"Wenn ich dem Mädchen jetzt das nehme, womit sie sich gerade vergnügt, denkt ihr wirklich das sich die Lage dadurch verbessern wird? Mir ist der Segen von Kindern zwar nie vergönnt gewesen, doch waren genug Frauen an meinem Hofe, als das ich mir zumindest die simpelsten Dinge denken kann." Seine Mimik entspannte sich langsam wieder während er die Worte Revue passieren lies. Er kannte diese Frau kaum, doch nichts desto trotz hatte sie sich einfach zu ihm gesetzt und gab ihm nun sogar Ratschläge. Ein gewisses Maß an Mut, und vielleicht sogar ein wenig Selbstüberschätzung gehörten dazu, um etwas derartiges zu tun. "Nun, wenn ihr mir sagt das ich niemanden vertrauen kann, wie kann ich dann davon ausgehen, dass ich euch vertrauen kann? Und - nicht das ich an euren Worten Zweifeln würde, doch vermag es nicht viel sich eine Magierin nennen zu können, es zu beweisen allerdings schon." Hofmagier hatten einst ein hohes Ansehen genossen und das er die momentane Situation nicht allein unter Kontrolle halten konnte, zeigte man ihm mehr als einmal auf. "Nun ich will nicht unhöflich sein und mögliche Bündnisse zwischen Tür und Angeln schließen, zumal die Königin dem ebenfalls zustimmen muss. Was haltet ihr davon, wenn ihr mich des Abends in der Feste besucht?"
Adriana Fiorenza Nsc
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Thema: Re: Turnier-Platz Do Apr 24, 2014 3:15 pm
"Ihr könnt mir nicht vertrauen, Mylord, und das gebe ich offen zu. Ihr habt keinen Grund mir zu vertrauen und meine Worte, die ich an Euch richte, sind nicht viel mehr als hohle Phrasen, die ihr bereits von zahlreichen Adligen gehört habt und die für Euch nichts Neues mehr sind. Es ist Eure Entscheidung, ob Ihr mich fortjagt oder mir erlaubt, Euch zu unterstützen", antwortete Adriana lediglich und lehnte sich ein Stück weit zurück, während unverkennbare Belustigung in ihren Augen aufblitzte, angesichts jener Reaktion, welche Stephan auf ihre Worte gezeigt hatte und von der sie gehofft hatte, dass sie genauso ausfallen würde. Es wäre eine Schande gewesen, wenn der Vertreter der hiesigen Krone nicht einmal stark genug war, um sich gegen einen Neuankömmling durchzusetzen, welcher gerade erst hierher gekommen war und ihm nun meinte, Ratschläge zu geben. Dass er ihren Vorschlag einfach so abwiegelte, verlieh ihm einige Sympathiepunkte, welche Adriana durchaus zu schätzen wusste und von denen sie bereits ahnte, dass es nicht allzu viele mehr sein würden. "Und was meinen Rang anbelangt, den Umstand, dass ich mich selbst als Magierin bezeichne, wie Ihr es nanntet. Ich werde Euch keine Kostprobe meiner Fähigkeiten geben, Mylord, denn ich bin keine Gauklerin, die mit solchen Dingen ihr Geld verdienen muss. In diesem Sinne werde ich Euch und die Prinzessin leider enttäuschen müssen, allerdings stehe ich Euch für jedwedes weiteres Gespräch natürlich gern zur Verfügung, insofern Ihr es wünscht", führte sie noch nach und lenkte ihren Blick erneut hinüber, ließ ihre Augen über die Anwesenden hier wandern, die miteinander in Gesprächen vertieft waren und die kaum ihre Aufmerksamkeit auf die Frau wandern ließen, welche neben dem Truchsess saß und mit ihm über Dinge sprach, die sie im Grunde gar nichts angingen.
tbc: erstmal weg
Gast Gast
Thema: Re: Turnier-Platz Do Apr 24, 2014 10:15 pm
Die Lanze donnerte gegen die blaue Rüstung und barst mit vielen Splittern. Robert LaFleur wurde aus dem Sattel gehoben und landete im Dreck, während Ryan zum Ende der Bahn ritt und das Pferd wendete. Wütend schnaubend erhob sich Robert aus dem Dreck, unter zuhilfenahme seines Knappens. Ryan spürte die bebenden Flancken seines großen Rappen und atmete selbst schwer. Ihm war heiß und die schwarze Rüstung machte das nicht besser. Sein Helm hatte kein Visier, sondern lediglich zwei Sehschlitze und einige Löcher zum Atmen. Es war mehr oder weniger eine Kopie des Helmes, der auf dem ausgeschmückten Wappen seiner Familie zu sehen war. Er war sein ganzer Stolz. Seine Rüstung war bis auf den Löwen auf der Brust schmucklos. Er hatte noch etwas zu erledigen und das würde er, auch wenn er kochen würde. Stephan war kein Gegner für ihn, also konnte er nur gewinnen, ob der Truchsess nun gegen ihn antritt oder nicht. Er presste seinem Pferd die Fersen in die Flancken und ritt vor die Große Tribüne. Er blieb in der Mitte vor dem Truchsess stehen, nahm den Helm ab und schüttelte das braune Haar. "Truchsess Stephan Hamleigh.", begann Ryan und stille breitete sich mit einem Mal unter allen Zuschauern aus. "Ich, Ryan Velaryon fordere euch heute, zum Tojst heraus!", erklärte Ryan dann und hörte mit einem verhaltenen Lächeln wie Raunen und Getuschel durch die Menge glitt und sich letzten endes alls Blicke auf Stephan konzentrierten.
