Aurelius Zelt

Gaius seufzte schließlich und starrte auf seine Hände, während er auf das abschließende Urteil seines Protectors wartete. Er hatte einen Kameraden hintergangen, das wusste er und ebenso wusste er, dass auf dieses Verbrechen die Auspeitschung stand. "Ich weiß, dass es falsch war Protector und glaubt mir, er ist mein Freund und ein guter Mann dazu. Bestraft ihn nicht für seine Aktion im Keller, ich bitte euch. Ich übernehme die volle Verantwortung für seine Taten bevor ich eingegriffen habe" erklärte er seinem Heerführer, wenngleich auch ein betretenes Schweigen herrschte, welches dafür sorgte, dass sich in seinem Hals ein großer Kloß sammelte. "Wenn ich ehrlich sein soll Herr, so glaube ich auch das Quintus unter richtiger Anleitung in der Lage wäre noch weiter im Rang aufzusteigen. Er wurde oftmals von seinen Vorgestezten übergangen, die einen persönlichen Groll gegen ihn hegten. Deswegen mag er etwas verbittert wirken. Aber er ist fähig" fügte er schließlich der Stille doch noch einige Sätze hinzu, wenngleich er auch immer noch nicht wagte aufzusehen.

Es war nicht lange her, dass Gaius zum letzten Mal vor ihm gesessen hatte - gerade einmal ein paar Stunden, in denen er die Zeit gefunden hatte, die Briefe seiner Frau und seiner Söhne zu beantworten und diese Antworten wieder einem der Boten mit auf den Weg zu geben, der in ein paar Stunden gemeinsam mit einem Schiff ablegen würde, um die Nachrichten in die Heimat zu tragen. Geduldig hatte Aurelius sich die Geschichte angehört, von der sein Celzer berichtet hatte und sich vorbehalten, ab und an sein Gesicht verärgert zu verziehen, doch gesagt hatte er nichts. Quintus schien also wirklich nur daran interessiert zu sein, das Mädchen als eine seiner neuen Huren zu benutzen, schien nicht zu begreifen, welchen Stellenwert das Kind für Fyonara hatte und dass dieses Mädchen bedeuten könnte, dass Tausende von Soldaten nicht sterben mussten und wenngleich er es jedoch auf einer menschlichen Ebene nicht gut hieß, dass Gaius nun hierher gekommen war, um seinem Freund in den Rücken zu fallen, so begriff er es als Protector und Heerführer der Republik Fyonara gänzlich und vollkommen und empfand stolz darüber, dass er in Gaius einen fähigen und loyalen Soldaten gefunden hatte.
"Es war nicht deine Verantwortung, Gaius, und es gibt keine Möglichkeit, wie du bereits im Vorfeld davon hättest wissen können, um etwas zu verhindern", führte er schließlich zur Antwort an und lehnte sich langsam ein Stück weit zurück, die dunklen Augen über Gaius' Gesicht wandern lassend ehe ein schwermütiges Seufzen folgte. Er hätte es wissen müssen - nach dem Fiasko der Rückkehr der Königskinder Fyhams hätte er damit rechnen müssen, dass es unter Quintus' Obhut noch zu weiteren Zwischenfällen kommen würde, aber er hatte an die Loyalität des jungen Soldaten und dessen Verstand geglaubt - ein Fehler, wie er nun feststellen musste. "Lasst Binder Quintus Aponius hierher rufen. Umgehend und ohne weitere Zwischenwege", wies er schließlich mit harscher, befehlsgewohnter Stimme an. Er würde den jungen Soldaten zuerst anhören, bevor er ein Urteil fällen würde, solange würde Gaius hier warten.

