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 Leandras Gemächer

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BeitragThema: Leandras Gemächer   Leandras Gemächer EmptySo Jan 25, 2015 12:58 am

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Emhir Pars

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BeitragThema: Re: Leandras Gemächer   Leandras Gemächer EmptyMo Jan 26, 2015 1:45 am

Es hätte Trauer sein müssen die er empfand als ein Diener ihn in seinen Gemächern mitteilte, dass sein Vater verletzt war. Es hätte ebenso Schrecken sein müssen den er empfand und auch wenn er diesen äußerlich nur allzu deutlich zeigte, sogar Verzweiflung und Wut über das Schicksal seines doch so armen Vaters darstellte, er empfand keine. Das einzige was er empfand, war Freude. Freude und Dankbarkeit einer Sklavin gegenüber, die er fünf Jahre zuvor nur deswegen angenommen hatte, weil ihr Haar so einzigartig aussah und die ihm am Anfang kaum Freude beschert hatte. Nun, an diesem Tag jedoch hatte sie mehr für ihn getan als seine Brüder oder Berater zusammen. Man hatte fünf Männer gebraucht um Leandra zu befreien, wobei man recht wenig auf sie geachtet hatte. Und auch Emhir war diesem Beispiel gefolgt, doch hatte er immer wieder mit einem kurzen Blick geprüft, ob auch sie in einigermaßen guter Verfassung war.
Danach, etliche Stunden später, hatte man sie schließlich in ihre Gemächer geschickt. Zusammen mit einer Kanne frischem Tee, der ihre Nerven beruhigen und einen lindernden Schlaf bieten sollte. Emhir indes hatte sich lange mit den Ärzten unterhalten, die ihm mitgeteilt hatten dass sein Vater durchaus zu retten sei,  jedoch nie wieder der ehrenvolle Mann werden würde, der er einst war. Natürlich hatte Emhir dieser Rettung zugestimmt und den Ärzten eine hohe Belohnung zugesagt, sollten sie Erfolg haben, doch bei den Worten „er sei ein großer Mann gewesen“ hatte er sich die Widerworte verkneifen müssen. Denn bis auf seine Körperfülle war seit Jahrzehnten nichts mehr an ihm groß gewesen. Und dann, schließlich, nachdem Brüder und Verwandte den verwundeten Sultan begutachtet hatten und jeder gesehen hatte, wie ehrlich Emhir über ihn wachte, hatte auch er sich eine Ruhe gegönnt, jedoch nicht in seinen eigenen Gemächern.
„Ich bin stolz auf dich.“ Flüsterte er leise, in der Nacht als er zu ihr stieß, sie mit einem sanften streicheln der Haut weckte und dann küsste.
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BeitragThema: Re: Leandras Gemächer   Leandras Gemächer EmptyMo Jan 26, 2015 9:34 pm

Nachdem er seinen Bruder nicht am Bette ihres Vaters gefunden und auch nicht in seinem Zimmer angetroffen hatte, war es nicht schwer gewesen, zu erraten, wo sich Emhir denn nun letztlich aufhielt. Er klopfte mehrmals laut und deutlich an die Tür, dass das Holz ächzte.
Er wartete noch, bis er herein gebeten wurde und betrat dann das Zimmer, in welchem sein Bruder noch immer das Bett mit der Sklavin teilte. "Geliebter Bruder" meinte er leise und schüttelte den Kopf, schluckte knapp während seine Augen glänzten. "Ich habe es gestern nicht gewagt mit dir zu sprechen, während du über Vater wachtest" erklärte Ilias und fuhr sich mit dem Daumennagel über die Lippen. "Es ist schrecklich - einfach schrecklich. Natürlich, Vater war in letzter Zeit eher kränklich" er schluckte knapp, "Aber das soetwas geschehen könnte. Die Ärzte haben ihm heute Nacht noch ein Bein abgenommen. Ich bin so froh, dass er überlebt hat, auch wenn er nie wieder der selbe sein wird" er schüttelte den Kopf, ratlos. "Was für eine Tragödie"
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BeitragThema: Re: Leandras Gemächer   Leandras Gemächer EmptyMo Jan 26, 2015 9:47 pm

Er schnappte sich lediglich seine Hose, zog sich diese fahrig über als er sich aus dem Bett schob und genoss das angenehme Gefühl, die frische Luft auf der nackten Brust zu fühlen, die durch die offene Tür des Badezimmers kam, in welchem man zweifellos schon das kühle Quellwasser eingelassen hatte. „Bruder.“ Begrüßte er den anderen daraufhin mit Wehmut in der Stimme, schlug einen Moment lang die Augen nieder und hielt, im Respekt an seinen Vater, einen Augenblick lang inne, auch wenn er eine derartige Geste eigentlich nicht verdient hatte. Doch Ilias hielt nach wie vor große Stücke auf ihm, er hatte stets geglaubt das die bisherige Doktrin die besten sein würde und das die Götter ihren Vater schon zu sich holen würden, wenn sie meinten es wäre an der Zeit, dass jemand anders regieren musste. „Unser Vater hat mein ehrliches Beigefühl und ich habe lange mit den Ärzten versucht, ihnen jegliche Prämie zugesichert wenn sie es nur schaffen, unseren Vater zu retten. Und … sie meinen er wird weiterhin leben, allein das zeigt, dass unser Land, unsere Linie nach wie vor gesegnet ist, nicht?“
Ein müdes Lächeln stahl sich über seinen Mundwinkel, verschwand jedoch nach wenigen Augenblicken wieder. „Und das er nie wieder der selbe wird, so etwas darfst du gar nicht erst denken Ilias. Mit etwas Vertrauen in die Ärzten und dem Glück auf unserer Seite wird er vielleicht wieder vollständig genesen. Auch wenn ein Medicis meinte, jemand der sich mit neuartigen Studien befasst, dass sein denken nachhaltig angeschlagen sein wird.“ Die Tatsache, dass eben dadurch jemand anderes regieren und die Landesgeschäfte verwalten musste, ließ er indes offen.
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BeitragThema: Re: Leandras Gemächer   Leandras Gemächer EmptyMo Jan 26, 2015 9:54 pm

