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 Garten

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Jérôme von Belatona
Adriana Fiorenza
Der Erzähler
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BeitragThema: Garten    Garten   EmptyFr Dez 12, 2014 1:43 am

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Jérôme von Belatona

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BeitragThema: Re: Garten    Garten   EmptyFr Dez 12, 2014 2:07 am

Jérôme war der Magierin schweigend in die Gärten gefolgt und hatte über das nachgedacht, was er ihr zu sagen hatte. Eigentlich hätte er damit schon sehr viel früher zu ihr kommen müssen, vielleicht sogar zur Königin, doch er hatte erst beim Ausritt bemerkt was vor sich ging. Zuvor hatte er nicht geahnt über welche Informationen er verfügte und wie wichtig diese womöglich waren, doch nun hatte sich die Lage geändert und er schämte sich dafür, erst jetzt zu intervenieren. Er war ählich schlimm wie sein Vater mit der Situation in Ryanti: Er hatte den Schlüssel zur Lösung und zum Schutz in seinen Händen gehalten und ihn doch nicht sofort genutzt. Doch er hatte nicht annähernd so lange gewartet und das würde er auch nicht. Er hatte lediglich Zeit gebraucht, Zeit um sein Vorgehen zu planen und nicht voreilig sondern besonnen zu handeln.
"Ich bin sehr froh, dass ihr dieser Unterredung zugestimmt habt.", bedankte sich Jérôme während sie am Teich entlang gingen. Er hörte noch die Stimmen des Festes, die Musik von der Bühne und die Grillen im Garten. Jérôme war sehr froh darüber, dass er mit den letzten Nachrichten aus seiner Heimat durch großes Glück, auch einen passenden Gesprächs Einstieg erhalten hatte. "Lady Fiorenza, meine Eltern sandten mir vor kurzem ein Buch... für euch.", erklärte Jérôme mit bedeutungsvoller Stimme. "Es ist sehr alt, aus der Zeit als es noch mehr Magier in diesem Reich gab und es enthält einige Regeln der Magie, Zauberformeln und der Gleichen. Ich... Sie... Wir dachten, es wäre für euch und gerade für eure Schule vielleicht eine Hilfe und darum wollten wir es euch schenken."
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BeitragThema: Re: Garten    Garten   EmptyFr Dez 12, 2014 10:33 pm

Mit vielem hatte sie gerechnet, sicherlich jedoch stand ein Buch, welches ihr überreicht wurde und in welchem sie unzählige Zauberformeln und Regeln finden konnte, nicht auf der Liste der Möglichkeiten, die sie im Bereich der Realität gehalten hatte. So hob Adriana lediglich kurz die Augenbrauen für einen Moment als sie das Buch entgegen nahm und die ersten Seiten aufschlug, ihre Augen über die uralte Schrift wandern ließ und vereinzelte Worte darin las, welche ihr bereits einen Teil darüber sagten, was sie noch darin finden würde. Es waren zum Teil jene Dinge, die sie bereits kannte, andere, die sie während ihrer Reisen kennen gelernt hatte, andere, die ihr der Geist beigebracht hatte und wieder andere, von denen sie nicht geglaubt hatte, dass sie im Bereich des Machbaren liegen würden. Der Umstand jedoch, dass man jenes Buch ausgerechnet ihr an diesem Ort und zu jener Stunde gab, ließ sie jedoch misstrauisch werden und sorgsam schloss sie den Buchdeckel wieder, nur um sich wenig später wieder ihrem jungen Begleiter zuzuwenden und ihn noch einmal zu mustern.
"Habt vielen Dank für dieses wertvolle Geschenk, Ser Jérôme. Es bedeutet mir sehr viel", erhob sie die Stimme während ihr Blick sich wieder dem nächtlichen Garten zuwandte, durch den sie gerade schritten. Für einen kurzen Moment lang glitten ihre Gedanken zurück nach Valencia, hin zu jenem Ereignis in Vierra, dem Fest der Lichter und ihrer eigenen Unbeschwertheit dort, die sie hatte genießen können, noch bevor es den Krieg und andere Feindschaften gegeben hatte. Sie dachte zurück an Alejandro und fragte sich im Stillen, wie es dem anderen gehen mochte, ob ihr Bruder ihn getötet hatte, weil er Elijahs Lügen geglaubt hatte und stumm betrauerte sie das grausame Schicksal, welches sie selbst dem anderen zugesprochen hatte, als sie dorthin gegangen war. "Doch frage ich mich, wie ich zu jener Ehre komme, ein so wertvolles Geschenk von Euch zu erhalten, wo Ihr mich doch kaum kennt."
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BeitragThema: Re: Garten    Garten   EmptyFr Dez 12, 2014 10:58 pm

"Ich brauche euch nicht zu kennen, für dieses Geschenk.", sagte Jérôme vorsichtig und hoffte, dass Adriana es nicht in den falschen Hals bekam. "Ihr seid eine Beraterin der Königin, ihr seid gut für dieses Reich und leitet die Magier Akademie. Wenn wir euch etwas gutes tun, helfen wir dem Reich und unserer Königin.", erklärte der junge Mann, das Handeln seiner Familie. Abgesehen davon, dass sie selbst dieses Buch auch nicht gebrauchen konnten, sprach er die völlige Wahrheit. Sie standen Treu zur Krone und hatten in der Zeit, in der der Thron leer war, nie versucht danach zu greifen. Es war wohl ein Grund, warum sie sich mit den LaFleures verbündet hatten, ein schwerer Fehler wie sich herausstellte. Doch nun wollten sie das wieder gut machen und einen Stein bei der königlichen Magierin im Brett zu haben, konnte nie schaden. In ihrer Gunst zu stehen, konnte ebenso schützend für seine Familie sein, wie in der Gunst der Königin zu stehen.
"Es... gibt aber noch etwas wichtigeres über das ich mit euch sprechen muss.", gab Jérôme mit leiser Stimme zu und blickte der Magierin in die Augen. Er war sich nicht ganz sicher wie er es beginnen sollte, er befürchtete sie könnte es falsch verstehen und meinen, er selbst würde sich lediglich einen Vorteil erschwindeln wollen, dass er bloß der Königin nah sein wollte und Nebenbuhler aus dem Weg räumen wollte. Nicht anders schien ja Charles von ihm zu denken, der wohl vor allen anderen nach der Gunst der Königin gierte. Jérôme konnte sich nicht nur Gedanken darum machen, was man von ihm hielt, er musste jetzt mit der Sprache herausrücken. "Ihr habt Robert Langdon unter eure Fittiche genommen, nicht wahr?", fragte Jérôme vorsichtig und verschränkte unsicher die Arme vor der Brust. "Ich glaube er könnte der Königin schaden wollen...", offenbarte er seine Befürchtung.
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BeitragThema: Re: Garten    Garten   EmptyFr Dez 12, 2014 11:07 pm

