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 Kathedrale

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BeitragThema: Kathedrale   Kathedrale EmptySo Aug 17, 2014 4:23 pm

Kathedrale Domenico_Quaglio_(1787_-_1837),_Die_Kathedrale_von_Reims
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BeitragThema: Re: Kathedrale   Kathedrale EmptySo Aug 17, 2014 5:09 pm

Eine, die in den heiligen Büchern oft abgebildete Himmelspforte ähnliche Malerei war an der Decke zu erkennen. Nackte, unbefleckte Seelen die sich nur sacht, beinahe scheu berührten, liebende Mütter die ihre Kinder mit ihren Brüsten säugten und Männer, die ihren Frieden im Gebet fanden. Die Bänke waren mit weißen Zierdecken verziert, welche fein geschneiderte Spitzen aufwiesen und in der Nähe des Altares fand sich zu beiden Seite ein Chor aus Knaben wieder, allesamt in lange, lupenrein weiße Gewänder gehüllt und die Haare zu einem schlichten Tonsur geschoren. Das Licht der Sonne, die am Punkt des Mittags stand und somit auch am höchsten, schien durch das, mit so vielen Farben verzierte Buntglas, das man bei der Brechung eben dieses beinahe von einem ganzen Farbspektrum reden konnte.
Als die Hochzeitsgesellschaft schließlich eintraf, wurde sie nicht etwa wie man meinen sollte, von einem leisen Murmeln begleitet das eine Menschenansammlung dieser Größenordnung normalerweise inne hatte, nein. Es war ein Schweigen, so unverkennbar und unmittelbar wie der Augenblick, in dem der Chor den leisen Gesang einstimmte. Die Knaben, jeder von ihnen das Kinn fromm nach vorn gereckt, sahen stillschweigen gerade aus, auch wenn man, wenn ein geübtes Auge sie genauer betrachtete, man dann und wann einen verstohlenen Blick zu der Braut erkennen konnte oder sogar ein kurzes Lächeln. Die Gäste nahmen, ihren Plätzen und Rang gemäß in den vorderen oder hinteren Reihen Platz. Eben diese bestanden aus, mit dem Schweifstein wochenlang bearbeiteten Stein und schienen nicht wie ein Möbelstück das man aus Platzgründen dort abgestellt hatte sondern vielmehr wie ein Teil der Kirche, so wie der große Altar vor ihnen.
Der Priester, ein Mann der seinen Lebensabend bereits erreicht hatte und dem das Haar bereits voll und ganz entflohen war, lehnte sich an die eiserne Buchstützte vor ihm und schlug das alte, von den Jahrzehnten gezeichnete Buch auf.
„Liebe Gemeinde, wir haben uns hier und heute versammelt um den Zusammenschluss zweier Seelen beizuwohnen und sie auf dem Schritt den sie vollziehen werden zu begleiten, zu schützen, zu unterstützten. Doch vor Beschluss, so sei es jedem gewahr und soll es auch auf ewig sein, sollen Worte der Achtsamkeit, der Weisheit nicht vergessen werden. Unsere Welt befindet sich im ständigen Wandel, Menschen fallen dem Teufel anheim und geben ihre Seele für ein paar Jahrzehnte auf, in denen sie ihrer Wollust und ihres Neides frönen können. Doch ist dies kein Leben, das der Schöpfer für uns vorgesehen hat. Wie die große Mutter Melitele einst sagte : „Es liege mir nichts ferner als mich selbst in meinen Entscheidungen zuerst zu sehen, bin ich doch die, die für das Leben das ich in diese Welt gesetzt, verantwortlich bis auf mein Dahinscheiden und darüber hinaus.“ Wir leben in einer Gemeinschaft die auf sich achtet, die sie ehrt und die sich nur durch das gegenseitige Existieren und die gütige Hand es Herren selbst versorgen kann. Möge uns also jemals der Tag kommen an dem wir am Scheideweg zwischen unserem Leben und dem eines nächsten stehen, so ist es, und so steht es geschrieben, jedes ehrlichen Mannes und jeder liebenden Frau Pflicht zu tun was möglich ist um das andere Leben zu schützten. Und wenn ein jeder so handelt wie es die Schrift voraus bestimmt, so Leben wir in einer Welt des Miteinander, einer Welt der Fürsorge, der Liebe. Eine solche, wie sie die beiden Seelen verbindet, die sich hier und heute einfanden um ihre Treue vor dem Herrn selbst zu schwören. Auf dass lasst uns beten. Lasst und beten dafür, dass die Liebe, die Treue und die Freundschaft unser aller Leben schützen und bestimmen mögen und das wir, gleich welcher Skrupel oder Missstände, alles in unserer Macht stehende tun um das zu erfüllen, was die göttliche Melitele einst gepredigt und selbst gelebt hat. Lasst uns Liebe vor Hass, Vertrauen vor Neid, Hilfe vor Gier stellen.“
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BeitragThema: Re: Kathedrale   Kathedrale EmptySo Aug 17, 2014 5:22 pm

