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Thema: ~Gästezimmer2~ Fr Aug 16, 2013 11:37 pm
Für weniger wichtige Begleiter des hohen Besuchs, oder niedere Besucher des Fürsten, werden kleinere Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt. Sie sind mit den wichtigsten Dingen ausgestattet und ein Fenster mit einer angenehmen Aussicht.
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Thema: Re: ~Gästezimmer2~ Di Okt 08, 2013 2:53 pm
Bevor Aléia das Gästezimmer betrat, sah sie sich noch einmal um, doch sie konnte niemanden entdecken. Man würde Davir nie ins Schloss lassen. Hier hatte sie ihre Ruhe.Ich glaube nicht, dass Davir so leicht aufgibt. Er wird sicher weiterforschen. Was habe ich nur angestellt? Er gefährdet hier die ganze Sache. Ich hoffe mal, dass er jetzt nicht alle nach mir fragt, oder nach dem Plan. Sonst würde es nur noch schlimmer werden. Aléia seufzte und warf ihren Mantel auf das Bett. Ihr war langweilig, an schlafen konnte sie gar nicht denken, obwohl es mitten in der Nacht war. Man hörte kaum etwas, die meisten im Schloss schliefen schon. Sie trat zum Fenster und starrte hinaus. Ihr Zimmer war direkt auf der anderen Seite, als wo sich Davir befand. Man hatte hier eine wunderschöne Aussicht auf den Mond. Sie setzte sich mit einer eleganten Bewegung auf den breiten Fenstersims, ihr Schwert klirrte dabei. Aléia hatte es sich angewöhnt, es stets bei ihr zu tragen. Sie öffnete ihren Zopf und wartete darauf, dass Hemiòne zu ihr kam oder irgendetwas anderes geschah.
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Thema: Re: ~Gästezimmer2~ Di Okt 08, 2013 11:12 pm
Mit einem Mal wurde Aléia von hinten gepackt und jemand drückte ihr die Hand auf den Mund. Ein zweiter packte ihre Beine und zusammen trugen sie das Mädchen aus dem Zimmer. Sie waren in die Rüstung der Stadtwache gekleidet und sagten kein Wort, obwohl Aléia sich mit Händen und Füßen zu wehren versuchte. Ihre Schreie wurden durch ein Tuch gestoppt, dass man ihr um den Mund gewickelt hatte. Sie wusste nicht, dass ihr nichts passieren würde und auch nicht, dass Davir und Taragon ein ähnliches Schicksal wiederfuhr. Alle drei konnten von Glück sprechen, dass Hemióne ihre schützende Hand über die Elfen dieser Stadt legen konnte. Wäre sie nicht da, wäre ihnen wohl weit schlimmeres widerfahren.
tbc: Thronsaal
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Thema: Re: ~Gästezimmer2~ Mi Jun 18, 2014 7:20 pm
Oromis hatte Anwar nicht genug danken können, während sie den Weg zurück zur Festung eingeschlagen hatten. Der große Dache selbst hatte die beiden Jugendlichen kaum durch die Stadt tragen können und so hob Oromis die beiden Mittels Magie hoch um so eine stabile Lage zu gewährleisten. Mithilfe dieses Tricks gelang es ihnen die beiden beinahe ertrunken innerhalb einer viertel Stunde in das kleine Gästezimmer zu bringen, wo einige Diener ihnen trockene Kleidung anzogen und das Feuer im Kamin entzündeten. Nachdem ein Medicus sich die beiden angesehen hatte wurden schließlich Caladhiel und Oromis in das Zimmer gelassen. Die beiden waren mittlerweile wach und soweit auf dem Damm, dass sie sich orientieren konnte. Noch immer stand die große Flasche mit bitterer Medizin auf dem Nachttisch und neben Eärwen lag ein großer, weißer Keramiklöfel auf dem eine Lebertranfarbene Flüssigkeit glänzte. Oromis sagte nichts, sondern bedachte die beiden Jugendlichen nur mit einem langen, ruhigen Blick
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Thema: Re: ~Gästezimmer2~ Mi Jun 18, 2014 7:30 pm
Noah hatte eine lang Zeit lang nur an die Decke gestarrt und darüber nachgedacht was passiert war, zumindest hatte er dies stets versucht um sich selbst darüber klar zu werden, was eigentlich passiert war. Doch fast immer war er weggetreten und eingeschlafen und immer wenn er aufwachte, wurde ihm eine ekelhafte Substanz eingeflößt die in etwa der Geschmacksvorstellunug eines getrockneten Zehennagels glich. Zwischendurch versuchte er sich immer wieder mit Eärwen zu unterhalten, doch schlief er bei diesen Gesprächen fast immer ein, fast scheinbar eine Nebenwirkung der Medizin war. Eben diese trat nun erneut ein und als Oromis vor den beiden Krankenbetten stand, machte Noah zuerst einen bedrückten Gesichtsausdruck, ehe er seine Augen erneut schloss.
