kelch so anstieß, dass dieser umfiel und den Inhalt über Adrianas Kleid ergoss. Septim riss erschrocken die Augen auf, beugte sich vor und versuchte mit einem Tuch ihr Kleid abzutupfen, während er beinahe panisch Entschuldigungen murmelte.
Adriana Fiorenza Nsc
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Thema: Re: Bankettsaal Di Aug 19, 2014 11:18 pm
Es war zu zufällig um echt zu sein, zu auffällig um sie nicht ins Stutzen geraten zu lassen und ruckartig schob Adriana den Stuhl, auf dem sie saß zurück und den Diener damit zur Seite ehe sie den Blick hob und sein Gesicht musterte, nur um im selben Moment zurück zu zucken. Sie hatte diesen Mann bereits einmal gesehen, kannte sein Gesicht und den Ausdruck, der sich in seinen Augen befand und sie wusste, dass er nicht nach Alagäsia gehörte - ihr Herz setzte aus, ihr gesamter Körper begann sich anzuspannen als sie erneut nach der Magie griff und sich um Ruhe bemühte. Sie wollte Ileana nicht die Hochzeit zerstören, wollte niemanden unsinnigerweise denunzieren, ihrer Furcht keinen Raum lassen, die erneut nach ihr gegriffen hatte und sie in eisernem Griff gefangen hielt, ihren Atem schneller gehen ließ. Hastig und mit fahrigen zitternden Handbewegungen schob sie den Diener ein ganzes Stück weiter von sich und begann eine schützende Hülle um sich selbst herum aufzubauen, in der Hoffnung damit die anderen davon abzuhalten ihr etwas anzutun während der nächste Zauber ihrer Kleidung galt, welche sie mit nur einer einzigen kurzen Handbewegung von den Weinflecken befreite, die der andere darauf hinterlassen hatte. "... was wollt Ihr?", fragte sie deswegen leise, Castors Frage bereits wieder vergessen habend. Sie fühlte sich mit einem Mal wieder unwohl hier, wieder wie die Gefangene, die sie über lange Jahre hinweg gewesen war und von der sie gehofft hatte, sie habe sich aus eben dieser Rolle endgültig befreit, doch wie es nun schien kehrte sie wieder dorthin zurück. Wenn der Mann, der sich als Diener hier hinein geschlichen hatte, wollte, würde er sie ermorden können - er würde genug über dieses Schloss wissen, um ihr zu schaden. Es war hier nicht mehr sicher für Lucrezia und sie.
Septim
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Thema: Re: Bankettsaal Di Aug 19, 2014 11:31 pm
"Frieden" antwortete er ihr ohne Akzent während er Adriana von oben bis unten begutachtete. "Wir wollen diese Hochzeit nutzen um diesem Reich Frieden zu schenken. Ich habe keine Anweisung euch zu Schaden" erklärte er schließlich, nachdem er schnell genug geschaltet hatte und garnicht erst versuchte sich aus alle dem heraus zu reden. Das wichtigste war, dass Castor nun nicht mehr im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stand. "Mit all diesen Fremden Zeiten ist es nur klug auf seine eigenen Leute zu achten" erklärte er und deutete mit dem Kinn auf die Gäste aus Valencia, ehe er seinen Blick wieder zu Adriana wandte. Er leckte sich über die Lippen und seine wachen Augen tasteten Adriana ab während er versuchte sich etwas zu überlegen, wie er aus der ganzen Sache heraus kommen konnte. Sie hatte ihn erkannt und wenngleich er auch nicht bezweifelte, dass er hier lebend rauskam waren weitere geheime Aktionen in diesem Schloss für die nächste Zeit gestorben. Aber immerhin hatte er bereits das Wichtigste in Grahams Anwesen erledigt. "Fyonara will keinen Krieg, das hat euch der Protector schon einmal gesagt und auch ich will euch kein Leid zufügen
Adriana Fiorenza Nsc
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Thema: Re: Bankettsaal Di Aug 19, 2014 11:40 pm