"Wirklich? Wie kommt Ihr auf diese Befürchtung?", hakte Adriana nach, ohne in ihrer Miene etwas davon deutlich zu machen, was sie in Wahrheit über die Worte des Jüngeren dachte. Sicherlich hatte niemand vergessen, mit wem sich Belatona verbrüdert hatte, mit wem sie auf der Hochzeit getanzt hatten und dass sie bisweilen stets ihr Fähnchen nach dem Wind gerichtet hatten, doch nun zu erfahren, dass sie einen Verräter vermuteten, interessierte sie doch weit mehr als sie selbst sich eingestehen wollte. "Ich weiß, dass Robert sich bereits mit Bonadeo traf und dort gemeinsam mit der Baroness speiste und ihr Gedichte vortrug ...", offenbarte sie, die Hände in ihrem Schoß zusammen gelenkt während sie langsam an seiner Seite durch den Garten schritt, das Buch zwischen ihren schlanken Fingern. Über ihnen erleuchtete ein fahler Mond die Szenerie, kühler Herbstwind wehte durch die hohen Baumkronen und fegte immer wieder braune und rote Blätter zu Boden, die raschelnd immer wieder empor getragen wurden und von dem nahenden Winter verkündeten, der auch die Heimkehr der Truppen aus Valencia bedeuten würde. "Ebenso wie ich weiß, dass ein älterer Mann zu seinem Tross gehört, welchen wir bislang hier noch nicht haben begrüßen können ...", führte sie nachdenklich fort und seufzte vernehmlich während in dem Halbdunkel ein schmales Lächeln ihre Lippen umspielte, dessen Bedeutung sie lediglich für sich behielt.
"Die Frage, was Euch betrifft, Ser Jérôme, lautet für mich, ob ich Euch genug vertrauen kann, als dass ich Euch darum bitten kann, nach diesem Mann zu suchen, ohne dass jemand davon erfährt, bevor er möglicherweise einen Anschlag auf die Königin ausführt. Ihr seid zuweilen nicht der Einzige, dem eine solche Verdächtigung in den Sinn kam, selbst wenn ich stets fürchtete, ich könne damit auf Widerstand stoßen."
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BeitragThema: Re: Garten    Garten   EmptyFr Dez 12, 2014 11:41 pm

Jérôme blickte Adriana überrascht an, als die Worte ihre Lippen verließen. Er hatte damit gerechnet, dass sie über vieles informiert war, doch über diese Unterredung, darüber dass sich Robert Sancha an den Hals geworfen hatte, damit hätte er nicht gerechnet. Davon wusste vermutlich kaum jemand etwas, selbst den Velaryons blieb das wohl verschlossen, doch sie hatte es gewusst. Das war wirklich eine Überraschung und der junge Mann staunte nicht schlecht darüber. Alle im Reich wussten, dass man sich mit Adriana nicht anlegte, welchen Einfluss und vorallem welches Können sie in der Politik an den Tag legte, doch dass sie so ein breit gefächertes Informationsnetz besaß, war wirklich nicht bekannt. Er blickte auf den vom Mond beschienen Teich und horchte in den Herbstwind, während er versuchte die Röte aus seinem Gesicht fernzuhalten.
"Das war es, was ich euch berichten wollte... ich hielt es für kein gutes Zeichen, dass er sich erst an Baroness Bonadeo und dann an die Königin heran macht.", erklärte Jérôme, seine Befürchtungen. Dass der ältere Herr aus der Entourage des Mannes nicht anwesend war, dass war ihm bisher gar nicht klar gewesen, doch es verbesserte seine Meinung über diesen Mann nicht und verstärkte seine Befürchtungen. Seine Köngini schien tatsächlich in Gefahr zu sein und seine Angst war nicht eingebildet gewesen. "Ich ahnte nicht, dass ihr es bereits wusstet...", gab Jérôme vorsichtig zu, ehe er den letzten Worten der Magierin aufmerksam zuhörte. Er sollte diesen Mann finden? Naja er hatte ihn bereits gesehen, wusste wie er aussah und er war mit seinen Befürchtungen zu ihr gekommen, warum sollte er also nicht? Er war die logische Wahl für diese Aufgabe, gerade da sie sich scheinbar aus dieser Angelegenheit heraushalten wollte, ehe sie handfeste Beweise hatte. "Ihr könnt mir vertrauen, Mylady. Es wäre mir eine Ehre, meine Königin schützen zu dürfen... auch wenn ich verstehen könnte, wenn ihr euch nicht nur auf mein Wort verlassen wollt. Ihr kennt mich ja nicht.", versicherte Jérôme und neigte das Haupt vor ihr.
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BeitragThema: Re: Garten    Garten   EmptyFr Dez 12, 2014 11:56 pm