"Das bedeutet, dass du die Regentschaft übernehmen musst, nicht war Emhir?" fragte er den anderen leise und zeigte ein zaghaftes, beinahe schuldiges Lächeln. "Immerhin ist es so in Vaters Testatment verfügt - sollte er nicht in der Lage sein das Land zu regieren, so soll sein ältester, lebender Sohn diese Aufgabe übernehmen. Er mag gestern wütend auf dich gewesen sein, aber er hat dich geliebt und ich bin mir sicher, dass er wollen würde, dass du dieses Land weiter führst." erklärte er und dachte an all jene Gelegenheiten zurück, in denen sein Bruder auf seine Art für Gerechtigkeit gesorgt hatte. "Ich kann mir niemand besseren für diese Aufgabe vorstellen" erklärte er leise und nickte noch einmal, während der kühle Wind auch in sein Gesicht beruhigte und er sich den Schweiß, den die Sonne bereits zu so früher Stunde auf sein Gesicht getrieben hatte, mit der Hand abwusch. "Lass mich dir helfen. Ich bin der Kommandant der Stadt- und Palastwache! Ich habe meine Männer unter Kontrolle! Lass mich an deiner Seite stehen! Ich werde dir die Köpfe all jener bringen, die sich bisher gegen unsere Linie gestellt haben! Während deiner Abwesenheit, während Vater kränklich wurde gab es Leute, die sich gegen ihn aussprachen. Vater tat nichts dagegen, aber wenn du mich lässt, so werde ich in deinen Namen ein Exempel an ihnen statuieren, auf das niemand mehr den Namen unserer Familie oder deinen Namen in Frage stellt"
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BeitragThema: Re: Leandras Gemächer   Leandras Gemächer EmptyMo Jan 26, 2015 10:04 pm

„Mein lieber Bruder.“ Begann Emhir leise zu murmeln, schmunzelte erneut und stand schließlich von dem Bett auf, ging hinüber zu einem kleinen Tisch, auf dem ein angelehnter Spiegel stand, welcher mit einem goldenen Rahmen und mehreren Edelsteinen verziert war, und eine kleine Schüssel aus Messing. In eben dieser befand sich gekühltes Wasser, wohl ebenfalls aus den tiefen Quellen. Und mit einem einzigen Satz legte er beide Hände in einer Schöpfposition in eben diese und spitzte sich etwas Wasser ins Gesicht, um die letzten Spuren der vorherigen Nacht zu verwischen. „Wir müssen Vaters Willen achten und vor allem seinen Namen in Würde tragen, das ist richtig. Allerdings ist, wie mir mein damaliger Lehrer sagte, unklug ein Pferd Satteln zu wollen, das kurz zuvor von einer Schlange aufgescheucht wurde. Mit anderen Worten, viele Änderungen oder große Taten, vor allem wenn sie gegen bisherige Verbündete gerichtet waren, kann man uns schnell als bösartige Tat auslegen.“
Seine Hand wanderte einen Stück nach links, bis er auf dem kleinen Tisch, auf dem auch Schüssel und Spiegel stand, einen Weinkelch fand. Er schmeckte abgestanden. Kein Wunder, denn er stand dort bereits seit dem vorherigen Abend, doch tat dies dem Effekt des Alkohols keinesfalls einen Abbruch. „Wenn du diese Personen die Vater verleumdet haben, wirklich aus dem Weg schaffen willst, gebe ich dir die Erlaubnis. Jedoch nicht jetzt. Gib mir eine Liste von den Leuten die du und deine Männer verdächtigen. Und zu angemessener Zeit werden wir ein Exempel statuieren, bei dem jeglicher Gedanke daran, sich gegen unser Blut zu wenden, versiegt.“
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BeitragThema: Re: Leandras Gemächer   Leandras Gemächer EmptyMo Jan 26, 2015 10:09 pm

"Wie ihr befehlt, euer Erhabenheit" antwortete Ilias und verbeugte sich tief. Er hatte stets zu seinem Bruder aufgesehen und auch diese Worte untermauerten nur erneut das Bild, welches sich Ilias in all der Zeit von seinem Bruder gemacht hatte. Dennoch, auch wenn es vielleicht nach allen alten Regeln anmaßend wirkte, so konnte er doch nicht umhin noch etwas zu sagen, hoffend, dass Emhir es ihm nicht übel nehmen würde.
"Doch, wenn ich sprechen darf: Wir reden hier nicht von Verdächtigungen. Wir reden von offenen Drohungen. Einige Kalifen haben Vater bereits seit einer Weile kein Gold mehr gezahlt, doch er vernügte sich in der Zeit mit seinen Konkurbinen. Es... kam zu Ausschreitungen, in der Region Alhamrarr, dort wurden Steuereintreiber geköpft. Vater hatte, in all seiner Weisheit die Lage nicht mehr unter Kontrolle. Wenn ihr jedoch befehlt, Vaters Kurs, mit dem wir seit Jahrzehnten erfolgreich waren weiter zu fahren, so stelle ich eure Entscheidung nicht in Frage"
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BeitragThema: Re: Leandras Gemächer   Leandras Gemächer EmptyMo Jan 26, 2015 10:16 pm