Ein bitteres, spöttisches Lachen drang über Adrianas Lippen und hallte für einen kurzen Moment über die Musik der Spielleute, die hier gespielt wurde während die hellen Augen der Zauberin Unglauben über das zeigten, was der andere da soeben von sich gegeben hatte und woran sie als Allerletztes glauben wollte. "Erspart Euch die höflichen Floskeln. Ich kenne Fyonaras Meinung über mich sehr genau und ich weiß ebenso sehr genau, wem ich all die Häscher zu verdanken habe, die mir das Leben schwer gemacht haben - versucht nicht mir zu sagen, dass ich mich hier, ausgerechnet unter euch, in Sicherheit wiegen sollte. Das habe ich zu oft getan und ich wurde zu oft deswegen enttäuscht", setzte sie ihm schließlich in beißendem Trotz entgegen, wissend, dass, wenn sie sich jetzt zu schnell erhob, die Reflexe des anderen schneller greifen würden als ihre eigenen und dass es für den Moment sinnvoller war, einfach an Ort und Stelle zu verharren und zu hoffen, dass der andere das Interesse vollständig an ihr verlieren würde, bevor sie ihren Kopf verlor. "Ich kenne euer Heimatland und deren Philosophien. Ich bin dort ebenfalls aufgewachsen - die beste Verteidigung ist es einem Feind niemals ebenbürtig zu sein. Ihr solltet froh darüber sein, dass ich die Wachen nicht rufe um darauf aufmerksam zu machen, dass wir einen feindlichen Spion in diesen Hallen haben. Ein einziger Laut von mir und es wird allein deswegen einen Krieg geben, weil Ihr ein Friedensabkommen verletzt habt", schickte sie noch nach und schnaubte missgünstig während ihre Augen noch einmal über Septim glitten.
Septim
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Thema: Re: Bankettsaal Di Aug 19, 2014 11:47 pm
"Ich habe mich anstellen lassen" erwiderter Septim während er die andere nur ansah. Keine Angst, nicht einmal Sorge blitzte in seinen Augen auf. "Aber ihr werdet die Wachen nicht rufen. Nicht auf der Hochzeit der Königin. Nicht wenn ein Krieg soviele unnötige Leben kosten würde - allen voran euer eigenes. Dieses Reich ist das einzige das euch aufnehmen würde und euch zugleich auch beschützen können. Dies hier ist eure Heimat. Das verstehe ich" erklärte er langsam während er langsam einige Schritte zurück machte und langsam einen Zeigefinger auf die Lippen legte. Die Musik verklang und mit einem leisen knarzen öffneten sich die großen Flügeltüren und eine Schar von Dienern mit neuen Platten voller Essen strömten herein und Septim schien geradezu zu verschwinden, als er sich von der Menge mitreißen lies. Auch die tanzenden hatten Platz gemacht, das Königspaar saß wieder auf seinem angestammten Platz und von Septim blieb nur noch die Erinnerung. Und wie genau sie auch suchte, Septim blieb verschwunden.
Gast Gast
Thema: Re: Bankettsaal Di Aug 19, 2014 11:56 pm
Castor, der noch immer wie paralysiert von dem Auftritt Septims wirkte, fand erst langsam wieder zu sich und nahm schließlich einen großen Schluck Wein zu sich um die, inzwischen trocken gewordene Kehle wieder zu befeuchten. Was hatte er hier zu suchen? Sein Vater hatte ihn bereits einen Begleiter mit auf den Weg geschickt und all die Zeit über hatte er nicht bemerkt dass Septim … Selbst jetzt war er wieder in den Massen verschwunden und mit einem Mal zu unauffindbar wie zuvor. Glücklicherweise wirkte Adriana, deren Kleid von Wein förmlich troff, ebenfalls noch immer wie versteinert, sodass er sich einen Augenblick lang überlegen konnte, was er nun zu tun hatte. „Ihr seht was genau hier gerade passiert ist, ein Mann meines Volkes ist auf zwischen die höchste Gesellschaft, in die höchste Institution dieses Landes gelangt. Lass mich euch folgendes vorschlagen. Ihr werdet weder von mir, noch von meinen Mannen belästigt. Im Gegenzug dafür behaltet ihr Stillschweigen über das, was ihr gerade eben gesehen habt. Denkt daran, ein Konflikt wäre weder für mich, noch für euch zuträglich. Und das was euch nahe steht, ist in diesem Moment weitaus Näher als meine Lieben.“ Er räusperte sich noch einmal, ehe die seltsame Musik aus verschiedenen Flötentönen wieder einsetzte, unterlegt mit mehreren Rohren, die aus verschiedenem Metall gefertigt waren und mit sanfter Gewalt aneinander geschlagen wurden. Unterstrichen wurde all dies von einem leisen Trommeltakt, der jedoch stets nur mühsam über das Gemurmel der Gesellschaft hinweg zu hören war und somit wohl mehr für die Musiker, als für die Gäste gedacht war.