Aiko lächelte matt und ließ diese fremde Kultur über sich ergehen. All diese fremden Ansichten und Worte, welche wie warmer Honig an einem lauen Frühlingsmorgen um die Anwesenden flossen und doch nicht mehr sagten, als das die Kirche es war die über die Sündne zu gericht saß.
Aiko hatte nichts gegen diese Religion, schien sie doch Ausgleich und Gleichheit zu predigen. Es war ein durchaus seltsames Gefühl wie er nun dort stand und sah wie Ileana von Alvias in vor den Altar geführt wurde während er selbst ohne jegliche Familienbande nach vorne trat. Seine eigene Familie saß vorne in der Nähe des Altars, doch war es nicht üblich in seinem Land das man zur Trauung geführt wurde und so musste er selbst jenen langen Gang entlang schreiten, welcher an einem anderen Tag wohl nur knapp einhundert Meter lang gewesen sein mochte. Doch heute, so schien es Aiko, waren es Meilen die seine ganze Kraft kosteten und als er schließlich vor Ileana stehen blieb lächelte er sie an, spürte sein Herz in seiner Brust schlagen und ihm wurde leichter. Es würde alles gut werden und so nickte er ihr kurz und aufmerksam zu.
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BeitragThema: Re: Kathedrale   Kathedrale EmptySo Aug 17, 2014 5:31 pm

Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals und wann immer sie einen einzigen Schritt nach vorn setzte, erschien es ihr so, als würden ihre Knie unter ihr nachgeben - umso dankbarer war sie Alvias nun, dass sie in seinem Arm etwas fand, woran sie sich aufhalten konnte, bevor sie letztlich doch noch der Nervosität in ihrem Inneren nachgab und sich umwandte, um aus der Kathedrale zu verschwinden, weil ihr alles zu viel wurde. Bereits seit dem Morgen hatte sie jene Nervosität verspürt, sie hatte nichts essen können, hatte sich um nichts anderes kümmern können und sich furchtsam an Fenrir festgehalten, der während der Zeit über ein treuer Freund geworden war, selbst wenn er den Zofen und Hofdamen noch immer Angst einjagte. Der große Wolf trottete auch jetzt neben ihr und hielt die klugen gelben Augen vorn auf die Priester gerichtet, als könne er genau abschätzen, wer ihr etwas Böses tun wollte.
Das Lächeln auf ihren Zügen war brüchig und fragil, verblasste immer wieder in der Ehrfurcht vor dem riesigen Gemäuer in dem sie nun stand und in dem sie die Worte des Priesters noch immer im Ohr hatte, der von der Vergebung der Sünde und der großzügigen Kirche sprach, sich selbst beweihräucherte, obwohl es doch der Tag sein sollte, der nur Aiko und ihr gewidmet war. Ihr Mund war trocken und immer wieder vermied sie den Drang dazu, sich unruhig über die Lippen zu lecken, um nicht wie das Bauermädchen zu wirken, das sie einstmals gewesen war und schaudernd dachte sie an das, was noch vor ihr stehen würde - vor den langen Stunden des Festes und dem, was danach kommen würde - das, wovor sie noch immer am Meisten Angst hatte.
Als Aiko schließlich neben sie trat und ihre Hand nahm, sie damit symbolisch von ihrer Familie in seine übergehen ließ, rang sie sich erneut ein unsicheres Lächeln ab und schlug die Augen nieder, während sie hinter sich die Blicke der unzähligen Gäste wahrnehmen konnte, die dort saßen und von denen jeder einzelne nur auf einen Fehler ihrerseits zu warten schien.
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BeitragThema: Re: Kathedrale   Kathedrale EmptySo Aug 17, 2014 5:49 pm