„Wir werden Gerechtigkeit walten lassen.“ Erwiderte Emhir ohne Umschweife. „Diejenigen, die sich gegen die Steuerzahlungen gestellt haben, werden einen höheren Betrag zahlen müssen. Die wiederum, die stets pünktlich gezahlt haben, werden einen Erlass eben dieser erfahren. Sagen wir um gut 1 Zehntel. Der Betrag der uns dadurch fehlt, soll mit dem Geld das wir von denjenigen bekommen, die der Zahlung ohnehin überfällig sind, wieder ausgeglichen werden. Und die Kalifen die sich dieser Tat schuldig gemacht haben … sollen sechs Monate lang diesen höheren Satz bezahlen. Eine öffentliche Geißelung zusammen mit einer Entschuldigung vor meinem Vater dazu.“ Mit einem weiteren Schluck leerte er den Kelch, wischte sich den Mund mit dem Handrücken ab und fühlte dann, als er mit der Hand über sein Gesicht glitt, dass sich inzwischen auch über dem eigentlichen Bart hinweg Bartstoppeln gebildet hatten. Und erst jetzt wurde ihm gewahr, das er seinen Bart seit mehreren Tagen nicht mehr gestutzt hatte.
„Ich vertraue dir, dass du die richtige Mischung aus Furcht und Einforderung der treue findest, Bruder. Es ist eine wichtige Aufgabe, behandle sie also auch bitte als solche. Männer wie die Kalifen sind das Grundgerüst unseres Reiches. Und auch wenn sie bestraft werden müssen, so müssen sie doch glauben, dass sie nicht desto trotz eine Chance darauf haben, wieder im Ansehen zu steigen. Hoffnung und Furcht Ilias.“
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BeitragThema: Re: Leandras Gemächer   Leandras Gemächer EmptyMo Jan 26, 2015 10:28 pm

Bislang hatte Leandra schweigend in dem großen Bett verharrt, das dünne Laken um sie herum geschlungen, welches ihre eigene Blöße bedecken sollte und den Kopf gehorsam gesenkt, weil sie den Blick nicht zu dem jüngeren Bruder ihres Prinzen wenden wollte. Die Ereignisse der letzten Nacht waren noch immer in ihrem Geiste präsent und der Tee, den man ihr in der vergangenen Nacht zubereitet hatte, hatte dafür gesorgt, dass ihre Nacht ruhig und traumlos gewesen war, selbst wenn sie Mühe damit hatte, ihre eigenen Gedanken am heutigen Morgen zusammen zu sammeln und ihren Geist wach zu halten. Die letzten Minuten, die sie lauschend verbracht hatte, hatte sie ab und an die Stirn gerunzelt und misstrauisch das Gesicht verzogen, dankbar um die langen, weißblonden Haare, die jeden Blick in ihr schmales Gesicht verbargen, doch als Emhir schließlich seine Entscheidung traf, sog sie scharf die Luft ein und streckte zögerlich die Hand aus, um darum zu bitten, sprechen zu dürfen. Sie wusste nicht, ob sie zu weit ging, mit dem was sie sagen wollte, aber schweigen konnte sie ebenso wenig und als sie das Nicken des anderen sah, atmete sie beinahe erleichtert aus.
"Ich mag nicht viel Wissen darüber haben, was das Regieren eines Reiches anbelangt ... noch dazu eines so Großem, wie diesem, aber ich halte dieses Tun für gefährlich. Euer großer Vater und mögen die Götter für seine rasche Genesung sorgen, tat bislang nichts gegen diese Männer und dies wahrscheinlich aus einem guten Grund. Mein Prinz, wenn Ihr nun hart mit ihnen ins Gericht geht, dann werden sie an Euch zu zweifeln beginnen und gegen Euch aufbegehren, solange die Trauer um den Zustand Eures Vaters in ihren Herzen ist. Zeigt Milde und Nachsicht mit ihnen und sie werden Euch sicherlich weit mehr schenken als die Steuereinnahmen", sprach sie schließlich aus und ließ ihren Blick für einen kurzen Moment lang über Ilias wandern, welcher sich noch immer in dem Zimmer aufhielt und über dessen harte Züge ihre hellblauen Augen wandern. Er war gut, das musste sie ihm lassen.
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BeitragThema: Re: Leandras Gemächer   Leandras Gemächer EmptyMo Jan 26, 2015 10:34 pm

Ilias konnte es nicht fassen - sie sprachen hier unter Männern. Ein Gespräch über Politik und dann mischte sich eine Sklavin ein. Hätte Ilias nicht gewusst, wie sehr sein Bruder an diesem Mädchen hing, so hätte er sie grün und blau geschlagen. "Bruder, unser Vater tat nichts gegen sie, weil er des Streits müde war. Doch so sehr seine Weisheit auch auf uns alle schien, so gibt es intrigante Menschen, deren tun kein reines Herz vorhersehen kann, das hast du selbst mir beigebracht. Diese Männer zahlen keine Steuern! Wenn du Gnade walten lässt, wirst du sie glauben lassen, du seist ein schwacher Herrscher! Hilf mir, sie dazu zu bringen dich so zu sehen wie ich dich sehe: Ein starker Herrscher, der sich nicht auf der Nase herum tanzen lässt! Auf wen willst du eher hören, auf deinen Bruder - Blut deines Blutes, der seit über einem Jahr für seinen Sultan eben jenes Blut lässt, oder aber auf eine blonde Sklavin? Willst du dich von einer Frau beraten lassen?" fragte er und schüttelte den Kopf. "Sie behauptet, ich würde dich anlügen! Du hättest nur mein Wort. Wessen Wort brauchst du denn noch? Wenn es dein wunsch ist, wenn ich mich in deinen Augen beweisen muss, dann werde ich dir alle Beweise liefern. Wenn du auf sie hörst und mich in Frage stellst, dann werde ich mich beweisen!"
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BeitragThema: Re: Leandras Gemächer   Leandras Gemächer EmptyMo Jan 26, 2015 10:49 pm