Er hatte schließlich vier seiner Männer geholt um auf die Frau zu achten, die nunmehr vor dem großen Zelt ihren Platz gefunden hatte. Jedoch hatte er jeden seiner Männer genauesten darüber Instruiert, dass die Finger von ihr zu lassen waren da sie eine, später überaus wichtige Person sein würde. Er war Gaius noch immer unendlich dankbar, dankbar dafür das er ihn davor bewahrt hatte einen derart großen Fehler zu begehen, der in seiner restlichen militärischen Laufbahn vermutlich ein derart großer Stein im Weg gewesen wäre, das man ihn kaum hätte überwinden können. Doch vielleicht hätte es auch niemand herausgefunden, nun mehr sollte auch? Er hatte vor einige der Sklaven zu kaufen die beider Sprachen mächtig waren und sie fortan zusammen mit ihnen üben zu lasse und bis dahin hätte er sie soweit das sie genau das sagte, was er hören wollte. Nun das zumindest hatte Quintus geglaubt wurde von ihm erwartet, doch eine gänzlich fyonarische Dame großzuziehen, das war eine ganz andere Herausforderung denn er wusste über Damen in etwa so viel wie ein Schmied von Politik.
Im Zelt angekommen schlug ihm die gewohnte Hitze ins Gesicht, doch nicht so stark wie sonst, sodass es ihm diesmal nicht beinahe die Tränen in die Augen trieb. Er verneigte sich vor dem Protector und sah dann mit einem kurzen, überraschten Gesicht zu Gaius. „Ihr habt nach mir gerufen Protecotr.“

"Haltung, Binder!", war der einzige schroffe Befehl, der im ersten Moment von Aurelius folgte, der sich inzwischen längst erhoben hatte und mit geradem, durchgedrücktem Rücken vor den beiden Männern stand und seine Aufmerksamkeit nun auf den Jüngeren der beiden richtete, der soeben das Zelt betreten hatte und nicht so recht zu wissen schien, weshalb er hierher gerufen worden war. Es war nicht der beste Tag für solche Zwischenfälle, denn ein Teil der Truppen war noch immer auf dem Vormarsch in Richtung der anderen Städte des Landes und wenngleich sich auch ein Teil der Menschen hier ergeben hatte und seine Männer sie hatten friedlich ihr Tagewerk weiterführen lassen, so gab es noch immer eine kleine Gruppe Rebellen, die erbitterten Widerstand leisteten. Widerstand, der erneut ein paar Tote gefordert hatte und dafür gesorgt hatte, dass sich Aurelius' Stimmung inzwischen nicht auf dem Höhepunkt befunden hatte.
"Was genau ist in den Kerkern geschehen, Binder? Und ich erwarte eine klare und genaue Erklärung, die der Wahrheit entspricht und in der gar nichts geschönt wurde.", führte er fort und unterdrückte nur mit Mühe ein missmutiges Schnauben. Wenn er geschönte Worte hören wollte, wäre er inzwischen längst nach Fyonara zurückgekehrt und hätte sich einen Platz im Senat gesucht, statt das Leben unter seinen Soldaten vorzuziehen.

Vermutlich war dies einfach nur eine Rückversicherung. Aurelius war ein vorsichtiger Mann der sich stets absicherte, was diese Vermutung nur noch untermauerte. Vielleicht hatte er sich bereits bestimmte Szenarien im Kopf ausgemalt weil er gewisse Dinge bereits von ihm erwartet hatte, doch hoffte er darauf das sich die Aussage von ihm und Gaius in etwa glich, doch was sollte sich dabei großartig unterscheiden? „Es ist nichts von Bedeutung passiert Herr. Ich nahm die, von euch versprochene Frau in Empfang, in Begleitung von Gaius. Die restlichen Wachen waren vor der Tür, doch waren es nicht mehr als drei meines Wissenstandes nach.“ Er hielt noch immer die stramme Haltung, doch fühlte er trotz alle dem die Anspannung in ihm aufwallen. Der Mann konnte Schwäche förmlich riechen, vor allem die der Männer die er bereits seit längeren kannte.
„Nun Gaius kann in diesem Falle für mich sprechen Herr, falls es irgendwelche bedenken von eurer Seite geben sollte.“ Es gab ihm eine gewisse Sicherheit dass er den alten Freund hinter sich wusste, denn sein Wort hatte weit mehr Gewicht als das seine.