Der Priester empfing die beiden jungen Personen vor sich wie ein Vater seine Kinder empfängt und ein ebenso warmes, wohliges Lächeln lag in seinem Gesicht, welches jedoch, hatte er sich doch nur zu den beiden gewandt, vor allen anderen verborgen blieb. „Reicht mir eure Hände.“ Die beiden Angetrauten flankierten ihn beiderseitig, ehe sie, der Menge zugewandte, die Hände dem Priester gegenüber hielten und dieser eben seine auf ihre legte. „Es fließt in Beiden königliches Blut, Blut der Herrscher, die lange Zeit fast ausgestorben waren und deren Bestimmung es ist, über uns einfache Menschen zu bestimmen. Menschen die vom Herrn geleitet und geführt werden, und nicht weniger geliebt.“ Von einem der Knaben, deren Gesang inzwischen verklungen war, wurde ein weißes Seidentuch gereicht, welches der Priester an sich nahm und zu aller erst nur über die ausgetreckten Hände lag. „Mit diesen Worten..“ Begann er, stark und klangvoll und verband währenddessen die beiden Hände. „Werdet ihr vor unserem Schöpfer in einen Bund geführt, der sich einzig und allein durch dein Tod löst. Weder du, Aiko aus dem Haus Hisaki, noch du, auch wenn dein Geschlecht noch so unrein und verdorben, Ileana aus dem Haus Xeldaric, werden jemals wieder das Fleisch eines anderen, als das des euch jeweils angeheirateten begehren. Das zuwider handeln, so sprach der Herr einst selbst, ist eine der größten Sünden unter der hohen Sonne selbst und wird gestraft mit Schmerz, derer Existenz man sich erst in dem Moment der Tat gewahr werden kann. Ihr seid fortan eine Familie, ein Leben. Weder Missgunst noch Hass soll eure Begleiten und sollte der Tod euren Weg heimsuchen, so soll er euch beide denn Einen dahin raffen, denn ist diese Verbindung zu stark, um nach einem Tod noch ein normales Leben zu fristen.“
Die Schlaufe war inzwischen vollendet und die Knaben, allesamt den Blick noch immer steif nach vorn gerichtet, bereiteten sich bereits auf einen erneuten Gesang vor. „Somit erkläre ich euch, Kraft der Macht die mir für diese Menschheit geschenkt wurde, für Ehemann und Ehefrau. Möget ihr lange Leben und Erben zeugen, die stärker noch und weiser als ihr selbst sein werden. Verneigt euch, verneigt euch vor dem Ehepaar, das vor dem Herrn selbst steht.“
Die Menschenmenge hielt einen Augenblick inne, ehe der Priester die alten Hände ausbreitete, woraufhin der lange, seidene Stoff seinen Bewegungen folgte. Ein jeder der Anwesenden neigte daraufhin ehrerbietungsvoll seinen Kopf, gleich welchen Standes, gleich welcher Herkunft.
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BeitragThema: Re: Kathedrale   Kathedrale EmptySo Aug 17, 2014 6:16 pm

