Waldstück

Lila nickte nur, nach Beorns Aussage. Das konnte sie machen, Sie hatte damit keine Probleme. Auch wenn sie sich etwas angenehmeres vorstellen konnte, als mit fremden Männer zu schlafen und aus ihnen Informationen raus zu quetschen, aber was getan werden musste, musste getan werden. Sie schaute an sich runter und zog einen Dolch aus ihrem Gürtel und schnitt kurzerhand den Saum, der ihre Knöchel umschmiegte, knapp über dem Knie ab. Ein glatter Schnitt und dann steckte sie den Dolch wieder weg. Sie löste ihren Gürtel und hielt ihn vor sich. An diesem Gürtel war ihre Peitsche und ihr Dolch. Ihr Hab und Gut. Den würde sie garantiert nicht mehr den Reitern geben. Desswegen hielt sie ihm Teyran hin. Nimm ihn. Der fällt bei dir nicht so sehr auf wie bei mir. , meinte sie und faltete ihn ein paar Mal, sodass er locker in eine Tasche oder so passte. Dann drehte sie sich um und ging. Aber nur tiefer in den Wald hinein. Sie wollte allein sein. Irgendwann setzte sie sich unter einen Baum und schloss die Augen. Dann fing sie an in der alten Sprache zu sprechen und wirkte einen Zauber der ihr Äußeres veränderte. Sonst würde sie auffallen. Zu sehr auffallen. Mit ihren haaren und mit ihren Augen und sonst auch. Sie veränderte alles an ihr. Machte ihre Haare lang und schwarz. Wie ein Wasserfall fielen sie nun ihren Rücken hinab. Ihre Haut wurde heller und ihre Lippen voller. Ihre Wimpern wurden noch länger und ihre Augen wurden hell blau. Ihre Brüste wurden größer und sie selber schrumpfte ein bisschen. Als sie nach einer längeren weile fertig war machte sie wieder ihre Augen auf und grub schnell ein Faust tiefe Loch in die Erde und sog dann Wasser hinauf. So hatte sie einen Spiegel, indem sie gucken konnte ob ihr Zauber funktioniert hatte. Sir schaute einer Schönheit in die Augen. Ihre Lippen waren Blutrot und ihre Augen schienen zu leuchten unter den schwarzen Haaren. Ja so würde sie keine Probleme haben sich zu bewegen und in ein Freudenhaus zu kommen. Sie veränderte noch schnell ihre Pupillen und dann stand sie auf, zauberte den Dreck weg und machte sich auf den Rückweg.

"Puh" meinte Beorn und verzog den Mund
"Muss euch Lobn Lila - ihr bringt nochn altn Mann dazu zu staunen, ich dacht eignlich ihr könntet nich noch nuttiger sein, un ihr habt mirs gegengteil bewiesn." er zuckte mit den Schultern ehe er Teyran die Zügel eines Eselwagens in die hand drückte, welchen er während Lila beschäftigt gewesen war einem Bauern abgekauft hatte.
"So, alle ´breit?"

" Nun, dann alle aufsitzen ", meinte der Elf und schwang sich auf den Kutschbock ohne auf die Schmerzen zu achten, die durch seinen Bauch schossen.
Nachdem Caladhiel, Vrael und Garvin auf den Kutschbock geklettert waren, setzte sich die Kutsche in Bewegung und ritt auf die Stadt zu.
Den Gürtel Lilas hatte er ihr wieder zurück gegeben. Was sollte er mit einer Peitsche ?


tbc: Dras Leona

Lila schaute den anderen hinterher und verdrehte die Augen. Wie sollte sie denn jetzt bitte in die Stadt kommen? Sie ging zu einem kleinen angrenzenden weg und wartete. Nicht sehr viel später kam ein Händler vorbei, der sie mit Freuden mitnahm. So kam sie nach Dras-Leona wo sie sich zu einem Freudenhaus begab und somit anfing ihre Arbeit zu tun

tbc.: Freudenhaus Dras-Leona

Alwin hatte sich die ganze Zeit über die Augen zugehalten um nichts z sehen was er nicht sehen wollte. Als sie schließlich angekommen waren sah sich der Junge verzweifelt um.
Wo... wo ist Mama? Wo ist Papa...? Erschrocken drehte er sich um während kleine Tränen über sein Gesicht rollten.
Du... du hast mir versprochen das sie hier sind... wo... wo sind sie Tante Lila...?