Adriana Fiorenza Nsc
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Thema: Re: Bankettsaal Mi Aug 20, 2014 12:04 am
Es war nur eine einzige kurze, beiläufig wirkende Bewegung, die Adriana nutzte, um die Klinge eines fein geschliffenen Dolches, den ihr einst Valerian gegeben hatte, um sich damit vor den Jägern zu verteidigen, in die Nähe der Rippen ihres Tischnachbarn zu bringen und die Spitze durch den Stoff stechen zu lassen, wenngleich sie auch darauf achtete, dass sie den anderen nicht verletzte. Sie wollte keinen Krieg vom Zaun brechen, den Alagäsia und Aurea nicht gewinnen konnten, wollte Ileana nicht die Hochzeit zerstören, aber ihr Geist war für den Moment zu aufgekratzt von der angsteinflößenden Begegnung mit dem Attentäter, den sie hier nicht mehr entdecken konnte - wenn sie nun seinen Schützling bedrohte, würde er vielleicht davon absehen, ihr selbst ein Leid zuzufügen und sie würde vielleicht den Jungen neben sich ebenso dazu bringen, umzudenken und die Drohung zurück zu nehmen. So bemühte sich die Zauberin um ein souveränes Lächeln, das auf ihrem blass gewordenen Gesicht nicht so recht halten wollte ehe ihre Augen für einen kurzen Moment lang hinüber zu Ileana glitten, doch die schien sie gar nicht wirklich zu bemerken, zu sehr war sie in den Gesprächen mit Aiko vertieft, nachdem der Knoten zwischen ihnen wohl endlich geplatzt sein musste. "Ich bin mir sicher, dass dein Vater dich lebend wieder zurück haben will, kleiner Welpe. Solange du hier bist wird es keinen Krieg geben, gleich, was wir hier tun - droh mir also nicht mit Dingen, die du nicht beeinflussen kannst", zischte sie Castor leise zu, das Lächeln auf ihren Zügen haltend, um niemanden Verdacht schöpfen zu lassen ehe sie sich wieder zurücklehnte und nach ihrem Weinbecher griff, der inzwischen von einem anderen Diener nachgefüllt worden war und den sie nun, gerade nach dem Auftritt des Attentäters noch einmal nach Gift überprüfte ehe sie es wagte daraus einen Schluck zu nehmen.
Gast Gast
Thema: Re: Bankettsaal Mi Aug 20, 2014 12:18 am
Die Klinge an seiner Brust hatte ihn leise keuchen lassen und den Schrecken in seine Knochen getrieben, einen Schrecken, der selbst nach mehreren Minuten noch nicht verfolgen war und der ihn zittern ließ, auch wenn er dies durch das verbergen der Hand unter der Tischplatte zu verhindern wusste. Dass die Frau ihn direkt angreifen würde, oder zumindest derart direkt drohen würde hatte er nicht absehen können. Nein, das wäre eine zu einfache Ausflucht gewesen, er hatte lediglich nicht damit gerechnet, ein Fehler, den er, wenn er weiterhin Leben wollte, nicht noch einmal begehen dürfte. „Denkt über meine Worte nach, keiner von uns beiden muss Schaden nehmen Hexe. Alles was ihr mit der Erwähnung meines Kameraden herbei rufen werdet sind Konflikte, die sich dieses Land momentan nicht leisten kann.“ Schließlich wandte er sich wieder dem Essen zu, zumindest augenscheinlich, denn innerlich spürte wie noch immer sein Herz wild gegen seine Brust schlug und es ihm schwer machte zu atmen, geschweige denn während dessen noch zu essen. Es war eine Reine Farce das er dieses Essen zu sich nahm, das er weder wirklich genießen, noch überhaupt ganz schmecken konnte, zu sehr lag das Adrenalin noch in seinen Adern.