"Ahora escucha a retorcerse finalmente en! Eso es grosero!" (Jetzt hör endlich auf zu zappeln! Das ist unhöflich!), befahl Alejandro seiner Schwester Lucia, die seit sie in der Kathedrale saßen, ständig den Kopf hin und her wandte und jemanden zu suchen schien. Alejandro war es unangenehm und empfand dieses Benehmen gerade von ihr als unwürdig! Sie war seine ältere Schwester und benahm sich momentan schlechter als ihr neun jähriger Sohn. Sie warf ihm einen unzufriedenen Blick zu und blickte gelangweilt und mit einem schweren Seufzen nach vorn. Dort stand der Priester und hielt seine erste ewig lange Rede, die eigentlich auch in Alejandro nichts als ein Kopfschütteln hervor rief. Dennoch lächelte er vor sich hin und ließ die Pracht und Dekadenz dieser Zeremonie auf sich einwirken. In seinem Land wurden Predigten und Hochzeiten im Freien abgehalten, an dem Ort an dem man die innigste Verbindung zu den Göttern hatte. Mit einem "Gotteshaus" wie diesem würde man schon fast Gotteslästerung begehen. Genauso wenig masste es sich ihre Kirche an, das alleinige Wissen über Richtig und Falsch zu haben. Die Götter waren viel zu bedeutend und herausragend, als dass man sie in ihrer Gänze verstehen könnte.
Die junge Königin war eine wunderschöne Frau, das musste Alejandro ihr lassen, auch wenn er bezweifelte dass sie glücklich mit dem Alter ihres Gemahls war. Sie hatte sicherlich von der großen liebe geträumt und womöglich auch davon, ein wenig älter zu sein, wenn sie heiratete, doch nichts desto trotz gab sie sich recht suverän. Gerade in Anbetracht ihres Alters. Bei den letzten Worten neigte auch er, wie alle anderen Anwesenden das Haupt vor dem Paar und musste seine Schwester ein wenig dazu drängen es ihm gleich zu tun. Auch wenn er froh über das hoffentlich bald zustande kommende Bündnis war, von der Kirche brauchte er nicht mehr zu erfahren.
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BeitragThema: Re: Kathedrale   Kathedrale EmptySo Aug 17, 2014 6:33 pm

Es war ein geradezu prunkvoller Auszug aus der Kirche. Der Knabenchor hatte erneut begonnen zu singen und mit dem Geräusch der plappernden Menschenmenge und des Knabenchors wurden sie aus der Kirche geleitet. Erleichterung durchströmte ihn und er spürte wie sich sein Herzschlag langsam regulierte und er wieder tiefer durchatmen konnte. Es war vorbei, das schlimmste hatte er hinter sich gebracht und die nun anstehende Feier im Schloss würde um einiges erträglicher werden. Sein Blick suchte Mimi und Hisoka, er lächelte ihnen zu als er sie sah und schließlich blickte er an seine Seite, wo Ileana neben ihm ging und sich etwas fester als notwendig gewesen wäre an seine Hand klammerte.
"Wir haben es geschafft Ileana" flüsterte er leise und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn. "Und das ohne große Probleme. Lach doch bitte. Ich möchte deine Freude sehen, nicht dieses betrübte Gesicht." er fuhr ihr sanft über die Wange. "Bedrückt dich etwas? Bist du unglücklich?"
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BeitragThema: Re: Kathedrale   Kathedrale EmptySo Aug 17, 2014 6:43 pm

