Der Schlag gegen seinen Mund, der eine so tiefe, symbolische Bedeutung hatte, ließ ihn im ersten Moment konsterniert dastehen. Seine Worte waren die eines typischen Proleten, der sich in erster Linie dadurch definierte, welche Stellung sein Land in diesem Moment hatte. Er war ein treuer Mann, daran zweifelte er nicht, doch war Treue nun einmal kein Schutz vor Selbstüberschätzung. Er holte aus und schlug dem Mann, der bereits im Begriff war sich umzudrehen, seitlich gegen das Gesicht. Seine eigene Hand fing Augenblicklich an zu Schmerzen, doch war dies nicht weiter von belang und es wäre eine noch größere Schmach als ohnehin schon gewesen, wenn er sich jetzt auch noch über Schmerzen beklagen würde. "Ihr tut dies nie wieder, habt ihr mich verstanden? Ich schätze eure Dienste und eure Treue, aber wenn ihr euch erneut etwas derartiges heraus nehmt, wird es bei weitem nicht nur bei einem Schlag bleiben." Er atmete noch einmal tief ein und aus, ehe er sich gegen den Tisch lehnte, auf welchem die Karte lag.
Septim
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Thema: Re: Solar So Sep 21, 2014 10:10 pm
Septim wandte sich um, seine Wange leuchtend rot. Seine Kapuze war verrutscht und Septims Augen funkelten ihn voller kaltem Abscheu an. "Ich diene euch nicht Tiberius" erklärte Septim leise und seine Stimme war kaum mehr als ein Zischen. "Sondern nur Aurelius - ich bin seine linke Hand und wenn ich euch schlage, so nur wenn er selbst mit dem Gedanken gespielt hat" erklärte er ruhig und richtete seine Kleidung während er noch einmal kurz mit der Hand über die pochende Stelle striff. "Wenn ihr eure Faust erhebt um jemanden zu schlagen dann tut es richtig. So lange bis er sich nicht mehr rührt - das ist euer Fehler. Das ist der Grund weswegen" er verstummte, schluckte die Worte hinunter. Er war ein Diener. Nur Sinnbild von Aurelius Willem und es war nicht an ihm die Wahrheit gegenüber jenem Mann zu sprechen, der zu lange ein bequemes Leben geführt hatte. "Wäre es nicht gegen Aurelius Willen wäret ihr jetzt tot Marius Tiberius - denn ich beende meine Aufgaben immer. Schlagt mich erneut wenn euch danach ist - aber dann tut es richtig. Schlagt mich so lange bis ihr glaubt die Wahrheit aus mir heraus geprügelt zu haben bis ich aufhöre zu bellen wie der Hund den ihr in mir sehen wollt" er schüttelte den Kopf. "Und doch ist es der ausdrückliche Wunsch seiner Erhabenheit!" er deutet auf Aurelius. "Tötet ihn, wenn ihr wollt aber glaubt nicht das ich das Schwert führe. Ich vernichte nichts vor seiner Zeit"
Aurelius de Gaweia
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Thema: Re: Solar So Sep 21, 2014 10:20 pm
"Genug jetzt!" Dieses Mal hallte Aurelius' Stimme, ähnlich jenem Ton, welchen er in Schlachten nutzte, gebieterisch durch den großen Raum und unterband jedwede Worte, die Marius Septim noch zur Antwort entgegen setzen wollte und als der alte Freund erneut den Mund öffnen wollte, hob Aurelius lediglich die Hand. Er wollte nicht ein weiteres Wort hören von keinem der beiden und er hielt von keiner der Handlungen beider Männer etwas - weder davon, dass Septim Marius auf den Mund geschlagen hatte, noch dafür, dass dieser sich mit einem Faustschlag gerecht hatte, welcher mehr als unnötig gewesen war. "Ist es das, was ich von euch beiden erwarten kann?! Das, was wir benötigen ist eine Einheit um dieses Reich zu halten und es zu neuer Größe zu führen. Wir können es uns nicht leisten, dass wir uns gegenseitig zerfleischen, denn dann waren alle unserer Bemühungen umsonst gewesen. Fyonara ist wegen seiner Einigkeit groß geworden, nicht weil wir weitermachen wie vor 120 Jahren, wo wir noch zerstrittene Provinzen waren!", fuhr er ungerührt fort und fegte erneut jedwede weitere Antwort vom Tisch, die von einer Seite der beiden kommen würde können und die er im Augenblick ebenso wenig hören wollte, wie eine Entschuldigung. "Ist es das, was Chamberlain aus euch macht? Dann verstehe ich, weswegen Marius so besorgt ist - wenn schon eine Debatte über einen einzigen Mann dafür sorgt, dass wir einander nicht mehr einig sind und einander angehen. Chamberlain bleibt am Leben und wir werden ihn nutzen, solange bis wir ihn nicht mehr benötigen, danach werden wir uns seiner entledigen und über diese Entscheidung werde ich nicht mehr diskutieren. Ich habe sie getroffen und ich bleibe dabei."