Caladhiel Admiss
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Thema: Re: ~Gästezimmer2~ Mi Jun 18, 2014 7:43 pm
Schweigend hatte Caladhiel mit verschränkten Armen neben Oromis verharrt und sich die Szenerie angesehen, die sich vor ihr gerade abspielte und erst als Noah in mehr als schlecht gespielter Müdigkeit die Augen schloss und sich schlafend gab, begann die Elfe ein paar Schritte nach vorn zu machen und hinüber zu dem Bett des jungen Menschensohnes zu treten. Die blauen Augen der Elfe blickten streng und abwartend auf den Jungen hinab, musterten sein blasses Gesicht ehe sie ein schweres Seufzen von sich gab und den Kopf schüttelte, bevor sie die Stimme erhob und selbige ruhig durch den Raum schallen ließ. Dachte der Junge etwa wirklich, sie würde auf diesen alten Trick hereinfallen, den Vrael zu oft angewandt hatte, um sich ihren Standpauken zu entziehen und den sie von dem jungen Reiter weit besser gespielt kannte. "Wenn du versuchen willst uns vorzumachen, du seist eingeschlafen, Noah Ronan, fehlt dir die Übung, die meine eigenen Schüler aufweisen und was du, junger Mann, nicht bedenkst, ist, dass wir Zeit haben und ihr um eine Erklärung nicht herum kommt.", begann sie zu sprechen und setzte erneut ein paar Schritte durch den Raum, in dem die beiden Jugendlichen in ihren Betten lagen und in dem wenigstens Eärwen den Schneid hatte, sich wach zu zeigen und schuldbewusst zu ihrem Meister hinüber zu schielen, welcher sie bislang noch mit keinem einzigen Blick belohnt hatte, während der Drache der jungen Elfe am Fußende ihres Bettes lag und sich dort zusammen gerollt hatte, selbst wenn Caladhiel keinen blassen Schimmer hatte, wie der Drache dahin gekommen war. "Es war Noahs Idee!", platzte es plötzlich aus Eärwen heraus, die die Hände in ihre weiße Bettdecke gekrallt hatte und darauf starrte, als würde sich dort irgendetwas von größter Wichtigkeit befinden ehe sie leiser weitersprach. "Er wollte raus aufs Meer und die großen Tiere dort draußen sehen und ich ... ich hab eingewilligt und bin mitgenommen. Wir wollten gar nicht so weit raus und dann war da das Boot voller Wasser und wir haben Panik gekriegt und dann war da nur noch Wasser ... es tut mir leid ...", führte die junge Elfe weiterhin aus und seufzte dann schließlich leise ehe ihr Blick noch einmal hinüber zu ihrem Meister wanderte. Sie wagte es nicht, ihn zu fragen, ob sie noch weiterhin bei ihm lernen durfte oder ob er sie überhaupt noch wollte, geschweige denn, dass sie sich traute zu fragen, ob man sie jetzt aus dem Orden werfen würde.