Adriana Fiorenza Nsc
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Thema: Re: Bankettsaal Mi Aug 20, 2014 12:33 am
"Ihr führt momentan einen Krieg gegen Fyham und es würde sicherlich niemand uns die Schuld geben, wenn auf deiner Rückreise ein Sturm hereinbricht, der dein Schiff kentern lässt, Welpe. Wir sind noch immer drei Länder gegen ein einziges und ich verspreche dir, ich werde persönlich all meine Macht opfern, um jeden einzelnen der Menschen deiner Heimat auf grausame Art und Weise zu vernichten, wenn ihr eure Truppen auch nur zusammenzieht um gegen uns zu ziehen. In diesem Augenblick wird jeder deines Landes den Grund dafür bekommen, weshalb ihr mich jagt", grollte Adriana leise und mit tiefer Grabesstimme während ein finsteres Funkeln in den Augen der Zauberin erschienen war, die sich noch immer auf das blasse Gesicht ihres Sitznachbarn gerichtet hatten und ihn nicht außer Acht ließen. Längst hatten sich ihre Hände erneut um den Griff des Dolches gelegt, den sie unter den Falten ihres Kleides verbarg - es wäre so einfach, die Waffe auszustrecken und die feine Klinge durch das weiche Fleisch zu bohren, es wäre so einfach das Leben des Kleinen einfach so zu beenden, aber das brachte für den Moment weder ihr, geschweige denn der neuen Allianz etwas. Eines Tages würde sie vielleicht nach Fyonara zurückkehren und sie würde die Menschen dort lehren, was es bedeutete, die Zauberer einzusperren als seien sie nichts anderes als Tiere, die an der Tollwut erkrankt waren und auf den Gnadenstoß warteten. "Ich werde meinen König und meine Königin nicht anlügen. Ich werde ihnen von dem Spion berichten und welche Konsequenzen es auch immer für euch nach sich ziehen mag, ich bin mir sicher, dass ihr sie verdient habt. Und sollte dein Attentäter auch nur Hand an das Königspaar legen, verspreche ich dir, kehre ich in die Heimat zurück und finde deine Familie."
Gast Gast
Thema: Re: Bankettsaal Mi Aug 20, 2014 6:35 pm
Er wusste nicht was er noch sagen sollte, hatte er doch alle Hoffnung in die Drohung gesteckt, die jedoch nur wenig Wirkung erzielt hatte. So verleibte er sich also nur weiter das Essen ein, welches jedoch über die Panik und die Anspannung nach wie vor nur fad schmeckte, nicht mehr als sehniges, trockenes Fleisch das man nur schwer herunter würgen konnte. Was jedoch nicht eingebildet war, war die Minderwertigkeit des Landes, in Bezug auf die Weinherstellung. Er schmeckte säuerlich, keineswegs süß und der Geschmack auf der Zunge war vor allem geprägt von den seltsamen Kräutern die in diesem schwappten und die ihm nicht selten auf der Zunge hängen blieben. Er wollte zu einem weiteren verbalen Schlag ansetzten, doch erfüllte ihn diesmal die Panik. Die Panik davor erneut das Messer an seinen Rippen zu spüren und der Angst vor dem Tod erneut zu begegnen. „Ihr werdet euch für eure Flucht verantworten, ob nun Früher oder später.“ Sie, zusammen mit ihrer jungen Kumpanin mit der sie damals geflohen war und die noch immer ein Schandfleck auf der Ehre seines Landes war. Wie stolz müsste sein Vater auf ihn sein wenn er diese elendige Missgeburt mit nach Hause brachte? Ob nun lebendig oder Tod, sie würde kein Risiko mehr darstellen, doch konnte er in diesem Moment weder gegen sie bestehen, noch den Zorn der gesamten, restlichen Hochzeitgesellschaft auf sich ziehen.