Emhir sah zuerst Lenadra an, dann seinen kleinen Bruder, stützte sich mit einer Hand an dem Tisch hinter sich ab und rieb sich die Augen. „Sie berät mich nicht Ilias. Ich habe ihr das Wort erlaubt und sie sprach. Würde sie mich beraten, so würde ich mit ihr genauso sprechen wie mit dir und ihr Titel und Befugnisse geben. Ich hoffe du versteht?“ Und ein sehr eindringlicher, strenger Blick zu seinem kleinen Bruder folgte. „Du musst mir keine Beweise liefern Ilias, denn deine Loyalität zweifle ich in keiner Art und Weise an. Es wäre nicht nur schändlich, sondern auch undankbar deiner Treue gegenüber. Doch habe ich meine Meinung geändert. Wir werden das, was ich dir gerade gesagt habe, vollziehen, sobald sich die Wogen geglättet und im Land wieder Ruhe eingekehrt ist. Wie ich schon sagte, man zäumt kein Pferd auf das von einer Schlange aufgeschreckt wurde, Bruder. Zu viele Veränderungen können nur schlechtes bewirken. Unserer Staatskasse wird es kaum schaden, vielmehr geht es, und da stimme ich dir zu, um den symbolischen Wert. In zwei, vielleicht drei Monaten, wenn wir die neuen Handelsbündnisse geknüpft haben und bereits einen Erfolg unser eigen nennen können, steht das Vertrauen, das jeder neue Herrscher erst aufbauen muss, hinter uns. Und, auch in dem Stimme ich dir zu, die Gerechtigkeit.“
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BeitragThema: Re: Leandras Gemächer   Leandras Gemächer EmptyMo Jan 26, 2015 10:55 pm

"Mehr könnte ich nicht verlangen, Bruder" erklärte er leise und verbeugte sich erneut. "Und verzeih mir bitte, wenn ich dich erzürnt haben sollte. Es... ich war nur aufgebracht, da Vater auch lange nichts tat und ich all dies mit ansehen musste. Aber du hast natürlich Recht - eine zu schnelle Aktion würde nur ungeahnte Konsequenzen nach sich ziehen. Ich hätte dich nicht in Frage stellen dürfen. Ebenso wie Vater hast du Recht mit der Entscheidung abzuwarten und zu einem günstigen Zeitpunkt zuzuschlagen" er lächelte, während er in seine Tasche griff und ein Tuch heraus nahm, welches er Emhir reichte. Als dieser das Tuch aufschlug, entdeckte er einen gülden schimmernden Ring. "Vaters Insignien - ich habe heute morgen den Ring anpassen lassen, da ich bereits befürchtete, dass er dir sonst nicht passen würde. Wer auch immer den Ring trägt, der hat die Macht des Sultans. So war es schon immer. Ich denke... es ist Zeit, dass du ihn erhälst" er fuhr sich über den Bart. "Wenn es deine Zeit erlaubt, so würde ich jedoch immer noch gerne dein Angebot annehmen mit mir bei Gelegenheit auf den Sklavenmarkt zu gehen." bat er. "Wenn dies nicht zu viel verlangt ist"
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Emhir Pars

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BeitragThema: Re: Leandras Gemächer   Leandras Gemächer EmptyMo Jan 26, 2015 11:16 pm

Er hätte ihn schon annehmen wollen, dann jedoch zögerte er, biss aus auf die Lippen und schüttelte den Kopf. Schließlich legte er beide Hände freundschaftlich an Ilias Arme und nickte kurz. „Mein Bruder, ich fühle mich geehrt das du ihn bereits für mich hast anpassen lassen. Und ebenso das du ihn mir bereits jetzt übergeben willst. Doch eben dafür ist das Sultanat bekannt und wenn sie herausfinden sollten, dass man die offizielle Zeremonie einfach übersprungen hat, wird es wochenlange Diskussionen geben. Daher denke ich, dass wir beide präventiv handelnd und mit der Übergabe warten sollten, bis das Sultanat alle Vorkehrungen getroffen hat. Doch was deine Sklavin betrifft …“ Seine Miene hellte sich bei dieser Erwähnung wieder ein Stück weit auf.
„In den nächsten Tagen wird es viel zu erledigen geben, kleiner Bruder. Doch sobald mir die Zeit zum Atmen bleibt, werden wir die eine wahre Schönheit vom Markt kaufen, eines Sultans Sohn würdig.“ Doch bis dahin, dass wusste er, würde es einige Zeit dauern, denn die nächsten Tage würde er sich vor allem Beileidsbekundungen anhören dürfen, die schließlich mit der Übergabe des Ringes enden würden, Just jenen Ringes, den sein Bruder ihm jetzt bereits hatte überreichen wollen. „Und eine Bitte noch kleiner Bruder. Wir werden in ein paar Wochen ein paar Gäste erwarten. Bitte prüfe das die Rüstungen unserer Palastwachen in einwandfreien Zustand sind und verstärke die Sicherheit in unserer Hauptstadt und in dem Gebiet darum. Es würde lächerlich wirken, wenn wir ihnen einen starken Geleitschutz zur Seite stellen müssten.“
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BeitragThema: Re: Leandras Gemächer   Leandras Gemächer EmptyMo Jan 26, 2015 11:26 pm