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Thema: Re: ~Gästezimmer2~ Mi Jun 18, 2014 8:03 pm
Er hatte die Scharade bereits aufgegeben, nachdem Caladhiel ihm offenbart hatte das er bei weitem nicht der erste Schüler war der diese Taktik angewandt hatte, sich dabei jedoch mit am schlechtesten anstellte. Doch als er mit einem mal von Eärwen hörte, das der Ausflug seine Idee gewesen war, fluchte er leise auf und stemmte sich im Bett nach oben, den plötzlichen Schwindel schlichtweg ignorierend. „Was soll das? Du warst davon genauso begeistert Hinkebein! Ich dachte das wir beide dicht halten, wenn wir erwischt werden …“ Doch der strenge Blick der Hochmeisterin zwang ihn alsbald wieder zurück auf den Boden der Tatsachen, sodass er sich wieder zurück in das Krankenhausbett legte und leise schnaufte. „Ja, ja es war meine Idee. Ich hatte Geschichten von den Tieren gehört die es im Meer geben sollte und da ich in nächster Zeit keine Freizeit haben werde, zumindest laut Aussage von Johan, dachte ich mir dass ich diese Möglichkeit noch einmal auskoste. Ich weiß das es dumm war und … ich danke euch dafür das ihr unser Leben gerettet habt. Ich weiß dass wenn ihr nicht gewesen wärt wir jetzt auf dem Grund des Meeres liegen würden.“
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Thema: Re: ~Gästezimmer2~ Mi Jun 18, 2014 8:09 pm
Das einst noch weiche Kopfkissen begann an dem Kopf des Jungen zu kratzen und etwas stach unmittelbar in die Kopfhaut des Jungen, welcher sich gänzlich irritiert aufgerichtet hatte, um sich selbst zu verteidigen und gegen die Anschuldigungen anzustehen, die ihm gerade entgegen gebracht wurden. Als seine Hände hinauf zu dem weichen Stoff glitten, ertastete er dort eine einzige kleine Karte, die dort ihren Platz gefunden hatte und so wirkte, als würde sie bereits seit Jahren dort liegen und es sei Noah lediglich noch nie zuvor aufgefallen. Ein bunter Narr darauf, welcher lächelnd seine Karten zu Boden rieseln ließ, als wolle er damit ein unsichtbares Publikum belustigen, darunter in feiner Schrift war ein einziger Satz verfasst worden.
Narren haben die merkwürdige Eigenschaft, die Fehler anderer zu entdecken und die eigenen zu vergessen
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Thema: Re: ~Gästezimmer2~ Mi Jun 18, 2014 8:24 pm
"Das kann doch nicht ihr Ernst sein" flüsterte Oromis in seiner Muttersprache, als er auf die Karte sah welche Noah da gerade in der Hand hielt. Er hatte gerade etwas sagen wollen, als Noah den Wegweiser des Schicksals gefunden hatte. Er schloss für einen kurzen Moment die Augen und bedauerte es zum ersten Mal, dass er nicht an soetwas wie Götter glaubte. Denn wenn es einen Augenblick gab, an dem man zu seinen Göttern beten sollte - dann war es dieser. Es dauerte allerdings nicht all zu lange bis er sich wieder gefasst hatte. "Nun Noah, mir scheint als hätte sich jemand anders bereits eine Strafe für euch ausgedacht" erklärte er und deutete auf die Karte. "Ihr seid gerade Teil eines großen Spiels geworden und diese Karte ist das einzige Blatt, dass ihr auf der Hand haben werdet. Sie ist von alter Magie durchflutet und gilt als Symbol. Als Wegweiser für die Zukunft des einzelnen und dessen Rolle im großen ganzen" als er Noahs Blick sah seufzte er schwer und versuchte es in einfacheren Worten. "Vor über einhundert Jahren tauchten solche Karten schon einmal auf. Sie werden von einem Mönchorden verteilt, welcher das Schicksal selbst nieder schreibt und darüber wacht. Diese Karte ist ein Beweis, dass ihr in Zukunft etwas großes vor euch liegen habt. Diese Karte ist sowas wie eine Prophezeihung deren bedeutung ihr erst erfahren und verstehen werdet wenn es soweit ist"
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Thema: Re: ~Gästezimmer2~ Mi Jun 18, 2014 8:43 pm