Gast Gast
Thema: Re: Turnier-Platz Do Apr 24, 2014 10:32 pm
Überrascht hob Hamleigh eine Augenbraue und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, betrachtete den jungen Mann vor sich kühl. Er war in dem was er tat gut, so viel stand fest und nur ein Naar würde sich mit ihm messen, zumindest wenn er nicht über eben so viel Erfahrung im Kampf verfügte. "Eure Herausforderung ehrt mich Ryan Velaryon." Schließlich erhob er sich, sah kurz zu Ileana welche von ihrem Gespräch mit Brandon inne gehalten hatte, und nickte ihr kurz zu. Glücklicherweise hatte er keinen Vertreter des Königshauses für ein Duell gefordert, andernfalls hätte nun Ileana vor der versammelten Masse sprechen müssen. Doch schien ein großer Teil, vor allem diejenigen die im Schatten blühten, ihn ebenfalls nicht dafür als geeignet zu betrachten. "Doch gebe ich gerne zu das ich bei weitem kein so geschickter Kämpfer bin wir ihr mein werter Freund, was einen Kampf für unser aller Volk sicherlich reichlich uninteressant werden lässt. Daher wähle ich Jemanden an meiner Stelle für den Kampf." Seine Hand streckte sich aus und ging feierlich durch die Runde, während die Menge erwartungsvoll darauf wartete, das Stephan den Namen verkündete. "Brandon Velaryon, ihr seid mein Vertreter in diesem Kampf. Kommt bitte zu mir, damit ich mich bei euch für diese Tat angemessen bedanken und euch mein Glück wünschen kann." Sein Blick schweifte über den Turnierplatz, welcher an diesem Tag von Schneefall verschont geblieben war und ein paar Sonnenstrahlen machten sich zu dieser Stunde sogar am Himmel bemerkbar. Schließlich blieb sein Blick bei dem jungen Mann hängen, welchem er ein kurzes Nicken schenkte.
Graham Drake Fürst
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Thema: Re: Turnier-Platz Do Apr 24, 2014 10:44 pm
"Ich glaube nicht, dass dies all zu Klug ist, Herr" meinte Graham über das Raunen hinweg, welches sowohl aus Buh-Rufen als auch aus ungläubigem Flüstern bestand. Er konnte nicht glauben, was Stephan hier gerade leistete. Natürlich, auch er mochte die Velaryons nicht dennoch war dies ein unverschämter Zug, welcher Stephan keine Sympathie einbringen würde. Natürlich, egal wie es ausging ein Velaryon würde am Boden liegen aber einen Onkel gegen seinen Neffen antreten zu lassen hatte nichts ehrvolles. Und Ehre, war das Einzige auf das Stephan noch bauen konnte, wenn er seinen Anspruch als Vertreter der Krone durchsetzen wollte. Hätte er Adam als Recken aufgerufen - ein Kampf zwischen Brüdern beinahe gleichen Alters mochte ein Spektakel sein. Zuzusehen, wie ein unausgebildeter Junge in einer zu großen Rüstung vom Pferd gestoßen wurde nicht. Hat er vor den Jungen umzubringen? denn auf nichts anderes lief es hinaus. Der Junge war Bluter, das hatte er in Gil´ead festgestellt und entweder verlor der Onkel seine Ehre oder der Junge sein Leben. Kein guter Tausch, vor allem nicht für den Truchsess. "Ruhe" meinte er leise über das Getuschel hinweg und sein eisiger Blick brachte die Adligen neben sich zum Schweigen. Und jenes Schweigen breitete sich fast genauso schnell aus wie das Raunen zuvor. "Dies könnt ihr nicht verlangen Mylord" erklärte Graham welcher mittlerweile stand und auf den sich die Blicke fokussierten. "Brandon Velaryon ist noch ein Knabe und die Prinzessin selbst scheint gefallen an ihm gefunden zu haben. Wir sollten uns nicht darüber erfreuen, wenn sein Onkel ihm das hübsche Gesicht verunstaltet." er machte eine Pause. "In Gil´ead wartet keine Frau auf mich, die es interessieren könnte wie ich aussehe. Ich werde als euer Recke kämpfen wenn es euch beliebt. Auch wenn ich befürchte, dass ich gegen Ser Velaryon eine schlechte Figur zu Pferde mache. Aber ich bestehe darauf. Nehmt mich, nicht den Jungen" es war die einzige Chance den Truchsess zu retten und auch Ileanas Zorn zu mindern, das wusste er.