Lila setze sich zu dem kleinen und drückte ihn leicht an sich. Ich habe sie nicht gesehen. Ich glaube.... ich glaube dass sie nicht mehr kommen können. Sie sind jetzt bestimmt glücklich zusammen und bei ihren Familien. Sie sind bestimmt froh dass du hier bist und sie sind bestimmt auch stolz auf dich. Es tut mir Leid, aber.... deine Eltern haben es wahrscheinlich nicht geschafft. , meinte sie traurig und küsste dem kleinen Kind auf die Stirn. Sie umarmte ihn und murmelte. Ich werde dich nicht alleine lassen. Das schwöre ich dir. Ich werde dich nicht alleine zurück lassen..

A...Aber ... Geschockt stieß sich der Junge von Lila weg.
Du hast mir versprochen das du sie findest! DU hast es versprochen! Und versprechen bricht man nicht! Tränen kullerten über Alwins kleines Gesicht ehe er sich hinter einen Baum versteckte und nurnoch lautes Geschluchze zu hören war. Die Drachen in der Nähe regestrierte er garnicht. Für ihn war das alles nur ein einziger Alptraum aus dem er endlich erwachen wollte. Papa... Mama... nein ... nein... wir wollten doch ein neues Haus bauen... am Meer... und die Vögel füttern...

Lila schüttelte nur traurig den Kopf und ging langsam hinter dem Kleinen Kind her. Dann schaute sie sich einmal zu den Drachen um und setzte sich nur in 5 Meter Entfernung hin. Wenn er wollte würde er mit ihr Reden. Sie würde es ihm überlassen. Sie wischte sich eine einzige Träne von der Wange und wartete. Weiter hinten sah sie wie die anderen langsam ankamen.

Was... was soll ich denn ohne Mami und Papi machen...? Fragte er sich selbst und wiegte sich hin und her. Papa... du hattest doch immer eine Idee... du hast mir immer was gebastelt ... immer das Haus repariert... mach bitte alles heile Papa... Er hielt sich mit den kleinen Händen die Ohren zu.
Wir wollten doch wegziehen... wo die Sonne scheint... wo keine bösen Menschen mehr sind... Seine Roten Augen gingen zum Himmel.
Bitte... kommt zurück... ich will nicht weg von euch... ich will bei euch sein...

Ein Schatten überdeckte den Jungen und eine große Hand von dunkler Hautfarbe wurde ihm hingehalten
Beorn, welcher sich unterwegs wieder einigermaßen sauber gemacht hatte kniete vor dem kleinen Jungen und schenkte ihm ein warmes Lächeln welches seine Haut zerknitterte und etwas weiches in sein Gesicht brachte was man vorher nur selten bei ihm gesehen hatte
"Mein Name is Beorn" sagte er leise und bedächtig, ehe er dem Jungen zunickte
"Ich weiß, dass das alls sehr schlimm für dich is
Aber ich versprech dir, dass du mit uns kommn kannst. Zun Drachenreitern, wo ken böse Menschn sind"
Er sah den kleinen Jungen an
"Irgenwann wirst wieder bei ihnen sein Kleiner - abr jetzt musste stark sein! Musst erwachsen sein und deinen Vater stolz machn
Deine Mama und dein Papa hätten nich gewollt, dass du so traurig bist! ´nich?
Es wird alles wieder gut!"

Stumm sah der Junge zu Beorn, sein Kinn zitterte und die Tränen hörten nicht auf über sein Gesicht zu rollen. Er drehte sich von dem Veteranen ab und vergrub sein Gesicht in seinen Händen.
Ich will das alles nicht... ich will nicht ohne Papi und Mami reisen... Lasst mich in Ruhe ... Verzweifelt biss er sich in den Oberarm und kniff die Augenzusammen ehe er murmelte.
Alle geben mir versprechen und halten sie nicht... Ich will das nichtmehr hören... ich möchte nurnoch zu meinen Eltern...

Still hatte Caladhiel sich die Szenerie aus einiger Entfernung angesehen und sich im ersten Moment noch zurückgehalten als sie nun jedoch die Reaktion des Jungen wahr nahm, machte sie ein paar Schritte nach vorn und legte Beorn eine Hand auf die Schulter, ihm mit einem kurzen Nicken andeutend, sich wieder zurück zu ziehen ehe sie selbst neben dem Kind in die Hocke glitt und das verweinte Gesicht des Jungen eine Weile lang musterte. Sie empfand Mitleid für den frühen Verlust, den das Kind hatte erdulden müssen, doch ebenso war ihr klar, dass es kein einziges Wort, welches sie wählen konnte besser machen würde - er würde in diesem Moment niemanden an sich heranlassen, der ihm versuchte klar zu machen, dass das Leben weitergehen würde. Er sah es in diesem Augenblick nicht so und es würde Zeit brauchen bis er begriff, dass seine Eltern nicht zurückkommen würden und er dieser Tatsache ohne Tränen Stand halten konnte. Vorsichtig streckte sie die Hand aus und strich dem Kind sacht über den Rücken, schweigend neben ihm verharrend und ihn selbst das Wort ergreifen lassend, wenn er das wollte.