Ileana war noch vollkommen in Gedanken gewesen, hatte die Rede des Priesters nicht einmal wirklich wahrgenommen und nur in Trance miterlebt, wie ihrer beider Hände zusammen geführt und mit einem Seidenband verbunden worden waren während die Worte des Mannes einfach an ihr vorbei gegangen waren, als wären sie nichts weiter als das leise Rauschen des Windes, der durch die hohen Bäume zog. Sie hatte die ehrerbietigen Gesichter der Gäste gesehen, ihre leisen Stimmen, das Raunen, das durch die Menge gegangen war und das sie einmal mehr schaudern gelassen hatte - es waren so unsäglich viele, so viele unterschiedliche Gesichter aus so gänzlich verschiedenen Ecken dieser Welt, von denen sie mitunter nicht einmal etwas gehört hatte. Menschen, die so ganz anders aussahen als die Bewohner Alagäsias und sich anders benahmen und wenn sie darüber nachdachte, dass sie mit ihnen nun die nächsten Tage verbringen musste, sich in Feiern und Lächeln hingeben musste, fürchtete sie sich erneut davor, etwas falsch machen zu können. Sie war noch so jung, noch nicht einmal wirklich erwachsen und wenn sie darüber nachdachte, dass sie für Aiko vielleicht noch immer eine Enttäuschung sein konnte, wurde ihr schwer um das Herz.
Sie wollte es nur richtig machen, wollte ihn glücklich machen und ihn nicht bereuen lassen, hierher gekommen zu sein, selbst wenn während der Zeit so unsagbar viel geschehen war, was ihn vielleicht hatte zweifeln lassen, doch als sie nun seine Stimme hörte, die leise Frage hörte, die an ihre Ohren drang, rang sie sich ein unsicheres Lächeln ab. Sie hatten es geschafft ... es klang, als wäre er soeben aus einem Kampf gekommen, den er gerade so überlebt hatte und nicht, als wären sie soeben von der Kirche verheiratet worden. "Es ist alles in Ordnung, Aiko. Es ist nur sehr viel im Augenblick", versuchte sie ihm zu erklären und drückte behutsam seine Hand. "Mach dir bitte keine Gedanken um mich."
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BeitragThema: Re: Kathedrale   Kathedrale EmptySo Aug 17, 2014 6:52 pm

"Welch frommer Wunsch" erwiderte Aiko mit einem klaren und reinen Lachen. "Ich mache mir immer Gedanken um dich Ileana. Du bist meine Frau. Die Frau, die ich am meisten Liebe auf dieser Welt und um die all meine Gedanken kreisen ob ich wache oder schlafe. Wie könnte ich da auf einmal aufhören mir Gedanken zu machen?" er schüttelte den Kopf. "Ich liebe dich" erklärte er leise und drückte noch einmal kurz ihre Hand. "Mach dir keine Gedanken, ich bin mir sicher das die Feier ganz wunderbar wird. Ich habe immerhin auch noch die ein oder andere Überraschung für dich - du glaubst doch nicht, dass nur unsere Gäste das Recht haben dir ein Geschenk zu machen, oder?" er nickte knapp, deutete dann auf das Schloss, welches sich am Horizont abzeichnete und das von der Sonne umrahmt wurde.
"Und jetzt mach dir keine Gedanken mehr. Versprich mir das. Das hier ist unser Tag"

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BeitragThema: Re: Kathedrale   Kathedrale EmptySo Sep 07, 2014 4:26 pm

https://www.youtube.com/watch?v=KOfIQEm6-t4


Ihr Toren und Wahnsinnigen, wisst ihr denn nicht, dass das öffentliche Recht erst an der Grenze der Zeit sein Ende hat und keine Rechnung der Verjährung unterliegt?
- Dante Alighieri


