"Die Freude ist ganz meinerseits werte Dame" meinte Gawain und verneigte sich, deutete einen flüchtigen Handkuss an ehe er sich wieder aufrichtete und sein Chaperon wieder zurecht rückte welches den Tag über ein wenig verrutscht war. "Fiorenza... hört sich an, als würdet ihr aus der Nähe von Feinster kommen. Aber verzeiht, ich kenne euren Namen nicht. Aber ihr seht auch nicht gerade Bürgerlich aus. Wärt ihr so freundlich meine Unwissenheit zu vertreiben?" fragte er und deutete an mit ihm und seine Knappen über den Markt zu schlendern. Sie hatte eine sanften Dialekt in der Stimme den er genauso wenig einzuschätzen wusste wie ihren Namen. Sie war keine Bürgelriche, dass war auf den ersten Blick zu erkennen. Aber er kannte keine Adelsfamilie namens Fiorenza, dabei war dies ein Name wie man ihn in der Umgebung von Feinster oftmals hörte. Geschwungen, mit "io" oder "z".
Adriana Fiorenza Nsc
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Thema: Re: Stadtplatz [2] Do Apr 24, 2014 9:49 pm
"Ihr könnt meinen Namen nicht kennen, Ser Drei Blumen, denn ich stamme nicht aus diesen Landen. Mein Schiff legte erst vor ein paar Wochen in diesem Land an und seither bin ich damit beschäftigt, mir dieses Land anzusehen und hier meinen Platz zu finden bis ich vielleicht eines Tages zurück kehren werde, um dort zu berichten, was ich hier erlebt habe", gab Adriana zur Erklärung hin von sich und lächelte sacht während sie Gawain und Noah mit langsamen und ruhigen Schritten über den Marktplatz folgte und vereinzelt an ein paar der Stände stehen blieb, um sich die Auslage noch einmal genauer anzusehen und ihren Blick kundig über die feinen Stoffe wandern zu lassen oder Kräuter zu begutachten, welche sie hier und da fand und von denen längst nicht alle ihr geläufig waren. Gewiss war es ihm aufgefallen, dass sie nicht von hier stammte, aber solange wie der Ritter zu glauben schien, sie sei nur eine harmlose Reisende mochte es ihr ganz Recht sein und der Ritter an ihrer Seite schien zu ehrbar und aufrichtig zu sein, als dass er ihr bewusst ein Leid würde zufügen können, dass sie nicht mit einer einzigen Geste bereits im Keim zu ersticken wusste. "Während meiner Reisen durch andere Lande habe ich viele Dinge kennen gelernt. Mitunter Länder wie jene, die von den Priestern des roten Gottes beherrscht werden oder Lande, in welchen Kaiser ausgerufen wurden und sich diktatorisch über ihr Volk hinweg setzen. Es erscheint mir hier noch immer sehr fremd, lediglich einen Truchsess und ein junges Mädchen zu finden, welches viel zu früh in ihr Amt gehoben wurde, allerdings ist es eine erfrischende Abwechslung", führte Adriana ihre Erklärung ehrlich fort und wandte sich wieder zurück zu Gawain ehe sie selbigen warm anlächelte und dann schlichtweg mit den Schultern zuckte, als wäre dieses Gesprächsthema nicht weiter von Belang. "Die weiße Stadt, Ilirea, wurde mir von zahlreichen Menschen empfohlen und nachdem ich erfuhr, dass es hier ein Turnier gab, war ich neugierig und kehrte hier ein."
