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 Dorfschenke "Zum toten König"

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BeitragThema: Dorfschenke "Zum toten König"   Dorfschenke "Zum toten König" EmptySo Jan 04, 2015 8:09 pm

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Hector Dario

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BeitragThema: Re: Dorfschenke "Zum toten König"   Dorfschenke "Zum toten König" EmptySo Jan 04, 2015 8:17 pm

Dass die Taverne erst vor kurzem eröffnet hatte, vermutlich vor erst einem oder zwei Monaten, konnte man an zweierlei Dingen erkennen. Der Gastwirt war nicht, wie in den meisten anderen Etablissements grau, grimmig und so rund wie die Fässer die er im Keller hatte, und die Schankmaid die die Gäste bediente war keine alte Vettel die höchst wahrscheinlich zu dem Wirt gehörte, sondern ein hübsches, junges Ding mit braunen Lochen und einem Gesicht, dass jedem Reh vor lauter Unschuld Konkurrenz gemacht hätte. „Guten Abend die Dame.“ Er neigt ehrerbietungsvoll den Hut vor der Maid, die ihrerseits rot anlief, ihn einen Augenblick musterte und dann zu den nächsten Gästen ging, die bereits mit den Humpen, die immer wieder auf den Tisch knallten, zu verstehen gaben, dass sie eine weitere Runde wollten.
„Nun, ein schönes Fleckchen Erde.“ Gestand er mit einem Lächeln im Gesicht, doch nach einer scharfen Musterung Garretts besann er sicher wieder ihres eigentlichen Anliegens und er und Mauricius setzten sich jeweils neben den Vorder und den Hintereingang, während der Anführer der drei den Inhaber dieser kleinen Gaststätte kontaktierte.
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BeitragThema: Re: Dorfschenke "Zum toten König"   Dorfschenke "Zum toten König" EmptySo Jan 04, 2015 8:26 pm

Es war genauso, wie der Knirps es behauptet hatte. Während der letzten Stunden war hier kein Fremder hergekommen und ganz gleich, wie genau Garrett gefragt hatte - der Wirt schien rein gar nichts über das alles zu wissen, doch was er ihm stattdessen berichtete, glich den Wert der Münzen, die ihren Besitzer gewechselt hatten, in jedem Fall wieder aus. Es gab Unruhen im Volk, Stimmen, die verlangten, man solle endlich eine Lösung finden und dass der Mord an dem König ihm nur recht geschehen wäre - Stimmen, die behaupteten, dass es die Schuld der jungen Königin war und dass es an der Zeit wäre, sie selbst wieder an die Leine zu nehmen und einen besseren Kandidaten für den Thron zu finden, als all jene, die bislang ihren Arsch darauf breit gesessen hatten. Namen hatte er keine bekommen, doch das, was er gehört hatte, genügte in jedem Fall um zu wissen, dass es hier zuerst zum Eklat kommen würde, wenn der Flüchtende weiterhin Erfolg haben würde - jener Flüchtende, von dem bislang noch kein einziges Anzeichen gefunden worden war und wenn Fürst Drake nicht bald Ergebnisse brachte, wollte Garrett gar nicht darüber nachdenken, was geschehen würde.
"Wir essen hier etwas und verbringen die Nacht hier. Im Morgengrauen brechen wir auf und reiten zurück nach Ceunon", wies er an, als er nach einiger Zeit zurück zu dem Tisch der beiden Freunde kam und sich daran sinken ließ, die Arme auf dem Holz aufgestützt. "Es riecht hier nach Rebellion und es hat mit Sicherheit etwas mit unserem Fremden zu tun. Wir müssen die Hauptstadt benachrichtigen, bevor Ilirea gestürmt und ausgeschaltet wird."
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Mauricio Kemen

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BeitragThema: Re: Dorfschenke "Zum toten König"   Dorfschenke "Zum toten König" EmptySo Jan 04, 2015 8:36 pm