Gast Gast
Thema: Re: Bankettsaal Mi Aug 20, 2014 11:19 pm
Brandon hatte der Tanz mit der Belatona ganz gut gefallen, doch lieber hätte er mit Ileana getanzt, doch solchen Fantasien und Hoffnungen sollte er sich fortan nicht mehr hingeben. Er brauchte neue Ziele und Ambitionen die ihn weiter brachten und nicht weiter auf der Stelle treten ließen. Es gab noch andere Frauen und eines Tages würde er vielleicht eine finden, die ihn so sehr liebte wie er sie. Doch er würde sich heute erst einmal ablenken. Ablenken von diesen kitschigen Rosenblüten und dem Tanz durch die Luft, der so völlig überrissen war. Er sah sich in dem Saal um und erblickte jemandem mit dem er sprechen sollte. Also machte er sich auf den Weg, er hielt genau auf sie zu und schätzte sich glücklich, dass der Schwanz der ihm verpasst worden war, wieder verschwunden war. Er hatte versucht ihn zu ignorieren, um nicht unnötige Aufmerksamkeit darauf zu richten, doch das war alles andere als einfach! Er blieb vor Coreen stehen und verneigte sich tief vor ihr. "Lady Xeldaric, ich wollte um Verzeihung für mein Verhalten bitten und mich dafür entschuldigen wie Ryan mit euch sprach. Es tut mir wirklich leid.", entschuldigte sich Brandon und wagte nicht ihr schon wieder in die Augen zu blicken. Adam wollte, dass er nicht gegen sondern für seine Familie arbeitete und eben das tat er nun.
Gast Gast
Thema: Re: Bankettsaal Mi Aug 20, 2014 11:31 pm
Für einen kurzen Moment wusste sie nicht, ob sie den Mut des Jungen schätzen oder ihn für seine Dummheit auslachen sollte und so beließ es Coreen lediglich bei einem milden Lächeln, welches über ihre Lippen huschte und das sie dennoch hastig wieder verschwinden ließ als er den Blick hob. Sie mochte Brandon nicht, verabscheute seine gesamte Sippschaft und wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte sie lieber früher als später für das endgültige Ableben der Velaryon gesorgt, aber dies hier war die Hochzeitsfeier ihrer Ahnin und sie wollte sie nicht vernichten, indem sie nun einen sechzehnjährigen Jungen ermordete, von dem sie beinahe sicher war, dass auch er eines Tages für ihrer aller Verderben sorgen würde. Ihr blieb nichts anderes übrig als verborgen unter den Falten ihres Kleides die Hände zu Fäusten zu ballen und die Zähne aufeinander zu beißen während ihre dunklen Augen noch einmal über das Gesicht des Jungen vor ihr glitten, der sich so ritterlich gab, wie es auch einst sein Ahne getan hatte, bevor er ihnen das Messer in den Rücken gerammt und Alagäsia damit beinahe vernichtet hätte. "Bemüht Euch nicht, Velaryon", sagte sie dann lediglich und hob das Kinn stolz ein Stück ehe sie den Kopf schüttelte. "Ich habe nicht vergessen, was Eure Familie tat und welche Entschuldigungen auch immer Ihr mich auch vorbringen mögt - es wird nichts an meiner Meinung verändern. Einst haben wir Eurer Sippschaft vertraut und wurden verraten und mögt ihr euch nun auch noch so ehrenhaft geben, es wird nichts an der Schuld abgleichen, die ihr auf euch geladen habt und nun geht zurück zu eurer Familie und schmiedet eure Pläne. Eure Worte treffen hier nur auf taube Ohren."
