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Thema: Re: Straßen von Narda Mo Jun 16, 2014 10:37 pm
Ein ehrliches, warmes Lächeln huschte über ihre Lippen bei den leisen Worten des Jüngeren, der neben ihr herging, und der Bescheidenheit, die aus seinen Worten hervor sprach und ihn mehr ehrte als es jedes Lob eines anderen Lehrmeisters jemals hätte tun können. Kylian machte sich gut, in dem was er tat und sie wusste selbst von den Erwähnungen der älteren Reiter, dass ihr Schüler sich Mühe mit seinen Studien gab, lernte und immer wieder durch das Können, das er insbesondere bei den medizinischen Lehrstunden aufwies, positiv auffiel und die Elfe war stolz auf das, was inzwischen aus dem einst noch so vollkommen verschüchterten jungen Elfen geworden war. Dass er aus sich heraus kam und etwas fand, was ihn davon ablenkte, dass er seine Heimat hatte zurücklassen müssen, in der er zuvor noch so glücklich gewesen war. "Du wirst ein guter Reiter werden, wenn du so weitermachst wie bisher, Kylian, und ich habe vollstes Vertrauen darin, dass du das erreichen wirst, wovon du träumst", sagte sie deswegen und nickte dem Jüngeren noch einmal anerkennend zu, den Stolz darüber in ihrem eigenen Inneren schwelen spürend, dass ihm all das gelungen war, selbst wenn sie selbst wohl den geringsten Anteil an seiner Entwicklung gehabt hatte. Kylian würde eines Tages groß werden, er würde ein guter Heiler werden und er würde letztlich viele Leben in den künftigen Schlachten retten, die sie noch zu schlagen hatten, würde letztlich sogar dafür sorgen, dass viele der Soldaten wieder heim zu ihren Familien kehren konnten, statt ihr Leben auf den Schlachtfeldern zu lassen. Eben diese Befähigung war es auch, von der Caladhiel wusste, dass sie weit ehrenhafter war als die Tatsache mit Schwert und Schild in der vordersten Front zu stehen und das Land zu verteidigen. Kylian würde es einst sein, der die Leben schützte und bewahrte. "Du solltest stolz auf dich selbst und auf das, was du geschafft hast, sein. Es gibt keinen Grund, dein Licht unter den Scheffel zu stellen."
Gast Gast
Thema: Re: Straßen von Narda Di Jun 17, 2014 12:21 am
Ohne dass Caladhiel es wohl beabsichtigt hatte, redete sie ihm ins Gewissen. Dass sie stolz auf ihn war, ließ seine letzten Taten für ihn nur noch schlimmer wirken. Wie hatte er sich nur in solche Gefahr begeben können? Wie hatte er zulassen können, dass die anderen sich in solche Gefahr brachten? Oromis hatte schon mit ihm gesprochen, hatte ihm erklärt was für einen großen Fehler sie begannen hatten und Kylian war erneut hin und her gerissen, ob er es ihr sofort sagen sollte, oder ob sie sich nicht besser erst ausruhen sollte. Es würde sie mit Sicherheit unheimlich aufregen und sie würde ja vermutlich nicht nur mit ihm sprechen müssen und sich so von ihrem wohlverdienten Schlaf abhalten. Anderer Seits würde sie vielleicht böse auf ihn werden, wenn sie herausfand dass er es ihr verheimlicht hatte und es ihr nicht selbst sagte... Er entschied sich dagegen. Meister Oromis würde es ihr besser vermitteln können als ihr Schüler und sie würde sicherlich verstehen, warum er es ihr nicht selbst gesagt hatte. Und wenn nicht, würde es eben so sein. Er würde für das gerade stehen was er getan hatte und ihr erklären warum er so halndelte wie er es tat. "Ich möchte mein Licht gar nicht unter den Scheffel stellen und ich... ich bin stolz auf mich. Doch... also ich habe gehört die Menschen haben ein Sprichwort: Hochmut kommt vor dem Fall. Ich möchte nicht das mein Stolz mir im Weg steht.", erklärte Kylian, wobei die Worte der menschlichen Sprache, mit einem sehr viel stärkeren Aktzent über seine Lippen kamen, als die der Alten Sprache.
Der Erzähler Spielleitung
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Thema: Re: Straßen von Narda Fr Jul 25, 2014 12:16 am
Die Hufe der Pferde schlugen schnell auf dem neuen Pflaster der Straßen auf, als die drei Reiter im gestreckten Galopp die Hafenstadt erreichten und die Tiere zügelten, denen inzwischen weißer Schaum vor den Mäulern stand und deren Flanken von Schweiß vollkommen durchnässt waren und in der frühen Morgensonne glänzten. Sie hatten die Tiere die ganze Nacht hindurch getrieben, hatten ihnen keinen einzigen Moment der Ruhe gelassen, sich selbst ebenso wenig Zeit zum Ruhen gelassen und sie waren nicht abgestiegen, dafür war ihrer aller Mission zu wichtig und das Anliegen zu groß. Die weiße Stute der Anführerin der kleinen Gruppe wieherte protestierend als seine Reiterin das Tier auf einen der Soldaten zutrieb und es schließlich erneut zügelte bevor das Tier tänzelnd zum Stehen kam und sich hellblaue mandelförmige Augen auf den Mann richteten, der dort stand. "Ruft Lord Oromis und den Rat der Reiter", hallte es über die Lippen der Reiterin, deren halbes Gesicht noch immer von einer großen Kapuze verborgen worden war, die zu einem weißen Mantel gehörte, der sie vor den kühlen Temperaturen schützen sollte. Ein paar der goldblonden Strähnen waren ihr trotz alledem, verursacht durch den schnellen Ritt und die Eile, in der alles hatte geschehen müssen, in das schmale Gesicht mit den hohen Wangenknochen gefallen. Die Worte, die sie in der Sprache der Menschen wählte, waren durchsetzt von einem starken, fremden Akzent und Zittern klang in ihrer Stimme mit, ließ ihren Tonfall die Festigkeit verlieren, die ihm sonst mitgeschwungen war. "Los!" Sie konnten sich keine Verzögerungen leisten, konnten keine einzige Minute mehr warten und immer wieder glitten die Augen der Frau hinüber zu der Insel, über der die Drachen kreisten, die sie noch nie so dringend benötigt hatten, wie in diesem Moment.