Ilias spürte, wie ihm die Röte ins Gesicht stieg. In seinem Bestreben seinen Bruder stolz zu machen und diesme seine Ehrerbietung zu beweisen, hatte er die alten Regeln missachtet. Ein anderer Bruder hätte ihn bestraft, hätte ihm den Ringfinger abschlagen lassen, ehe er den Ring zurück bringen ließ. Und Emhirs Handeln bestärkte Ilias nur noch weiter. "Verzeiht, ich... ich werde den Ring sofort zu den Meistern bringen lassen. Ich wollte dich nicht brüskieren." er nahm den verpackten Ring wieder an sich. "Ich werde dafür Sorge tragen, dass diese Stadt in den goldenen Rüstungen der Wache erstrahlen wird! Ich werde noch mehr Männer einziehen lassen und die Patroullien verstärken. Ich schwöre dir Bruder - sie werden vor der militärischen Macht unseres Landes erzittern und allein schon aus Respekt sämtliche Bedingungen akzeptieren die du ihnen, als Sultanssohn diktierst" erklärte er. "Ich werde mich nun zurück ziehen und alles vorbereiten"
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Leandra Farro

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BeitragThema: Re: Leandras Gemächer   Leandras Gemächer EmptyMo Jan 26, 2015 11:34 pm

Skeptisch ließ Leandra ihren Blick dem kleinen Bruder des Prinzen folgen als der ihre eigenen Gemächer verließ und erlaubte es sich für einen kurzen Moment lang beinahe erleichtert aufzuatmen. Sie vertraute Ilias nicht, vertraute seinen lauteren Absichten nicht, insbesondere nicht nach allem, was sie selbst noch vor ein paar Stunden getan hatte und mit dem sie im Grunde bewiesen hatte, dass auch der Sultan sterben konnte und wenngleich auch Emhir nun lediglich eine Vertretung seines Vaters war, so nahm sie sich doch vor, vorsichtig zu sein und in den wenigen freien Stunden, die ihr gegeben waren, ihre Fühler zu den anderen Sklaven auszustrecken. Vielleicht würde sie Ilias neue Bettsklavin auf ihre eigene Seite ziehen können, sie aushorchen können, um damit alarmiert zu sein, falls der andere etwas gegen ihn unternehmen wollte. Noch einmal seufzte Leandra leise und schüttelte den Kopf, schob sich ein paar der weißblonden Haare zurück über die Schulter und ließ dann die Anspannung fallen, die zuvor noch in ihrem Körper bestanden hatte. Wenn Ilias auf den Thron kam, dann wusste sie, dass er ihren Kopf fordern würde und sie hatte zu wenig Fürsprecher, als dass sie sich vor jenem Urteil würde schützen können.
"Verzeiht, mein Prinz ... ich wollte keineswegs so wirken, als würde ich Euch beeinflussen wollen", räumte sie dann nach einer Weile der Stille schließlich ein und streckte sich nach vorn, um ihr dünnes Kleid wieder aufzunehmen und es über ihren schmalen Körper zu ziehen ehe sie das Laken fallen ließ. Emhir begab sich hier in eine Schlangengrube und sie hatte die dunkle Befürchtung, dass er sich darüber keineswegs bewusst war. "Noch wollte ich für einen Streit mit Eurem Bruder sorgen ..."
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BeitragThema: Re: Leandras Gemächer   Leandras Gemächer EmptyMo Jan 26, 2015 11:43 pm

„Er ist jung, er wird lernen … er wird es lernen müssen. Widerspruch wird es immer geben, vor allem bei dem Hauptmann der Wache. Doch es beruhigt mich, dass er mich über solche Geschehen direkt in Kenntnis setzt. Vielleicht ist er noch ein wenig zu ehrgeizig, doch mit der Zeit wird er seinen Platz finden.“ Er ging langsam auf sie zu, setzte sich schließlich neben sie und glitt mit seinen Händen erneut über sein Gesicht, auf dem die überwünschten Stoppeln, so glaubte er zumindest, jetzt noch deutlicher zu spüren waren. „Und es sei dir verziehen. Auch wenn es falsch von meinem Bruder war, dich anzuklagen. Wenn ich dir das Wort erlaube, so soll es dir auch gestattet sein frei zu sprechen und jeder der sich diesem Urteil widersetzt, gebührt meinen Unmut. Das er allerdings von meiner Linie ist und noch dazu ein derart guter Bruder – nun, ich glaube in manchen Teilen wird man nie voll und ganz der Sultan sein können.“
Er schloss die Augen, beugte sich nach vorn und atmete tief ein und aus. Noch immer spürte Emhir das leichte kitzeln, dass die frische Luft auf seinem Oberkörper hinterließ und ihm eine Gänsehaut bescherte. Und die Wärme, die von der naheliegenden Haut Leandras Ausging. Ein Luxus, das wusste er nur allzu gut, denn dies würden die letzten Stunden für die nächsten Tage sein, in denen er etwas Vergleichbares genießen konnte.
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BeitragThema: Re: Leandras Gemächer   Leandras Gemächer EmptyMo Jan 26, 2015 11:53 pm