"Verzeiht mir meine Offenheit, aber Ihr seid momentan nicht viel mehr als ein weiterer Günstling der Königin, die darauf hoffen mehr Macht am Hof zu erhalten, Ser, und damit hofft, seine Familie zurück ins Spiel zu bringen, nachdem eben jene bereits ihrerseits Vivienne LaFleur unterstützten", lautete Adrianas Antwort, welche von einem nonchalanten Lächeln begleitet wurde, welches die Züge der Zauberin erhellte und selbige weit weicher zeichneten als sie es zuvor getan hatten. Jérôme war gut ausgebildet worden, das musste sie ihm zugestehen, selbst wenn es sie amüsierte, dass er ihr Dinge berichten wollte, von denen sie bereits wusste und die sie weit weniger beunruhigten, als sie es vermutlich sollten. Robert war nur ihre Möglichkeit an Philippa heran zu kommen und mit eben jener ihr eigenes Spiel zu errichten, welchem die andere Zauberin bereits zugestimmt hatte als sie ihren Schützling an Adriana selbst abgegeben hatte und eben jene war gespannt darauf, worin es noch gipfeln würde. Sie würde sich in keinem Fall von der anderen ausbooten und den Rang ablaufen lassen - der Umstand, dass nun bereits zwei der drei neuen Günstlinge von selbst zu ihr gekommen waren, bestätigte sie in ihrer Meinung.
"Wenn Ihr aufsteigen wollt, dann werdet Ihr Euch um den alternden Ritter kümmern, dem die einfache Dorfbevölkerung eine erstaunliche Wundheilung nachsagt ...", setzte sie nach und löste eine Hand von dem Buch in ihren Händen, nur um sie hinauf zu ihrem Gesicht zu heben und sich ein paar verirrte Haare aus der Stirn zu streichen, die der kühle Wind hinein getrieben hatte und die sie jetzt störten. "Ich werde Euch lobend bei der Königin erwähnen. Sie wird Euch sehr dankbar sein, wenn Ihr einen potenziellen Attentäter findet, noch bevor er wirklich zuschlagen konnte und möglicherweise großes Unglück über diese Welt bringt."
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BeitragThema: Re: Garten    Garten   EmptySa Dez 13, 2014 12:42 am

"Ich verzeihe euch eure Offenheit, es ist euer gutes Recht eure Meinung und Befürchtungen auszusprechen. Doch ich muss euch widersprechen: Ich bin nicht hier um den Machthunger meiner Familie zu stillen, wir sind nicht interessiert an Spielen.", verteidigte Jérôme seine Familie. Er konnte verstehen, dass Adriana stets um die Sicherheit der Krone befürchtet war, vielleicht sogar um ihre eigene Position, nachdem sie so lange Zeit gejagt worden war. Doch er konnte es nicht einfach auf sich sitzen lassen, wenn man seiner Familie solche Vorwürfe machte. "Dass wir Vivienne unterstützten liegt Jahre zurück und wir wussten nichts, von Ileana, abgesehen davon, dass Vivienne, ebenso ein Recht auf den Thron hatte. Wir haben nichts unrechtes getan, nur versucht Stabilität ins Reich zu bringen.", erklärte der junge Mann weiter und wollte das Thema damit ruhen lassen. Er wollte nicht mit der Beraterin streiten, abgesehen davon, dass jeder wusste, dass ihr ebenso viel schlechtes anhing wie den Velaryons; Sie war in zwei Reichen gewesen, mit denen Alagaesia mehr oder minder im Zwist lag, mit dem Herrscher einer der Reiche sogar verwandt. Wenn die Gunst der Königin, sie vor Misstrauen schützte, sollte man auch den Belatona verzeihen, dass sie die vermeintlich falsche Erbin auf den Thron setzten wollten.
Dennoch wählte er seine nächsten Worte mit bedacht, in der Angst, vielleicht die falschen Worte gewählt zu haben. "Ich bin euch in jedem Fall dankbar für diese Chance, Mylady, der einzig wahren Königin zu Diensten zu sein und mich ihr zu beweisen. Es gibt wahrlich genug Fürsten, denen ihr nicht vertraut, ihr solltet wissen auf welche Familien ihr euch verlassen könnt.", erklärte Jérôme und erwiderte Adrianas Lächeln.
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Ileana Xeldaric
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BeitragThema: Re: Garten    Garten   EmptySo Dez 28, 2014 4:25 pm

Es war ein eigentümliches Gefühl in diesen Gärten zu sein und hinauf in den klaren Himmel zu blicken, auszuatmen und ihren eigenen Atem in kleinen Wölkchen hinauf steigen zu sehen. Auszuatmen und zum ersten Mal das Gefühl zu haben, als sei ihr selbst eine Last von den Lungen genommen worden - auszuatmen und zum ersten Mal zu fühlen, dass sie wieder wahrhaftig frei atmen konnte. Aikos Tod lag bereits einige Wochen hinter ihnen, seinen Leichnam hatte man wieder nach Aurea gebracht und das Volk der Magier hatte auf den Tod ihres Kaisers damit reagiert, sich von Alagäsia abzuspalten und die Mauern zu schließen - ein Umstand, der bislang für wenig Unmut gesorgt hatte. Der Schock, der ihr selbst in den Knochen gesessen hatte nach der Rückkehr der Truppen hatte sich inzwischen gelegt und einem Gefühl Raum gegeben, das sie selbst nicht beschreiben konnte. Es war, als habe man ihr eine große Last von den Schultern genommen, so grausam sich jene Gedanken auch in ihrem eigenen Kopf anhörten - sie trug die Trauerkleidung, die die Etikette ihr vorschrieb, doch alles, was sie im Grunde tun wollte, war zu lächeln und glücklich zu sein, darüber wieder frei zu sein. Sich selbst entscheiden zu können und aus dem Wasser der Verzweiflung und der Lethargie aufzutauchen, indem sie all die Zeit über beinahe ertrunken war.
Alvias und Coreen hatten einstweilen die Führung übernommen, offiziell, weil es die Etikette erforderte, dass es einen männlichen Herrscher gab und inoffiziell, um ihr die Möglichkeit zu geben, sich nach all den Ereignissen wieder zu fangen und es hatte ihr gut getan. Sie war an all den Geschehnissen gewachsen und hatte begonnen, neues Vertrauen in sich selbst zu finden, hatte sich viel mit Taler über das Militär unterhalten, mit Graham darüber geschrieben, was in dem Reich vor sich ging, um die Nöte der Menschen, ihres eigenen Volkes, zu erkennen und dahingehend handeln zu können. Inzwischen fühlte sie sich nicht mehr macht- und hilflos, fühlte sich nicht mehr, als wäre ihre eigene Meinung vollkommen gleichgültig und es würde ihr alles über den Kopf wachsen. Es war angenehm zu wissen, dass sie selbst handeln konnte, eigenbestimmt und frei in ihrer Meinung, nicht mehr kontrolliert und zurückgehalten unter einem fremden Land, das sie niemals kennen gelernt hatte.
Fröstelnd zog sie den dicken Mantel enger um ihre Schultern und schob die Handschuhe, die sie trug, ein wenig höher, als die Kälte ihr durch die Glieder drang. Dieses Jahr würde bald sein Ende finden und damit würde sie auch endgültig das Grauen aus ihren eigenen Gedanken vertreiben können. Das nächste Jahr würde Besseres für sie bereit halten.
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Charles Bennain