"Ist das so?", fragte Aurelius lediglich und hob die Augenbrauen ein Stück weit während er sich noch einmal Quintus besah und sich die Miene des Protectors noch einmal verfinsterte. Er sah Gaius an, dass er sprechen wollte und dennoch gebot er ihm mit einer einfachen Handbewegung sich schweigend zurück zu halten - Quintus log, das wusste er sehr wohl, er sah das Glänzen in seinen Augen, sah seinen unsteten Blick, der unlängst nicht nur von all der Nervosität herrührte, die er im Inneren empfand und er sah die Ader an seiner Halsbeuge, die schneller pochte als es sonst der Fall war, das Ringen seiner Hände ineinander. Er log und genau das war es, das Enttäuschung, wie auch Zorn in ihm aufwallen ließ, der sich momentan einen erbitterten Kampf in seinem Inneren lieferte - er war stets ein Mann gewesen, der viel verstanden hatte, der oftmals nachsichtig für seine Männer gewesen war, wenn er Strenge hätte zeigen sollen, aber er war auch jemand, der Lügner nicht ausstehen konnte, insbesondere diejenigen, die er zu seinen Soldaten gezählt hatte und so rang Aurelius die Hände hinter dem Rücken, die er dort verschränkt hatte.
"Männer!", hallte schließlich seine laute Stimme durch das große Zelt und auf seinen Befehl hin traten zwei Soldaten in das große Zeltinnere, salutierten stumm und neigten respektvoll den Kopf. "Ich habe genug von meinen Wachen erfahren, Binder, um zu wissen, dass du gelogen hast. Sie haben das Mädchen schreien gehört, dich schreien gehört und beobachtet, wie Gaius dich herausgezerrt hat", wandte er sich noch einmal an Quintus ehe seine Aufmerksamkeit unmittelbar zurück an die beiden Wachen wanderte, die dort standen. "Nehmt ihn fest und sperrt ihn ein. Er wird seine Strafe vor seiner Zepte erhalten."

Er drehte sich mehrmals um die eigene Achse, wurde jedoch allzu schnell von den Wachen des Protectors ergriffen und so blieb ihm keine andere Wahl als sich zu fügen. „Nein, Herr wartet, Gaius … er kann für mich …“ Doch er kam nicht mehr dazu und als er das Kopfschütteln des alten Freundes erkannte, ebbte seine Stimme ab und er ließ sich schließlich einfach mit den Soldaten ziehen. Er verstand nicht warum der andere nicht für ihn sprach, warum er sich nicht dafür einsetzte das man ihm glaube. Die Soldaten sollten dies gehört haben. Nun wenn sie es gehört hatten, warum hatten sie dann nicht interveniert? Und waren standen sie dann nicht hier? Für gewöhnlich konnte man den Menschen die gegen einen aussagten ins Gesicht sehen, im Zelt jedoch hatte nur Gaius gestanden. Eine leise Befürchtung machte sich in ihm breit. Denn er war letztlich der gewesen der alles haargenau mitangesehen hatte und der, im Gegensatz zu den normalen Wachen einen erstaunlich hohen Status beim Protecor genoss.
Die Wachen zerrten ihn immer weiter über den Hof und nicht wenige strömten aus ihren Zelten um den Soldaten belustigt anzusehen. Sie wussten nicht warum und weshalb, doch war dies wirklich wichtig? Das wichtigste für diesen Moment war deutlich zu erkennen, er hatte einen schändlichen Fehler begangen für den man ihn nun abführte.

Während Quintus hinaus gebracht wurde spürte Gaius einen tiefen Stich in seinem Herzen, während der Blick des anderen fassungslos und enttäuscht zu ihm blickte, seine Rüstung zu durchdringen und direkt in seine Brust zu stechen schien.
Seine Glieder wurden taub und er spürte wie sich eine bleierne Schwere auf ihn legte, welche sich nicht mehr abschütteln lassen wollte. "Er... ist mein Freund" flüsterte er leise, mehr zu sich selbst als zu irgendeinem anderen. "Ich... weiß, dass es das richtige war. Aber... wieso fühlt es sich dann nicht richtig an?" fragte er leise und und sah zu Aurelius, während er nervös eine Aureus zwischen den Fingern auf und ab tanzen und das Gold schimmern ließ.
"Was... erwartet ihn Herr, wenn es mir erlaubt ist diese Frage zu stellen?" er wollte es nicht einmal wirklich wissen, wusste er doch, dass es seine Schuld war.