Ser Gawain Drei Blumen
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Thema: Re: Stadtplatz [2] Do Apr 24, 2014 10:07 pm
"Ein fremdes Land?" fragte Gawain interessiert und zeigte ehrliches Interesse. Er war noch nie jemandem Begegnet, welcher weiter entfernt wohnte als im Beorgebirge, damals als er einen reisenden Zwerg getroffen und in seiner kleinen Burg bewirtet hatte. Gawain mochte solche Geschichten. Geschichten über verwunschene Prinzessinnen, Lände des ewigen Eises und blühende Urwälder. Er warf einen Blick zu Noah, der seit Beginn des Gesprächs kein Wort mehr gesagt hatte. Der Kleine schien wirklich verschüchtert zu sein, er lächelte ein seichtes Lächeln und wandte sich zu Adriana. "Der Junge scheint einen Narren an euch gefressen zu haben" erklärte er ihr leise und blieb kurz an einem der Marktstände stehen um dort einige kleine Kissen zu betrachten, welche mit schönen Stickereien verziert waren. Unbewusst hatte er den Weg zum Turnierplatz eingeschlagen. "Ich hoffe doch meine Landsmänner haben euch gut behandelt"
Gast Gast
Thema: Re: Stadtplatz [2] Do Apr 24, 2014 10:20 pm
Als Gawain ihn nun direkt erwähnte, erwache fast beinahe aus seiner Starre, in der er sich zuvor befand und sah erneut zu der seltsamen Frau. "Adriana, verzeiht wenn ich euch kurz unterbreche, doch liegt mir eine Sachen ach wie vor auf der Zunge. Das was ihr vorhin mit mir tatet - ich hatte keinerlei Kontrolle mehr über meinen Körper und es schien, als sei es keine sonderlich Große Anstrengung für euch. Habt ihr das ebenfalls in eurem Heimatland gelernt?" Wenn er jemals wieder nach Gil`ead zu seinem Hof zurück kehren sollte, würde ihm dort wohl niemand glauben, was er hier erlebt hatte. Elfen, Ritter, Magie von Menschen aus fernen Ländern, es klang wahrhaftig wie eine Geschichte, die eigentlich nur der Fantasie entspringen konnte. Und doch war alles um ihn herum real, nun so real wie es zumindest sein konnte, wenn man umgeben von lauten Marktschreiern und zahlreiche Stoffen war, welche in allen Farben schimmerten. Aus einer der hinteren Ecken konnte er den angenehmen Geruch von warmer Pilzsuppe herausriechen, und kurz darauf lief ihm das Wasser im Mund zusammen. An der Marktstraße wurde zwar noch anderes Angebot, frischer Fisch aus den nahen Seen, zahlreiche Stände die allen Käse oder Wurstwaren anboten und erstaunlich viele, an denen man Süßwaren fand, welche meist mit einer dicken Schicht von Zucker oder etwas ähnlichem bedeckt waren.
Adriana Fiorenza Nsc
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Thema: Re: Stadtplatz [2] Do Apr 24, 2014 10:32 pm
Es hatte natürlich so kommen müssen - es hätte ihr bewusst sein müssen, dass der Junge reden würde und so hielt Adriana jenes kurze Erschrecken, welches sie im ersten Augenblick empfand, hinter einem sanften Lächeln verborgen und ließ ihren Blick noch einmal über die Stände wandern ehe sie ihre Aufmerksamkeit zurück auf die beiden Begleiter richtete, die an ihrer Seite über den kleinen Markt liefen. "Es ist nichts Besonderes. Nicht in den Landen, aus welchen ich stamme - eine kleine Begabung meiner selbst, welche es mir möglich macht, in solchen Ausnahmesituationen so zu handeln und beispielsweise holde Knappen vor den bösartigen Huren zu erretten, lieber Junge. Du hättest mich für eine von ihnen gehalten, wäre ich zu dir gekommen, um dich dort selbst fortzuziehen", fügte sie ihre Erklärung an und blieb dabei so diplomatisch wie irgendwie möglich, insbesondere nachdem Stephan sie beinahe dazu genötigt hätte, ihre Fähigkeiten zum Besten zu geben und sie nicht wie gewohnt zurück zu halten und zu verstecken. Zauberin, Magierin, Begünstigte oder Verfluchte zu sein war ein Los, welches wohl augenscheinlich in keinem Land besonders gut angesehen zu sein schien, von dem jungen Vrael einmal gänzlich abgesehen, der sie bereits erkannt hatte und vor dem sie nicht weiter schweigen brauchte. "Was Euren Knappen anbelangt, Ser Gawain. Er wird noch viele Frauen treffen, denen er hinterher sehen wird und er wird ebenso vielen holden Maiden das Herz brechen, wenn er ihrer überdrüssig wird. Das ist der Lauf der Welt und der Vorbehalt der Jugend", wandte sie sich wieder an den Älteren und lächelte ehe sie sacht den Kopf schüttelte und zaghafte Belustigung in ihren Augen aufblitzte als ihr Blick über den älteren Ritter an ihrer Seite wanderte. Er zeigte ehrliches Interesse an ihr und ihrer Geschichte und es war erfrischend zu sehen, dass sie hier Raum und Platz für eben diese Geschichten fand. "Ich bin mir sicher, auch Ihr wart früher einst ein großer, tugendhafter Ritter, welcher zahlreiche Herzen junger Mädchen sein Eigen nennen durfte."