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BeitragThema: Re: Garten    Garten   EmptySo Dez 28, 2014 4:42 pm

»Meine Königin« trug der Wind Charles Worte an die junge Herrscherin heran, ehe auch der junge Kämmerer folgte. Mittlerweile hatte er seinen Mord am König durchaus verkraftet, hatte selbst neue Energie getankt und den Unfall als neue Chance gesehen. Wenn er ehrlich war, so hätte ihm nichts besseres passieren können - alles in allem, so wie es gelaufen war. Seltsam nur, wenn er bedachte das seine Worte zu Adriana, welche nur Stunden zuvor gefallen waren die Wahrheit offenbart hatten. Er hatte den König tödlich verwundet, doch schachmatt gesetzt hatte ihn die Hofzauberin.
»Der Winter naht und ich habe eine Kornzählung durchführen lassen. Wir hatten eine reiche Ernte und einige Überschüsse, welche uns in eine gute Position bringen. Ich habe jedoch aus einigen Randbezügen gehört, dass dort die Vorräte knapper sind als angenommen. Was seltsam ist, da bei der Erntezählung noch ein wesentlich größerer Teil vorhanden war« erklärte er der Jüngeren und machte einige bestimmte und Formvollende Notizen auf einem Bogen Pergament, welches er auf einem Klemmbrett vor sich her trug. Er trug ebenso wie die Königin ein samtenes Schwarz, wie es die Ettikette vorschrieb - Charles machte es nichts aus diese Farbe zu tragen, vor allem wen er bedachte, dass in anderen Kulturen die Diener mit dem Herrscher zusammen begraben wurden. Ungeachtet dessen, ob sie ebenfalls tot waren.
»Wir könnten hier im Garten ein Fest zur Jahreswende abhalten. Eine Art... Neujahrsansprache, in der ihr das Volk auf euch und eine bessere Zukunft einschwört?«
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Ileana Xeldaric
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BeitragThema: Re: Garten    Garten   EmptySo Dez 28, 2014 5:00 pm

Ileana wandte sich herum, als die Stimme ihres Kämmerers an ihre Ohren drang und stirnrunzelnd lauschte sie seinen Worten, ließ ihren Blick noch einmal über seine Erscheinung wandern und stieß dann ein leises Seufzen aus. Randbezirke, in denen die Vorräte knapper waren als es die Erntezählungen bestätigten, waren nicht unbedingt das, was sie hatte hören wollen und wenngleich es auch ihre eigene Stimmung trübte, so zwang sie sich dazu, ihre eigenen Gedanken von dem kommenden Jahr zurück auf die Wintermonate zu lenken, die vor ihnen lagen und die insbesondere den Bauern und dem einfachen Volk zu schaffen machen würden. "Von welchen Randbezirken sprechen wir hier, Charles? Um wie viel knapper sind die Vorräte und weshalb wurde es bislang noch nicht überprüft?", fragte sie schließlich und schüttelte sacht den Kopf, unbegeistert ob der Entwicklungen dieses Landes, die bislang stattgefunden hatten. Aiko hatte Alagäsia nicht gut verwaltet, es hatte Unruhen ob Aurea gegeben und der Politik, die er vollführt hatte - dass der Wechsel nun ausgerechnet in jener Zeit kam, in der sie einen strengen Winter erwarteten, gefiel ihr selbst nicht.
"Ich werde keine Festivitäten veranstalten, während ich mir nicht sicher bin, ob mein Volk diesen Winter ausreichend Nahrung erhält. Solange bis diese Umstände geklärt sind, werden wir die Überschüsse auf die Bezirke verteilen müssen, in denen die Vorräte knapper bemessen sind. Das Volk hat lange genug leiden müssen, sie verdienen es nicht jetzt in diesem Winter hungern zu müssen, während wir hier feiern und ich dulde, dass sich dicke Adlige ihre Bäuche noch viel größer fressen", fügte sie schließlich anbei und stieß ein misswilliges Schnauben aus, unbegeistert von dem Vorschlag, den der andere ihr gemacht hatte. Sie würde nicht die gleiche Politik machen, wie sie unzählige andere Herrscher getan hatten - wie es Stephan getan hatte, der Brot in der Menge verteilt hatte über die Dauer eines Turniers, um das Volk auf seine Seite zu bringen bis sie am nächsten Tag bemerkten, dass alle Vorräte aus eben diesem Grund verbrannt worden waren.
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BeitragThema: Re: Garten    Garten   EmptySo Dez 28, 2014 5:12 pm