"Ich hab da ein ganz mieses Gefühl" brummte Mauricio und drehte das Bier in seinen Händen, welches er mittlerweile gekauft hatte und sah zu seinen beiden Kumpanen. "Irgend ein Fremder, der auf einmal auftaucht und fort ist, noch bevor wir ihn erreichen. Barone, die ihre Lebensmittel verschwinden lassen - wer weiß wohin. Ein Volk, das aufbegehrt ohne zu wissen wie gut es ihm eigentlich geht. Ich meine, sie beschweren sich darüber, dass das Essen zu knapp wird?" er schüttelte den Kopf. "Wisst ihr, in Valencia leben die Adligen wie Götter auf Erden. Sie sperren das Volk aus und wer nicht in der Stadt lebt und das Essen kann, was vom Teller der Hochwohlgeborenen abfällt, der erfriert und verhungert. Klar, hier gibt es auch Arschlöcher aber... wenn ich mir überlege, das in Valencia rauschende Feste gefeiert werden, während die Ärmsten der Armen verhungern müssen... ich werde niemals vergessen wie einige Bettler an das Haus meines Vaters kamen - damals in Valencia. Es war Lichterfest und wir hatten eine reich gedeckte Tafel mit mehr als wir jemals Essen könnten. Mein Vater hatte wichtige Gäste eingeladen, Kleinadlige. Auch sie hatten Essen mitgebracht. Die Bettler wollten nicht mehr als genug Essen um die kalte Nacht zu überstehen. Wisst ihr was er getan hat? Er hat einige unserer Diener nach draußen geschickt und sie zusammenschlagen lassen." er schüttelte den Kopf, spuckte aus.
"Ihre Majestät gibt jeden Tag Essen an die ärmsten der Armen aus. Ich werde nicht zulassen, dass das jemand in den Dreck zieht. Wir werden kein zweites Valencia!"
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Hector Dario

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BeitragThema: Re: Dorfschenke "Zum toten König"   Dorfschenke "Zum toten König" EmptySo Jan 04, 2015 8:49 pm

Zu derlei Vergleichen war Hector nicht in der Lage. Er kannte nur das, was sein Land ihm seit seiner Kindheit geboten hatte, und das was mehr, als er eigentlich verdient hatte. „Mein Vater hatte damals immer wieder über die Steuern geschimpft, über die Abgaben die er bei jeder Ernste leisten musste, und das ihm deswegen fast seine Familie wegsterben würde. Wie er selbst dabei seine Plauze behalten hat wenn wir derart arm dran waren, weiß ich nicht. Ich meine nur …“ Hector nippte seinerseits an dem Bier, das angenehm bitter und stark war und ihm so nach dem kalten Regenschauer wieder wach rüttelte.
„Das es den Menschen, egal wie gut sie es haben immer vorkommen wird, als würden sie nicht genug haben. Ich weiß nicht ob das in jedem Menschen ist, damit müssen sich andere befassen. Leute die sich den ganzen Tag mit solcherlei Thesen beschäftigen. Aber was ich euch versichern kann ist, dass wenn man denen, die derart laut tönen nur kurz auf die Finger schlägt, keinerlei Ton mehr hören wird. Schlägt man jedoch zu hart, wird sofort von Unterdrückung geschrien. So oder so, unsere Herrin ist in ihrer Situation nicht zu beneiden. Trinken wir darauf, dass wir und der Rest der Königstreuen und nicht zuletzt ihre Weisheit bessere Zeiten einleiten werden.“ Er hob sein Glas, stieß es gegen die Krüge seiner beiden Kameraden und nahm dann einen tiefen, herzhaften Schluck.
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BeitragThema: Re: Dorfschenke "Zum toten König"   Dorfschenke "Zum toten König" EmptySo Jan 04, 2015 8:59 pm