Die Stadt war voll von Gelächter der umher tobenden Kinder, von dem Schreien der Händler, die ihre Waren feil boten und Frauen, die sich über die neusten Gerüchte austauschten, während die Sonne hell am Horizont über ihnen stand und unbarmherzig auf die Rüstung des Mannes niederbrannte, der schweigend an der Seite einer Gasse stand und die dunklen Augen über den Marktplatz wandern ließ. Alagäsia war anders aufgebaut als es seine eigene Heimat war, die Menschen hier trugen andere Gewänder und immer wieder fiel ihm auf, dass sie einander mit fremden Gesten begrüßten, die jedoch seine Miene starr ließen, geschweige denn, dass sie ihn weiterhin beeindruckten - die Hauptstadt des Reiches war von starken Mauern umgeben und in Ringen aufgebaut, die es einer Mindestanzahl an Verteidigern ermöglichen würden, die Stadt auch gegen eine Übermacht längerfristig zu halten und Aurelius war sich sicher, dass es unter der Stadt Gänge und Gewölbe gab, in denen Vorräte und ähnliches eingelagert worden waren, um die Menschen versorgen zu können. Wenn Ryanti hier angriff, würden die Männer des Imperators an den Mauern aufschlagen, wie es Wellen an einer Klippe taten und die Drachen würden ihr Übriges tun, um die Armee der Feinde vor dem Eindringen in die Stadt zu verbrennen. Es brachte nichts, hier anzugreifen, insbesondere nicht, wenn dieses Reich nun auch die Unterstützung der Wilden Solandras und der Magier Aureas erhalten hatte. Als ein Mann an ihm vorbei wollte, streckte Aurelius lediglich seelenruhig eine Hand aus und hielt den Mann fest, drehte ihn zu sich herum und ließ seinen Blick über das Gesicht des Gegenübers wandern, in welchen er Erschrecken und Furcht erkennen konnte, wenngleich auch letzteres Gefühl lediglich für einige wenige Sekunden dort aufflammte und dann wieder unter einer gleichmütigen Maske schwand. "Valerian Nazario." Nicht viel mehr als der Name des Mannes drang über die Lippen des Heerführers und Aurelius machte einen Schritt zurück ehe er die Arme vor der Brust verschränkte, wissend, dass sein Gesprächspartner nicht einfach fortlaufen würde.