»Wie ihr wünscht, Herrin« antwortete Charles auf Ileanas Absage bezüglich der Festivität. »Nun, was jedoch die Kornzählung betrifft - es ist üblich, dass die Ernte von mehreren Verwaltern gezählt wird, nachdem sie eingeholt wurde. Daraufhin wird der Überschuss, welcher der Bauer nicht braucht an die umliegenden Adligen zur Verwaltung ausgegeben, wovon dann wiederrum ein Zehnt in unseren Kammern landet. Dann wird der Tradition entsprechend nach dem ersten Frost eine zweite Zählung in den Kornkammern durchgezählt um eventuelle Fehler zu entdecken. Da jedoch der Zehnt den wir bekamen sich mit der Erntezählung deckt bedeutet dass, dass das Korn aus den Vorratskammern der Adligen verschwunden sein muss. Das gibt einen Handlungsspielraum von etwa einem Monat« erklärte er der Königin, welche es immer sehr genau wissen wollte. Er machte sich nicht die Mühe ihr die komplizierten Verhältnisse vereinfacht darzustellen - dies würde nur ihre Intelligenz beleidigen und wenn sie etwas nicht verstand, so pflegte sie nachzufragen.
»Des Weiteren kommen die meisten Beschwerden aus der Gegend rund um Ilirea - Gil´ead jedoch hat uns genaue und passende Zahlen geschickt. Lord Drake sitzt auf seinen Vorräten wie die Henne auf dem Ei« er kratzte sich mit der Feder am Kinn. »Ich werde einige Wachen abstellen, welche die Wägen mit Nahrung begleiten, nur für den Fall«
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BeitragThema: Re: Garten    Garten   EmptySo Dez 28, 2014 5:21 pm

Ilirea also ... Sie erinnerte sich daran, dass in den Jahren zuvor stets die Zahlen übereingestimmt hatten, dass es niemals Sorgen und Probleme damit gegeben hatte, seit sie den Verwalter für die weiße Stadt eingesetzt hatten - dass nun in einem einzigen Monat das Leben von Unschuldigen aufs Spiel gesetzt wurde, weil sich offensichtlich Adlige zu viel herausnahmen, gefiel ihr nicht und es stimmte sie verärgert. "Entsendet ein Schreiben nach Gil'ead an Fürst Drake. Er mag im Moment viel zu tun haben, aber wir benötigen jemanden mit seinen Kenntnissen, um sich um diesen Vorfall zu kümmern - lasst ihn von Ser Erlenwald und einigen Vertrauten seiner Gnaden begleiten. Ich würde diesen Vorfall sehr gern vor dem ersten Frost klären können", setzte sie Charles als Antwort entgegen und schloss für einen kurzen Moment lang die Augen. Ein Monat war eine lange Zeit um Korn zur Seite zu schaffen, in der Hoffnung am Hof vorbei zu arbeiten und sie würde all jene, die dafür verantwortlich waren, hart bestrafen lassen, allein um damit ein Exempel zu statuieren, was geschah, wenn ein Adliger das Leben seines eigenen Volkes aufs Spiel setzte. Graham war hierbei ihre beste Chance, denn wenngleich der alte Fürst auch ab und an seine Kompetenzen überschritt, so vertraute Ileana ihm dennoch und hielt ihn für intelligent genug, um der Lügen einiger Hochgeborener habhaft werden zu können.
"Aber lasst zur Sicherheit bitte die Lieferungen von Wachen begleiten. Ich möchte um meines Volkes Willen kein Risiko eingehen."
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BeitragThema: Re: Garten    Garten   EmptySo Dez 28, 2014 5:44 pm

»Ich werde alles in die Wege leiten, Herrin« erwiderte Charles und machte sich einige weitere Notizen, ehe er seine Stichpunkte abarbeitete. »Oh Robert ist übrigends nicht mehr aufzufinden, niemand hat ihn nach dem Begräbnis gesehen. Seine Mutter jedoch arbeitet noch immer an der Magierakademie« erklärte er und blickte wieder kurz zu seinem Klemmbrett, schien dieses zu überfliegen und blätterte hin und her.
»Ach und Hofmagierin Adriana hat scheinbar Ser Jérôme damit beauftragt einen Mann zu finden, der mehr über neuerliche Vorkomnisse am Hof weiß. Er meinte, dass der Junge - also Robert - einer eurer Verwandten sei und er nun versuche sich an eurer Seite zu behaupten und von euch legitimiert zu werden. Er schien sehr erbost, als er erfuhr, dass Robert unauffindbar sei. Genaueres weiß ich leider nicht, da ich persönlich noch nicht mit ihm gesprochen habe. Ich habe Lady Adriana heute auch nur kurz auf dem Gang gesehen, als sie auf dem Weg zur Magierakademie war. Verzeiht, dass ich dies nicht direkt ansprach - ich hätte die Liste anders strukturieren sollen«
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BeitragThema: Re: Garten    Garten   EmptySo Dez 28, 2014 5:55 pm

"Wartet - Robert soll einer meiner Verwandten sein?", hinterfragte Ileana lediglich und hob die Augenbrauen ein Stück weit, mitten in ihren Schritten inne haltend, während sie noch einmal den Stammbaum durchging, den Graham sie immer wieder hatte auswendig lernen lassen, während ihrer Zeit in Gil'ead. Robert war dort nirgends verzeichnet gewesen, kein anderer männlicher Nachfahre außer ihren beiden Cousinen, der überhaupt noch am Leben war und der in direkter oder indirekter Linie ihrem Hause entstammte. Irgendetwas passte in all diesen Geschichten nicht zusammen, insbesondere nicht, nachdem Robert sich erst so galant gegeben hatte - nun war er spurlos verschwunden und ein Fremder behauptete etwas über seine Vergangenheit zu wissen, von dem sie bislang nicht einmal gewusst hatte, geschweige denn, dass Robert ihr diesen Mann vorgestellt hatte.
"Ich kenne meine Linie und ich bin mir sicher, dass es darin keinen jungen Mann gibt, welcher noch immer am Leben ist", überlegte sie noch einmal, als wolle sie sich selbst davon überzeugen, Recht gehabt zu haben und schüttelte abermals den Kopf während sie Charles noch einmal einer kurzen Musterung unterzog. Sie wusste inzwischen, dass sie dem anderen trauen konnte, nachdem dieser sie vor Aiko beschützt hatte - wusste, dass sie seinen Worten Glauben schenken konnte und während der letzten Wochen war er zu einem Vertrauten geworden, auf dessen Meinung sie viel Wert legte. Er würde sie nicht anlügen oder ihr Angelegenheiten vorenthalten.
"Adriana weiß, was sie tut und ich bin mir sicher, sie handelt im besten Wissen und Gewissen, allerdings würde ich mich trotz alledem sehr gern mit diesem Mann unterhalten und die Wahrheit herausfinden. Vielleicht weiß er etwas über das Verschwinden Roberts. Ruft desweiteren auch seine Mutter in das Schloss. Wir werden sehen, ob sich ihre Geschichten decken und ich brauche Adriana bei mir. Sie soll ihre Geister überprüfen."
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BeitragThema: Re: Garten    Garten   EmptySo Dez 28, 2014 6:08 pm