Ohne große Hast näherte sich Teyran Lila. Um den Jungen saßen ohnehin schon genug Leute und es hätte das Kind nur noch mehr verstört, wenn auch er sich nun hinzu gesellt hätte.
" Das Ganze konntest du ihm wohl nicht schonender beibringen ?", fragte er sie mit leicht angehobenen Augenbrauen, öieß sich dann aber neben ihr nieder.
" Wie geht es deinem Kopf nach der Attacke Vraels nun ?"

Lila stand auf und klopfte sich den Schmutz von ihrem Kleid. Ja hätte ich, aber ich hab es so schonend versucht, wie ich nun einmal konnte. Hast du was dagegen?, fragte sie leicht aggressiv. Doch dann wurde ihre Stimme wieder ruhiger. Mir geht es den Umständen entsprechend. Ich habe nur noch leichte Kopfschmerzen, aber sie sind zu ertragen. Und wie geht es euch? Alles noch heil? fragte sie mit einem leicht gezwungenen Lächeln auf den Lippen. Sie schaute über Teyrans Schulter zu dem kleinen Jungen und beobachtete ihn eine Weile.

" Mit mir ist alles in Ordnung ", entgegnete der junge Elf schlicht.
" Du solltest dich trotzdem von jemandem untersuchen lassen, Kopfwunden sind immer tückisch. ", fügte er nach einer kurzen, nachdenklichen Pause an. Dann lehnte er sich zurück an einen Baum und schloss die Augen. Vor seinem Inneren liefen noch einmal die Ereignisse der letzten Tage ab.
Er konnte das Ganze immer noch nicht ganz glauben. Von einem Elfen zum Verbannten zu einem Gast der Reiter und nun saß er hier und musste gegen die Menschen kämpfen, die er vor der Ratsherrin noch so vehement verteidigt hatte.
All dieses Leid und dieses Elend aufgrund von was ? Die magisch begabten Menschen waren nicht für das Leid der Menschen in Dras Leona verantwortlich.
Dieser Junge hatte seine Mutter und seinen Vater nur aufgrund der Kurzsichtigkeit und des Hasses einiges Menschen verloren.
Er würde ohne sie aufwachsen, sie nie wieder in die Arme schließen und nie wieder das Lachen seiner Mutter hören.
Waren es diese Menschen überhaupt wert, dass man für sie kämpfte ?

Sie alle wussten, dass sie nicht viel Zeit hatten und wenngleich auch Vrael wusste, dass Astaya nichts geschehen konnte, so riss doch seine Sorge nicht völlig ab.
Aber die Wachen würden nicht lange brauchen um das Tor zu reparieren und so sahen sie sich alle dazu gezwungen bald auf zu brechen.
Der arme Junge hatte sich schließlich in den Schlaf geweint und war sachte von Beorn aufgehoben worden, ihn zu Glaedwan getragen hatte.
Letztendlich hatten sie sich also in die Lüfte erhoben, denn das es ihr eingreifen gewesen war durfte niemand wissen, zu sehr wre der Frieden gestört gewesen - zu brüchtig der friedenspackt.
Mit dem guten Gewissen wenigsens etwas getan zu haben und zeitgleich dem mulmigen Gefühl, dass all dies noch nicht ausgestanden war flogen sie heimwärts

tbc: Vroengard

Verdammter Dreck... Fluchte Garvin und riss sich regelrecht den Mantel vom Leib. Die Wunde war zwar nicht groß, dafür aber tief. Murrend machte er sich die Schulter frei und Verband alles Notdürftig.
Doch etwas anderes beschäftigte ihn viel mehr.
Was zum Teufel habe ich da gemacht? Ich habe mein Leben aufs Spiel gesetzt für Leute die ich früher ohne zu zögern getötet hätte... In seiner Wut schlug er mit der Faust gegen einen Baum, was ihn ein paar blutige Handknöchel einbrachte.
Diese Leute sie... einige haben sich den Weg der Magie bewusst ausgesucht ja aber... selbst diese müssen nicht böse sein aber... haben zu viel Macht für einen einzelnen und...
Arghh! Wuntentbrannt trat ein ein paar umherliegende Äste beiseite und lehnte sich kurz darauf an eine alte Eiche.
Der richtige Weg ist nie der einfachste... Sprach er zu sich selbst und lachte dabei mit einem ironischen Unterton.