Gast Gast
Thema: Re: Turnier-Platz Do Apr 24, 2014 10:55 pm
Überrascht, jedoch alles andere als traurig hatte sie die Herausforderung Ryans mit angesehen und war gespannt auf die Reaktion des von ihr so verhassten Truchsess gewesen. Sie hatte inständig gehofft, dass er aufs Pferd stieg, fiel und sich das Genick brach! Das wäre ein Glückliches ende für diesen Kampf gewesen. Doch Stephans Wahl als sein Vertreter war schockierend! Sanchas Vater höchst selbst, war einer derjenigen, die einen Buh-Ruf hören ließen, war Sancha ziemlich überraschte. Ihr Vater war mehr ein zurückhaltender Mann. Sie selbst lehnte sich zu einer Baronin neben ihr herüber. "Ist es nicht eine schmach? Erst will er ein Mädchen seine Arbeit machen lassen und nun will er einen Jungen für sich in den Kampf schicken! Was kommt als nächstes? Will er die Säuglinge mit Schwertern ausstatten und in den Krieg schicken?", flüsterte Sancha kopfschüttelnd und mit einer finsteren Miene. Sie war sicher nicht die erste die derartiges gesagt hatte und würde bei weitem nicht die letzte sein. Grahams auftreten neben dem Truchsess überraschte sie hingegen über alle maßen! Etwas so selbstloses und das für den Spross einer Familie die ihm sicher nicht besonders genehm war, hätte sie von ihm als letztes erwartet. "Das ist ein Mann von Ehre, doch es spricht nicht für Stephan. Er scheint nichts allein machen zu können!", flüsterte Sancha wieder ihrer Sitznachbarin zu.
Gast Gast
Thema: Re: Turnier-Platz Do Apr 24, 2014 10:56 pm
Katherine tobte vor Zorn, hatte die Hände zu Fäusten geballt und fest in ihrem Kleid verankert während unverkennbare Wut in ihren Augen aufloderte, die sich auf Stephan gerichtet hatten. Stephan Hamleigh wollte also wirklich ihren Sohn ermorden, weil er bei der Prinzessin saß und sich mit dieser gut verstand - weil er diesem Widerling von Truchsess die Möglichkeit nahm, das unschuldige Kind weiterhin zu manipulieren, wie es ihm der Sinn stand. "Ist es das, was wir von dem erwählten Truchsess dieses Reiches erwarten können?" Dieses Mal war es ihre Stimme, welche laut und klar über die Tribünen hallte und die Fürstin erhob sich von ihrem Platz, den Blick noch immer auf Hamleighs verbrauchtes Gesicht gerichtet, das so selbstgefällig grinsend in der Königsloge ihr entgegen blickte. Er wartete nur auf einen Grund für einen Krieg und selbst, wenn sie ihm diesen jetzt mit ihren Worten liefern würde - sie würde sicherlich nicht zulassen, dass ihr Sohn in einem Kampf gegen Ryan ritt. Brandon war nicht ausgebildet, verstand sich auf das Bogenschießen, aber er hatte nie in einem Turnier gekämpft - wenn er dort hinab ging würde es sein Untergang sein. Er würde sein Leben lassen und im Stillen fürchtete Katherine die Reaktion ihres Sohnes, der mit bleichem Gesicht noch immer auf seinem Platz saß und dessen Hand Ileana noch immer fest umklammert hielt, als könne sie ihn damit bei sich halten. "Jünglinge in einem Turnier als seine Vertreter zu senden? Ist es das, was dieses Reich und die Menschen darin, von unserem Truchsess, dem Vertreter der Krone, in diesen Landen kennen lernen soll? Dass er nicht Manns genug ist, selbst zu einem Schwert zu greifen?", sprach sie weiter, sich sehr wohl der Wirkung ihrer eigenen Worte bewusst seiend, die so deutlich und klar über den Platz hallten und von einigen der Adligen mit leisem zustimmenden Raunen beantwortet wurden. "Meinen Sohn gegen seinen Onkel in einem Kampf zu schicken! Ein Junge, der nie in einem Turnier angetreten ist gegen einen ausgebildeten Soldaten und mehrmaligen Gewinner vergangener Turniere zu schicken, um unsere Familie zu dezimieren. Was wird als Nächstes kommen? Wie lange wird es dauern bis er auch Kinder in seine Kriege sendet und die ausgebildeten Soldaten seine Stadt verteidigen lässt?"
Gast Gast
Thema: Re: Turnier-Platz Do Apr 24, 2014 11:21 pm
Sein Atem wurde mit einem zischen eingezogen und als er die schneidende Stimme von Katherine hörte, welche sich in diesem Moment in seinen Ohren anfühlte wie das Schwert eines Henkers. "Nun - scheinbar zeigt sich nunmehr das wahre Gesicht der Verlaryons." Er sah einem seiner Hauptmänner, welcher für die Wache des Turniers eingeteilt war an und nickte dann kurz. Dieser verstand und sammelte noch im selben Moment seine Truppen. "Vrael, bringt die Königin in ihre Gemächer und wartet dort, bis die Lage sich beruhigt hat! Habt ihr mich verstanden? Lasst sie nicht einen Augenblick lang aus den Augen!" Meinte er im gedämpften Ton zu dem Reiter. Viel Zeit hatte er nicht, denn in diesem Moment wandte er sicher wieder an Katherine. "Eine solche Anschuldigung gegen den Truchess des Reiches gilt an Verrat Mylady und wenn wir ein starkes Volk sein möchten, können wir diesen nicht rechtfertigen." Die Soldaten bahnten sich einen Weg durch die Reihen, ehe sie bei er Loge der beiden Frauen angekommen waren. Die Schwerter waren bereits gezückt, ebenso die Armbrüste der Schützen, welche sich in einiger Entfernung befanden. "Daher klage ich euch hiermit zum Tode an. Eure Anhörung wird zum Ende des Turnieres stattfinden." Ein kurzen Augenblick lang blickte er zu Graham um ihm deutlich zu machen, das er hierbei keinerlei Mitsprache Recht mehr hatte. Würde er jetzt kuschen und weichen, würde er und seine noch gebliebene Autorität so schnell schwinden wie der erste Schnee im Frühling. Einige der Soldaten klammerten bereits ihre, in Metallhandschuhe gehüllte Hände um die Frau, um diese abzuführen. Die Schützen indes hielten sich bereit, eine mögliche Vereitelung direkt unterbinden zu können. "Der Tjost wird auf den morgigen Tag verlegt!"