Gast Gast
Thema: Re: Bankettsaal Do Aug 21, 2014 12:18 am
"Bitte verzeiht mir, euch belästigt zu haben.", entschuldigte Brandon sich erneut, wobei sich diese Worte nur schwerfällig von seiner Zunge schälten und sich danach ein bitterer Geschmack in seinem Mund breit machte. Es war schrecklich ständig die Taten seiner Vorfahren auf die Nase gebunden zu bekommen und behandelt zu werden, als hätte man sie selbst begangen. Was konnte er dafür, dass seine Ahnen gegen die Xeldaric vorgegangen waren? Was hatte er mit ihnen zu schaffen, was hatte er getan, dass auch nur im mindesten zu dieser Schandtat beigetragen hätte?! Wie hätte er etwas zu deren Erfolg beitragen sollen, war er doch erst über ein Jahrhundert später auf die Welt gekommen. Viele Adlige tuschelten noch darüber, hatten es angebracht, wenn die Velaryon irgendetwas anderes getan hatten und erst hatte Ileana es ihm vorgeworfen, dieser Familie anzugehören und nun auch noch ihre Verwandte! Es war zum verrückt werden. "Ich werde euch nicht weiter belästigen und hoffen, dass euch die Schandtaten eurer Vorfahren nie zur Last gelegt werden.", erklärte Brandon, zog sich von Coreen zurück und musste sich zurückhalten nicht Erol Xeldaric anzuführen. Es war einfach unfair, es war gemein und ungerecht so mit ihm und seinen Familienmitgliedern umzugehen. Doch er konnte nichts dagegen tun, außer es weiter auszuhalten. Er begab sich zurück zu seinem Platz und kostete von dem Essen.
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Thema: Re: Bankettsaal Do Aug 21, 2014 10:37 pm
Djölmnir erhob mit einer einzigen, schweren Bewegung in der er Beinahe den Tisch mitgerissen hätte an dem er saß, ehe er sich noch einmal durch den roten, gefochtenen Bart strich und dann ein paar seiner Männer zu sich winkte. Ein kleiner Trubel bildete sich daraufhin, welcher erst endete, als einer der Männer ihm schließlich eine, aus dunklen Eichenholz gebaute Schatulle reichte, welche mit verschieden verbauten Bernsteinen verziert war und auch Spuren von Kuper, Silber und Gold enthielt. „Ich, Djölmnir vom Clan der Bärenbucht, freue mich heute hier vor euch zu stehen. Auch möchte ich für den Schmaus danken, der wirkt als haben ihn die Götter selbst geschissen! Aber bevor ich mich im Lob verliere, will ich zu dem kommen, was ich dem Brautpaar schenken will. Eurer Bote und ein inzwischen guter Freund von Mir, Alvias Xeldaric suchte mich einst auf um ein Bündnis zwischen unserem und dem euren Land zu erwirken. Wir lachten ihn damals aus, allesamt, hatte er doch derartige Angst vor dem Meer, wie nicht einmal unsere Kinder sie hatten. Doch Ich wiederum war beeindruckt von seinem Mut sich mir im offenen Kampf entgegen zustellen. Eine Geste die ohne jeden Zweifel gewählt wurde und die er, so glaube ich noch heute, nicht bereut. Nun…“ Er öffnete die Schatulle und ein, seltsam anmutender Gegenstand war zu erkennen, gebaut aus verschiedenen Hölzern, in der Mitte eine Art Nadel, zusammen mit einer festen Halterung. „Wir wirken in der Seefahrt seit unser Urgestein aus den Achseln des Riesen entstanden ist, doch waren wir lange Zeit Knechte der Sonne, konnte man doch nur mühsam und nur durch sie seinen Kurs bestimmen und wurde so oftmals von diesem abgebracht. Ich, als Stammesfürst meines Landes will euch nun die Angst vor den offenen Meeren nehmen, dieser Apparat hier zeigt, gleich welches Licht des Himmels zeigt, in die Richtung die ihr von unserem Land aus einnehmt, nach Norden.“ Der kleine Apparat war wahrlich Skurril, wirkte es doch eher wie eine Spieluhr wie man heute meinen mochte, doch das Prinzip war leicht verständlich, denn bei jeder kleinen Bewegung veränderte der Kompass die Richtung seiner Nadel.