Aurelius hatte schweigend die Reaktion des anderen beobachtet, hatte Gaius' Blick wahrgenommen und sich seine eigene Meinung darüber gebildet. Er hatte Verständnis dafür, dass der ältere Soldat sich schuldig fühlte und zu einem gewissen Teil gönnte er es ihm sogar, selbst, wenn es das Richtige gewesen war, das er getan hatte und wenngleich er auch  noch immer die Wut in seinem eigenen Inneren spüren konnte, erinnerte er sich in jenem Moment an die Worte seines Vaters - er hatte ihn vor einen Topf kochendem Wasser gesetzt und ihn gefragt, ob er hindurch blicken konnte. Irritiert hatte er damals verneint und noch heute erinnerte er sich an das Gesicht des alten Legatius, der ihm erklärt hatte, dass es auch so mit der Wut wäre - dass er das Wesentliche dadurch nicht erkennen könne und sich deswegen stets genau kontrollieren musste. "Die richtige Entscheidung fühlt sich niemals wie die das Richtige an", sagte er deswegen und trat mit langsamen, schweren Schritten wieder hinüber zu seinem Platz und nur für einen kurzen Moment war auf seinem Gesicht die bittere Enttäuschung über Quintus' Verhalten zu erkennen - die Trauer über den offensichtlichen Verrat.
"Es geht nicht darum, was beinahe geschehen wäre, Gaius. Darauf hätte ich ihn aufmerksam machen können, von ihm eine Rechtfertigung fordern können - das, worum es im Grunde genommen geht, ist die Tatsache, dass er mich angelogen hat und dich dazu gedrängt hat, ebenfalls zu lügen. Wenn er hier anfängt, wissen wir nicht, wo er aufhören wird und Fyonara braucht loyale, vertrauenswürdige Soldaten in seinem Heer", führte er schließlich zur Erklärung fort und als er Gaius' Blick erkennen konnte, huschte ein kurzes Lächeln über sein Gesicht, das die dunklen Augen des Protectors nicht erreichen wollte. "Es wäre eine Frage von Stunden gewesen bis die Wachen es mir berichtet hätten. Du hast lediglich die Zeitspanne verkürzt. Aber um zu deiner Frage zurück zu kommen - er wird vor dem Heer ausgepeitscht werden für seine Lügen."

Gaius nickte langsam und unterdrückte ein Schaudern. Peitschenschläge konnten schmerzhafte, bleibende Wunden hinterlassen und Gaius hatte bereits einige gestandene Männer unter dem Knallen der Gerte zusammen brechen sehen. Das sein Freund dieses Schicksal nun erwartete drehte ihm der Magen um. Quintus würde mit ihm brechen, das wusste er und eben dies schmerzte ihn.
Doch neben Quintus Schicksal, gab es noch ein weiteres dessen Verbleib ihn seltsamerweise interessierte, ja gar berührte. "Was wird mit der Sklavin geschehen?" fragte er und hob schließlich den Blick wieder gänzlich und straffte die Schulter.
Er wusste, dass all dies nun Aurelius Pläne durcheinander brachte und auch dies bereute er. So wie es schien, war seine "richtige" Tat nun Auslöser für allerlei Probleme und eben dies lag ihm schwer im Magen.

Das wiederum war eine Frage, auf die er bislang noch keine Antwort gefunden hatte. Das Mädchen konnte unmöglich bei Quintus bleiben, insbesondere nicht nach allem, was er sich bereits geleistet hatte  in den letzten paar Tagen, aber Gaius selbst war mit dem anderen Mädchen und seinen Männern zu beschäftigt, als dass er es ihm zutrauen würde, noch mehr Verantwortung zu übernehmen als unbedingt notwendig und so blieb Aurelius lediglich eine einzige Alternative übrig bis sie in Fyonara waren und er eine andere Möglichkeit gefunden hatte. "Einstweilen wird sie hier bleiben, zumindest solange bis wir wieder in Fyonara sind", lautete schließlich seine schwere Antwort, deren Ton von Resignation und Schwermut begleitet wurde, die sich nun langsam durch das Zelt fraßen. Vielleicht würde er sie bei Marius unterbringen können, wenn er dem alten Freund klar machte, was das für ihn bedeutete - vielleicht würde er ihn damit von all seinen Huren wegbringen und dem Mädchen jemanden geben, vor dem sie sich nicht fürchten brauchte und der ihr nicht mit Schlägen oder ähnlichem begegnete.
Es vergingen ein paar Sekunden, in denen Aurelius sich seinen Gedanken hingab ehe er ein schweres Seufzen verlauten ließ als er Gaius' Blick bemerkte. "Es steht dir frei, dich um das Mädchen zu kümmern, Gaius. Sprich mit ihr, wann immer du es willst, zeige ihr das Lager, wenn du es für nötig erachtest, aber ich halte es für sinnvoller, ihr einstweilen das Gefühl von Sicherheit zu geben, bevor der nächste aufstrebende Soldat sich an ihr vergreifen will, weil er seine Triebe nicht unter Kontrolle hat."