Gast Gast
Thema: Re: Turnier-Platz Do Apr 24, 2014 11:35 pm
Ein Aufschrei ging durch die Massen als die Soldaten mit gezückten Schwertern die Tribüe betraten. Ryan konnte es nicht fassen! Zwei Tage in dieser Hölle von Stadt, niemand hatte offen etwas gegen das Königshaus getan und nun meinte dieser Senile alte Greis doch tatsächlich seine Familie anfeinden zu können! Er wollte seine Schwester gefangen nehmen und töten lassen! Der Mann war doch irre! Viele Adlige nahmen reiß aus, ganz zu schweigen vom Pöbel, der nun das Tor blockierte da er in wilde Panik geraten war. Er warf einen bedeutungs schweren, geradezu flehenden Blick auf die Ratsherrin der Elfen und hoffte sie verstand, dass er um seine Schwester fürchtete. Dann zog Ryan seine Klinge und warf einen Blick auf Graham. "Wollt ihr wirklich noch auf Seiten dieses Mannes stehen? Dieses Mannes, der alles opfert, nur um sich selbst groß zu fühlen. Er bringt all diese Menschen in Gefahr, ja sogar die Prinzessin und das nur, weil ihm jemand widersprach! Ihr selbst wisst am besten; Es ist nicht das erste Mal das er so handelt!", rief er dem Fürsten zu.
Graham Drake Fürst
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Thema: Re: Turnier-Platz Do Apr 24, 2014 11:38 pm
"Das könnt ihr nicht tun? Seid ihr denn des Wahnsinns?" fragte Graham Stephan und sah zu seinen Rittern und Männern, die ebenfalls in der Nähe des Turnierplatzes waren und die Nachricht weiter trugen. Natürlich hatte Ryan recht und wenngleich Graham wusste, dass diese nicht die Zukunft für das Reich waren, dass er sich erhoffte dennoch. Würde Stephans Plan gelingen würde es kein Reich mehr geben und Graham wusste, wer am Ende gewinnen würde. Und er hing an seinem Kopf. Mit einem Nicken zogen die Edelleute seines Gefolges die Schwerter und hielten einige Soldaten auf abstand.
"Ileana, du bist die Königin!" erklärte Vrael leise welcher ungläubig mit angehört hatte was Stephan da gerade gesagt hatte. Er war ausgerastet, da eine Mutter ob ihres Sohnes in Wut und Sorge geraten war? Das durfte doch nicht wahr sein. Natürlich hatte Ryan ihn provoziert aber dessen Neffen dann in den Tod schicken zu wollen.... Stephan hatte genaue Anweisung bekommen, dass er nur noch das zu tun hatte was man ihm sagte. Aber scheinbar war ihm seine Ehre und sein Ego wichtiger als der Wille des Reiches. "Dies sind deine Soldaten, nicht Stephans nimm den Befehl zurück" erklärte er und stand auf, zückte sein Schwert und warf Arva einen Blick zu, welcher ebenfalls sein Schwert gezogen hatte, wenngleich auch unauffälliger. Das durfte doch nicht wahr sein - wenn er nicht einschritt würden die Velaryons oder deren Vasallen das Reich mit Krieg überziehen und dies würden auch die Reiter nicht aufhalten können. Dieser Flächenbrand würde unaufhaltsam werden. Vrael schritt auf den Truchsess zu, sah wie ein Soldat auf ihn zustürmte und schleuderte diesen mit einem Wort zurück, wo er unten im Dreck landete. Nun musste Ileana beweisen, dass sie die Königin war. Er legte sein Schwert an Stephans Kehle. "Stephan Hamleigh. Die Reiter erhoben euch in dieses Amt und als Reiter spreche ich euch das Amt hiermit wieder ab. Ihr habt bewiesen, dass ihr nicht in der Lage seid, das Land gerecht zu führen. Ich bitte euch dies friedlich beizulegen, sonst muss ich mich verteidigen"
Nyaralin Königin der Elfen
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Thema: Re: Turnier-Platz Do Apr 24, 2014 11:49 pm
"Lass die Waffe sinken, Vrael. Ich bitte dich. Eine Regentschaft sollte nicht mit Blut begonnen werden", erhob dieses Mal eine andere, weit sanftere Stimme ihren Klang und behutsam legten sich schlanke Finger auf die scharfe Reiterklinge des jungen Mannes, schoben selbige bestimmt ein Stück hinab ehe die Elfe behutsam, sanft den Kopf schüttelte und einen Schritt nach vorn setzte, ihren Blick über jene Anwesende wandern lassend, welche hier ihren Platz hielten. Die Soldaten, deren Schwerter auf diejenigen gerichtet waren, die sich noch immer hier befanden und deren Klingen längst auch auf ihr lagen, bedachte sie nicht mit einem einzigen Blick während sie schweigend nach vorn trat. Sie hatte durchaus Ryan Velaryons Blick aufgefangen, hatte sich an jenes Bündnis und ihr Versprechen gegenüber Ileana erinnert, für den Schutz dieses Reiches ebenso einzustehen, wie es in ihrer Macht lag und eben jenes Versprechen galt es nun von Taten begleitet zu werden. Trauer spiegelte sich in den Augen der Elfe wieder, als sie die Menschen am Tor sah, die von der Masse an den kleinen Gattertoren tot getrampelt worden war und deren verdrehte Leiber dort lagen, vorwurfsvolle, leere Augen auf jene Soldaten gerichtet, die noch immer darum bemüht waren, die Ordnung in diesem Bereich der Stadt wiederherzustellen. "Ihr werdet die Hände von Lady Velaryon nehmen", erhob sie erneut die Stimme, ruhig und sanft, keinerlei Befehl oder Zorn darin und nicht ein einziges Mienenspiel war auf ihrem Gesicht zu verzeichnen als die Worte in der alten Sprache die Lippen der Elfe verließen. Langsam nur begangen sich die Hände der Soldaten zu lösen, während Furcht in den Augen der Männer erschien, obgleich der alten Magie, welche sie in jenem Moment dazu zwangen, die Handlung zu vollführen und seufzend schüttelte Nyaralin den Kopf, bedauernd darüber, dass sie hierher gekommen war, auf Bitten eines Mannes hin, welcher unlängst sein Interesse an dem Wohle des Reiches verloren zu haben schien und der nun daran Schuld trug, dass unschuldige Bürger ihr Leben ließen. Sein Herz war längst jener Dunkelheit anheim gefallen, welche sie bereits in den Reihen der Elfen gefürchtet hatte und die sich nun wie ein dunkler Schleier auch unter den Reihen der Nachkommenden auszubreiten schien.