Das Schicksal? Am liebsten hätte er gefragt ob Oromis nicht ebenfalls ein wenig zu lange unter Wasser gewesen war oder ob ihn der Schock in den letzten Tagen den Verstand geraubt hatte. Ja, selbst mir einem schlechten Scherz hatte er eine Weile lang gerechnet. Einer von vielen Streichen um ihn daran zu erinnern, dass er etwas derartiges nicht erneut tun sollte. Doch die Gesichter bleiben ernst und nach und nach wurde Noah bewusst, dass dies kein schlechter Spaß war. „Ein Mönchsorden? Und sie lesen das Schicksal? Ich meine in Ordnung, selbst … selbst wenn sie wirklich etwas mit dem Schicksal zu schaffen haben, warum haben sie mir dann nicht persönlich irgendetwas gesagt?“ Er drehte die Karte immer und immer wieder in der Hand, besah sich beide Seiten und musste schließlich sogar über den Narren schmunzeln, der auf der Karte zu sehen war. Nun die die Fehler anderer waren nicht schwer zu finden, das stimmte, die eigenen allerdings.. Nun die Karte traf in jedem Fall zu, was nur für diesen seltsamen Orden sprach. „Ich nehme an wenn ich frage wie genau diese Karte hierhergekommen ist, werdet ihr mir recht wenig darüber sagen können? Nun gut …“
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Thema: Re: ~Gästezimmer2~ Mi Jun 18, 2014 8:53 pm
Oromis massierte sich die Schläfen. Das war doch alles ein wenig viel für den heutigen Tag. Noah und Eärwen währen beinahe ertrunken, Caladhiel hätte beinahe ihren Posten verloren und Arva hatte sich letzten Endes auch noch für sie ausgesprochen und dann, als wäre all dies nicht genug hatte man Noah eine Schicksalskarte vermachte welche ihn nun viel tiefer in die Geschicke der Welt hinein zog, als das es gut für den Jungen gewesen wäre. "Das Schicksal ist nicht so einfach zu bestimmen Noah. Wenn du genau wüsstest wie dein Weg verläuft könntest du versucht sein ihn mit aller Kraft zu ändern. Was schreckliche - oder gar keine Folgen nach sich ziehen könnte. Deswegen werden diese kryptischen Botschaften übermittelt, die auch nur der Träger der Karte selbst zur gegebenen Zeit erfahren wird. erklärte Oromis leise und hoffte damit einige Fragen von Noah beantworten zu können. Mit weiteren Einzelheiten wie Möglichkeiten, Türen und Wirklichkeiten wollte er garnicht erst anfangen. "Trage sie stets in deiner Nähe"
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Thema: Re: ~Gästezimmer2~ Mi Jun 18, 2014 11:14 pm
FSK 18!
Langsam glitten Ryl'afays Schritte durch den Raum, welchen sie verändert hatte und die Augen des Schatten glitten von einer der Ecken hinüber in die nächste während sie immer wieder verharrte und in die Finsternis hinein hörte, die sich hier befand, doch das einzige Geräusch, das sich hier noch befand, war das leise Tropfen von Blut, das von der Decke kam. Sie hatte die Körper zahlreicher Soldaten an der Decke aufgehängt, hatte die unglückseligen Männer und Frauen um ihre Rüstungen erleichtert und sie nackt an den Füßen von der Decke baumeln lassen, nachdem sie ihnen den Brustkorb mit chirurgischer Präzision aufgeschnitten hatte. Inzwischen waren ihre stummen Schreie verebbt und die Körper blutleer während die Gedärme der Soldaten einen Weg hinein in den Raum wiesen, auf dessen Weg sie nun war. Zwanzig Männer hatte es gebraucht bis die Reiter bemerkt hatten, dass sie nicht gegen sie gewinnen konnten und Ryl'afay hatte bei jedem neuen Opfer nur leise gelacht. Sie waren so naiv gewesen, so unschuldig, dass sie wahrlich um ihr Leben gebettelt hatten, ihr geglaubt hatten, sie würde sie einfach verschonen. Der Schatten seufzte genießerisch als sie eine Hand ausstreckte und ihre Finger über die leblosen Körper an der Decke streichen ließ, die dort in Reih und Glied hingen ehe ihr Blick hinüber zu einem ganz anderen Schauspiel glitten, das sie in einer der Ecken postiert hatte, um für den nötigen Überraschungseffekt zu sorgen. Dort lag eine Frau auf einer Bahre gefesselt, ihre Beine angewinkelt und ihr Gesicht in furchtbarem Schmerz verzogen. Das einstmals schmale Gesicht war inzwischen blutleer, die Augen weit hervor gequollen und ihre Hände in der Leichenstarre zu festen Fäusten geballt während sich ihr nackter Leib durch die Magie aufgebäumt hatte, das einstmals blonde Haar der Frau war strähnig und Ryl'afay hatte ihr alle Kleider entfernt. Ihr Bauch war geschwollen und mit einer langen, breiten Naht versehen, aus der Blut ausgetreten war, das den Rest ihres Körpers bedeckte. Ihre Beine waren auseinander gedrückt worden und Blut bedeckte ihren Schoß, aus welchem ein anderer großer Kopf hervor sah, dessen Augen der Schatten unmittelbar auf jenen Menschen gerichtet hatte, der den Raum betrat. Ryl'afay lachte leise ehe ihr Stab ein einziges Mal auf den Boden schlug und sich purpurne Fackeln in dem Raum auftaten und eben jene Szenerie geisterhaft erhellten, neben der mit dem Blut der Frau auf die Wand eine einzige Frage gezeichnet worden war. 'Verrat?'