Die Zeit hatten die Taten, die die Männer Ryantis Teirm angetan hatte nicht vergessen. Doch war das Wissen über eben diesen Vorfall nicht etwa wegen seiner Grausamkeit noch derart gut in der Erinnerung des Heiligen Vaters und das seiner Untergebenen nein. Er, sowie ein kleiner, klug ausgewählter Bund von Beratern wussten um die fremden Einflüsse von Aurea, die Verführung die eben diese bieten konnte. Ein Leben das sich nur auf die Reglementierung von einigen, mehr schwammig ausgedrückten Verhaltensformen bezog um seinen Geist zu erweitern. Es gab keine fromme Haltung in dieser Religion, keine Buße die auch nur ein einziger tun musste und zu wenig Demut, als das die Menschen alles im Namen dieser Religion tun würden. Sollte es diese Religion, die nunmehr in ihre Kultur, ihr Land integriert war, weiter bestehen, so würden sie einen immensen Teil ihrer Jünger verlieren. Viele würden, aufgrund der Einfachheit des fremden Glaubens Konvertieren und wenn dieser Stein erst einmal ins Rollen kommen würde, so würde er eine Kraft mit sich tragen, die weder der Heilige Vater, noch irgendjemand anderes aufhalten konnte. „Der heilige Gott wird mir vergeben, es ist sein Wille dass sein Glaube weiterhin besteht und wächst.“ Mit diesen Worten hatte er es sich selbst gegenüber rechtfertigt, wie auch seinen Mitverschwörern. Sie mussten etwas unternehmen bevor alle Menschen anfingen die Vorzüge des anderen Glaubens zu begreifen und diese Tat lag in einem Krieg, den die Welt bisher noch nicht gesehen hatte. Ein Krieg, einzig und allein um die Demut vor des heiligen Herrn Willen. Die Menschen würden erkennen, wie viel Macht ihre Kirche hatte, wie viel Macht ihnen Gott selbst einverleibte und dies würde schließlich auch der Beweis für all die Ungläubigen sein, das ihr Glaube der einzig richtige war, wie sonst könnten sie so einen Krieg gewinnen?
„Volk von Alagäsia.“ Der heilige Herr sprach von der obersten Terrasse der Zitadelle seines Glaubens aus, streckte die arme, soweit es sein Alter zuließ aus und das lange Gewand seiner Ärmel berührte fast den Boden. „Ich wende an diesem Tag an euch, weil ich etwas zu verkünden habe. Der Herr selbst gab mir letzte Nacht ein Zeichen. Ein Zeichen dafür, dass wir das Volk jener Männer, die einst unter einem heidnischen Vorwand alles in Teirm niederbrannten, vernichten sollen. Das wir dieses Land im Namen unseren Herrn erobern und alle Seelen die sich dazu bereit erklären, Obhut und schließlich die Absolution vor unserem Herren erhalten sollen, so er den gedenkt dies sei das richtige. Der Beweis dafür, steht vor euch, liebe Gemeinde.“
Auf die Holztribüne, die bisher leer war und die viele der Gläubigen bereits argwöhnisch begutachteten hatten, wurde nun ein Mann geführt. Er hatte einen Sack über dem Kopf und aus seiner Zunge kamen nur fremde, leise Flüche, oder Gebete. Ein Henker begleitete ihn und nach gut einer Minute wurde dem Mann ein Strick um den Hals gelegt. Die Menge, welche aus mehreren hundert Gläubigen bestand, raunte argwöhnisch. Jeder versuchte das Spektakel zu besehen, die in der Nähe Wohnhaften Menschen starrten durch ihre Fensterläden, andere saßen auf den Giebeln der Dächer und der Platz vor der Kirche war vollkommen überfüllt.
„Dieser Mann, geschickt von den heidnischen Männern aus Rynati, hat letzte Nacht einen Mord an einem unserer heiligsten Männer, einen der zwölf Pastoren begangen.“ Erneut war ein Raunen zu hören, zusammen mit den ersten Beschimpfungen dem Mann gegenüber, der bereits den Strick um den Hals hatte. „Er war die Bestätigung für das Zeichen das der Herr mir gab. Er sprach zu mir – Beschütze dein Volk so gut du nur kannst und bekämpfe all jene, die ihnen Leid antaten und antun werden -.“ Sehr Bald einigte sich die Menge auf das Todesurteil des Mannes, welches durch einen lauten Chor, der immer und immer wieder „Tod! Tod! Tod!“ schrie, bestätigt wurde. Der Henker gab der Menge schließlich nach, legte einen Hebel um und die Fallklappe unter dem Mann öffnete sich, ließ so all das Gewicht auf seinen Hals prallen und diesen so schließlich mit einem lauten Krachen brechen. Die Menge tobte, doch der Heilige Vater beruhigte sie mit einer erneuten Handbewegung. „Doch dies ist erst der Anfang. Bei weitem ja, dies ist erst der Anfang. Nie wieder soll etwas derart scheußliches geschehen und nie wieder soll diese Bande von Dämonen unser Land heimsuchen, auf das wir den Teufel und das Feuer mit ihm nicht nur fernhalten, sondern gänzlich löschen! Deswegen rufe ich jeden Mann der sich des Kampfes mächtig fühlt auf, jeden Ritter mit Ehre im Leib und jeden Lord dem Männer zur Verfügung stehen auf, uns, der Kirche des heiligen Bundes, in diesem Krieg, dieser Konvertierung eines fremden Landes, der Austreibung eines üblen Dämons, beizustehen!“
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