»Ich werde sofort alles in die Wege leiten« versprach er ihr und machte sich erneut einen kurzen Vermerk auf das vergilbte Pergament. Er besah sich noch einmal den Garten, schwieg eine ganze Weile und schloss dann doch die Augen. Sein Kopf dröhnte von all der Arbeit und den kleinen Handschriften, welche er lesen und verfassen musste. Er wollte nicht viel Pegament verschwenden, denn dieser Stoff war teuer und sie konnten daran ohne Probleme sparen.
»Wenn ich offen sprechen darf«, fing er schließlich an und stellte sich neben Ileana, ließ nun gemeinsam mit ihr den Blick über den nunmehr kahlen Garten wandern. »Ich glaube ebenfalls nicht an die Xeldaric-Geschichte. Dafür gibt es keine Beweise und auch keine Schriften, die dies belegen. Aber... irgendetwas anderes muss dahinter stecken. Ich würde euch nur ungerne alleine mit dem Individuum sprechen lassen, welches behauptet mehr über die Geschichte zu wissen. Ich befürchte, bevor das Jahr zu Ende geht gibt es noch mehr Probleme zu lösen als nur die Spannungen mit Aurea«
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BeitragThema: Re: Garten    Garten   EmptySo Dez 28, 2014 6:16 pm

"Dann seid bei mir", bat Ileana lediglich zur Antwort auf seine Worte und brachte ein schmales, ehrliches Lächeln auf ihre Züge, welches eben jene für einen kurzen Moment lang erhellten. Sie wollte nicht darüber nachdenken, was noch folgen würde - sie wollte nicht all das zerstören lassen, woran sie selbst zu arbeiten begonnen hatte. Es war ihr Erbe, das, was ihr einst hinterlassen worden war und all diese Menschen vertrauten ihr, blickten hinauf zu ihr und nach all dem Verzicht, welchen sie hatten durchleiden müssen, wollte sie sie nun nicht im Stich lassen - das hatten sie nicht verdient. Noch einmal wanderte ihr Blick über Charles' hochgewachsene Gestalt, der neben ihr stand und besorgt bemerkte sie die Müdigkeit, die sie in seinem Blick fand und die ihr nur allzu deutlich davon berichtete, was alle anderen durchleiden mussten, damit sie selbst ein paar Momente für sich selbst fand, um durchzuatmen. Im Grunde war sie unfair ihnen gegenüber, aber sie hatte diese Zeit für sich selbst benötigt, um sich wieder zu finden und nicht endgültig in all dem Berg an Scherben zu ersticken, die man über sie gekehrt hatte.
"Ihr habt mich bereits einmal vor dem Tod bewahrt und Ihr habt mich stets gut beraten. Ich vertraue Euch, Charles. Wenn Ihr glaubt, dass hinter alledem mehr steckt und uns sorgen sollte, dann seid bei mir und teilt mir Eure Meinung mit, wenn Ihr die Worte des Fremden selbst hörtet", fügte sie zur Erklärung hinzu, um ihre zuvor so leichtfertig gesprochenen Worte nicht einfach so stehen zu lassen und damit vielleicht einen falschen Eindruck zu erwecken, den sie so nie beabsichtigt hatte.
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BeitragThema: Re: Garten    Garten   EmptySo Dez 28, 2014 6:26 pm

»Ihr könnt euch stets auf mich verlassen« meinte Charles leise und verbeugte sich knapp vor ihr. Die Königin war jung und schön. Ja, es schien sogar so als habe sie trotz des Trauergewands eine innere Schönheit in sich entdeckt, welche sich nun zu entfalten gedachte. Auf eine seltsame Art und Weise schien ihr der Tod des Königs und die zeitweilige Abgabe ihrer Pflichten ihr gut getan zu haben. »Ich werde mein bestes tun um durch das Lügenkonstrukt zu blicken, welches sich vor uns auftut. Ich habe euch damals schon gesagt, dass ich nicht will, dass ihr euch beeinflussen lasst und zu diesem Wort halte ich. Ihr seid nicht allein, egal wie dunkel die Zeiten auch sein mögen« er fuhr sich über die leicht geschwollenen Augen und hoffte, dass die Schwellungen der Tränensäcke abnehmen würde, wenn er endlich mal wieder etwas Schlaf bekam. »Aber ich will mich hier gar nicht in den Himmel loben. Ihr habt so viel mehr treue Freunde, die euch helfen. Adriana, Ser Alvias oder Lady Coreen. Ja sogar Lord Drake, wenngleich ich auch seine Vorschläge mit weit weniger Würze zu genießen versuche. Sie alle wollen nur euer Bestes, auch wenn die Stunden manchmal zu dunkel sind um dies zu sehen«
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BeitragThema: Re: Garten    Garten   EmptySo Dez 28, 2014 6:36 pm