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Thema: Re: ~Gästezimmer2~ Mi Jun 18, 2014 11:28 pm
Oromis war aufgewacht, als mit einem Mal eine seltsam, düstere Stimmung herrschte. Es war als hätten mehr als ein dutzend Leben aufgeschrien, ehe sie verstummt waren und jene düstere Präsenz hatte ihn nicht nur aus dem Schlaf geweckt, sondern ihn auch geleitet. Mit schnellen Schritten war er über den Platz der Festung geschritten und hatte seinen Mantel angelegt. Sein Stock schlug auf dem Boden auf und er rannte die Treppe nach oben, benachrichtige dabei Glaedr und als er gerade die Tür zu dem Flur öffnete stockte ihm der Atem und er taumelte einige Schritte rückwärts. Caladhiel! Die Schüler! sandte er einen geistigen Hilferuf an Caladhiel und sandt dabei die Bilder des Schreckens mit, das sich ihm hier bot. Sein Magen drehte sich beinahe um. Was für ein Monster tut sowas? er beschleunigte seine Schritte, rutschte beinahe auf dem vom Blut nassen Boden aus und riss die Tür zu dem Zimmer auf, hinter dem seine Schülerin und Noah lagen.
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Thema: Re: ~Gästezimmer2~ Mi Jun 18, 2014 11:38 pm
"Guten Abend, Oromis", säuselte Ryl'afays leise Stimme als der Magier der Reiter die Tür zu dem Gästezimmer öffnete, wo der Schatten seelenruhig mit einem Dolch in den Händen auf Eärwens Bett saß und die junge Elfe vor sich hielt. Zahlreiche kleinere Schnitte zogen sich über die Wangen der Jüngeren, bildeten ein obskures Muster darin während Noah rechts neben ihr mit gänzlich konsterniertem Blick saß, seine Arme mit Nägeln hinter ihr in die weiße Wand des Raumes eingeschlagen. Der Schatten lächelte sein einnehmendes nachsichtiges Lächeln während die dunklen Augen Ryl'afays noch immer auf dem Gesicht des Reiters lagen, welchen sie nun bereits seit so vielen Jahren kannte und welcher sich über all die Zeit doch bisher nicht verändert hatte. Sie glaubte ein paar Sorgenfalten mehr auf seinem Gesicht zu erkennen, doch vermutlich war dies nur eine Spiegelung des purpurnen Lichts, das den Raum erhellte. "Ich habe mir schon gedacht, dass du hierher kommst und ich wollte dich angemessen begrüßen", begann sie zu erläutern und lehnte sich ein Stück zurück, zog den Dolch mit zurück und hinterließ einen Schnitt in dem weichen Fleisch von Eärwens Haut ehe sie die Klinge von dem Hals der Elfe führte, nur um die Schneide über Noahs Brustkorb gleiten zu lassen und auch dort einen Schnitt zu verteilen. "Ich sehe, du magst mein kleines Schauspiel vor der Tür nicht ...", seufzte sie leise und schüttelte beinahe bedauernd den Kopf ehe ihr Blick wieder hinüber zu dem jüngeren Elfen glitt, der dort in der Tür stand und sich bisher doch noch nicht geregt hatte. Leise begann Ryl'afay zu lachen ehe eben jenes Lachen beinahe augenblicklich wieder verschwand als sie die freie Hand hob, welche Eärwen nicht im festen Griff umschlossen hielt und die Nägel, mit denen sie Noah zuvor festgenagelt hatte, aus der Wand hinausgleiten ließ. "Na los, lauf mein Hübscher", forderte sie den Jungen auf und wandte sich wieder zurück zu Oromis, zeigte ein beinahe mildes Lächeln."Siehst du? Ich bin gnädig."