Einen Augenblick lang stockte sein Atem als eine Hand ihn packte und mit sich zog doch als er begriff zu wem diese Hand gehörte, griff er mit der Hand automatisch an seinen Dolch, zu sehr fürchtete er davor, dass der andere eine unvorhergesehene Reaktion tat. „Der Wohlstand eures Titels scheint euch gut zu bekommen Aurelius, mir scheint ihr habt ein paar Pfund zugelegt.“ Die Anspannung in seiner Stimme war noch immer klar und deutlich zu hören, denn nicht zuletzt die zahlreichen Fragen die durch seinen Kopf schossen brachten ihn dazu, weiterhin vorsichtig zu bleiben. „Ihr solltet nicht hier sein.“ Er entließ sich schließlich selbst aus der Illusion das er mit einem gewissen Maß an Gelassenheit den alten Mann aus dem Konzept bringen konnte, dafür hatte er zu viele Jahre mit Soldaten zugebracht und zu viel in seinem Leben gesehen. Doch sein Griff löste sich dennoch langsam von dem Dolch, der in einer halb versteckten Lederscheide, seitlich an seinem Gürtel ruhte und beide Arme gingen stattdessen und einer Verschränkung vor der Brust über. „Ich nehme an ihr kommt nicht hierher, weil ihr Sehnsucht nach mir verspürt?“
Aurelius' Gesicht blieb gänzlich regungslos während seine dunklen Augen unweigerlich auf denen des anderen lagen und dessen Beleidigungen er stumm über sich ergehen ließ. Die Worte des einstigen Jägers bedeuteten ihm nichts, ebenso wenig wie es der Mensch ihm gegenüber tat und er brauchte niemanden, um sich erneut zu profilieren, wenngleich er auch noch immer der Soldat blieb, der er war. Jener Mann, auf dessen Befehle gehört wurde und dessen Strategien es gewesen waren, bereits einige Kriege des Landes für Fyonara zu entscheiden und so ballte Aurelius die Rechte zur Faust und schickte Valerian mit einem einzigen Schlag auf die Bretter. "Ich bin nicht hier, um mit dir Witze zu machen, Jäger", erhob er schließlich die Stimme als er einen Schritt nach vorn setzte und dem anderen mit einer einzigen Bewegung den Dolch entwand, den der andere bei sich trug und welchen Aurelius nun mit einer zweiten Bewegung zielsicher zwischen die Rillen der weißen Pflastersteine neben Valerians Kopf schlug ehe er wieder zurück trat, damit der Jäger wieder zurück auf die Füße kommen konnte. "Ebenso wenig, wie ich hier bin, um mich von dir zum Narren halten zu lassen. Du hast weit mehr zu verlieren als ich es habe, das solltest du nicht vergessen", fügte er schlussendlich noch an und schüttelte den Kopf. Es war bei Weitem nicht das erste Mal, das ein Mann sich darum versucht hatte, sich selbst über ihn hinweg zu setzen und wenngleich es Aurelius auch stets nur belächelt hatte, so hatte er es doch weder im Privaten, noch auf dem Schlachtfeld geschehen lassen können, ohne dafür die Konsequenzen zu ziehen. Seine Position war ebenso wichtig, wie die Sicherheit seiner Familie, die er in Fyonara gelassen hatte und der Jäger, der inzwischen zum Verräter geworden war, würde der Letzte sein, der sich eben diese Dinge herausnehmen durfte.
Der Erzähler Spielleitung
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Thema: Re: Stadtplatz [2] Sa Jul 05, 2014 12:04 am
Septim glitt durch die engen Gassen der Stadt, nachdem er zuvor die halbe Stadt infiltriert und durchsucht hatte. Aurelius hatte ihm aufgetragen zu überprüfen was mit den Magiern war und so hatte es sich Septim zur Aufgabe gemacht alles in Erfahrung zu bringen was es in Erfahrung zu bringen gab. Septim war nun schon beinahe fünfundvierzig Sommer alt und er hatte in seinem Leben bereits einiges erlebt und durchgemacht. Er war hier in Alagaésia geboren worden, hatte als junger Bursche auf einem Schiff angeheuert und versucht sein Glück zu machen. Der Kapitän hatte schließlich Schulden gemacht und seine Mannschaft als Sklaven verkauft. Man hatte den Jungen in die Arena gesteckt und dort als Gladiator ausgebildet. Er hatte sich sehr gut gemacht und nachdem er schließlich aufgrund einer Beinverletzung eine zeit lang als Gladiator ausfiel hatte man ihn mit dem Posten des Quartiermeisters der Arena vertraut gemacht. Eben jene Arena hatte Aurelius de Gaweia gehört und der damals noch ebenso junge Mann hatte Septims wissbegierde und