"Ich weiß und ich danke unserem Schöpfer jeden Tag für jeden einzelnen Menschen an meiner Seite, der mir während dieser dunklen Tage zur Seite steht und das Licht zurück in mein Leben bringt. All das, was wir erreicht haben, wäre mir allein niemals möglich gewesen", antwortete sie lediglich mit einem schlichten Lächeln auf den Lippen. Seine Worte waren aufrecht gewesen und wenngleich sie nun auch bereits seit so langer Zeit am Hof lebte, so war es immer wieder erfrischend jene seltene Juwelen zu sehen, die aufrechten und reinen Herzens waren. Sie hatte all die Feigen, all die Verlogenen, die Wütenden und die Machtgierigen kennen gelernt und keinen von ihnen hatte sie jemals zu schätzen gelernt - sie hatte gelernt, sie zu akzeptieren und mit ihnen umzugehen, hatte gelernt, wem sie etwas sagen konnte, um sicher zu gehen, dass die Nachricht an die richtigen Stellen gelang, ohne mit ihr selbst in Verbindung gebracht zu werden und sie hatte gelernt, in wessen Gegenwart ihre Lippen am Besten Stillschweigen bewahrten, wer sich ständig beschwerte und wem all das nichts bedeutete - wer zu jung und zu naiv war, um sich in das große Spiel mit einzumischen und sie hatte gelernt, wem sie wahrhaftig vertrauen konnte.
"Aber genug der Worte. Ihr solltet schlafen, Charles. Ich habe Euch bislang selten so müde gesehen und ich denke, dass Euch ein wenig Zeit für Euch selbst wohl ebenso gut tun wird, wie es mir über die letzten Tage und Wochen getan hat. Ruht Euch aus - ich denke, ich komme heute auch ohne Euch zurecht."
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Charles Bennain

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BeitragThema: Re: Garten    Garten   EmptySo Dez 28, 2014 6:44 pm

»Mylady befiehlt mir, mich auszuschlafen?« fragte Charles mit einem Lächeln auf dem Gesicht, welches er nicht zu verbergen mochte, wenngleich er auch versuchte. »Ich denke ein wenig Schlaf könnte mir wirklich nicht schaden, da habt ihr Recht. Ich sollte mir vielleicht tatsächlich ein wenig Ruhe gönnen, ehe wir mit alle dem fortfahren« er seufzte und schloss für einen kurzen Augenblick die Augen, spürte wie die Kälte des Winters bereits an ihm zog und bis in seine Knochen drang als der Wind anbrauste.
»Ich werde mich dann zurück ziehen um den Befehlen meiner Königin Folge zu leisten. Ich werde euch morgen früh wieder zur Verfügung stehen, ansonsten - ihr kennt ja eure Dienerschaft« erklärte er noch, ehe er sich auf den Absätzen umdrehte und langsam wieder zurück in das große Schloss ging. Die Müdigkeit kroch ihm wie eine warme Decke in alle Glieder, umschlang ihn. Schlaf.... Schlaf würde gut sein
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Jérôme von Belatona

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BeitragThema: Re: Garten    Garten   EmptyDi Dez 30, 2014 12:05 am

Der Herbstwind strich sanft durch die letzten Blätter der Bäume und kräuselte das Wasser, des Teichs. Außer Ileana, die über die Kieswege flanierend den Tag genoss, trauten sie bloß zwei Junge Männer in den Garten, die sich scheinbar mit gesenkten Stimmen stritten. Der Rest des Hofstaates traute sich bei dieser Kälte kaum heraus, genoss lieber die wohlige Wärme der Kamine des Schlosses. Die Schönheit des Gartens wurde von den Gärtnern so gut es eben ging erhalten, doch bald würden sie der Natur keinen Einhalt mehr gebieten können; Frost und Schnee würden den letzten Pflanzen ein Ende bereiten, ehe sie im Frühling wieder erstrahlten, aus der funkelnden Schneedecke herausbrachten.
Doch in die Ruhe des Gartens flossen plötzlich andere Klänge, unnatürliche Klänge und doch verschmolzen sie sehr bald mit dem ruhigen Rauschen des Windes. Es waren die gezupften Töne einer Harfe, die zu Ileana über einen kahlen Busch hinweg getragen wurden.
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BeitragThema: Re: Garten    Garten   EmptyFr Jan 02, 2015 11:20 pm

Es war ein einsames Vergnügen, welches sie hier genoss, nachdem sie ihre Hofdamen zurück in die Wärme des Palastes gesandt hatte und auch Charles zu Bett gegangen war, um sich von all jenen Strapazen zu erholen, die ihn während der letzten Tage belastet hatten. Die Kälte hatte die sonst singenden Vögel vertrieben und kahle Bäume wehten in dem Wind, der hier und da getrocknetes Laub aufwirbelte und es bis hinauf zu den dichten, weißen Wolken trieb ehe sie wieder hinunter fielen. Wenn sie nicht auf das achtete, was sie tat, dann würde sie eines Tages ein ebensolches verdorrtes Blatt sein und das Volk würde ihr Wind sein, würde sie erst empor tragen ehe sie sie fallen ließen, wie sie auch Aiko fallen gelassen hatten. Es hatte so viel Unmut während der letzten Wochen gegeben, die Kornzählungen und der Krieg in Valencia, Umstände, die sie niemals hätte zulassen dürfen und die sie verhindert hätte, wenn sie sich an jene Vorsätze erinnert hätte, die sie sich gemacht hatte bevor sie gekrönt und wie ein Stück Vieh an einen Fremden verschachert worden war. Es hatten bereits keine guten Vorzeichen existiert - Aiko war nie angenommen worden, weder von den Reitern, noch von irgendjemandem sonst und Aurea hatte sich nie in all das integriert, die Hochzeit war mit Solandra bereits ein Desaster geworden und danach war alles nur noch schlimmer gekommen.
Leise Harfenklänge erregten ihre Aufmerksamkeit und ließen sie einen kurzen Moment verharren, die Augen schließen während sie jenen sanften Tönen lauschte, die ihren wirren Gedanken für eine Sekunde lang den lang ersehnten Frieden schenkten. Es war niemand hier, die Kälte bildete kleine Wölkchen vor ihren Lippen, wenn sie ausatmete und im selben Moment begann sie sich zu fragen, wer mutig genug sein konnte, dieser winterlichen Kälte zu trotzen. Neugierde überwog der Vorsicht, die sie mahnen wollte, als sie jenen Klängen bis hin zu einem kahlen Busch folgte und die Gestalt des Harfenspielers erblickte.
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BeitragThema: Re: Garten    Garten   EmptyFr Jan 02, 2015 11:56 pm