Alejandro Askari
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Thema: Re: Bankettsaal Do Aug 21, 2014 10:38 pm
Die Stimmung auf dem Fest war auf seinem Hoch: Die illustre Gesellschaft, die sich hier aus allen Teilen der Welt eingefunden hatte, feierte in einem kaleidoskopischen Wirbel aus Tänzen und unterhaltsamen Gesprächen, aus Flüssen von Wein und Bergen von Essen, aus scheuen Blicken und leidenschaftlichen Küssen. Es war ein großartiges Fest, bei dem sich so gut wie keiner langweilte oder Anstoß an irgendetwas nehmen konnte. Natürlich gab es wie auf jedem Fest die dunklen Schatten, die sich übel launig aus den Massen schlichen und in den selben wieder zerfielen, ohne große Beachtung zu finden. Alejandro fühlte sich gut, war er doch der Meinung, dass Alagaesia, war der Anlass gegeben, glücklicher als die meisten anderen Länder sein konnte. Sie schienen sich nicht ewig an Fehden aufzuhängen oder sich von bedauerlichen Zwischenfällen jeder Zeit die Stimmung verregnen zu lassen. Alagaesia schien, alles in allem einfach zufrieden zu sein, auch wenn es natürlich nur der Eindruck eines pompösen Festes war. Doch gerade als die Stimmung auf der Spitze zu sein schien, wählte man, aus Alejandros Sicht, den besten Zeitpunkt um dem Paar die Geschenke zu überreichen. Alle waren gut gelaunt und würden ihre Geschenke freudestrahlend übergeben, mit der Aussicht darauf sich bald wieder dem Fest in die Arme werfen zu können. Zufälligerweise war es an Alejandro sein Geschenk bereits als zweites zu überreichen. Mit einem ehrlichen Lächeln erhob er sich also, während die Flügeltüren geöffnet wurden und Männer ein abgedecktes Bild von etwa drei Metern höhe und fünf Metern breite. "Ich bin froh,", begann Alejandro mit deutlich hörbarem Aktzent. "Auf dieser wundervollen Hochzeit anwesend sein zu dürfen und so dabei sein zu können, wie Geschichte geschrieben wird. Zwei großartige Länder, verbinden sich heute zu einem und ich bin stolz darauf, diesem neuen Reich ein Geschenk überreichen zu dürfen.". Alejandro trat vor und zog das große Tuch von dem Bild. Darauf war die Abbildung eines Strandes zu sehen. Am Himmel waren ein paar Möwen zu sehen und im Meer, in einiger Entfernung zum Strand, aber noch sichtbar, hüpfte ein Delphin aus den Wellen. "Eure Majestäten, dürfte ich einen von euch bitten, dieses Bild zu berühren?", fragte Alejandro höflich. Nach kurzem zögern lehnte sich Ileana vor und berührte mit den Spitzen ihrer Finger, das Gemälde. Plötzlich roch sie das Meer, konnte sehen wie der Delphin wieder ins Wasser eintauchte und die Möwen über das Bild zu liegen begannen. Das Bild wurde langsam herum gezeigt und ein Raunen ging durch die Gäste, als sich von links her der Bug eines Schiffes ins Bild bewegte. Alejandro deutete auf die Schiffe, denn wie sich herausstellte waren es drei. "Diese Schiffe sind die Ileana, die Aiko und die Liebe. Eben diese Schiffe liegen vor Feinster vor Anker und sind, wie dieses Bild, mein Geschenk an euch.", erklärte Alejandro freudestrahlend. Inzwischen war das Bild, mit den Schiffen nunmehr im Mittelpunkt, wieder zum stehen gekommen.