Gast Gast
Thema: Re: Turnier-Platz Fr Apr 25, 2014 12:04 am
Ryan blickte dankbar zu der Elfe hinauf, als die Soldaten ihre Waffen sinken ließen und erleichtert warf er Katherine einen Blick zu, ehe er sein Schwert wieder in die Scheide schob. Seine Taten der letzten Tage trugen früchte, und das beweiste ihm, dass er und seine Familie durchweg richtig gehandelt hatten. Er atmete erleichtert auf und fuhr sich durch das verschwitzte Haar. Er sah einige seiner Soldaten und überraschenderweise auch einige der Bonadeos, nahe des Feldes die jedoch ebenfalls schon die Waffen sinken ließen. Auch wenn keine Waffe zugeschlagen hatte , so wurde doch zu viel Blut vergossen. Er sah zum Gatter, an welchem sich die niederen gegenseitig tot getrampelt hatten. Die Adligen die noch anwesend waren, hatten inzwischen inne gehalten und blickte zum Reiter und der Elfe. "Dieses ganze Ereignis ist in höchstem Maße bedauerlich!", erhob Ryan die Stimme und blickte die noch anwesenden an. "Ich trauere um all jene die ihr Leben hier ließen! Ich trauere darum, dass wir in Dras`Leona eine derart schlechte Wahl trafen und ich trauere um das junge Gemüt unserer Prinzessin, die in zu kurzer Zeit, zu viel hat mit erleben müssen.", erklärte Ryan dann und sah zu Ileana. Er neigte das Haupt vor ihr. "Ich hoffe ihr könnt mir verzeihen! Ich hoffe ihr könnt uns allen verzeihen!"
Ileana Xeldaric Mensch
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Thema: Re: Turnier-Platz Fr Apr 25, 2014 12:13 am
"Sofort aufhören! Lasst die Waffen sinken!" Dieses Mal war es Ileanas Stimme, welche hell und erstaunlich stark über den Platz drang und mit festen Schritten trat das Mädchen nach vorn, wenngleich auch ihre hellen Augen von all den Tränen glänzten und glasig wirkten, die sie nicht hatte vergießen können. Sie hielt Brandon noch immer fest an der Hand, ihn bei sich behaltend, als könne sie durch diese Geste die Unterstützung erhalten, die sie in diesem Moment dringend benötigte und mit jedem einzelnen Schritt, den sie machte, hatte sie die Befürchtung ihre Beine würden einfach unter ihr wegknicken und sie gebrochen am Boden sitzen lassen. Es war so viel Tod, den sie hier sah - die Panik der Menschen am Tor, die einander nieder trampelten, die Soldaten mit den Waffen, die noch immer auf die Angehörigen der Familie Velaryon gerichtet waren und die Männer, die Katherine hatten festnehmen wollen und deren Hände sich inzwischen von ihr gelöst hatten - Ryan Velaryon, der auf dem Turnierplatz stand und bereit zu sein schien, Stephan umzubringen während Vrael, sowie Arva und Anaiah ebenfalls ihre Schwerter gezogen hatten. Der Mann, den Ryan umgebracht hatte, erschien wieder vor ihren Augen - sein gespaltener Schädel und die verdrehten Körper der einfachen Menschen, die einander niedergetrampelt hatten - immer wieder wechselten sich diese Bilder ab und immer wieder spürte Ileana wie sie zitterte. Gemeinsam mit Brandon trat sie näher zu Stephan hin, blieb vor ihm stehen und sah zu dem Mann hinauf, dem sie bislang vertraut hatte und der sie hier so dermaßen enttäuscht hatte. Eine ganze Weile lang sah sie in sein Gesicht, das weiche Gesicht, das noch vor einigen Wochen gemeinsam mit ihr im Garten gesessen hatte - damals hatte er sie gefragt, ob sie Angst hätte vor allem, was auf sie zukam und dasselbe Gesicht, dieselben Lippen hatten nun einen Hinrichtungsbefehl gegeben. "Wer bist du nur? Ich hab dir vertraut - ich hab zu dir aufgesehen. Wie konntest du nur?", fragte sie leise und mit zitternder Stimme ehe sie erneut den Kopf schüttelte und ihre Haltung straffte. Vrael und Gawain hatten Recht - sie war die Königin. Noch einmal schloss sie die brennenden Augen ehe sie eine Hand hob, um Stephan wenig später zu ohrfeigen und sich dann den Soldaten zuzuwenden. "Nehmt Stephan Hamleigh fest und bringt ihn in die Kerker! Achtet darauf, dass er von dort nicht entkommt! Ich werde mich seiner widmen, sobald wir die Toten begraben und diese Spiele beendet haben", wies sie mit harter, fester Stimme an ehe sie sich zu Ryan hinüber wandte, welcher inzwischen sein Schwert weggesteckt hatte und nun um Verzeihung bat. "Nein, Fürst Velaryon. Nicht Ihr solltet Euch entschuldigen, sondern ich. Stephan Hamleigh war mein Vertreter und ich bedauere es zutiefst, dass er Euch und Eurer Familie das antun wollte. Das, was ich hoffe, ist dass wir alle aus diesen Gegebenheiten lernen und in einem friedlicheren Miteinander leben können. Wir sollten uns dieses Tages daran erinnern, was die Macht aus einem Menschen machen kann ..."