Lilas Kopf fuhr hoch, als sie einen Knall, dann ein paar Vogel schreie und zuletzt Garvin bissigen Kommentar hörte. Sie stand auf und musste Schmunzeln. Er konnte einem schon ein wenig leid tun. Der Arme. , dachte sie und ging der Stimme entgegen. Nicht weit von ihr fand sie Garvin auch schon. Ziemlich ramponiert, aber wenigstens am Leben. Mit ein paar schnellen Schritten war sie bei ihm und fragte Alles in Ordnung? kann ich dir helfen? sie blickte auf seine Schulter und schaute ihn fragend an. Sie hatte keine Ahnung, dass Magie bei hm nicht wirkte. Sie war bei der Besprechung nicht dabei gewesen. Sie könnte sich daher schlagen, weil sie nicht daran gedacht hatte ihn mit einem Schutzzauber zu versehen. Es tut mir leid, ich habe nicht daran gedacht, euch zu schützen. Es ist mein Fehler. , meinte sie und beugte den Kopf nach unten. Sie hätte daran denken müssen, sie hätte niemals allein auf sein Können vertrauen dürfen und sie hätte selbst den Köder spielen müssen. Denn dazu wäre sie besser geeignet gewesen. Ich habe den größten Teil der Leute raus gebracht. Einige haben es nicht geschafft, aber die Meisten schon. erklärte sie, während sie versuchte einen Blick auf seine Schulter zu erhaschen.

Schon gut Lila... Gab Garvin zurück und stemmte sich hoch.
Mir gehts gut. Ist nur eine Fleischwunde, tut zwar weh aber nichts ernsthaftes. Seine Augen schlossen sich kurz und er atmete ein paar mal tief ein und aus. Es ist nicht deine Schuld. Ich denke ich kann schon auf mich selbst aufpassen. Und ich muss dir danken. Allein hätte ich das nicht geschafft. Zumindest nicht ohne über die Hälfte zu verlieren.
Lächelnd nickte er ihr zu. Danke, wenn ich wieder mal vorhabe Kopf und Kragen zu riskieren wende ich mich vertrauensvoll an dich.
Lachend setzte er sich auf den harten Boden.
Und? Wo führt dein Weg jetzt hin? Weiter durch die Weltgeschichte?

Lila setzte sich neben ihn und lächelte ihn an. Mach das. Ich bin immer für für 'ich riskiere meinen Kopf' Missionen zu haben. Sie lachte leicht. Eigentlich hatte sie ja Recht. Sie war immer bei so was dabei. Nur bei der Schlacht wo sie so gerne dabei gewesen wäre, durfte sie nicht dabei sein, dass war schon ein bisschen ungerecht. Ich weiß es noch nicht. Ein bisschen nach hier und dort reisen und den Menschen helfen, oder so was. Ich habe noch nicht alles von diesem Land gesehen und das möchte ich nachholen. Außerdem..... weiß ich auch nicht wohin ich gehen soll. Also wieso dann nicht etwas nützliches machen?, meinte sie lachend und beugte sich weiter zu Garvin rüber. Und was habt ihr vor? Wieder zu den Reitern und ihnen dienen, oder wollt ihr auch ein paar Abenteuer erleben Garvin?, fragte sie.

Abenteuer? Fragte er Ungläubig. Nein... ich werde zurück zu den Reitern gehen. Schließlich haben ich ihnen die Treue geschworen. Das alles einfach fallen lassen... das könnte ich nicht.
Mühsam stand Garvin auf und streckte sich. Ich werde mich bis nach Teirm durchschlagen und dort ein Schiff suchen das mich nach Vroengard bringt. Sollte nicht allzu schwer sein. Nach einem kurzen Gähnen überprüfte er ob er alles bei sich hatte.

Lila stand auf und schaute Garvin mit Hochgezogenen Augenbrauen zu. Ihr seit verletzt. Ich werde euch bis nach Teirm begleiten und dann könnt ihr wieder zu den Reitern. , meinte sie und schulterte ihr Gepäck, dass aus einem Umhang und einer kleinen karte bestand. Keine Widerrede, sonst werde ich natürlich nur 'rein zufällig' den gleichen Weg nehmen wie ihr. fügte sie hinzu und schaute ihn fragend an.