"Ich hege keinerlei Mitleid mit dem Mädchen, falls ihr das meint Herr. Ich habe ihren Vater getötet weil es notwendig und richtig war und das sehe ich auch immer noch so. Und ich sehe auf die Gefahr, die hinter ihrer Hülle aus Sittsamkeit und Furcht steckt. Sie kann eine große Gefahr werden, wenn sie das Volk aufwiegeln kann. Ich denke nur, dass es wichtig wäre..." er schüttelte den Kopf. "Nein Herr verzeiht, ich habe meine Befugnisse überschritten. Ich wollte euch keine Vorschläge unterbreiten. Ich weiß, dass ihr wisst was das richtige ist" erklärte er ehrlich und voller ernst.
"Wenn ihr es wünscht, so werde ich versuchen mich ein wenig um das Mädchen zu kümmern, wenn es meine Pflichten und die Furie in meinem Zelt mich dazu kommen lassen. Ich werde euch nicht enttäuschen Herr. Weder euch, noch Fyonara" er führte die Faust an das Brustbein und stand stramm. "Wenn ich das noch anmerken darf Herr - die Männer lieben euch. Auch von den Außenposten hören wir, dass bisher in etwa dreihundert Mann gefallen sind und wir nur noch auf wenig Widerstand stoßen. Keiner außer euch hätte es geschafft so viele von uns am Leben zu halten. Ihr seid ein Held und werdet als solcher auch bei eurer Rückkehr gefeiert werden"

Wenn ihn seine Männer lieben würden, müssten sie ihn vor lauter Furcht nicht anlügen. Das oder ähnliches wollte Aurelius in diesem Moment äußern, aber weder waren diese Worte an der richtigen Stelle, noch würde er sie zum rechten Zeitpunkt hin aussprechen und so rang er sich lediglich ein kurzes tapferes Lächeln ab. Dreihundert Gefallene waren noch immer dreihundert Leichen, die sie zurück nach Fyonara bringen mussten und selbst, wenn die Zahl so verschwindend gering angesichts der Masse schien, mit der sie hier einmarschiert waren, so hatte er dennoch nicht die Gesichter derer vergessen, die am nächsten Tag die Sonne nicht mehr würden aufgehen sehen. "Die Helden sind die Soldaten, Gaius - Männer wie du selbst. Ihr habt den Sieg für Fyonara gebracht, ihr habt das Schwert in Händen gehalten und das Blut vergossen - wenn es ein Sieg ist, den wir jemanden weihen müssen, dann weih ihn den Soldaten, die aufrecht gestanden haben und nicht mir. Ich habe wenig mit alledem zu tun", antwortete er dann schließlich und nickte dem Celzer noch einmal aufmunternd zu. Fyonara würde die Soldaten feiern, jeden einzelnen Mann, der aufrecht gestanden hatte und der für den Sieg in dem fremden Land, ihren einstigen Besetzern und Unterdrückern, verantwortlich war - sein Volk würde niemals die Namen all jener Männer vergessen, die hier gekämpft hatten und sie würden auf ewig all jenen gedenken, die hier ihr Leben gelassen hatten. Das war er ihnen schuldig - den Toten für ihr Leben und den Lebenden für ihre Treue und Loyalität.

"Ihr seid ein Held Herr, auch wenn ihr dies nicht sehen könnt" erklärte Gaius leise und lächelte sanft. "Ohne eure Führung wären wir wie ein Haufen kopfloser Hühner in die Schlacht gerannt" erklärte er, ehe er Aurelius schließlich den Rücken kehrte. Sein Herr hatte ihn hinaus komplementiert und er hatte dies durchaus verstanden. Er würde niemals seine Kompetenz überschreiten, vor allem nicht nach alle dem was nun auch mit Quintus geschehen war. Aurelius würde Zeit brauchen und er wollte ihn nicht stören.
Dieser Mann hatte großes Vollbracht, wenngleich Gaius auch befürchtete, dass seine Bescheidenheit ihn vor dem Senat möglicherweise das Genick brechen konnte. Gaius schüttelte den Kopf - dies waren finstere Gedanken und es war nicht an ihm sie zu denken oder kein Vertrauen in seinen Heerführer zu stecken.

tbc: fort