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Thema: Re: ~Gästezimmer2~ Mi Jun 18, 2014 11:50 pm
"Lass sie los" flüsterte Oromis leise und seine blauen Augen begegneten den ihren. Dort sah er nur Wahnsinn. Wahnsinn, Hass und dunkle Magie. Es brachte nichts hier zu diskutieren oder auf diese Frau einzusprechen. Er wusste, dass er hier nun keinen Fehler begehen durfte. Seine Finger schlossen sich fester um den Stab und der mittlere der drei eingeschnitzten Drachen öffnete sein Maul und seine Augen, welche rot zu leuchten begannen. Er kannte diese Frau. Oder zumindest kannte er die Frau, die sie einst gewesen war. Er sah es wie durch eine milchige Scheibe, wenngleich er auch wusste das jene Reiterin, die sie einst gewesen war nicht mehr exestierte. Er spürte wie sich seine Kanäle zu der Magie öffneten. Er konnte nicht warten bis Caladhiel hier eintraf. Er musste nun eingreifen. "Verschwindet Geschöpf der Dunkelheit. Ich befehle es euch" flüsterte er leise und ein sanfter Nebel quoll aus dem Maul des Drachens, ehe der Dolch zitternd aus Ryl´afays Hand sprang und neben Oromis im Boden stecken blieb. Langsam richtete der Großmeister seinen Stab auf Ryl´afay.
Ashryn Schatten
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Thema: Re: ~Gästezimmer2~ Do Jun 19, 2014 12:12 am
Ashryn tauchte hinter Oromis auf, den Mund, mit den spitzen Reißzähnen zu einem grauenhaften Lächeln verzogen. "Du befiehlst?!", fragte sie leise, kurz bevor sie dem alten Elf in den Rücken trat. Die Wucht und die Überraschung, ob des Trittes, ließen den Magier nach vorn taumeln und fallen. Ashryn ließ ihr Lächeln wieder verschwinden und zog in einer geschmeidigen Bewegung ihre Klinge und richtete sie auf Noah, der auf sie zu stürtzen wollte. Die Spitze der Klinge blieb direkt vor seinem Gesicht. Ihre blutroten Augen richteten sich auf den kleinen Menschen jungen. "Tststs, so benimmt man sich aber nicht.", verließ es ihre Lippen. Freudig hatte sie das Spektakel im Vorraum gesehen und die neusten Kunstwerke Ryls betrachtet. Ilirea war bereits ein Schauspiel für sich gewesen, doch dass hier hatte neue Maßstäbe gesetzt.
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Thema: Re: ~Gästezimmer2~ Do Jun 19, 2014 12:20 am
Der Tritt war unerwartet gekommen, allerdings war es Oromis gelungen sich rechtzeitig noch abzustützen und so nicht gänzlich auf den Boden zu fallen. Er schwang sich wieder auf, machte einen Seitwärtsschritt und stand so nun zwischen Ashry und Ryl´afay. Links von ihm die ehemaligen Fürstin Silthrims, zu seiner rechten die ehemalige Reiterin und beide bedrohten jeweils einen der beiden Jünglinge. Oromis hätte schreien können. Allerdings brachte ihm dies in dieser Situation reichlich wenig. Ebenso wenig wie wenn er nun versuchen würde zu verhandeln. Sie würden ihre beiden Opfer nicht freilassen. Nicht, solange sie sich davon einen Vorteil erhoffen durften. Sie konnten sie alle drei hier töten und er konnte nichts dagegen tun. Beinahe Oromis sah von Noah, zu Eärwen und ließ langsam den Stab sinken. "Verzeiht" flüsterte er leise, während er in seinem Geist die Formel rezitierte. Dann riss er den Stab nach Oben und rammte ihn auf den Boden. Ein heller Lichtblitz, dann waren Noah und Eärwen verschwunden. Sie dürften irgendwo in Caladhiels Nähe heraus gekommen sein. "Scheint als müssten die Damen..." er lächelte matt. "Mit mir vorlieb nehmen"Verzeih mir Caladhiel
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Thema: Re: ~Gästezimmer2~ Do Jun 19, 2014 12:39 am