Gast Gast
Thema: Re: Solar So Sep 21, 2014 10:34 pm
Marius gab ein Schnaufen von sich, wandte eine kurze Zeit lang den Blick ab und starrte auf die, vor kurzem entstandene Weltkarte, erkannte schließlich jedoch, dass er ohnehin keine große Wahl hatte. Vielleicht sah er selbst dies alles nur zu verbissen, eine Tatsache, die er vor allem Aurelius und Septim in diesem Moment vorwarf, von der er selbst vermutlich aber nicht ausgenommen war. "In Ordnung, du bist der Imperator Aurelius, dein Wort ist das letztendliche. Alles was ich dir sagen will ist, das Hochmut und so viel Patriotismus für keinen Herrscher lohnend sind, ebenso wenig für seine Berater." Er sah Septim noch einmal an, ehe er seinen Krug vollständig leerte und den Kopf dann auf die Deck richtete, welche eine große, gläserne Kuppel bildete, durch welche man in diesem Augenblick einen der wenigen, regnerischen Tage betrachten konnte. Die schweren Regentropfen gaben ein stetiges, polterndes Geräusch von sich und perlten nacheinander Scheibe um Scheibe hinab auf das dach, von welchem aus das meiste Wasser in verschiedene Bodenkrüge transportiert wurde. Der Grund dafür war ein komplexes zusammenspiel mehrerer, halboffener Röhren, aus dem einfachen Grund heraus den Palast davor zu bewahren, dass der Baugrund um ihn herum absackte.
Septim
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Thema: Re: Solar So Sep 21, 2014 10:56 pm
Septim hatte eine lange Zeit geschwiegen und dabei zwischen Marius und Aurelius hin- und hergeblickt, ehe sein Blick schließlich zu der hohen Decke geglitten war und dort einen moment verharrt hatte. Er war ein Diener, ein Werkzeug und nichts weiter als Aurelius verlängerter Arm. Es stand ihm nicht zu Gesicht eine eigene Meinung zu vertreten - vor allem nicht gegenüber Marius, welcher Aurelius stets ein treuer Freund gewesen war. Lange noch bevor Septim auf der Bildfläche erschienen war. "Verzeih Herr" flüsterte Septim leise und senkte den Blick, während die Scham ihm den Hals hoch kroch und sein Gesicht rot färbte. "Nun" er räusperte sich, versuchte die Contenance wieder zurück zu erlangen die ihm Marius Schlag geraubt hatte und konzentrierte sich wieder auf die Karte. "Wie genau sind die Valenci mit uns auseinander gegangen Herr? Und wie gehen wir weiter vor? Sollen wir tatsächlich warten bis Ryanti den ersten Schritt tut und bis dahin weitere Eroberungen sein lassen?"