lernbereitschaft geschätzt und schließlich in seinen Haushalt aufgenommen. Septim hatte den Kindern seines Herren Lesen und Schreiben beigebracht, hatte sie die Sprache Alagaésias gelehrt und sie Abends mit Geschichten seiner Heldentaten in der Arena ins Bett gebracht. Dann vor fünf Jahren hatte Aurelius ihm die Freiheit geschenkt und damit die Möglichkeit wieder den Namen anzunehmen, den er gehabt hatte bevor er verkauft worden war. Als siebtes Angebot - Septim. Doch Septim hatte sowohl seinen Namen, als auch seine Stelle im Haushalt behalten, wenngleich er nun als Freier Mann auch gehen konnte wohin er wollte. Die meisten Männer würden behaupten, sie würden lieber frei sterben als in Ketten zu leben - doch Ketten konnten etwas befreiendes haben und Septim war es nunmehr gewohnt Befehle entgegen zu nehmen. Wenn er ehrlich war, so hätte ihm sein altes Leben Makrelen und womöglichen einen feuchten Tod auf dem Grund des Meeres eingebracht. "Adriana Fiorza dient als Hofmagierin euer Herrlichkeit" meinte Septim leise. "Lucrezia ist auch bei ihr - die Wachen der Feste sind ziemlich gesprächig"
Gast Gast
Thema: Re: Stadtplatz [2] Sa Jul 05, 2014 12:28 am
Als nun eine zweite Gestalt auftauchte, in dessen Gesicht man augenscheinlich die Herkunft seines eigenen Vaterlandes erkennen konnte, fluchte Valerian leise, wischte sich das Blut aus dem Mundwinkel und stand wieder auf, den Dolch in einer fixen Handbewegung aus den Fugen der Straße ziehend. „Auerlius…“ Begann er leise und verstaute den Dolch wieder in der abgetragenen Scheide. „Wir beide wissen das wir ein gleiches Maß dessen haben, was wir beide momentan verlieren können. Dinge die uns Nahe stehen und die es zu schützen gilt, nicht wahr?“ Er kam noch immer nicht darüber hinweg dass er dieses Land aufgesucht hatte, dem Land in dem er jagte und auf das er, zusammen mit einigen Jägern angesetzt wurde. Hätte man nach einer Zeit ein paar Jäger zur Unterstützung geschickt, er hätte es verstanden, doch das nun Aurelius selbst kam, Heerführer der Truppen des Landes Fyonara, brachte ihn ins straucheln und er zweifelte nicht nur an seinen Taten, sondern auch an der Aussicht seiner Lebensspanne. „Ihr habt meine Frage nicht beantwortet, warum seid ihr hier? Die beiden Magier sind noch immer auf der Flucht und ich tue das, was ich die gesamte Zeit über in diesem Land getan habe. Das, wofür man mich hergeschickt hat.“
Aurelius de Gaweia
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Thema: Re: Stadtplatz [2] Sa Jul 05, 2014 8:51 pm
"Du bist nicht derjenige, dem ich Rede und Antwort zu stehen habe, Valerian. Meine Motive gehen dich nichts an", lautete die einzige Antwort, die von Aurelius folgte, nachdem sich der einstige Jäger seiner Heimat wieder aufgerappelt hatte und der Dolch wieder sicher verstaut in der kleinen ledernen Scheide an seinem Gürtel war und der er inzwischen die Jahre ansah. Für nur einen kurzen Moment glitt Aurelius Blick hinüber zu Septim, welcher seinen Platz an seiner Seite gefunden hatte und nickte dem einstigen Sklaven und heutigen Freund knapp zu, zollte ihm damit den Dank für seine Mühen, die Wachen zum Reden gebracht zu haben. "Septim, geh hinauf zur Festung und teile unser Kommen mit - ich möchte niemanden hier überraschen", fügte er dann schließlich anbei und musterte Valerian noch einmal, hielt die dunklen Augen fest auf dem Gesicht des Jüngeren fixiert ehe die harten Züge des Heerführers sich zu einem kühlen Lächeln verzogen, das in keinster Weise freundlich wirkte. "Zumal unser Erscheinen hier nicht mit sehr viel Wohlwollen gesehen wird", setzte er noch anbei ehe er wieder zurück in Schweigen fiel, welches anhielt bis die Schritte des anderen inmitten der unzähligen Marktbesucher vollständig verklangen waren. "Du spielst ein gefährliches Spiel, Valerian, von dem ich noch nicht sicher bin, ob es mir gefallen soll", erhob Aurelius schließlich wieder die Stimme und das Lächeln war von den Lippen des Mannes gewichen, hatte jener ernsten, harten Miene des Soldaten Platz eingeräumt, die sich sonst auf seinem Gesicht wiederfand. "Es war nicht Teil unserer Abmachung, dass du dich soweit näherst."