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Thema: Re: Bankettsaal Do Aug 21, 2014 11:01 pm
Das bisherige Treiben hatte ihn ruhiger werden lassen, bis er schließlich nur noch einige wenige Worte von sich gegeben hatte, auf Fragen oder Gesten der Gäste stets nur mit einem Lächeln geantwortet hatte. Der Schock über das, was Adriana getan, oder zumindest beinahe getan hätte saß ihm noch immer in den Knochen und ließ ihn, jedes Mal wenn er das leise Klimpern von Geschirr hörte, aufschrecken. Sein Kamerad versuchte ihn zu beruhigen so gut es ihm eben möglich war und der suchende Blick ging immer wieder durch den Raum, in der Hoffnung er würde das vertraute Gesicht von Septim finden, doch machte er seinem Ruf, wie üblich alle Ehre und war unauffindbar. Schließlich ging es daran die einzelnen Geschenke zu überreichen und als die Blicke schließlich auf ihm lagen, nahm er einen letzten Schluck des Weines, ehe er nervös vor die Gesellschaft ging, deren aller Augen nun auf ihm lagen. „Das Reich Fyonara beglückwünscht euch zu eurer Hochzeit und zu dem Glück, das ihr beide nun mehr für den Rest eures Lebens teilen werdet.“ Er neigte einen Augenblick lang den Kopf, stand er doch inzwischen direkt vor Aiko und Ileana. „Ich möchte mich bedanken dass ich an diesem glücklichen Tag eure Gesellschaft teilen und eure Gastfreundschaft genießen darf. Das Geschenk, dass ich euch bringe ist mehr von symbolischer Natur, jedoch liegt in ihm nicht weniger Wert inne als in allen anderen der Gaben die ihr bereits erhalten habt. Mit dieser Schrift.“ Einer der Bediensteten reichte ihm in diesem Augenblick eine Schriftrolle, dessen enden mit Edelsteinen und Elfenbein besetzt waren und die er daraufhin sorgsam ausrollte. „Verkündet das Reich Fyonara, im geeinigten und zustimmendem Maße, einen Pakt, der es beiden Seiten untersagt eine kriegerische Handlung vorzunehmen, sofern das von uns erwählte Land diesem Pakt zustimmt. Dies, ist unser Geschenk an euch und viele unserer Philosophen halten es zugleich für eines der wichtigsten. Frieden.“
Der Erzähler Spielleitung
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Thema: Re: Bankettsaal Do Aug 21, 2014 11:13 pm
Die Kinder der Nachkommenden waren es, die ihren Gefallen als derben Witzen und starkem Alkohol fanden, doch all jene Dinge waren nichts für den Geschmack des Volkes der Sterne, welches ihren Platz ebenso wie unzählige andere Abgesandte an dieser Tafel eingenommen hatten und die sich bislang in höflicher Zurückhaltung geübt hatten. Es war ein Fest der Menschen, ein Fest derer Dinge sie niemals Verständnis aufgebracht hatten und in deren Hallen die Magie angewandt wurde, als wäre sie nichts weiter als ein trickreiches Spielzeug, das man ihnen bereitwillig gegeben hatte und so hatten sich auch die Abgesandten der Elfen nicht dazu geäußert und lediglich schweigend all jene Dinge hingenommen, die ihnen hier widerfahren waren. Das junge Volk der Nachkommenden war mit ihnen ein Bündnis eingegangen, das ihrer beider Überleben sichern würde und nachdem es nun die anderen Abgesandten waren, die ihre Geschenke vorgebracht hatten, war es nun an ihnen, dieser alten Tradition zu folgen, die so tief in den Nachkommenden verankert war. Langsam erhob sich Elarinya von ihrem Platz und schob den Stuhl, auf dem sie gesessen hatte, ein Stück weit zurück, nur um selbst an den Tischen vorüber zu treten und ihren neuen Platz inmitten des Saales zu finden. Die langen, blonden Haare fielen der Elfe in das schmale Gesicht, aus dem zwei türkisfarbene mandelförmige Augen nun das neue Königspaar noch einmal genau musterten ehe sich ihre Lippen zu einen sanften Lächeln verzogen als sie ihnen ein weiches Nicken zukommen ließ. "Es ist meinem Volk eine Ehre, bei euch sein zu können und an diesen Festivitäten teilhaben zu dürfen. Über eine viel zu lange Zeit sind unser beider Völker unterschiedliche Wege gegangen und umso freudiger sehen wir nun dieser Gemeinschaft entgegen, die sich gebildet hat und unser aller Heimat zu neuem Leben verhelfen wird", begann sie leise zu sprechen, ihre Stimme ein leiser Singsang in dem ein fremder Akzent beiwohnte. "Als Zeichen für die Unterstützung meines Volkes und unsere Freundschaft", sprach sie leise weiter während zwei ihrer Begleiter sich erhoben und einen großen, weißen Stab nach vorn trugen, in dessen Spitze ein weißer Edelstein eingelassen war, der in dem weichen, warmen Licht der Sonne auszustrahlen schien. "Dies ist ein Stab, gesungen aus dem Menoabaum selbst - unserer Lebensader. Es ist unser Geschenk an euch. Dieser Stab vermag eines Tages vielleicht eure Familie und die Linie zu schützen, die sich hier mit der Rückkehr der alten Gabe aufs Neue erhoben hat."