Gast Gast
Thema: Re: Turnier-Platz Fr Apr 25, 2014 12:30 am
Brandon hatte die gesamte Zeit Ileanas Hand festgehalten, war ihr gefolgt wohin sie auch gegangen war und nachdem er den ersten Gedanken daran, was die anderen Adligen darüber denken könnten, beiseite geschoben hatte, konnte er nur noch an Ileana denken. Wie sehr sie das alles schockieren musste. Wie hart sie all das Blut und die Grausamkeit, nicht zu vergessen die Rücksichtslosigkeit, treffen mussten. Er hätte sie nicht allein lassen können, selbst wenn ein dutzend Soldaten ihn dazu hätten zwingen wollen: Er hätte sie nicht allein gelassen, das hatte er versprochen! Und so kam es, dass ihm erneut auffiel, dass Ileana tatsächlich die geborene Königin war! Sie war keine drei Monate aus ihrem alten Leben in ein ihr völlig fremdes geworfen worden und schon gebar sie sich wie eine der ehrwürdigen Edeldamen, einer der alten Familien des Reiches. Auch seine Mutter konnte nichts mehr gegen sie sagen, nachdem Ileana sie vor den Wachen geschützt hatte. Er hatte auch die Worte seines Onkels gehört, war glücklich über Ileanas Erwiderung gewesen. Daraufhin hatte Brandon seinem Onkel einen ehrfürchtigen Blick zugeworfen und Ileanas Hand mit der seinen gedrückt. Wie hatte das nur alles passieren können? Ryan hatte Stephan lediglich zum Duell gefordert und doch war nun Blut vergossen und ein Krieg nur knapp verhindert werden können. Brandon selbst hätte auf diesem Feld sterben können, hätten seine Mutter und Graham nicht eingegriffen. Auch diesem alten Grisgram war er dankbar. Er atmete tief druch und richtete das Wort, an das Mädchen, oder fast schon die Frau, die noch immer seine Hand hielt. "Du solltest zum Schloss zurück. Es ist viel passiert. Du musst dich ausruhen... ich lasse dich auch nicht allein, wenn du es nicht willst.", schlug Brandon mit geradezu zärtlicher Stimme vor und lächelte sie aufmunternd an.
tbc: Schloss
Adriana Fiorenza Nsc
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Thema: Re: Turnier-Platz Fr Apr 25, 2014 9:19 pm
Als die Schreie an ihre Ohren gedrungen waren, hatte Adriana sich kurzerhand von ihren beiden Begleitern abgewandt und war mit raschen Schritten hinüber zu dem Turnierplatz gehastet. Schon von einiger Entfernung hörte sie die Panik der Menschen, jene, welche in dem Wust aus Körpern nach ihren Liebsten suchten, die Toten hervor zogen und weinend in den Armen wogen, während auch die Tribünen inzwischen vollkommen entvölkert waren - zumindest bis auf die Gestalt einer Elfe und zweier Reiter, die dort noch standen, umgeben von einigen Wachmännern des Truchsess, die nicht so recht zu wissen schienen, auf wessen Worte sie nun zu hören hatten. Die Menschen dort vorn an dem kleinen Gatter, die sich noch immer hindurch zu quetschen versuchten, selbst nachdem der eigentliche Kampf beendet worden war, benötigten Hilfe - jemanden, der es ihnen ermöglichte zu fliehen und zurück zu all jenen zu kehren, die sie liebten. Adriana brauchte nicht sehr viel Zeit, um zu begreifen, was vorgefallen war und ebenso wenig Zeit benötigte die Zauberin um zu erkennen, was sie nun zu tun hatte. Die Zauberin schloss die Augen für einen kurzen Moment und sog Energie in sich hinein, um es dort zu einer gefestigten Masse zu formen, sich selbst auf das konzentrierend, was dort vor ihr war und worauf sie mit langsamen Schritten zuschritt. Funken schlugen um ihre Finger, welche angesichts der Energie zu kribbeln begannen, welche sie bereits seit einer viel zu langen Zeit nicht mehr in diesem Ausmaß genutzt hatte und als die Zauberin einige Sekunden später die Augen wieder aufschlug und sie auf das Gatter lenkte, hob sich eben jenes aus der Verankerung empor gen Himmel. Sicher, als wäre dort sein angestammter Platz, schwebte es dort während die Menschen zu laufen begannen und unweigerlich einen Bogen um die Frau schlugen, welche noch immer mit seelenruhigen Schritten nach vorn trat, eine Schneise zwischen all den Bewohnern der Stadt bildete ehe sie beiläufig eine Hand bewebte und das Gatter ihr folgen ließ ehe sie es nur wenige Meter weiter aus der Gefahrenzone wieder auf dem Boden absetzte. Zwischen all den Menschen erkannte sie eine junge Frau, die ihren Sohn in den Armen hielt, das Kind, vielleicht fünf oder sechs Jahre, trug einen selbst bemalten Wappenrock, der drei Blumen aufwies und in Weiß und Blau gemalt worden war. Adriana hörte das Schluchzen der Frau, sah die Verletzungen am Kopf des Kindes, die blass zitternden Lippen des Jungen, neben dem sie nun in die Hocke glitt und jene magische Kuppel, welche sie zuvor nur um sich selbst