Jérôme saß auf einer der marmornen Bänke, einige blonde Strähnen fielen ihm in die Stirn und der Wind wehte sie sacht hin und her. Über seinen Schultern lag ein dunkelblauer Mantel und in seinem Arm lag eine kunstvoll gearbeitete Harfe, auf deren Saiten er zupfte. Sein Blick lag verträumt auf dem Instrument, das ein wenig größer war als gewöhnlich und er bemerkte Ileanas Blick zu Anfang nicht. In aller Ruhe spielte er das kleine Stück weiter, deren Klang sich im Garten ausgebreitet hatte. Er zupfte die letzten Saiten und schloss die Augen, ließ die Melodie unvollendet in der Luft klingen, ehe er lustlos den letzten Ton hinzufügte. Er vermisste seine Familie, gerade in den letzten Tagen, eigentlich seit Aikos Tot, der ihm vor Augen geführt hatte, wie plötzlich die Menschen doch aus der Welt schwinden konnten. Und er vermisste sein Schwestern, es kam ihm vor als hätte er sie ewig nicht gesehen. Er fragte sich was sie gerade machten.
Er öffnete die Augen und seufzte, blickte den Wölkchen nach die seinen Lippen entströmt waren. Als er hoch sah, erblickte er Ileana und ein Lächeln zeigte sich auf seinen Lippen. Er erhob sich von der Bank und verneigte sich vor der Königin. "Hallo, euer Majestät... Beobachtet ihr mich schon lange?", fragte er sich frei heraus und das jugendliche Lächeln, das ihm zu eigen war, zeichnete sich wieder auf seinem Gesicht ab, wenn auch mit einem schelmischen Zug. Sie mochte Ileana seit ihrem ersten Treffen, seit dem Rennen das sie veranstaltet hatten. Es war noch immer glückliche Schimmer in ihren Augen der ihn faszinierte und zu ihr hinzog. Er meinte auch jetzt zumindest ein Lächeln auf ihren weichen Lippen zu sehen.
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BeitragThema: Re: Garten    Garten   EmptySa Jan 03, 2015 8:34 pm

"Eine so vertraute Begrüßung, Ser Jerome? Manch neugierige Ohren und Augen würden gar dadurch behaupten, ich würde Euch anderen vorziehen", bemerkte Ileana lediglich, nachdem sie für einen kurzen Moment lang die Augenbrauen gehoben hatte, irritiert, ob der plötzlich so vertrauten Begrüßung, die der anderen angeschlagen hatte ehe ihre Schritte sie näher zu ihm hinüber brachten und ihre Augen noch einmal über das filigrane Saiteninstrument wanderten, mit welchem der andere zuvor beschäftigt gewesen war. Seit dem Ausritt war einiges an Zeit vergangen, Zeit, in welcher sich vielerlei Dinge verändert hatten - Robert war verschwunden und hatte ihr damit die Auswahl jener verringert, die noch immer um ihre Gunst buhlten und sich in ihrer Nähe wiederfinden wollten - um sich selbst zu bereichern und sich eine wichtige Position im Reich zu sichern, wie Adriana nicht müde wurde zu betonen, wenn sie mit ihr darüber sprach.
"Ich muss gestehen, ich bin es nicht gewöhnt, dass ein junger Adliger wie Ihr sich mit solcherlei Instrument befasst, Ser. Für gewöhnlich kenne ich solche Harfen lediglich in den feinen Händen hochgeborener Damen", bemerkte sie wie nebenbei und schickte ein entwaffnendes Lächeln, ob ihrer Worte hinterher, von denen sie sich erhoffte, sie hätten den anderen nicht getroffen und ihm ein falsches Bild vermittelt, das sie nicht hatte erwecken wollen. Noch einmal schob sie den Mantel enger um ihre Schultern und schauderte in dem kühlen Wind, der erneut aufgefacht war und bald den ersten Frost mit sich bringen würde. "Wie kommt es, dass Ihr hier allein seid und sich keiner Eurer Bewunderer ebenfalls hier findet?"
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BeitragThema: Re: Garten    Garten   EmptySo Jan 04, 2015 12:06 am

"Tut ihr das denn nicht?", fragte Jérôme herausfordernd und lächelte charmant. Er sah sich eigentlich nicht als einer ihrer Vertrauten, als jemand dem sie näher stand als anderen. Sie hatten sich nicht oft gesehen, doch stets freundliche Worte gewechselt und ihre Begrüßung war alles andere als distanziert, hatte nichts von der kühlen Höflichkeit, die man Menschen zukommen ließ, die unbekannt oder zu wider waren. Auch ihre nächsten Worte ließen nichts davon hören, sie wirkten auf ihn eher freundschaftlich. Mit einem offensichtlich gespielt beleidigten Gesichtsausdruck, erwiderte er: "Es gibt auch durchaus Männer die sich diesen Instrumentes annehmen, euer Gnaden.". Seine Eltern hatten jedes ihrer Kinder dazu gedrängt ein Instrument zu spielen und Jérôme hatte viele probiert, hatte aber lediglich mit der Harfe etwas anfangen können. So war er dabei geblieben.
"Ich habe Bewunderer?", fragte er unschuldig. Es gab die eine oder andere Person, die sich öfter in seiner nähe aufhielt, vermutlich hoffte bei ihm erreichen zu können, was bei der Königin fehlschlug, doch als Bewunderer würde er niemanden davon bezeichnen. "Ich bin bewusst hier her gekommen, weil ich meinte hier allein zu sein und die Einsamkeit ein wenig genießen zu können... Eure Anwesenheit macht die Einsamkeit aber eindeutig schöner.", bemerkte Jérôme mit einem zurückhaltenden Lächeln. Er musterte Ileanas Züge, die Ruhe und Entspannung in ihrem Gesicht stach ihm sofort ins Augen. "Aber wo sind denn eure Schatten, wenn mir die Frage gestattet ist?", fragte Jérôme verwundert, als ihm auffiel, dass ihre Gardisten nicht wie sonst hinter ihr Stellung bezogen hatten.
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