"Fakt ist, dass wenn wir den Kopf dieser ganzen Unruhen nicht bald finden, es bald keine Königstreuen mehr geben wird, die dieses Land in bessere Zeiten bringen und dass wir hier vorsichtig mit solchen Parolen sein sollten", raunte Garrett lediglich, der bisweilen eher missmutig, denn wirklich begeistert die Geschichten seiner beiden Freunde mitangehört hatte und seinen Blick immer wieder hatte über die Gäste der Schenke wandern lassen, die sich hier eingefunden hatten. Sie waren nicht begeistert von ihnen dreien und immer wieder glaubte er, er würde ein paar von ihnen dabei erwischen, wie sie versuchten, ihre Gespräche zu belauschen - alles, was Garrett hoffen konnte war, dass es ihnen bislang noch nicht gelungen war. "Kleiner, du siehst noch am Harmlosesten aus. Hör dich um, versuch heraus zu finden, woher das Gerede kommt und ob du dir nicht ein paar Freunde machen kannst", wandte er sich schließlich an Hector ehe er sich wieder zurücklehnte, um einen tiefen Schluck aus seinem Bierhumpen zu nehmen. "Los jetzt, Hector."
Die Geschichten der beiden hallten noch für einen Moment in seinem Geist nach und ließen ihn still in sich hinein lächeln. Er selbst hatte nur bedingt gute Erinnerungen an das Land, dem er jetzt diente. Einstmals war er selbst Soldat in Feinster gewesen, hatte Vivienne LaFleur gedient, im Glauben, er würde wenigstens der gerechten Sache dienlich sein - dann war das Gemetzel in Dras-Leona geschehen. Männer, die dem wahren Königsgeschlecht dienten, waren gegen unschuldige Bürger vorgegangen, gegen Männer, Frauen und Kinder - es war ihnen gleich, ob sie sich mit einer Steinschleuder oder mit Zähnen und Nägeln wehrten. Es hatte an diesem Tag kein Erbarmen gegeben und Garrett hatte alledem abgeschworen, hatte sich abgewandt bis es letztlich Drake und Velaryon waren, die die letzte Erbin der Linie der Xeldaric auf den Thron gesetzt hatten. Es war besser geworden und Garrett hatte Hoffnung darin geschöpft, dass sich etwas ändern würde, als er sich erneut verpflichtet hatte - nun zuzulassen, dass es erneut unschuldige Leben kosten würde, weil ein anderer auf den Thron wollte, das konnte er nicht.
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BeitragThema: Re: Dorfschenke "Zum toten König"   Dorfschenke "Zum toten König" EmptySo Jan 04, 2015 9:21 pm

Und wie ihm gesagt wurde, mischte er sich unter das Volk, auch wenn er es mit einem Murren und einem Kopfschütteln tat, denn sonderlich wohl dabei den betrübten Bürger zu spielen, war ihm nicht. Doch das erste was er von Garrett gelernt hatte war, das eigene Opfer immer über das Reich zu stellen. Und wenn das eigene Opfer in diesem Fall nur daraus bestand die eigene Meinung für ein paar Streuner und Strolche ein wenig zu verfälschen, dann sollte es eben so sein. Er erfuhr tatsächlich allerlei, vor allem nachdem er einer Gruppe vor Bergarbeitern jeweils zwei Getränke ausgegeben hatte. Jedoch war ihr Geschmack teuer gewesen, wobei dies wohl daran gelegen hatte, dass man sie für die nächste Runde eingeladen hatte, denn nun stand auf ihrem Tisch guter Honigmet, die vergilbten Ränder auf dem dunklen Holz ließen jedoch vermuten, dass sie zuvor nur einfaches Bier gehabt hatten, dass hier, wie auch in fast jeder anderen Taverne des Landes, mit irgend einem anderen billigen Mittel ein wenig gestreckt wurde.
Einer hatte gerade sein Kind verloren, der andere drei Zehen und wieder ein anderer seine Würde, als seine Frau ihn mitten in der Nacht auf die Straße gesetzt hatte. „Hab das falsche Loch erwischt.“ Hatte er daraufhin nur noch leise gemurrt, ehe der Betroffene in Schweigen verfallen war. Und als Hector auf das Königshaus zu sprechen kam, hörte er von allem eines. Chauvinismus. „Es gehört kein Frauenarsch über meinen Kopf“ oder „Der ausländische Pinkel hat die liebliche Dame versaut, von Grund auf. Ne hundsgemeine Fotze isse jetzt nur noch.“ Den wohl schärfsten Kommentar hatte jedoch ein junge, der gerade einmal Flaum auf den Lippen hatte von sich gegeben, denn er hatte, sowohl rhetorisch wie auch mit verschiedenen Gesten dargestellt, was er mit dem Kopf der Königin anstellen würde, sollte er ihren zarten Mund einmal an seine Hüften bekommen. Ja wahrlich, von Übelkeit, über Wut und Verzweiflung spürte Hector jedes Gefühl einmal aufkommen, doch er blieb still, gab das Opfer, dass doch so klein war. Doch etwas wirklich Wichtiges erfuhr er nicht, sodass er später, wohl nach gut zwei Stunden wieder zu seinen Kameraden stieß, die ihrerseits Spielkarten in der Hand hielten.
Er deutete mit einer kurzen Geste an, welchen Blatt Mauricio in der Hand hatte, während dieser noch mit einem grübelnden Blick in eben jene blickte. Dann setzte er sich neben ihn und stieß einen langgezogenen Seufzer aus. „Nichts, rein gar nichts.“
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