ausgebreitet hatte, sich ausweiten ließ, die Frau und das Kind umschloss und sie damit vor all jenen schützten, die der panischen Menge folgten. "Es ist alles gut", sagte die Zauberin leise und nickte der jungen Frau zu, welche mit verquollenen Augen zu ihr hinauf blickte, aber keinerlei Worte zu Stande brachte - eine Geste, welche Adriana mit einem schlichten Kopfschütteln beantwortete und eine Hand hob, um sie dem Kind auf die Stirn zu legen und ihren Geist erneut auszusenden. Sie traf auf Erinnerungen - wie der Junge den Ritter angefeuert hatte, wie er mit seinen Freunden in den Gassen Turnier auf Steckenpferden nachgespielt hatte, und Adriana lächelte für einen kurzen Moment ehe sie Energie erneut zusammen fasste, um all jene Verletzungen zu heilen, die er davon getragen hatte.
Ser Gawain Drei Blumen
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Thema: Re: Turnier-Platz Fr Apr 25, 2014 9:30 pm
Gawain war Adriana gefolgt, bis diese beschlossen hatte allein durch Kraft ihres Willens ein massiges, hölzernes Tor in die Luft zu heben. Er stolperte zurück, stieß dabei beinahe gegen Noah und griff nach dessen Hand um ihn davor zu bewahren von der panischen Menge mitgezogen zu werden. Er verstärkte seinen Stand, riss Noah dann jedoch mit sich in eine Gasse welche zwei eng aneinander gereihte Marktstände bildeten. Ihm klatschten warme Hasenfelle ins Gesicht und die Haken, an denen sie befestigt worden waren quietschten ungehalten als empörten sie sich darüber, dass er ihre Ruhe gestört hatte. Er spürte wie ihm trotz der Kälte Schweiß den Nacken hinab lief und er konnte nicht genau sagen woran das lag. Als die Menge schließlich abgeebbt war machte Gawain einige Schritte nach vorne, bedeutete Noah ihm zu folgen und rannte auf das Turnierfeld. Er wusste nicht was hier geschehen war, spürte jedoch noch das kalte Entsetzen, welches wie ein schwerer Nebel über dem Feld lag. Als schließlich der Junge in sein Blickfeld kam, welcher sein eigenes Wappen als Symbol der Verehrung trug und er schluckte schwer. Er war ein gestandener Mann und hatte bereits viele Wunden gesehen, daher wusste er, dass der Junge diese nicht überstehen würde. Er wollte gerade an die Mutter heran treten, als er sah wie helles Licht aus Adrianas Händen floss, sich über die Wunden legte und als es verblasste nur blutige Haut zu sehen war, gänzlich ohne Wunde. "Bei Melitele" flüsterte er. "Ihr seid eine Zauberin!"
Adriana Fiorenza Nsc
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Thema: Re: Turnier-Platz Fr Apr 25, 2014 9:38 pm
Adriana hatte Gawains Einwand durchaus gehört, aber sie machte sich nicht die Mühe sich zu dem Ritter umzuwenden und ihn anzusehen, geschweige denn darauf zu antworten, stattdessen lag ihre Aufmerksamkeit noch immer auf jenem kleinen Jungen, der vor ihr in den Armen seiner Mutter lag und dessen Atem nun ruhiger ging. Seine Lippen gewannen nach und nach wieder an Farbe und das Blut, welches über seine Stirn floss, war nun nicht mehr als ein stummer Zeuge dessen, was hier vorgefallen war und sacht streckte Adriana noch einmal eine Hand aus, um dem Kind sanft über den goldblonden Schopf zu streicheln, welcher sie aus großen, dunkelblauen Augen ansah und nicht so recht zu begreifen schien, was an diesem Tag vorgefallen war. "Jeder Mensch sollte eine zweite Chance erhalten, mein Kind. Nutze sie", sagte die Zauberin leise und lächelte der Mutter noch einmal zu ehe sie sich langsam wieder aus der gebeugten und gebückten Position erhob, in welcher sie verharrt hatte und noch einmal tief atmete, um jenen Kräfteverlust auszugleichen, wie sie es einst gelehrt worden war. "Das bin ich wohl, Ser Drei Blumen", antwortete sie dem Ritter während ein ihr eigentümliches Lächeln auf ihren Lippen stand und jene umspielte, ihre Züge nachsichtiger wirken ließ als sie es bislang gewesen waren und ruhigen und gemäßigten Schrittes trat die Frau zu dem Ritter hinüber, musterte seine Gestalt erneut. Sie spürte die Angst in seinem aufgewühlten Geist, spürte seinen verzweifelten Drang dazu, sich an einen Gott zu wenden, welcher nicht existierte, um sich jene Gaben zu erklären, welche augenscheinlich in diesem Land nicht verbreitet zu sein schienen und die sie selbst erneut zu einer Aussätzigen machten. Sie sah die dunklen Augen des gestandenen Mannes, die hektisch hin und her huschten, spürte sein Zittern und seinen Drang vor ihr zurück zu weichen, während sie auf ihn zutrat und schließlich nur einige wenige Schritte vor ihm stehen blieb, um sacht den Kopf zu schütteln. "Macht mich das deswegen zu einem schlechten Menschen?"