Ryl'afays Blick funkelte finster auf als ihr plötzlich die kleine Elfe ihr förmlich aus den Armen gerissen wurde und der Schatten stieß ein dunkles Grollen aus ehe sie sich von dem Bett erhob und ein paar Schritte nach vorn setzte. In den dunklen Augen des Schatten glomm der Zorn auf, welcher als verschlingendes Feuer sich nun auch in den purpurfarbenen Fackeln wiederspiegelte, deren Leuchten intensiver geworden war und als Ryl'afay eine Hand ausstreckte, begann sich erneut im schwarzen Nebel ihr Stab neben ihr zu materialisieren, dessen Spitze in dem ungesunden lilafarbenen Licht leuchtete. Der Totenkopf, der die Spitze des Stabes bildete, sandte aus den leeren Augenhöhlen ein hellblaues Leuchten aus während Ryl'afay langsam die Stimme hob. "Das war dumm", sagte sie und meinte jedes einzelne Wort ebenso, wie sie es in jenem Augenblick geformt hatte während sie auf Oromis zuschritt und die Augen verengte. Er hatte ihr ihr Spielzeug weggenommen, hatte die beiden Schüler mitgenommen, mit denen sie sich zuvor noch so gut amüsiert hatte und nichts mehr übrig gelassen als einen langweiligen Gegner, der sich selbst bereits aufgegeben hatte. "Das war sehr dumm von dir", sagte sie und ließ den Stab auf dem Boden aufschlagen, aus welchem schwarze, gänzlich verderbte Wurzeln zu sprießen begannen, die den jüngeren Elfen umschlossen und an eine der Wände pinnten. "Wieso müssen alle immer meinen, es würde einem Feind gefallen, wenn sie den Helden spielen?", begann sie die Frage mitten in den Raum zu stellen ehe sie sich herumdrehte und den Stab des Elfen aufhob, den er fallen gelassen hatte. Eine ganze Weile lang glitt der Blick des Schatten über den weißen Stab und mit einem kalten Lächeln auf den Lippen begannen ihre Lippen leise Worte zu rezitieren, welche sie einst gelernt hatte als sie selbst noch dem Orden gedient hatte. Worte, die nun inzwischen nicht mehr vom Licht, sondern von der grenzenlosen Finsternis eingenommen wurden, die auch sie verzehrt hatte und aus welcher sich die Gestalt der jungen Elfe erhob, die Oromis zuvor noch so dringend hatte in Sicherheit wissen wollen. Lächelnd legte Ryl'afay den Kopf ein Stück weit schief und griff erneut nach der Jüngeren, welche noch immer sichtlich Mühe damit hatte, zu fassen, was hier gerade geschah und die, als sie registrierte, wo sie sich gerade befand, in haltlose Tränen ausbrach. "Ssscht", machte Ryl leise und deutete über die Schulter der Jüngeren hinüber zu Oromis. "Siehst du? Dein Meister ist doch da um dich zu beschützen. Nicht wahr, Oromis? Du beschützt sie doch vor solch bösen, bösen Mächten wie mir", säuselte die einstige Reiterin lediglich und hob noch einmal die Hand, in welcher sich nun erneut der Dolch zeigte, um den Oromis sie zuvor erleichtert hatte und dessen Klinge in dem Licht der purpurnen Fackeln gespenstig leuchtete. Es verging eine einzige Sekunde, dann stach die Klinge tief in den Bauch der jungen Elfe und Ryl'afay begann leise zu lachen. "Oder Oromis? Du bist der große Beschützer der kleinen Schüler ...", setzte sie noch nach ehe eine zweite Klinge, mit welcher sie nicht gerechnet hatte, Ashryns Körper zerteilte und die andere sich im Nebel auflöste. "Nicht nur er", hallte es mit fester, ernster Stimme durch den Raum, wo inzwischen Caladhiel ihren Platz gefunden hatte, Vindr drohend in der Linken während sie Schritt um Schritt nach vorn machte, in ihrer Miene nichts von alledem wiederspiegeln ließ, was sie zuvor gesehen hatte und was auch sie bis aufs Mark erschüttert hatte. Nicht hier - nicht jetzt. Es galt nun keine Schwäche zu zeigen und als sie nun erneut die Klinge hob, setzte Ryl'afay leise kichernd einen Schritt zurück und ließ Eärwen keuchend zu Boden sinken, wo die junge Elfe sich weinend zusammenrollte während Ryl die Arme ausbreitete. "Schade ...", sagte sie noch leise ehe sich ihre Gestalt wieder in dem Schatten auflöste, welcher sie eigentlich war.