Aurelius de Gaweia
Anzahl der Beiträge : 155 Anmeldedatum : 23.06.14
Thema: Re: Solar So Sep 21, 2014 11:50 pm
Das Schweigen, in welches die beiden Männer verfallen waren, war durchaus angenehm und half Aurelius dabei, seine eigenen Gedanken noch einmal zu klären und nicht über die wütenden Anfeindungen der beiden gänzlich den Verstand zu verlieren. Wenn er Elijah ermorden ließ, würde es dafür sorgen, dass Fyonara fiel, so ungern er es auch selbst zugab - es war dieser verfluchte Einsiedler auf seiner kleinen Insel, der momentan für das Gleichgewicht sorgte und verhinderte, dass sich eine Gemeinschaft der anderen Reiche gegen Fyonara bildete und sie einfach überrannte. So sehr er auch dem Tag entgegen sah, an dem sie einander gegenüber stehen würden - so wusste er in diesem Moment auch, dass er nichts unternehmen konnte, um ihn zu stoppen - zumindest nicht mehr, als ihn zu dulden und sein Leben zu akzeptieren. "Die Valenci sind noch nicht mit uns auseinander gegangen. Wir haben bislang keine Einigung erzielt und so weilt ihr Herzog noch immer bei uns und was unser weiteres Vorgehen anbelangt. Wir müssen unser Augenmerk im Moment eher auf Fyham und Surda richten und dafür sorgen, dass der Widerstand der beiden Reiche gebrochen wird, den sie uns noch entgegen setzen - dafür müssen unsere Soldaten bereit sein. Wir brauchen wechselte Truppen dort, um die Soldaten dort abzulösen und ihnen eine Zeit bei ihren Familien zu ermöglichen, wenn wir ihre Motivation halten wollen - sonst werden sie irgendwann die Hoffnung und den Mut verlieren und an ihren geistigen Krankheiten zu Grunde gehen. Diese Schwächung des Reiches können wir uns nicht erlauben, ebenso wenig wie ich den Männern dieses Schicksal antun will", führte er dann schließlich aus und zog noch einmal die Augenbrauen zusammen während sein Blick hinüber zu Ryanti glitt. "Was Ryanti anbelangt - wir brauchen Alagäsia-Aurea für diesen Ausfall, aber dafür muss das Reich stabil genug sein, um einen Krieg zu überstehen ohne auseinander zu brechen."
Gast Gast
Thema: Re: Solar Mo Sep 22, 2014 6:45 pm
Marius nickte der Zusammenfassung seines alten Freundes und des gleichzeitig ranghöchsten Mannes in Fyonara zu. Ein letzter, kritischer Blick ging kurz zu Septim, doch letztlich gab er diesen auf, wollte er doch nicht wie ein kleiner Schuljunge wirken, der sich mit Jemanden anderen um einen Laib Brot oder etwas Derartiges gestritten hatte. Die Tatsache, dass er bereits zuvor in eben dieses Verhaltensmuster, das er eigentlich hatte vermeiden wollen verfallen war, fiel ihm jedoch nicht auf. Gegen die Argumente war jedoch nichts aufzubringen, denn so wie es Aurelius es zusammenfasste war es wahrhaftig momentan beste Alternative, Chamberlain leben zu lassen, auch wenn ihm diese Tatsache ein leises Zähneknirschen einbrachte. „Die Truppen gewöhnen sich recht schnell in das fremde Land ein, nun zumindest sagen das die Binder und einige der Zeptonen. Aber du hast Recht, eine Heimkehr alle paar Monate wird sicherlich das Beste sein. Aber eine Sache ist nach wie vor ungeklärt…“ Er strich sich über das frisch rasierte Gesicht und tippte mit dem Finger auf die Steller der Karte, auf der der Kontinent Fyham lag. „Eine Weile lang, ein oder zwei Jahre wird es Engpässe mit der dortigen Nahrung geben, schließlich ist durch den Krieg einiges zerstört worden, bei weitem nicht alles natürlich, aber viele der Bauern dort sind sehr unzuverlässig was die Abgaben an uns betrifft, was denke ich der Tatsache geschuldet sind, dass wir noch immer als Invasoren bekannt sind. In ein paar Jahren wird sich dies klären, aber die Frage ist ob wir diese Engpässe mit unseren eigenen Vorräten aushelfen, wobei ich bezweifle das dies ausreichen wird, oder ob wir für die nächsten ein oder zwei Jahre eine dauerhafte Handelskette mit einem der anderen Länder für verschiedene Getreidesorten und dergleichen aufkommen lassen.“