"Er wird Euch verraten, mein Prinz. Er will selbst die Macht an sich reißen und er wird nicht zögern, sie zu nehmen, wenn er glaubt, seine Zeit sei gekommen. Er ist listig und nicht so aufrecht wie Ihr es seid - ich sorge mich um Euer Wohl", wagte sie es zu äußern und schlug die Augen noch einmal nieder, nicht wissend, wie er mit eben jener Äußerung umgehen würde, mit der sie sich im Grunde erneut sehr viel heraus genommen hatte, aber es war wichtig, dass er ihre Worte hörte - es war wichtig, dass er wusste, worauf er sich vorzubereiten hatte. Dass sie sich in Wahrheit Sorgen darum machte, dass es auch ihr eigener Kopf sein würde, der dann rollte, verschwieg sie wissentlich und verbarg jene Absicherung, die sie sich in diesem Falle erhoffte - für dieses Reich war sie noch immer nicht mehr als ein einfacher Gegenstand und im Grunde konnte sie Emhir dankbar dafür sein, dass er sie sprechen ließ, dass er erlaubte, ihre Meinung zu äußern und eben jene sogar zur Kenntnis nahm.
"Ihr habt bewiesen, dass Euer Vater nicht unfehlbar und unverletzlich ist und nun seid Ihr sein Stellvertreter. Euer Bruder hat die Palastwache unter sich - er wird auf einen Fehler warten und dann gegen Euch putschen, gemeinsam mit all jenen Männern, von denen er nun von Euch fordert, sie so hart zu bestrafen", setzte sie noch nach und verzog das Gesicht zu einem schiefen Lächeln. Selbst, wenn er sie bestrafen würde - es würde sich nur dafür gelohnt haben, dass er fortan vorsichtiger mit alledem umging, denn spätestens Ilias würde die Blamage, die sie ihm beschert hatte, nicht einfach so auf sich sitzen lassen. Sie wartete bereits auf seine Männer, die sie dafür bestrafen würden, was sie getan hatte.
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BeitragThema: Re: Leandras Gemächer   Leandras Gemächer EmptyDi Jan 27, 2015 12:02 am

„Ich lasse dir mehr durchgehen, als jeder anderen Sklavin und dessen bist du dir durchaus bewusst. Du bist nicht dumm Leandra, ich jedoch auch nicht.“ Als sie sich ihm weiter näherte, umfasste er ihr schmales Kinn mit einer einzigen Hand, sah ihr einen Moment lang eindringlich in die Augen. „Und selbst wenn mein Bruder dies über einen Berater geäußert hätte, so hätte ich nicht gezögert ihn dafür zu schlagen. Denn ein derartiger Verdacht will gut begründet sein. Doch du…“ Er ließ sie nicht aus seinem Griff los, doch schien sie auch keine wirklichen Anstalten zu machen, sich losreißen zu wollen. „Du bist mehrere Jahre mit mir gereist, ich kenne dich weit besser als jeden anderen, besser als meine Brüder. Dir zu sagen ich würde dir und vor allem deinem Urteil vertrauen, wäre eine große Schande. Eine Schande, die mich vor meinem gesamten Volk schwach aussehen lassen würde. Und jeden anderen würde ich, da er etwas gegen mich in der Hand hat, wohl mundtot machen. Doch du, du hast dich …“
Ein schier endloser Augenblick verging und seine Hand löste sich. Und mit einem saftigen Schwung, bei dem zu hören war wie die Luft verdrängt wurde, stand er von dem Bett auf und ging in Richtung des Bades. „Du hast gezeigt das du dich anpassen kannst, egal welcher Lage. Und eben das brauche ich, genauso wie Jemanden, dem ich vertrauen kann. Doch du weißt, was mit denjenigen passiert, die ein derartiges vertrauen missachten oder missbrauchen, nicht?“ Er sah sie über seine Schulter hinweg an, ein schelmisches Lächeln im Gesicht. „Folg mir ins Bad.“
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BeitragThema: Re: Leandras Gemächer   Leandras Gemächer EmptyDi Jan 27, 2015 12:10 am

Sie hatte mit allem gerechnet - damit, dass er sie schlagen würde, wie er es in Alagäsia getan hatte, als sie ihn vor dem fremden Gardisten beschützt hatte, damit, dass er ihr das antun würde, womit er sie zu Beginn ihres neuen Lebens gefügig gemacht hatte oder damit, dass er eine Dornenranke nehmen würde, um sie damit auszupeitschen. Nicht aber damit, dass er ihr sagte, dass er ihren Worten vertraute und dass sie gelernt hatte, sich anzupassen über die Zeit hinweg, die sie gemeinsam mit ihm auf Reisen war. Die Drohung in seinen Worten hatte sie durchaus verstanden und wortlos nickte sie zustimmend, wissend, was sie erwarten würde, wenn sie sich gegen ihn wenden würde und ein Teil von ihr begehrte in ihrer Brust auf, riet ihr, aufzustehen und endlich fort zu laufen statt noch länger in diesem Palast hier gefangen zu sein - der andere, weit größere Teil in ihr sorgte dafür, dass sie sich von dem Bett erhob und Emhir gemessenen Schrittes und in gebührendem Abstand hinüber in das Bad folgen ließ.
Ilias war gefährlich, würde der alte Sultan sterben, würde Emhir seinen Platz einnehmen und damit gleichermaßen auch den Platz für Ilias frei räumen, der unbedingt so sein wollte, wie sein Bruder - der Erstgeborene, der, der nun auf dem Thron Platz nehmen würde. Der Jüngere war ohne jeden Zweifel ehrgeizig und es satt stets nur auf Platz zwei der Rangliste zu stehen, während ihm nichts anderes übrig blieb, als darauf zu warten, dass er eines Tages vielleicht ein wenig Ruhm für all das erhielt, was er getan hatte, um seinem Vater zu gefallen. Doch Leandra wollte ihr Glück mit jenen feindsinnigen Worten nicht noch weiter strapazieren und so hielt sie den Mund, zufrieden mit dem kleinen Triumph, den sie über die kleine widerwärtige Ratte errungen hatte. Sie hätte ihn mit dem Kissen ersticken sollen, statt seinen fetten Vater.
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BeitragThema: Re: Leandras Gemächer   Leandras Gemächer EmptyDi Jan 27, 2015 12:28 am