Gast Gast
Thema: Re: Stadtplatz [2] Sa Jul 05, 2014 9:01 pm
Valerian zuckte zuerst nur mit den Schultern aufgrund der Worte des anderen, doch merkte er alsbald dass er sich damit allein nicht zufrieden geben würde. „Es wurden nie die genauen Bedingungen genannt, wichtig war nur, dass der Auftrag erfüllt wird, damit das Ergebnis langfristig gesichert ist. Wie man es erreicht … man erzählt sich in unserem Reich seit Jahren das ihr ein Mann der Taten seid, ich habe euch selbst nur ein paar Mal zu Gesicht bekommen, deswegen kann ich es schlecht beurteilen doch, schert es euch wirklich wie genau ich meinen Auftrag umsetze? Ich verspreche euch, mein Ziel ist nach wie vor das gleiche und aus den Augen verlieren werde ich es sicherlich nicht. Zudem habe ich Selbst Anreiz genug, nicht zu versagen.“ Er neigte noch einmal kurz den Kopf. Aureilus war ein gänzlich anderer Schlag von Mann als er selbst, er hatte eine freie Kindheit verbracht und hatte sich nach und nach in der Führungsriege weiter nach oben gearbeitet. Ein Leben als Jäger galt solange, bis man starb und Aufstiegschancen gab es nicht, nun zumindest wenn man das Dasein als späterer Ausbilder nicht direkt als Aufstieg betrachtete.
Aurelius de Gaweia
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Thema: Re: Stadtplatz [2] Sa Jul 05, 2014 9:20 pm
"Halte mein Ziel im Auge und sorge dafür, dass du deinen Auftrag erfüllst. Von dem und von nichts anderem sprach unsere Abmachung", lautete Aurelius ruhige Antwort, welcher sich nicht von den unterschwelligen Drohungen des einstigen Jägers aus dem Konzept bringen ließ. Es war das, was er bereits so oft vor dem Senat schon vorgetragen hatte - der Umstand, dass den Jägern seiner Heimat keine Disziplin und kein Gehorsam gegenüber Vorgesetzten eingebläut worden war und wenngleich Valerian auch noch immer in seinem Auftrag handelte, so bewies der jüngere Jäger ihm dennoch mit seinem Verhalten, dass er bereits zu viel vergessen hatte. Zu viel seiner Heimat vergessen und zu viel seiner neuen Wohnstätte für sich selbst übernommen hatte und wie es ihm schien, bestand das Volk Alagäsias aus störrischen Kindern und großmäuligen Männern, die nichts von Ehre und Disziplin im Leib hatten, jene, die nicht bereit waren für ihre Heimat und für ihren Herrscher blind in den Tod zu gehen, sobald die Notwendigkeit bestand. "Ich bin keiner der Jäger, Valerian. Zwing mich nicht dazu, dein Ziel aus meinen Augen zu verlieren", folgte es noch von Aurelius' Seite her, ehe er einen Schritt nach vorn setzte und dem Jäger mit einem kurzen Handwink signalisierte, ihn hinauf zu der Festung zu begleiten, die sich über ihnen erstreckte und zu der Stufen hinauf führten, die sie den zweiten Ring der Stadt Ilirea verlassen ließ. "Du solltest das in der Zeit nicht vergessen, die vergeht bis wir uns wieder sehen werden."