Ser Gawain Drei Blumen
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Thema: Re: Turnier-Platz Fr Apr 25, 2014 9:45 pm
"Nein Herrin, ich denke nicht" erklärte Gawain. Er hatte solch eine Magie bereits selbst erfahren, als sie ihm von der Elfenherrin geschenkt worden war um seine eigenen Wunden zu heilen. Melitele sagte, dass es die Natur und das Werk der Göttin war, wenn eine Wunde heilte und wenn sie es nicht tat, dann war wohl die Zeit des Abschieds gekommen. Es war eine einfache Regel, welche desweilen schmerzen mochte aber nichts desto trotz die Welt im inneren zusammenhielt. Aber, konnte er tatsächlich dies mit reinem Gewissen sagen, wenn dies bedeuten würde, dass ein unschuldiges Kind starb? Die Natur war nötig und rechtens, gewiss - aber was, wenn es eine andere Möglichkeit gab? Er lächelte schließlich. "Wenn die Herrin nicht gewollt hätte, dass ihr diesen Jungen heilt wäret ihr kaum in dieses Land gekommen. Wenn die Götter nicht wollen würden, dass ihr die Welt beeinflussen könnt, dann besäßet ihr nicht eure Gabe" erklärte er schließlich nach einigen Minuten des Schweigens. "Auch ich greife in den Lauf der Dinge ein, wenn ich Feinde mit meinem Schwert richte. Adlige verändern das Leben tausender mit einem einzigen Wort. Warum sollte dann also die Kraft des Willens etwas böses oder schlechtes sein, wenn doch alles andere als rechtens angesehen wird."
Adriana Fiorenza Nsc
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Thema: Re: Turnier-Platz Fr Apr 25, 2014 9:55 pm
"Es gibt keine Götter, Ser Gawain, nicht in dieser und auch in keiner anderen Welt, die mir bekannt ist. Alles, was es gibt, sind zahlreiche Gläubige, die versuchen an einem übernatürlichen Wesen Hoffnung zu erlangen und in seinem Namen morden, um ihr eigenes Gewissen zu beruhigen. Betet so viel Ihr wünscht, Ser, wenn Ihr eines Tages die Augen auf ewig schließt, wird es niemanden geben, der Euch in ein anderes, besseres Reich begleitet - das, was Euch erwartet, ist der Tod. Das absolute Nichts und nichts daran ist erstrebenswert", lautete Adrianas kühle Antwort, welche lediglich den Kopf schüttelte und sich dann wieder umwandte, um noch einmal an den Körpern vorüber zu treten, die dort in dem Matsch lagen, als könne sie darunter noch einen Menschen finden, welcher dieses Massaker überlebt hatte. Leere, tote Augen starrten sie an, verdrehte und gebrochene Gliedmaßen einst so starker Männer und schöner Frauen, ihre Gesichter nun nicht viel mehr als ein undefinierbarer Brei aus Blut und Schmutz, ihre Kleider zerrissen und ihre Geldbörsen von den Dieben aufgeschnitten, die die Gelegenheit genutzt hatten, um sich selbst zu bereichern. Gläubige waren seit jeher etwas, wovon Adriana nichts hielt - es waren zumeist wahnsinnige Fanatisten, die Morde begingen für ihre hohen priesterlichen Herren, welche für ein großes Ganzes beteten und deren Interesse gar mitunter in kleinen Kindern lag, welche sie ebenfalls im Namen ihres einen Gottes beschmutzten. Die Zauberin hatte genug von all diesen Religionen, in welchen die Magie verboten wurde, als unnatürlich verdammt wurde und die jene zum Tode verurteilten, welche in der Lage waren, selbige zu nutzen. Wie oft hatte sie schon auf dem Scheiterhaufen stehen sollen? Wie oft schon hatte ein Henker vor ihr gestanden und sie versucht an dem Pfahl festzubinden? Wie oft schon hatte man sie im Namen des einen Gottes oder einer anderen großen Herrin gejagt bis ihr nichts mehr übrig geblieben war, als die Lande zu verlassen und dabei eine Spur aus Leichen hinter sich herzuziehen. Nein. Götter gaben den Menschen nichts außer mehr Leid und eine falsche Hoffnung, die nicht erfüllt werden würde.