Leandra hatte nicht lange auf sich warten lassen, schnell hatte er ihre sanften Berührungen gespürt. Und erneut hatte er diesen leichten Schauder gespürt. Jenen Schauder, den auch die kalte Luft mit sich brachte. Das Wasser indes war weder kalt noch warm, es hatte eine angenehme, mittlere Temperatur, auch wenn die tropfenden Wände davon kündeten, dass das Wasser wohl noch vor ein paar Stunden am Kochen war. Die die dicken, weißen Kacheln, ebenso wie der dahinter liegende Marmor und der wiederum dahinter liegende, Meterdicke Sandstein, hielt die Hitze zu großen Teilen ab, sodass eine allgemein angenehme Kühle in dem Raum herrschte.
Er machte in dem Becken, das in mehrere Ringe unterteilt war, auf dem zweiten halt, sodass ihm das Wasser bis zum Nabel recht. Dann zog er Leandra zu sich. Wenn er sich daran zurück erinnerte, wie sie sich einst verhalten hatte als man sie ihm übergeben hatte, wie sehr sie sich gesträubt hatte und das er bei ihrer ersten Nacht rohe Gewalt gebraucht hatte … all dies schien nun in weiter Ferne. Und die Frau die jetzt neben ihm saß und die er langsam auf seinen Schoß zog, war eine andere. Eine gänzlich andere. „Was hält mich nur an dir, dass ich mich dir immer wieder hingebe?“ Fragte er leise, glitt zuerst mit seinen Lippen über das goldene Halsband, ehe diese zwischen ihren Brüsten versenkte.
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Leandra Farro

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BeitragThema: Re: Leandras Gemächer   Leandras Gemächer EmptyDi Jan 27, 2015 10:14 pm

Leandra schloss die Augen und ließ sie zu ihm ziehen, ohne Widerstand zu leisten, der ihr ohnehin nichts gebracht hätte. Sie kannte ihren Herren inzwischen besser als ihr selbst lieb war, wusste um seine Vorlieben und um das, was sie erwarten würde und so schob sie ihr Kleid ein Stück weiter nach oben, das ihr ohnehin durch das lauwarme Wasser am Körper klebte und schauderte als der nasse, kühle Stoff ihre noch trockene Haut am Rücken streifte. Nie hatte sie sich über das beschwert, was ihr geschah und wozu sie genutzt wurde, oftmals öfter als ihr selbst lieb war und wenngleich auch in diesem Moment noch immer das blutige Gesicht des alten Sultans vor ihrem inneren Auge auftauchte, zwang sie sich dazu ihre eigenen Gedanken niemals auf ihr Tun der letzten Nacht zu lenken.
Der alte Sultan war grausam und harsch gewesen, er hatte es genossen, andere zu quälen und sie leiden zu lassen - immer wieder erinnerte sich Leandra an die Anfangszeit, daran, wie oft der Sultan gelacht hatte, als man sie geschlagen hatte, um sie gefügig zu machen und immer wieder erinnerte sie sich daran, was geschehen war, nachdem Emhir sie in den ersten Wochen für seine eigenen Zwecke genutzt hatte. Sie war damals noch ein Kind gewesen, hatte gerade erst ihre erste Blutung gehabt und war danach schwanger geworden - die Wachen hatten sie eines Nachts aus ihrem Bett gerissen und zu einem der Mediziner gebracht, der dafür gesorgt hatte, dass es dieses Kind nie geben würde. Heute kümmerte sie all dies kaum mehr und als sie sich näher zu Emhir hin schob, dachte sie nicht eine einzige Sekunde mehr darüber nach, sich auf die Unterlippe beißend, um jedweden Ton zu unterdrücken, der ihr sonst über die Lippen gehuscht wäre und der ihr nicht erlaubt worden war.
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BeitragThema: Re: Leandras Gemächer   Leandras Gemächer EmptyDi Jan 27, 2015 10:36 pm

Es war wie üblich berauschend, anheizend und einmalig gewesen. Und dies war gleichzeitig einer der zahlreichen Gründe, warum er sie schon seit über fünf Jahren um sich hatte. Zusammen mit der Treue, der Ergiebigkeit, nicht zuletzt jedoch auch dem Nutzen den sie ihm einbrachte. Und auch ein Hauch Sympathie, der über alledem hing und seine Sicht zugegebenermaßen ein wenig dimmte. Er fand sich schließlich auf einer der steinernen Bänke wieder, die man mit mehreren Kissen ausgepolstert hatte. Er lag auf dem Bauch, die Augen starr nach vorn gerichtet und erneut in Gedanken versunken. Jetzt wo das Ziel erreicht, sein Vater tot und die Erbschaft so nah stand, spürte er langsam, dass er nervös wurde. Es würde einiges auf ihm Lasten, nicht zuletzt das ganze Land und die Erwartungen jedes einzelnen Bürgers. Doch machte er sich weniger darum Sorgen dass er falsche Entscheidungen treffen könnte, als darum nicht von seinem Volk akzeptiert und geschätzt zu werden. Dass wovon sein Bruder und einst auch sein Vater gesprochen hatten, an die Allmächtigkeit gewisser Götter, waren Dinge, an die er nicht glaubte. Doch ebenso wurde ihm damit die Last aufgebürdet, sich auf keine Göttlichkeit, sondern nur auf sich selbst verlassen zu können. Und vielleicht eine handvoll Vertraute, zu denen Leandra, gleich ihres Standes, definitiv zählte.
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BeitragThema: Re: Leandras Gemächer   Leandras Gemächer EmptyDi Jan 27, 2015 11:03 pm

"Ihr sorgt Euch", stellte Leandra fest, die breitbeinig und noch immer vollkommen nackt auf seinem Rücken saß und ihre Finger über seinen Rücken wandern ließ, ab und an mehr Kraft aufwendend, wenn sie versuchte, die Verspannungen aus seinen Muskeln heraus zu kneten, die er sich über die lange Zeit der Reise und der Anstrengungen während der letzten Tage zugezogen hatte. Ihr eigenes weißblondes Haar fiel ihr über die nackten Schultern nach vorn, versperrte ihr immer wieder die Sicht bis sie es unwirsch aus ihren Augen pustete und den Kopf schüttelte. "Es ehrt Euch, dass Ihr Euch so viele Sorgen um dieses Reich und darüber macht, ob Ihr der Aufgabe gewachsen seid", fuhr sie leise fort, wissend, dass dies wohl einer der einzigen Momente war, in denen sie selbst ein wenig Kontrolle ausüben konnte, ohne dafür unmittelbar belangt zu werden und dennoch hallten seine Worte aus Alagäsia in ihren Ohren wieder, der Schmerz als er sie geschlagen hatte, um sie für ihre vorlauten Worte zu bestrafen.
"Aber Ihr werdet alledem gerecht werden, mein Prinz. Ihr werdet ein guter Herrscher für dieses Reich werden - größer noch als es Euer Vater war", setzte sie erneut an, als ihre Finger die nächsten Muskeln ertasteten und darüber fuhren während sie ihre Augen niederschlug und auf die sonnengebräunte Haut des anderen richtete. "Und jeder, der Euch nicht akzeptiert oder gegen Euch zu putschen versucht, sollte in den Feuern brennen, sobald sich Eure Position gefestigt hat. Ihr dürft nun nicht mehr leichtfertig vertrauen."
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BeitragThema: Re: Leandras Gemächer   Leandras Gemächer EmptyDi Jan 27, 2015 11:22 pm

Er summte eine leise Musik die ihn an seine Kindheit erinnerte, ein Kinderlied zu dem er und die anderen Knaben am Hofe immer wieder wild getanzt hatten. Ohne Sinn und Struktur, sie hatten sich einfach zu der leichten Saitenmusik des Barden bewegt. Und als sein Vater eben dieses spaßvolle, heitere Treiben beobachtet hatte, hatte er nicht nur mit der Rute gedroht, sondern selbst die Strafe ausgeführt. Die Narbe von eben diesen spürte er in jenem Moment, Als Leandra mit den sanften Handbewegungen darüber glitt und versuchte, auch dort die verspannten Muskeln zu lösen. Und war vorher ein zufriedenes Stöhnen von ihm zu hören, so fluchte er in diesem Moment leise auf. „Verdammt noch eins …“ Fauchte er leise, doch machte er sich nicht einmal die Mühe mit der Hand nach hinten zu lagen, denn schon hatten sich die warmen, weichen Hände erneut auf seinen Rücken gelegt, und er ließ jeglichen Zorn schwinden.
„Nicht jetzt, Leandra. Ich bitte dich und das kommt bei weitem nicht jeden Tag vor. Ich werde in den nächsten Tagen und Wochen noch genug damit belangt werden. Doch … es ist nett dass du so viel Vertrauen in mich legst. Aber …“ Er hielt inne, stöhnte erneut leise auf. „Und das sage ich dir zum letzten Mal im Guten, übertreibe es nicht damit, Angst zu schüren. Ich weiß deine Sorge zu schätzen, doch welchen Beweis habe ich, dass mich jemand hintergehen will? Dass es so ist, steht außer Frage, doch einen allgemeinen Verdacht auszusprechen, wäre töricht.“
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BeitragThema: Re: Leandras Gemächer   Leandras Gemächer EmptyDi Jan 27, 2015 11:36 pm

"Wenn Ihr ein Herrscher ohne Respekt vor seinen Feinden sein möchtet, dann wird dieses Reich wanken, wie es das in unzähligen Ländern tat, die Ihr gemeinsam mit mir bereist habt, mein Prinz. Bestraft mich, wenn Ihr meine Worte nicht für wahr nehmt oder glaubt, ich würde zu weit gehen, aber das Letzte, was ich will, ist dass Ihr einen Schaden davon tragt, weil Ihr den Falschen vertraut", setzte Leandra ihm entgegen, schneller als ihr eigener Verstand zu begreifen begann, was sie sich gerade eben da eigentlich heraus genommen hatte. Sie war weder eine Gleichgestellte, noch hatte sie das Recht ihn in irgendeiner Art und Weise zurecht zu weisen und eines Besseren zu belehren und sie wusste, dass er dafür Konsequenzen walten lassen würde - jetzt, wo es ohnehin zu spät war, konnte sie auch weitersprechen während sie mit ihren Händen weiterhin über die Haut des anderen glitt und allen Mut zusammen nahm, der noch in ihr selbst geblieben war nach all den Jahren, die sie nun bereits an seiner Seite verweilte. "Ich habe nichts davon, wenn ich Euch verriet - ich habe nichts davon, wenn Ihr falsch liegt, denn zuerst würde es meinen Tod bedeuten, bevor man Euch ermorden würde. Ich will am Leben bleiben und ich bin Eure Sklavin, Euch zur Treue verpflichtet und das habe ich oft bewiesen", setzte sie mit trockenen Lippen erneut an, sich bereits jetzt vor den Schlägen fürchtend, die sie erwarten würden, wenn sie ihre Worte beendet hatte. "Aber er weiß, wer für den Unfall Eures Vaters verantwortlich ist. Seine Trauer dauerte drei oder vier Stunden ... er ist nicht traurig darüber, was geschah. Ebenso wenig wie Ihr es seid."
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